Adobe präsentiert einen Software-Stabi

  • Ich stimme dir ausnahmsweise ;) auch weitgehend zu. Wobei ich nicht der Meinung bin, dass man direkt zur Analogen greifen muss, um sich von der wild und planlos drauflos knipsenden Masse abzusetzen. Es hilft schon ein bisschen Besinnung... aber da kommen wir zu Themen, bei denen ich mich auch gerne unbeliebt mache :mrgreen:

  • Ich denke es wird keiner gezwungen werden, so etwas zu verwenden, meine Hochachtung gilt Leuten die sowas entwickeln und in die Tat umsetzen, sonst würden wir wahrscheinlich alle noch auf den Bäumen rumsitzen, wenn's dann auch noch brauchbare Ergebnisse liefert, umso besser ....... ob ich sowas brauchen könnte, keine Ahnung, vermisst hab ich es bis jetzt noch nicht ...

  • [url=http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,791201,00.html]Hier[/url] gibts das Video noch ganz öffentlich.
    Und vielleicht sollten mal einige diese beiden letzten Sätze lesen:
    "Hoffnung, auf diese Weise bald Wackelbilder zu scharfen Schnappschüssen machen zu können, sollten Photoshop-Fans aber nicht zu sehr schüren. Die Software wurde ausdrücklich als Prototyp bezeichnet, Veröffentlichungstermin ungewiss." :!:

  • Das fotografische Abendland geht ja schon seit jahrzenten unter. Automatischer Filmtransport, Doppelbelichtungssperre, Zoom-Objektive, Motivprogramme, Stabilisation in Objektiven bzw. Kameras, Live-View, Filmen, schwenkbare Displays usw. Darunter ist einiges dabei das wir heute wie selbstverständlich benutzen.


    Ich sehe keinen unterschied zu früher, Film rein Ritsch-Ratsch-Klick. Heute ist das für die meisten nicht viel anders. Was es nicht automatisiert gibt ist der Blick für das Motiv, Situation, Licht usw. Es gibt keine Kreativitätsautomatik. Im Gegenzug erlaubt neue Technik den kreativen Köpfen Möglichkeiten die früher so undenkbar gewesen wären, man kann also auch durchaus profitieren.


    Zitat

    ..und einen negativen Aspekt wollte ich ansprechen: Ich beobachte die Gesellschaft dabei wie sie wahrnehmumgsechnisch abstumpft und Arbeit und Denkprozesse technisch auslagert. Alles wird automatisiert, Kinder wissen nicht wie Paprika aussieht und denken Milch kommt aus Tetrapacks, die Leute brüllen ihr Iphone an


    Ich bezweifele aber das du die Gesellschaft als ganzes beobachten kannst. Sicherlich, eine solche Entwicklung ist teilweise vorhanden, andererseits fallen mir hier ausreichend Gegenbeispiele ein die sich nicht mal ansatzweise mit deinen Beobachtungen decken.


    Das alles den Bach runter geht hat schon bereits meine Oma erwähnt.. :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "wuschler"

    Das fotografische Abendland geht ja schon seit jahrzenten unter. Automatischer Filmtransport, Doppelbelichtungssperre, Zoom-Objektive, Motivprogramme, Stabilisation in Objektiven bzw. Kameras, Live-View, Filmen, schwenkbare Displays usw. Darunter ist einiges dabei das wir heute wie selbstverständlich benutzen.


    :thumbup:


    Und manchmal ertappt man sich sogar dabei, wie man manche Neuerung, die man früher lautstarkt verpöhnt hat, nun nicht mehr missen möchte. Mir ging es da so bei der Videofunktion aktueller DSLRs. Im letzten Urlaub blieb der Camcorder zu Hause, habe es keine Sekunde bereut, im Gegenteil... :D

  • Zitat von "Tri-X"

    Diese Verfahren zur Dekonvolution für verwackelte oder defokussierte Bilder sind ja nicht neu und auch in einigen Programmen drin. Adobe hat das jetzt vermutlich so weit automatisiert, dass es nun einfach zu handhaben ist, und man nicht mehr die Parameter selbst finden muss.



