Lässt sich Filtermontage beschleunigen?

  • Wenn ich schon mal hier bin, noch eine Frage. Wenn ich unterwegs bin und z.B. mal den Polfilter aufsetzen will, dann empfinde ich das recht umständlich. Meist habe ich zu wenig Hände und bin dann froh, wenn ich eine helfende Begleitung dabei habe.
    Ich fände einen Filterhalter praktisch, den man dann wie einen Objektivdeckel auf das Objektiv stecken kann. Ich habe sowas aber noch nicht beim Zubehör entdeckt (oder erkannt). Hätte das Nachteile? Gibt es vielleicht andere Lösungen?

  • Ein Objektivdeckel fällt verhältnismäßig leicht vom Objektiv, denke das möchte man bei den teils durchaus teuren Filtern eher nicht.
    Was es gibt sind Einstecksysteme von Cokin, Hitech, Lee,... Da sind die Filter dann rechteckig, was den Vorteil hat, dass Verlaufsfilter auch im Filterhalter verschoben werden können. Als praktischer und einfacher handhabbar empfinde ich diese Systeme aber nicht, zudem wird der Spaß durch das zusätzliche Stecksystem und die größeren Filter teurer (oder minderwertiger).


    Was ist denn dein Problem bei der Montage von Schraubfiltern?
    Meine Kamera habe ich meist am Gurt um den Hals hängen und halte sie mit einer Hand am Objektiv, während ich mit der anderen den Filter einschraube - geht eigentlich ohne Probleme.

  • Ich kann mir schon vorstellen, wie es der Chipbelichter meint...
    An meiner Kamera hab ich auch keinen Gurt montiert, sondern verstaue sie immer in der Umhängetasche. Da muss man beim Objektivwechsel oder Filtermontieren eben mehr "Aufwand" betreiben ;)

  • Zitat von "Emilx"

    Hängt mir ehrlich etwas zu HOCH... ...was ist es denn für ein "Aufwand", mit einigen Handgriffen ein Filter einzuschrauben??? Fotografieren wir unterdessen im Akkord??


    Freu Dich doch einfach, dass Du es nicht als Problem empfindest.
    Mir hängt das jedenfalls nicht zu "hoch" :roll:


    Sicher gibt es Schlimmeres auf dieser Welt, und auch wenn ich nicht im Akkord fotografiere, so kann ich das "Problem" durchaus nachvollziehen und würde einen Filter, den man einfach aufklipsen kann, sehr praktisch finden.
    Speziell wenn man mit starken Graufiltern arbeitet, dann muss man den Filter bei nahezu jedem Foto auf- und abschrauben um zu fokussieren, da finde ich diese Schrauberei auch durchaus lästig.

  • Zitat von "knipserlehrling"

    Ich kann mir schon vorstellen, wie es der Chipbelichter meint...
    An meiner Kamera hab ich auch keinen Gurt montiert, sondern verstaue sie immer in der Umhängetasche. Da muss man beim Objektivwechsel oder Filtermontieren eben mehr "Aufwand" betreiben ;)


    Tja, dann nimm mal den "Hals"-Gurt als Tipp entgegen ;)
    Sieht bekanntermassen uncool touriemässig aus, ist aber praktisch.
    :mrgreen:

  • Das Schrauben an sich stört mich bei Filtern eigentlich gar nicht so.
    Nur das Ansetzen vom Filter. Oft braucht man wenns schlecht läuft schon mal ne Minute, weil der Filter immer verkantet.
    Feingewinde mit so einem riesen Durchmesser ist leider sehr Nachteilhaft.
    Und jedes mal kommt die Angst dazu, das man das Gewinde ruiniert....

  • Zitat von "FrankDpunkt"

    Sieht bekanntermassen uncool touriemässig aus, ist aber praktisch


    Mir persönlich ist sie so geschützt in der Tasche lieber - und der dezente original Gurt wäre mir zu viel des "Guten"... :mrgreen:



    Zur Filtermontage und den Wunsch nach einer "Vereinfachung" durch ein Aufstecksystem finde ich das Beispiel von Claudia mit den Graufiltern als perfekt.


    Aber da kommen mir auch nur die von Flash bereits erwähnten Einstecksysteme in den Sinn...

  • Polfiltermontage ist manchmal schwieriger, da der Rändelrand zum Festschrauben recht schmal ist und sich hinter dem drehbaren Teil "versteckt"...je nach Bauform des Objektives kann das zu Problemen führen.
    Abhilfe kann ein "zu großer" Polfilter (z.B. 58mm Durchmesser auf einem 55mm-Objektiv) schaffen...der notwendigen Reduzierring bleibt fest auf dem Polfilter und bietet eine besser Griffmöglichkeit zum Schrauben...


    kleines Beispiel --> 55mm-Filter auf FZ50


    Der Tubus der FZ-Optik ist recht massiv...der schmale Schraubring des Filters kann nur mit den Fingernägeln gefasst werden


    gleiches Objektiv...aber mit einem 58mm-Filter und einem Reduzierring


    Jetzt kann man den Filter mitsamt dem Reduzierring deutlich besser anfassen (der Ring bleibt auf dem Filter)

  • Schön, dass ich auch Verständnis finde, aber die Frage von Flash ist berechtigt:


    Zitat

    Was ist denn dein Problem bei der Montage von Schraubfiltern?


