Hi!
Wie einige von euch ja schon mitbekommen haben, trug ich mich neulich mit dem Gedanken, meine komplette Nikonausrüstung (D700 mit etwas "Altglas", 2 Blitze, Studiozubehör etc.) zu verkaufen.
Und zwar nicht auf ganz freiwilliger Basis.
Es war zwar noch nicht soweit, daß von meiner Freundin aus der Satz "die Nikon oder ich" gefallen wäre, aber eins war klar: die D700 war gleichzeitig die beste, aber auch die schlechteste Kamera, die ich je hatte.
Von der technischen Seite her ohne Zweifel mit Abstand die beste, da brauche ich wohl nicht groß ins Detail zu gehen.
...zu bedenken ist aber auch das Loch, das sie in die Kasse gehauen hat, und das mit dem Kauf von adäquaten Objektiven noch um einiges größer geworden wäre. Da ich die Cam derzeit nur in deutlich geringerem Umfang als ursprünglich gedacht beruflich einsetze und dort bislang auch nichts anfiel, was nicht mit einer guten Cropkamera genausogut (oder gar besser) zu erledigen gewesen wäre, kann man durchaus von einem nicht unerheblichen Betrag an "totem Kapital" reden.
Dass mir dadurch fürs vergangene Jahr über Betriebsausgabenabzug, Vorsteuer usw. ein wenig die Steuern verringert wurden, ist auch nur ein schwacher Trost.
Und dann kam noch dazu, daß die D700 selbst mit einem moderaten "Immerdrauf" (Tamron 24-135), erst recht mit einem Superzoom (28-300VR) dran doch ein Riesenklotz ist, den ich weitaus seltener "einfach so" dabei hatte als meine früheren Kameras. Einmal wegen der puren Maße/Masse, zum anderen aber auch unter dem Aspekt, daß so ein recht auffälliges Gerät doch je nachdem wohin man sich damit begibt, gewisse Begehrlichkeiten bei nicht ganz so netten Mitmenschen wecken könnte. Und kaputtgehen kann natürlich auch immer mal was.
OK, die beiden letztgenannten Probleme wären durch eine gute Versicherung abfederbar, aber die kostet auch erstmal nicht zu knapp Geld, und wenn man Pech hat, kommt einem die Cam dann gerade unter solchen Umständen weg, die nicht von der Versicherung abgedeckt sind.
Und die schlechteste Kamera ist nun mal die, die man gerade nicht dabei hat.
Sieht man auch an den Auslösungen, in den nun eindreiviertel Jahren mit der D700 bekam die gerade mal 2000 Clicks auf den Zähler, das hatte ich vorher mit der D90 in unter einem halben Jahr geschafft, und die "Trefferquote" war da eher noch höher.
Also eine Zweitcam ?... weia! Wie schon erwähnt, jede weitere Investition in den Fotobereich zum gegenwärtigen Zeitpunkt hätte nicht nur die Kasse, sondern auch den Familienfrieden erheblich belastet.
Nach einigem Überlegen stand fest: die D700 läßt sich, dank der nach wie vor angespannten Liefersituation bei Neuware und ihres guten Zustands, noch mit einem angesichts der fast 2 Jahre Nutzung verschmerzbarem Verlust verkaufen. Ebenso das am Crop mit diesem Zoombereich nicht besonders sinnvolle 15-30mm UWW-Zoom.
Für den "Kleinkram" (sprich Studiozubehör, Blitze usw.) hätte es aber nicht mehr viel gegeben, und ich hätte dann komplett ohne Ausrüstung dagestanden.
Also erging vom Oberkommando die Alpha-Order: "Rücksturz zur Erde!", sprich D700 und spezifisches Zubehör (Batteriegriff etc.) sowie die typischen "Vollformatgläser" abstoßen, und ersetzen durch eine ordentliche Cropkamera.
Im Nikonsystem kam für mich da nur die D7000 in Frage, und seit heute habe ich sie denn auch.
Ursprünglich sollte noch ein 16-85VR oder Sigma 17-70 OS Macro dazu, aber nachdem ich festgestellt habe, daß mein Tamron 24-135 auch am 16MP Crop noch recht passable Ergebnisse bringt, und mir für ein "immerdrauf" zwar etwas arg wenig WW, dafür umso mehr Tele bietet, habe ich es erstmal wieder aus der Auktion herausgenommen.
Sollte es einmal zum jetzt angesetzten Festpreis weggehen, wären die o.g. Gläser wieder interessant, aber sonst dürfte eher ein 35/1.8 kommen (hatte ich schon mal und beim Umstieg auf FX abgegeben).