    Jep, nicht neu und eher erwartungsgemäß ...


    Diese Beispiele von 2008 zeigen es bereits deutlich auf:


    http://www.cse.cuhk.edu.hk/~le…ion_deblurring/index.html


    Die entsprechenden "Programme" dazu sind ebenfalls schon seit Jahren veröffentlicht:
    http://www.cse.cuhk.edu.hk/~le…deblurring/deblurring.htm
    http://www.cse.cuhk.edu.hk/~le…olution/deconvolution.htm


    Die Tatsache, dass dieselben Leute u.a. für Adobe Systems tätig sind, dürfte einiges erklären ... :)



    Schaut Euch mal die Bildbeispiele auf den verlinkten Seiten an (runterscrollen).




    Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    Einmal editiert, zuletzt von Picturehunter ()

  • Zitat von "wuschler"

    ...
    Ich bezweifele aber das du die Gesellschaft als ganzes beobachten kannst. Sicherlich, eine solche Entwicklung ist teilweise vorhanden, andererseits fallen mir hier ausreichend Gegenbeispiele ein die sich nicht mal ansatzweise mit deinen Beobachtungen decken.


    Das alles den Bach runter geht hat schon bereits meine Oma erwähnt.. :mrgreen:


    Ich merke schon du siehst meinen Punkt nicht...


    Und dass ich die Gesellschaft als ganzes nicht beobachten kann kannst Du ruhig bezweifeln, denn das kann wohl nur schwerlich überhaupt jemand - und nebenbei ist das für diesen Fall auch nicht zweckdienlich. Für mich hat deine Aussage keinerlei Gegenargumentations-Charakter. Nur weil es in bestimmten Teilbereichen des Lebens Gegenbeispiele gibt, ändert das nichts an der /streitbaren/ Validität für den oben angesprochenen.


    Wenn Du keinen Unterschied zu früher siehst, dann kann ich das durchaus verstehen - wobei wir dann aber unterschiedliche Betrachtungsweisen verfolgen. Für Dich ist der "Blick für das Motiv, Situation, Licht usw." nicht automatisierbar. "Es gibt keine Kreativitätsautomatik".


    Das könnte ich so unterschreiben, sehe hingegen aber durchaus die Gefahr, dass einem die Technisierung und die Automatisierung der Fotografie den "Blick für das Motiv, Situation, Licht usw." verstellt. Mann muss schon ein sehr optimistisches Menschenbild dafür aufbringen zu glauben, dass die Abgabe von Bedienungskompetenzen und Verstehens- und Lernprozessen in der Fotografie die eigene Kreativität und dem sinnvollen Produzieren von Bildern nicht im Wege steht.


    Zitat

    Im Gegenzug erlaubt neue Technik den kreativen Köpfen Möglichkeiten die früher so undenkbar gewesen wären, man kann also auch durchaus profitieren.


    Das würde ich auch nicht bestreiten - habe ich zum Glück auch nicht ;)

  • Ich fotografiere jetzt (mit Unterbrechungen) seit über 30 Jahren und freue mich über sinnvolle Erleichterungen durch die Technik.
    Wenn ich unsere Kinder oder flinke Tiere fotografiere, gelingt das MIR das mit AF deutlich leichter als manuell fokussiert.
    Auch die Sofortkontrolle der Belichtung (auf dem Display inkl. Histogramm) erspart mir manche Überraschung.
    Wenn dann jetzt noch ein Stabi und/oder ein Programm das Fotoleben zusätzlich erleichtert - so what?


    Wie schon gesagt: Mancher der am Lautesten schreit nutzt die Technik später am Meisten :P .

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Zitat

    Ich merke schon du siehst meinen Punkt nicht...


    Dann bin ich ja froh.


    Zitat

    ..sehe hingegen aber durchaus die Gefahr, dass einem die Technisierung und die Automatisierung der Fotografie..


    Dem stelle ich das Interesse entgegen (ob es nun die Fotografie, Malen, Häckeln oder sonst etwas ist) Für die meisten dürfte die Fotografie nur Mittel zum Zweck sein, Bilder vom Urlaub, von den Kindern usw. und dann gibt es die paar anderen die sich wirklich dafür interessieren. Wenn das vorhanden ist folgt der Rest oft automatisch.


    Zitat

    ..dass die Abgabe von Bedienungskompetenzen und Verstehens- und Lernprozessen in der Fotografie die eigene Kreativität und dem sinnvollen Produzieren von Bildern nicht im Wege steht.


    1950 - Film einlegen, Belichtung messen, Entfernung schätzen/messen, Sucher, Knöpfchen drücken.
    1975 - Film einlegen, Sucher, Knöpfchen drücken.
    2011 - Karte einlegen, Sucher, Knöpfchen drücken.


    Das war für den größten Teil der Fotografen in den letzten Jahrzehnten völlig ausreichend. Großartige Bedienungskompetenzen und Verstehens- und Lernprozesse dürfte da auch nicht sonderlich vorhanden gewesen sein. Verstehens- und Lernprozesse entstehen aber automatisch (hier wieder der Hinweis auf das Interesse) wenn Wunsch und Ergebnis nicht übereinstimmen.


    Im übrigen muss sich fehlendes Technikverständnis und Kreativität nicht ausschließen. Ein Maler wird auch nicht besser wenn er weiß wie Ölfarben hergestellt werde.

  • Ich sage ja: Für die meißten steht das "Ergebnis ohne Aufwand" im Vordergrund. Das ließt man auch bei dir ganz deutlich heraus. Für mich ist auch der Weg ein bißchen das Ziel.


    Im übrigen glaube ich gerade nicht, dass die von dir angesprochenen Verwender beim einem Auseinanderfallen von Wunsch und Ergebnis zunächst einmal an sich selber arbeiten - das gibt es dafür wirklich zu selten.


    Und klar gab es auch in der Fotogfrafie eine Entwicklung. Vor ein paar Jahren ist man noch zur Eissäule erstarrt wenn jemand mit dem Fotoapperat auf einen zukam. Die Technikentwicklung hat die Fotografie auch für die breite Masse zugänglich gemacht.


    Heute kann jeder schöne Fotos schießen, mit vielen verschiedenen Kameras, mit unterschiedlichen Stabilisatoren/Motivprogrammen/Hilfen - das ist erfreulich.


    Aber irgendwann stimmt für mich das Verhältnis nicht mehr zwischen Virtualität und Realität - und dem Wissen um das dünne Band, das beide verbindet. Ich würde die Gefahr für die Apathie gegenüber der Fotografie und der Hingabe an die Technik einfach nicht verleugnen wollen. Dieses "alles-ist-möglich"-Konzept ist vermutlich einfach nicht meine persönliche Herangehensweise, die Dinge zu beurteilen.

    • Offizieller Beitrag

    Jeder hat doch bestimmt schon mal versucht ein leicht verwackeltes Bild durch etwas Schärfung zu retten ... das hier ist nichts anderes, nur dass es besser funktioniert - qualitativ hochwertiges Bildmaterial (wenig Rauschen/Artefakte) vorausgesetzt. Würde es tatsächlich automatisch sehr gut funktionieren, ist es halt ein Parameter weniger, auf den man achten muss, ähnlich wie bei Auto-ISO.