    Der Schraubvorgang selbst ist nicht unbedingt das größte Problem (denn den Halsgurt habe ich schon dran) war aber für mich ein Vorgang der sich optimieren ließe. Zuvor ist noch der Filter aus dem Döschen zu holen, gucken ob er und die Linse sauber sind, Döschen verstauen usw. und danach eventuell gleich den ganzen Vorgang wieder rückwärts durchführen. Wenn man alleine mit der Kamera und Zeit unterwegs ist ist das zwar kein Problem aber irgend wann nach meinem Empfinden trotzdem lästig.


    Eine geringe Haltekraft von Klickverschlüssen ist ein Argument, das mir in der Praxis (habe aufklickbare Makrolinse, daher auch die nahe liegende Idee) noch nicht begegnet ist.

  • ...für mich ein Vorgang der sich optimieren ließe....


    Also:
    ...Filter aus dem Döschen zu holen, ...., Döschen verstauen usw....
    Da könnte eine Tasche helfen, in der die Filter "nackt" bereits sicher verstaut sind.


    ...gucken ob er und die Linse sauber sind...
    Kann man sich erfahrungsgemäß meist sparen, da Dreck auf Linsen oder Filtern schon sehr grob sein muss, um wirklich sichtbar zu werden.


    :)


    Zitat

    Eine geringe Haltekraft von Klickverschlüssen ist ein Argument, das mir in der Praxis (habe aufklickbare Makrolinse, daher auch die nahe liegende Idee) noch nicht begegnet ist.


    So eine Nahlinse habe ich nicht, mir war nur aufgefallen, dass Objektivdeckel sich manchmal selbstständig machen.
    Sind diese Clip-Lösungen so konstruiert, dass sie weder den Blickwinkel bei Weitwinkelobjektiven noch außen den internen Blitz stören würden?

  • Da fällt mir ein, die FZ50 hatte eine Dreipunkt-Rastung der Streulichtblende.
    Das wäre ein Ansatz zum schnellen Filterwechsel.

  • Moin,


    ich habe das Cokin-System. Wenn der Adapterring erst mal drauf ist, kann man den Halter einfach draufschieben und runterziehen und die einzelnen Filter werden auch nur in die Halterung gesteckt. Geht fix, verkantet nicht und ist auch mehr als ausreichend stabil.


    Nachteil ist nur, daß außer Polfilter und einigen wenigen anderen, die Filterscheiben halt aus Kunststoff sind. Zwar sehr hochwertig, aber "organisches Glas" wie die so schön sagen. Und wirklich starke Graufilter gibt es da leider auch nicht.
    Vorteil: man braucht jeden Filter nur einmal, weil unterschiedliche Gewindegrößen ja mit den Adaptern ausgeglichen werden und das P-System bis 82mm geht. Und bei Verlaufsfiltern kann ich den Übergangsbereich meistens auch an den Bildausschnitt anpassen und nicht umgekehrt.


    Also, ich finde es schon praktisch, daß ich so nur einen Polfilter brauche und nicht, mal rechnen, 5 oder so... :o_o:


    C'Ya
    Ralf

    Pentax K5 - und viel zuviel Glas dafür...
    "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
    (Albert Einstein)

  • Zitat von "sir-fog"

    ich habe das Cokin-System.
    ...



    Hab ich auch. Habe festgestellt, dass wenn ich das Filter händisch vors Objektiv halte, ich schneller und flexibler bin.
    Für mich der grösste Nachteil des Systems: keine Geli, gerade bei streulichempfindlichen SWW's ist das bei mir das Problem...

  • Flash schrieb:

    Zitat

    So eine Nahlinse habe ich nicht, mir war nur aufgefallen, dass Objektivdeckel sich manchmal selbstständig machen.
    Sind diese Clip-Lösungen so konstruiert, dass sie weder den Blickwinkel bei Weitwinkelobjektiven noch außen den internen Blitz stören würden?


    Das Clipsystem das ich habe scheint mir auf die Nahlinse angepasst zu sein (war auch dabei) und ist meines Erachtens nicht auf einem WW verwendbar. Einen internen Blitz stört es vermutlich nicht.

  • Das "Problem" kann ich sehr wohl nachvollziehen, deshalb mag ich auch mein Sigma 15-30mm so gern, weil es dafür eine sehr einfache aber umso effizientere Lösung bietet:


    Sigma 15-30mm ohne Filterring
    Sigma 15-30mm mit Filterring


    Vorne, wo der Objektivschutzdeckel draufsitzt, können auch entsprechende Filter eingeschraubt werden (wo dann auch wieder der Deckel drauf paßt). Man braucht diesen Ring (eigentlich nur eine Kappe mit Gewinde vorne dran) nur von der Geli des Objektivs abziehen und fertig. Und genauso schnell ist die Kappe auch wieder drauf. Vor allem auch interessant bei der Verwendung mit starken Graufiltern, die man dann zur Fokussierung und Bildausschnittbestimmung nicht mehr umständlich auf und abschrauben muß. An einer Crop Kamera kommt es dabei auch zu keiner Vignettierung, da das Objektiv für das Vollformat konstruiert ist.


    Vielleicht gibt es ja am Markt eine ähnliche universell nutzbare Lösung als Zubehör?



    Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Die Lösung für das Sigma 15-30 ist wirklich interessant, wenn es sie auch für andere Objektivdurchmesser gäbe.
    Wobei sie beim 15-30 auf KB wenig taugt, unübersehbare Randabschattung zwischen 15-20mm, die auch durch Abblenden nicht wegzubekommen ist.

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.