Erster Eindruck beim Auspacken der D7000: "wow, neben der D700 ja fast schon wie eine Rückkehr zur Bridge, so klein..."
Mit dem für DX-"Immerdrauf"-Verhältnisse etwas wuchtigen 24-135 dran relativiert sich dieser Eindruck zwar, aber insgesamt ist das doch noch eine recht ausgewogen-handliche Sache. Und paßt zusammen endlich auch wieder in die Nicht-XXXXL Tasche, die noch von der D90 hier rumliegt.
Trotzdem ist alles was man so üblicherweise braucht, gut erreichbar auf Knöpfen, und wenn es darum geht, zwischen im Voraus ausgetüftelten Presets hin- und herzuschalten, hat die D7000 mit ihren U1/U2 Positionen am Moduswahlrad sogar die Nase GANZ weit vorn gegenüber allen anderen derzeitigen Nikons.
Wie Ken Rockwell schon schrieb (ja, ich weiß daß ich damit "Jehova" sage...), damit kann ich praktisch "zwei ganz verschiedene Kameras in einer" realisieren und blitzschnell zwischen beiden wählen.
Den AE-L/AF-L Button habe ich mit seiner Ursprungsbelegung eh nie verwendet, also gleich umbelegt auf AF-ON Funktion, um AF und Belichtungsmessung zu entkoppeln, und bis auf die kleineren Maße war in punkto Handling fast alles wieder so wie von der D700 her gewohnt.
Etwas ärgerlich nur eine Kleinigkeit: ganz unten, in der Nähe des Scharniers für den Batteriefachdeckel, hat die Belederung des Handgriffs eine kleine Aussparung, bzw. ein ca. fingernagelgroßes bewegliches Stück, dessen Sinn sich mir nicht erschließen will. Genau da bleibe ich mit dem kleinen Finger immer hängen beim Umgreifen. Gewöhnungssache halt...
Was die Speicherkarten angeht, da habe ich eh nie CF oder SD per se bevorzugt, aber da CF fast nur noch bei der Kamera anfällt und sonst alles mit SD läuft, ist mir ein (noch dazu doppelter) SD Slot eigentlich sogar lieber.
Kommen wir zu Sucher... gewiß, der Vollformat-Sucher der D700 ist gerade für mich als Brillenträger noch etwas komfortabler gewesen, aber mit dem der D7000 konnte ich mich schon beim ersten Test im Geizistdochnichtblödmarkt meines geringsten Mißtrauens sofort anfreunden: mit 100% Abdeckung noch eine Spur besser als der 96% Sucher der D90, und mit dem war ich damals ja auf Anhieb sehr zufrieden. Dazu kommt ein sowohl gegenüber D700 als auch D90 besser implementierter Liveview.
Ach ja, filmen kann sie auch, aber mit einem Stangen-AF Glas sollte man sich das nicht antun, die "volle Dröhnung" des AF-Motors im eingebauten Mikrofon ist infernalisch.
Ein weitertes, bei diversen Tests der D7000 immer wieder angesprochenes Ärgernis in der Benutzeroberfläche der D7000 ist eigentlich keines, ich meine das Fehlen der "100% Zoom-in" Funktion durch Drücken des OK-Knopfes bei der Wiedergabe.
Das läßt sich nämlich auch erreichen durch "Vergrößern-Taste 2 Sekunden lang festhalten und dann zweimal auf Verkleinern drücken". Sicher einen Tick umständlicher, aber wenn´s hektisch zugeht, hat man auch sonst eher wenig Zeit für nachträgliche Schärfekontrolle, und wenn man die Zeit dafür hat, dann sind die zwei Sekunden extra auch noch drin.
Soviel erstmal zur Haptik und dem "look&feel".
Beispielfotos gibt´s ja im Netz genug, allerdings nicht in Verbindung mit dem für DX eher ungewöhnlichen (und auch sonst recht seltenen) 24-135. Aber was ich bisher bei ein paar Testaufnahmen (z.b. dieser hier) gesehen habe, läßt sich gar nicht mal so schlecht an.
Sicher geht es noch schärfer, aber als "völlig überfordert" würde ich das 24-135 an 16MP DX auch nicht bezeichnen.
Ein "Immerdrauf" mit mehr WW wäre zwar schön, aber bei meinen Kompakten und den ersten Bridges fing der Brennweitenbereich auch erst bei ein paarunddreißig Millimetern KB-Äquivalent an, und damit kam ich auch fast überall klar.
[...to be continued...]