    Ja, im Netz gibts zur Dekonvulation erstaunliche Beispiele, ich vermute aber manchmal wurde die Unschärfe erst künstlich erzeugt und dann wieder rausgerechnet - das funktioniert natürlich prima. ;)


    Man sieht hier auch deutlich die Probleme dieser Techniken: z.B. im dritten Link diese häßlichen Doppelkanten und Geisterbilder - wohlgemerkt bei 360x360 Pixeln. (!) Die machen das Ergebnis eigentlich unbrauchbar ohne weitere Nachbearbeitung. Sicher ist das auch ein Grund dafür, warum es so lange dauert, bis ein fertiges Produkt daraus wird.


    Ich denke bis so etwas wirklich zufriedenstellen und automatisch in der Kamera funktioniert, dauert es bestimmt noch ein Weilchen ... :kaffee:

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir ist folgender Satz hängen geblieben:

    Zitat von "dirk gently"

    Ich befürchte einfach dass das Fotografieren schon zu einfach werden könnte.


    Und später dann

    Zitat von "dirk gently"

    ...sehe hingegen aber durchaus die Gefahr, dass einem die Technisierung und die Automatisierung der Fotografie den "Blick für das Motiv, Situation, Licht usw." verstellt.


    Das ist ein Gegensatz. Ich überspitze (! ;) ) mal zu beiden Thesen:


    Satz eins verfolgt einen elitären Gedanken (Man soll die technischen Aspekte der Fotografie lernen müssen, um sozusagen das 'Recht' zu haben es gut zu tun). Das ist in meinen Augen Quark und die Flut technisch und gestalterisch hervorragender Bilder im Netz und in allen Medien taugt zumindest nicht dazu, mich darin zu widerlegen. Was nicht heisst, dass das lernern technischer Zusammenhänge auch in Zukunft notwendig sein wird, um sich sozusagen von 75% noch in Richtung 100% fortentwickeln zu können.


    Satz zwei behauptet einen unbewiesenen Zusammenhang. Ich behaupte das glatte Gegenteil und begründe das mit Satz eins. Neue technische Möglichkeiten befreien die Fotografie von immer mehr Fesseln und räumen der Konzentration auf Gestaltungsfragen immer breiteren Raum ein.

  • Es haben ja alle ein bisschen recht :cheers:


    Der meisten fotografierenden Menschen dokumentieren einfach ihr Leben, und da ist es natürlich sehr praktisch, wenn (auch) durch alle möglichen Hilfsfunktionen am Ende möglichst viele ansehnliche Bilder rauskommen. Die wenigen, die darüber hinaus auch einen mehr oder weniger großen künstlerischen Anspruch haben oder erreichen möchten, werden sich zwangsläufig mit den technischen Hintergründen befassen und viele solcher Automatiken eher meiden, da sie auch schnell zur Einschränkung werden, statt von Fesseln zu befreien.

  • Nein Archi.. so kannst du mir das nicht auslegen.


    1. Ich habe mit deinem "elitärem Gedanken" nichts am Hut. Die Legitimation dafür Fotos schießen zu dürfen entsteht für mich nicht aus dem technischen Verständnis über Aufnahmeparameter oder der verwendeten Technik. So habe ich das auch nirgendwo durchblicken lassen. Es geht mir um das grundsätzlichere potentielle Problem, dass sich der Mensch seinen kleinen Helferleinchen hingibt, Denkprozesse auslagert und Handlungskompetenz verliert. Die Fehleinschätzung der Lebenswirklichkeit. Vielleicht verschiebt sich diese auch nur, aber wer kann das schon sagen? Heute hat man noch ein verwackeltes Bild auf dem Display und in ein paar Jahren kann jede Lichtsituation von einer Kamera problemlos, rausch- und verwacklungsfrei gemeistert werden. Das hat gute Seiten, kann meines Erachtens aber auch zu Anschlussproblemen führen.



    2. Satz Zwei behauptet keinen unbewiesenen Zusammenhang. Er stellt eine Vermutung auf! Was du mit dem Rest deines Geschreibsels meinst erschließt sich mir nicht weil ich mit meinen anscheinend müden Augen nicht erkenne WER zur Hölle das Subjekt in deinem Satz ist (Ich oder Du?)


    Is aber auch egal. Ich frage mich nur so langsam wofür ich die ganzen Konjunktive niederschrieb und überdies Dinge wie "ich fürchte" oder "ich sehe die Gefahr" in meine schriftlichen Überlegungen mit einfließen ließ. Ich maße mir hier nicht an die Zukunft vorauszusagen und stelle auch niemanden vor unbewiesene Tatsachen.


    Einen semantischen Gegensatz erkenne ich in meinen beiden Aussagen nicht - eine Überspitzung bringt niemanden weiter...

  • Zitat von "Franz"

    Ja, im Netz gibts zur Dekonvulation erstaunliche Beispiele, ich vermute aber manchmal wurde die Unschärfe erst künstlich erzeugt und dann wieder rausgerechnet - das funktioniert natürlich prima. ;)


    Man sieht hier auch deutlich die Probleme dieser Techniken: z.B. im dritten Link diese häßlichen Doppelkanten und Geisterbilder - wohlgemerkt bei 360x360 Pixeln. (!) Die machen das Ergebnis eigentlich unbrauchbar ohne weitere Nachbearbeitung. Sicher ist das auch ein Grund dafür, warum es so lange dauert, bis ein fertiges Produkt daraus wird.


    Ich denke bis so etwas wirklich zufriedenstellen und automatisch in der Kamera funktioniert, dauert es bestimmt noch ein Weilchen ... :kaffee:



    Absolut, ein 100%er "Filter" gegen Verwacklungen jeglicher Art ist das alles noch lange nicht, ob es jemals "perfekt" sein wird sei mal dahingestellt, ebenso, ob die bisherigen Ergebnisse unter "optimierten" Bedingungen erzielt wurden :cheers: . Ich gehe aber davon aus, dass da noch einiges an Potential für weitere Verbesserungen drin steckt, immerhin sind inzwischen wieder ein paar Jahre vergangen, so dass man nach einer Einführung als z.B. Deconvolutions-Filter in PS mit einer von Version zu Version fortschreitenden Weiterentwicklung rechnen darf. Bin da mal gespannt, wie das aussehen wird ... :)



    Ansonsten ist das alles doch ganz einfach: man kann alles an Werkzeugen nutzen, muß es aber nicht. In wieweit man sich nun durch Automatiken einschränkt bzw. helfen läßt und welche Tools man letztendlich nutzt, um zum Ziel zu gelangen, ist doch jedem freigestellt. Solange ich für mich persönlich zu dem Schluß gelange, dass ich von Hand "bessere" Ergebnisse erziele, als mit Hilfe irgendwelcher Automatiken und/oder Korrekturtools, werde ich auch weiterhin von Hand arbeiten. Da, wo sich Automatiken und sonstige Werkzeuge als hilfreiche "Mittel zum Zweck" erweisen, kann man diese auch ohne schlechtes Gewissen nutzen, warum denn auch nicht?!
    Natürlich kann man den technischen Fortschritt sowohl als Fluch wie auch als Segen begreifen, keine Frage. Aber wie heißt es doch so schön bei vielen "Kritikern": Es interessiert nicht das wie, sondern nur das, was hinten raus kommt. Und wie oft darf man sich anhören, dass ein "guter Fotograf" auch mit einer Kompakten tolle Fotos zaubert. Demnach wäre das "wie" also eher sekundär zu betrachten, das primäre Ziel der Fotografie ist und bleibt das Ergebnis, der Weg dahin ist es, der sich von Jahr zu Jahr im technischen Bereich deutlich verändert. Vielleicht gibt es irgendwann gar keine Fotografen im herkömmlichen Sinne mehr, sondern nur noch EBV-Experten, die ein "Alles auf einmal Multishot-Foto" aus einer Blackbox ziehen und dieses mit purer Technik am Computer zu einem herzeigbaren Bildergebnis wandeln.
    Bei den Flugzeugen ist es doch jetzt schon so, wer von den Jungpiloten kann denn tatsächlich noch Fliegen? Die meisten haben nur noch gelernt, die Rechner, die das Flugzeug steuern und stabilisieren, zu bedienen. Das Ergebnis ist auch hier geblieben, doch unter "Fliegen" haben die älteren Kollegen sicher auch etwas anderes verstanden ...


