Crop-Faktor und Brennweite

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich erst kurz vorstellen:


    Mein Name ist Markus, ich wohne in Frankfurt und bin seit kurzem hier angemeldet ( und bislang "stiller" Mitleser hier).
    Aufmerksam auf das sehr informative Forum wurde ich durch ein sehr nettes Mitglied von hier.


    Ich bin absoluter Neuling in der Fotografie mit (D)SLR, lese und probiere (und kämpfe) mich gerade durch die technischen Grundlagen wie Blende, Tiefenschärfe usw. und den Zusammenhängen.


    Hierzu habe ich auch eine Frage:


    Ich habe gelesen, dass z.B. Portrait bevorzugt mit 80 mm oder 135 mm Brennweite aufgenommen werden. In dem Buch bezieht sich dies auf das KB-Format.
    Nun weiß ich, dass meine Olympus E-500 einen Crop-Faktor von 2,0 hat.


    Bedeutet dies, ich müsste in dem Fall mit 40 mm bzw. 70 mm Brennweite arbeiten? Ich benutze nur die "Zuiko digital" -Objektive.
    Oder hätte dies nur Bedeutung, wenn ich mit "alten" analogen Objektiven arbeiten würde (gibt es wohl für FourThirds-Anschlüsse sowieso nicht), und für "digital Sensoren gerechnete" Objektive spielt der Crop-Faktor keine Rolle?


    Beste Grüße
    Markus

    Das Neue ist selten das Gute, weil das Gute nur kurze Zeit das Neue ist.
    Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), Philosoph.

  • Brennweite ist eine physikalische Eigenschaft des Objektivs und erstmal unabhängig von der Kamera dahinter und damit auch unabhängig vom Alter des Objektivs..


    Deine Berechnung ist aber schon richtig, um den Bildwinkel Deiner Objektive mit denen einer KB-Kamera vergleichen zu können, musst Du die Brennweite mit 2 multiplizieren.. Also würde der Bildwinkel eines 80mm Objektivs an KB dem eines 40mm Objektivs an Deiner Kamera entsprechen.. :thumbup:


    Viel Spaß hier im Forum :)

    • Offizieller Beitrag

    Wie NOP schon Schrieb: Deine Vermutung geht in die richtige Richtung. (D)eine Fourthirds-Kamera hat einen Cropfaktor von 2,0. Das bedeutet tatsächlich, dass Du zum Vergleich mit Angaben für Kleinbildkameras - die 'echte' (physikalische, aufs Objektiv aufgedruckte...) Brennweite mal 2,0 nemen musst.


    Also: die Bildwirkung (hier: den sogenannten Bildwinkel) eines herkömmlichen 135 mm-Objektivs erreichst Du mit 67,5 mm. Der Haken an der Sache ist, dass auch die Tiefenschärfe durch den Crop beeinflusst wird. Genauer gesagt: Der scharfe Bereich wird tiefer (größer). Das ist tendenziell unerwünscht, bei Portraits. Positiv ist aber, dass es 50 mm-Objektive mit großer Lichtstäre (alt manuell) wie Sand am Meer gibt und dass Du so ein Objektiv leicht mit einem billigen Adapter an Deine Kamera schnallen kannst. Damit lässt sich der genannte Nachteil in Teilen kompensieren - und das sehr preiswert.


    Viel Spaß hier!

  • Danke Euch beiden für die Erläuterung.


    Das mit der Tiefenschärfe-Aspekte durch Crop, ist mir nun auch klar geworden: je mehr ich in den Weitwinkel-Bereich gehe, desto höher ist die Tiefenschärfe um umgekehrt.


    Ich glaube, jetzt setzt sich das Puzzle langsam Stück für Stück zusammen :)

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    Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), Philosoph.

  • Hallo Markus,


    herzlich willkommen hier im Forum und bei den "Olympioniken". Zu deinen Fragen haben dir die Vorredner alles geschrieben. Für die analogen OM-Objektive gibt es Adapter mit denen du die Objektive an deine Kamera anschließen kannst. Ich fotografiere seit 2008 mit der E-410 und kaufte 2010 noch ein E-420-Gehäuse dazu. Für weitere Fragen erhältst du immer Auskunft.


    Gruß Martin

  • ...Ich frage mich nur, ob es Sinn macht manuelle Objektive an einer Kamera mit solch kleinem Sucher zu verwenden. Gerade bei Portraits und Blenden um die 1,8 ist es nahezu unmöglich präzise zu arbeiten. Bei sowas wie der Pen und dem elektronischen Sucher ist es einfach, weil man die Vergrößerung hat, aber so würde ich mir wohl lieber ein passendes Objektiv mit AF nehmen...

  • Zitat von "Arie"

    Ja, oder die E500 hat so einen genialen Fokusindikator wie die D700, welches dir die Richtung anzeigt, in die du beim Scharfstellen drehen musst.


    Nenenene Arie, ich hab den auch, das ist für mich aber nur die zweitbeste Lösung.
    Speziell bei Portraits mit weit offener Blende will ich mich auf den Ausdruck konzentrieren und nicht auf den Fokusindikator.
    Bei fest stehenden Objekten und der Kamera auf dem Stativ ist das was anderes.

    • Offizieller Beitrag

    Also eine K10D ist keine E500 aber ich benutze eigentlich immer den Fokusindikator (ohne Richtungsangabe) bei manuellen Objektiven. Die Trefferquote ist recht ordentlich, besser jedenfalls als mit einer China-Schnittbildmattscheibe.

  • Zitat von "le spationaute"

    Also eine K10D ist keine E500 aber ich benutze eigentlich immer den Fokusindikator (ohne Richtungsangabe) bei manuellen Objektiven. Die Trefferquote ist recht ordentlich, besser jedenfalls als mit einer China-Schnittbildmattscheibe.


    Bei offener Blende (< 2,0) und bewegten Motiven...? :twisted:



    Ich bleib dabei, trotz 30 Jahren MF Erfahrung

  • Zwischenfrage (da ich im ausgedruckten E-500-PDF-Handbuch gerade nicht fündig werde):
    Fokus-Indikator ist doch der grüne Punkt im Sucher-Display, der erscheint, wenn die Kamerasteuerung, meint das Bild ist scharf?
    Ich hab's gerade probiert, auf MF gestellt und am Schärfe-Ring gedreht, bis der Punkt erschien. Im Sucherbild an sich, kann ich das nicht so genau erkennen


    Oder bin ich da auf der falschen Fährte?

    Das Neue ist selten das Gute, weil das Gute nur kurze Zeit das Neue ist.
    Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), Philosoph.

  • Zitat von "rtx05"


    Ich hab's gerade probiert, auf MF gestellt und am Schärfe-Ring gedreht, bis der Punkt erschien. Im Sucherbild an sich, kann ich das nicht so genau erkennen


    Oder bin ich da auf der falschen Fährte?


    Nein, so ist das gedacht. Die modernen, hellen Mattscheiben lassen eine exakte Schärfenbeurteilung ohne Hilfsmittel (wie Deinen grünen Punkt) meist nicht zu.


    Herzlich willkommen übrigens im Forum! :thumbup::winke: