Foto für Bewerbung - im Grünen ?

  • was würdet ihr grundsätzlich von einem Bewerbungsfoto halten, dass nicht in einem Fotostudio aufgenommen wurde, sondern z. B. im Garten ?
    Konkret geht es um Bewerbungen unseres 17-jährigen Sohns um einen kaufm. Ausbildungsplatz in einem Autohaus.
    Unser Personalmensch in der Firma antwortete auf so eine Frage bereits mit einem: "das geht gar nicht".
    Wenn ich nach Bewerbungsfoto guugel (Bildersuche), finde ich tatsächlich fast ausnahmslos die üblichen Studiofotos. Die einzigen Ausnahmen bei den Ergebnissen finden sich auf den Seiten eines Kieler Fotografen.
    An solche Bilder wie im letzten Viererblock hatte ich gedacht:
    www.kiel-fotograf.de/content/view/27/47/
    Was meint ihr ?

  • Bei dem Kieler-Fotografen-Bild ist der Hintergrund aber so verfremdet, dass es fast keinen Unterschied zu einer Studioleinwand macht. Daher finde ich das Bild prinzipiell geeignet, besonders bei dem ausdrucksstarken Gesicht :) Wobei für das angestrebte Berufsfeld wärs ebenfalls zu legere, weil man bei Frauen erwartet, dass unter dem Jacket eine Bluse zu sehen ist. Wenn da wie hier nix zu sehen ist geht man davon aus, dass die Dame nur einen BH druter trägt, was zwar chic, aber für ein Bewerbungsbild deutlich zu aufreizend ist.


    Ne.. ansonsten kaufmännische Sparte ist ein klassisches Berufsfeld, bei dem von den angestellten ein gewisses Maß an Seriosität erwartet wird. Wenn da Heimbilder aus dem Garten oder ähnlichem der Bewerbung beigefügt werden, dann wird dir sehr wahrscheinlich jeder Personalleiter sagen oder denken : Bewerber weiß nicht worauf er sich einlässt ! Also ich schließ mich zu 100% dem Urteil Eueres Personalers an !


    Was anderes ist es bei den modernen ... sagen wir "Trendberufen". Als Modell wirst Du Dich sicher nicht mit nem schnöden Passbild bewerben. Auch bei Berufen in der Werbung oder ähnlichem wo Kreativität gefragt ist, darfs "etwas" lockerer sein, wobei man das auch nicht pauschal beurteilen kann.


    Sag Deinem Jungen er soll auf Nummer sicher und ins Fotostudio gehen. Wichtig : Hemd / Krawatte / Jacket nicht vergessen bei dem Bild !


    Gruß

    Olympus OM-D E-M5 - Olympus HLD-6 - Olympus 12-50/3.5-6.3 - Olympus 45/1.8 - Panasonic 25/1.4 // Canon Powershot SX 230

    Einmal editiert, zuletzt von Nyohozan ()

  • Viele Jahre habe ich mit meinen Kursteilnehmern nebenher auch Bewerbungstraining gemacht. Dem vorher gesagten kann ich nur zustimmen: Für dieses Berufsbild ist eine seriöse, gut gemachte Studioaufnahme (oder eine, die zumindest so aussieht) absolut Pflicht.
    Für andere Berufe haben wir zum Teil sehr unkonventionelle Bilder gemacht, die aber in direktem Bezug zum gesuchten Arbeitsplatz standen und alle zu einem Vorstellungsgespräch führten. Für kfm-Angestellte aber leider ein NoGo

  • Kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen- als ehem. Personalratsmitglied würde ich sagen dass solch ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Menschen nicht unbedingt Experimente zulässt. :winke:


    LG
    Ernst

  • Tjo, nu sitz ich Grünschnabel nicht im Personalrat, und ich hab bislang maximal für meinen Nebenjob mal 300 Bewerbungen gesehen (und allen abgesagt, bis auf jene, die der Chef rausgesucht hatte), bei mir geht's zudem ja eh in die grüne geowissenschaftliche geographische geoinformatische Richtung. Aber ich find graue Hintergründe langweilig. Ich hab kein Problem mit einem recht sauber freigestellten, zerfließenden und nicht störenden Naturhintergrund. Ich würde kein Urlaubsbild hinschicken, und keins aus ner kribbeligen Kompakten mit Gartenrutsche im HG ... aber ich find abweichend immer gut. Bleistiftsweise auch Querformat statt Hochformat. Von den genannten 300 Bewerbungen waren glaub ich gerade mal zwei Bewerbungsfotos im Querformat, die positiv herausstachen - jedenfalls in meinen Augen. Die sahen aus wie Photo und nicht wie auf dem vom Photographen vorbereiteten und längst abgenutzten Stuhl in kontrollierter Lichtumgebung.


    Das hängt natürlich davon ab, wie verzweifelt man auf Job-Suche ist und man probiert vielleicht auch Einiges. Und wer sich als Bankvorstand bewirbt ... Aber für mich ... und generell halte ich wenig von Eintönigkeit. Ein bißchen Individualisierung sollte mit zum Bewerbungsstandard gehören, und nicht, daß alle gleich aussehen. Ich melde mich, wenn ich nach Jahren Hartz IV einsehe, daß ihr recht hattet ... :mrgreen: Bis dahin find ich die üblichen Bilder so langweilig wie im Netz auch. Gewiß isses kein Kriterium für ne Bewerbung spannende Photos zu machen. Aber bei mir ist langweilig auch nicht gleichzeitig seriös und vertrauenserweckend. Bin wohl zu jung ... Ich bin auf meinem Bewerbungsbild so drauf, wie ich auch sonst rumrenne oder bei der Arbeit dann rumrennen werde. Ich hab schon bei ner Hochzeit Mühe einzusehen, wieso ich meinen "Stil" da ändern soll, wo mich doch jeder anders kennt. ;)


    PS: Von den gennanten Fotos, also den letzten vieren auf jener Seite, find ich das querformatige in bunt als einziges annehmbar.

  • Ich denke es ist eine Frage der Stelle um die ich mich bewerbe. Denn es kann eine gute Aussage in das Bild fliessen! Es gibt nur eine Regel bei Bewerbungsfotos sie sollten gut und stimmig sein, ein seriöser "Eye Catcher". Ich hatte das vermeintliche Glück ein paar Jahre über Bewerbungen zu entscheiden. Und wenn die Bilder einen Standard oder auch seriösen Studio Hintergrund gezeigt haben. Wusste ich leider zu oft wo sie gemacht wurden, und habe mich sofort den Fakten zugewandt. Den das Bild gab ja keine Aussage zur Person. Äusserst schade, denn damit nahm sich der Bewerber die Chance zu punkten!
    Die Aussage das es da Regeln gibt, kannst du getrost vergessen. Wenn ich 10 Bewerbungen hatte mit ähnlicher Qualifikation. Und eine mit einer guten Aussage über die Person im Bild, habe ich mit dieser Person gesprochen. Denn ich wollte dann Wissen, ist die Person das was es aussagt das Bild.
    Wenn ich die Aussagen lese die aus Berbungscoaching kommen wird mir schlecht. Der Entscheider ist ein Mensch, und ein Bild was anders ist zeigt eben das kein weiteres "Schaf" in die Herde will.
    Klar wenn ich mich um eine Teamplayer stelle bewerbe darf ich mich nicht als Einzelgänger zeigen. Wenn ich im Chemiepark arbeiten will ist der Biobauernhof aber eine falsche Aussage oder gerade der Grund eingeladen zu werden.

  • Ich geb dem Ritter ausnahmsweise mal recht. Mag vielleicht dran liegen das wir nicht in der Personalabteilung arbeiten.
    Die Bewerbungsbilder bei dem Kieler Fotografen find ich alle zwar deutlich besser als die standarddinger vom örtlichen Dorffotografen, aber so richtig ins Auge stechen mir die letzten mit grünem Hintergrund.
    Meine Meinung: warum nicht mal was wagen ? Autohäuser zum Bewerben gibts ja wie Sand am Meer.

  • ...Also ich produziere Bewerbungsfotos nach dem Schema, wie es oben im Link gezeigt wird.


    Der Buddah spricht mir da ein wenig aus der Seele. Warum muss ein Bewerbungsbild immer vor einem langweiligen Studiohintergrund geschossen werden? Das Bild sieht aus, wie die 1000 anderen davor, der Bewerber sticht nicht heraus.


    Fotos vor einem spezifischen Hintergrund draussen sorgen für den kleinen Aha-Effekt. Sie zeigen den Personalern, dass sich der Bewerber ein wenig darüber Gedanken gemacht hat und auch etwas für seine Bewerbung getan hat.


    An der Stelle ist es nun die Aufgabe des Fotografen sich genau darüber Gedanken zu machen, was sein Gegenüber braucht. Man schaut sich die Sparte an, in die der Kunde möchte und denkt sich genau dafür den passenden Hintergrund aus. Ich würde einen Banker oder kaufmännischen Angestellten nicht auf eine grüne Wiese stellen, aber jemanden der in einer Gärtnerei arbeiten möchte schon. Der Banker bekommt entweder ein schön Foyer oder eine schöne Glasfassade als Hintergrund.


    Solche Bilder fallen einfach auf - und zwar positiv. Nur weil 10.000.000 andere vorher schon den Weg in ein langweiliges Fotostudio gemacht haben heisst das nicht, dass man sich zwangsweise diesem Diktat unterordnen muss. ;) ...

  • wie man aus den Beiträgen lesen kann, gehen die Ansichten weit auseinander.
    Letztlich hängt es von den Ansichten des Personalmenschen beim anvisierten Arbeitgeber ab.


    Also, keine Experimente.

  • Zitat von "FrankDpunkt"

    wie man aus den Beiträgen lesen kann, gehen die Ansichten weit auseinander.
    Letztlich hängt es von den Ansichten des Personalmenschen beim anvisierten Arbeitgeber ab.


    Also, keine Experimente.


    Mein Fazit war eher genau das Gegenteil ... (also sofern man mit "Experiment" eine positive begründete Individualisierung meint). Oder sitzt überall der gleiche Personalmensch? Dann würde ich zustimmen: Immer gleich! ;)

  • Wenn ich sehe wie einige Firmen dringend Azubis suchen und sich auch einiges einfallen lassen (Firmenausflüge, zusätzl. Urlaub, Gutscheinen etc.) um überhaupt Stellen besetzten zu können... kann ich mir nicht vorstellen das ein Bewerbungsfoto mit "natürlichen" Hintergrund Nachteile mit sich bringt. Technisch sollte es natürlich gut sein, aber auch für eine kaufm. Ausbildung muss es kein stino Studiofoto sein. Diese Zeiten sind eigentlich schon seit ein paar Jahren (bis auf einige Ausnahmen) vorbei. Das das Bewerbungsbild (auch heute noch) einen sehr sehr großen Anteil an einer Einstellungsentscheidung hat, liegt viel mehr an zwischenmenschlichen Dingen (also das Aussehen an sich). Leider gehen dabei oft die qualitativ besser geeigneten Bewerber leer aus.... (meiner bescheidenen 15jährigen Erfahrung nach)

  • Also, werde ab und zu von der Geschäftsleitung gefragt, was ich von diesem oder jenem potentiellen zukünftigen Arbeitskollegen aufgrund der Bewerbungsunterlagen halte, auf den Hintergrund vom Bewerbungsfoto hab ich ehrlich gesagt, zumindest bewußt, noch nie geachtet ...... da zählten schon mehr Erscheinungsbild, positiver Eindruck, Lächeln, gepflegtes Äußeres, Sympathie und natürlich Qualifikation ...

  • Mmmmh, also mir gefallen die Fotos von dem Kieler Fotografen sehr gut. Die Bilder erinnern mich an Fotos, die von unseren Vorständen gemacht werden. Da soll offenbar eine gewissen Dynamik gezeigt werden, was solche Bilder gut rüberbringen. Ob das nun für einen normalen Angestellten auch nützlich ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Das könnte ich mir in modernen Unternehmen allerdings sehr gut vorstellen.