    Nur so ein paar Gedanken :kaffee:



    Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Zitat von "le spationaute"

    Neue technische Möglichkeiten befreien die Fotografie von immer mehr Fesseln und räumen der Konzentration auf Gestaltungsfragen immer breiteren Raum ein.


    Nicht zwingend. Dies träfe nur dann vollumfänglich zu, wenn alle diese technischen Vorgänge vollautomatisch und im Hintergrund abliefen. Moderne Kameras dagegen packen fast alle Optionen an die Oberfläche, wo man sie schalten und verwalten muss. Und das ist die Krux an der Sache. Eine Leica M6 konnte beim Sport keine schnellen Serien, aber ansonsten gab es Blende, Zeit und Fokus. Heute, in Zeiten der ach so einfachen Fotografie entscheidet man oft von Motiv zu Motiv zwischen AF-Punkten, Messgewichtung, DRI, interner Schärfung, RAW oder nicht, verschiebt ISO und Rauschunterdrückung, ruft Presets ab und schaltet den Stabi auf Panning, statisch oder Wackelpudding. Was einfacher war/ist sei mal dahingestellt.


    Neue technische Möglichkeiten haben im Auto dazu geführt, dass Leute nicht mehr wissen wie sie ohne elektronische Helfer von A nach B kommen und im Einzelfalle in den nächsten Fluss fahren. Und ob das (täglich im Berufsverkehr omnipräsente) geglotze und getippsel auf Screens, Displays und Entertainmentsysteme die Konzentration aufs fahren stützt? :twisted:

  • Ich glaube es steckt auch immer ein wenig die Angst des selbsternannten (Semi)Profi mit seiner tausende von Euro teuren Ausrüstung und langjährigen Erfahrung und/oder Ausbildung dahinter, daß es vielleicht immer einfacher wird gute Fotos zu machen und jeder Depp das dann kann, ohne vorher ein Fotografiestudium o.ä. abgeschlossen zu haben ...


    Zitat von "manolo"

    Screens, Displays und Entertainmentsysteme


    Mir war'n auch die alten Autoradios mit links und rechts einem Drehknopf lieber, da wusste man wenigstens noch wie man den gewünschten Sender einstellen kann, und das ging 100 x schneller als heute, wo man sich erst durch ganze Menüs und/oder ein Wirrwarr von Knöpfen mit englischen Abkürzungen wurschteln muss und dann resigniert aufgibt, weil man ja auch irgendwann wieder mal auf die Straße schauen sollte ... hab das Problem oft, weil ich viel mit unterschiedlichen Firmenwagen mit verschiedenen Radios unterwegs bin, was ich schon geflucht habe ....

  • Also ehrlich... ich frage mich gerade, ob es auch so eine Welle gegeben hat, als das "Geraderichten-Tool" in PS eingebaut wurde, oder "Neat-Image" als Plugin erhältlich war. :roll:
    Meine Meinung, ein Plugin ist ein "nice to have", ob ich es nutze sei dahingestellt.
    Wenn ich denn eines Tages das letzte (leider etwas verwackelte) Bild von Tante Erna, oder Onkel Otto, mit dem Deblurrer zu einem anschaulichen Bild machen kann, dann sage ich "wunderbar".
    Das heisst aber noch lange nicht, dass ich dann sämtliche Aufnahmen verwackele, weil mir dieses schöne Plugin die Arbeit abnimmt. :ugly:


    Für Popcorn & Cola isses mir noch ein bischen zu früh. :mrgreen: