Mal wieder reinen Tisch machen?

  • Bin grade mal wieder am Ausrümpeln meiner Galerie-Bilder und überlege, ob ich - wie schon manch anderer vor mir - einfach mal alles platt mache. Was mich noch zögern lässt, sind eigentlich zwei Überlegungen:
    a) irgendwie ist es ja doch so eine Art "Ich-Museum", ein interessanter Querschnitt meiner Knipserkarriere. Nur: hat sich das jemals irgend jemand angeschaut? Ich denke eher: nein. Niemanden interessiert mein alter Datenmüll. Habe selbst nur 4-5x bei einer/einem von Euch im Album geblättert, wenn mich Bilder halt immer wieder ansprechen. Und ausgerechnet die, bei denen mich das Lebenswerk noch am ehesten interessiert, haben es zwischendurch immer mal wieder komplett gelöscht. Also, was soll's .... ?
    b) unter manchen Bildern haben sich ganz interessante Kommentare und Diskussionen entwickelt. Das sind auch Eure Beiträge, und irgendwie will ich die nicht einfach verschwinden lassen. Aber auch hier die Frage: guckt sich das jemals jemand an?


    Wenn die Forums-Software einfach im laufenden Verfahren alles löschen würde, was über 1 Jahr in der Galerie steht - würde sich da irgendwas am Forum ändern?


    Wie haltet Ihr das?


    Gruß Sven

  • Persönlich kucke ich schon von Zeit zu Zeit in die Galerie eines Users, sei es, weil ich ihn nicht kenne und ich z.B. einschätzen mag, was ich ihm wie unter sein Galeriebild oder zu seiner Forenfrage schreibe, weil mir ein anderes Bild gut gefällt und insbesondere auch, weil man ja doch nicht alle Bilder auf der Startseite oder ersten Seite einer Galerie mitbekommt (gerade, wenn sie durch 15 auf einmal hochgeladene Urlaubsfotos schnell nach hinten rutschen) und einem so häufig auch ein paar Highlights durch die Lappen gehen.


    Denke, da bin ich auch nicht der einzige, nachdem es im Forum bei jedem User den Direktlink zu den Galeriebildern gibt.


    Persönlich halte ich es bei meiner Galerie so, dass ich immer mal wieder ausmiste, sodass jemand, der sich mal zu den alten Bildern verirrt, dann eher meine Lieblingsbilder ansieht.


    Wäre das für dich nicht auch eine Option, das Ganze auf ein konsumierbares Maß zurechtschrumpfen (denke alle 85 Fotos werden sich die wenigsten auf einmal ansehen) und aber zumindest deine Lieblingswerke stehen lassen?

  • zunächst meine ich, jeder sollte das für sich selbst entscheiden.


    was mich persönlich betrifft, miste ich ab und an mal etwas aus, um das ganze nicht zu groß werden zu lassen. tendenziell verbleiben bei mir eigene lieblingsbilder und bilder mit guten diskussionsbeiträge/kommentaren. bilder in der gallerie von anderen usern schaue ich mir immer wieder gerne an. man kann bei manchen usern durchaus einen gewissen eigenen stil entdecken, was ich recht interessant finde. für richtig seitens des forums halte ich als einzige regel diesbzgl. eine maximale obergrenze von bildern, die eingestellt werden kann. es könnten aber durchaus weniger als die erlaubten 200 sein. :winke:

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • Frage in die Runde: schmeißt hier irgend jemand regelmäßig, mit Liebe & Sorgfalt erstellte Fotobücher ins Altpapier?


    Ich habe vor kurzem ein Buch mit den Bildern aus der Toskana erstellt, das ich auch in 30 Jahren noch hervorzukramen gedenke. Ebenso werde ich jedes Jahr ein Buch mit den Bildern erstellen, die mir am Besten gefallen. 2012 steht im Regal, 2013 wird folgen!


    Weniger online stellen, mehr auf Papier bringen, lautet meine Devise. Facebook- und Digitalfototreff- Bilder sind im wahrsten Sinne des Wortes Abfallprodukte. Wenn sie gefallen und Kommentare einheimsen, freut es ich. Wenn nicht, auch gut. :)


    Ob und wann und wie ich irgendwann mal RAWs lösche, schaue ich mir an, wenn meine Festplatte am Limit ist. Schaun mer mal...

  • In einem Dokumentarfilm sah ich, wie Wohnungsräumer das ganze Lebenswerk eines verstorbenen Photographen zum Fenster hinaus in eine Mulde schmissen: hübsch und feinsäuberlich beschriftete Farbdiapositive, ganze Schachteln voll. Der Selige hatte Zeit seines Lebens die Veränderungen der Stadt Köln dokumentiert …


  • Sehe ich genau so !


    Außerdem ist es schade um die Kommentare. Ich bin dazu übergegangen, dass ich keine Kommentare mehr schreibe bei Leuten, von denen ich weiß, dass sie ihre Bilder sehr oft wieder aus der Galerie löschen. Leider habe ich nicht mehr die Zeit, so lange Kommentare drunter zu schreiben wie in senfgelber Vorzeit, aber ich versuche dennoch etwas mehr zu schreiben als "Da war ich auch schon". Und wenn diese hoffentlich sinnvollen Anmerkungen nach kurzer Zeit wieder verschwinden, ist für das mein Verständnis einer Galerie schon suboptimal.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • über das Ausmisten mag jeder denken, wie er will. Bildbeiträge in den Beiträgen schaue ich mir an und schreibe bei Gefallen auch etwas dazu. Für die Galerie reicht meine zeit nicht, weil ich sie zum Fotografieren brauche. Es wird zwar immer belächelt, aber Rentner haben "niemals" Zeit. Vor allen Dingen die, die aus ihrer Freizeit noch etwas machen. Größere Bildermengen zeige ich in meinen öffentlichen Alben bei Flickr und Picasa, weil sie dort nicht nur Forenmitglieder betrachtern können. Ausgewählte Bilder eines Themas werden zu einem Kalender zusammengestellt, die ich dann das ganze Jahr vor Augen habe.



    Gruß phoenix66, der noch andere Hobbys und Aufgaben hat.

  • Irgendwie ist so ein Forum auch ein geben und nehmen.
    Für einen Neueinsteiger kann es sehr interessant sein, auch Bilder zu sehen welche nicht so 100% perfekt sind.
    Im Idealfall stehen dann "sinnvolle" Kommentare bzw. Verbesserungsvorschläge unter solchen Beiträgen.
    Evtl gibt`s im laufe der Zeit eine gewisse (positive) Entwicklung zu erkennen, könnte ein Ansporn sein.


    Das Nachvollziehen einer gewissen Lernkurve oder der Vergleich der Ergebnisse mit unterschiedlicher Ausrüstung, kann auch zu nützlichen Erkenntnissen führen.


    Ich würde mir eher mehr Bilder wünschen, vor allem von den "alten Hasen" und ein gelassener Umgang mit evtl. frühen "Jugendsünden" ;)

  • Danke erst mal an alle - das sind doch sehr bedenkenswerte Meinungen. Ich hätte nicht gedacht, dass auf den "Altbestand" wohl doch mehr Wert gelegt wird, als ich mir vorgestellt habe. Wobei ich denke, das Stöbern im Portfolio anderer Fotografen lohnt sich eher bei einigen sehr erfahrenen Mitgliedern oder den wenigen "Naturtalenten" hier. Das Gros des Archivbestands ... also ich weiß nicht, ob das wirklich jemand anschaut.


    Die Idee, nur die "Lieblingsbilder" stehen zu lassen, habe ich verworfen: ich habe praktisch jede Woche andere Lieblingsbilder, und die meisten meiner früh eingestellten Bilder gefallen mir auch heute noch, bzw. ich stehe zu den Versuchen, die ich damals unternommen habe. Aber ich überlege, ob ich die Bilder raus werfe, für die sich offenbar niemand interessiert (keine 20 klicks) - denn daraus lässt sich dann ja beim besten Willen auch für andere nicht viel lernen - so ein Bild ist für das Publikum offenbar einfach uninteressant. Obwohl es das eine oder andere Bild gibt, dass mir persönlich wichtig ist und dass ich für mich selbst sogar "gut" finde, welches aber im Forum auf Null Resonanz stößt. Dann bleibt es halt bei mir, oder erscheint in meinen Fotobüchern, Gedichtband-Illustrationen, Kalendern etc..


    Bilder mit reger Diskussion lasse ich dann erstmal stehen. Und nehme mir vor, weiterhin in eigenen Kommentaren in Worte zu fassen, was mir konkret an Euren Bildern gefällt oder weniger gefällt. Wenn's denn jemand liest ...


    Danke für Diskussion,
    Gruß Sven

  • Zitat von "Flash"

    Glaube die richtigen Jugendsünden der alten Hasen sind eh mit dem senfgelben Fourm verschwunden. :lol:


    Manche vielleicht. Aber wie ich Euch verstehe, wäre es ja grade interessant, solche "Sünden" im Vergleich zum momentanen Stand zu sehen - dann wäre es eher schade, dass sie verschwunden sind. Andererseits - ich stelle auch hier nichts mehr ein, was schon bei penum herum stand. Man hat ja schließlich auch seinen Stolz ...


    Außerdem bleibt die Zeit ja nicht stehen: manche "alte Hasen" sind verschwunden oder seit Monaten inaktiv (was ich z.T. sehr vermisse!), und täglich melden sich ein paar "new-bees" an. Manche davon mit x Jahren Erfahrung, andere mit der ersten Knipse ihres Lebens. Bei manchen bin ich dann ja auch gespannt, wie die sich weiter entwickeln, ob sie ihren eigenen Stil finden.

  • Zitat von "PePa"

    In einem Dokumentarfilm sah ich, wie Wohnungsräumer das ganze Lebenswerk eines verstorbenen Photographen zum Fenster hinaus in eine Mulde schmissen: hübsch und feinsäuberlich beschriftete Farbdiapositive, ganze Schachteln voll. Der Selige hatte Zeit seines Lebens die Veränderungen der Stadt Köln dokumentiert …


    Da könnte man heulen. Natürlich ist nicht jedes der Milliarden von Dias wert für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Aber ich verwurste grade den Nachlass meiner Familie, die Bilder gehen teilweise zurück bis ins 19.Jhdt und zeigen (allzu selten) einfach das Leben von damals. Bilder meiner Eltern aus den 60-er bis 80-er Jahren sind da schon ergiebiger - allein zu sehen, was wir für Autos hatten und was für Frisuren, ist es schon wert, die Oldies einzuscannen. :) Wäre ein Jammer, wenn das jemand vorher schon alles entsorgt hätte.

  • Zitat von "Subjektiv"

    Natürlich ist nicht jedes der Milliarden von Dias wert für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Aber ich verwurste grade den Nachlass meiner Familie, die Bilder gehen teilweise zurück bis ins 19.Jhdt und zeigen (allzu selten) einfach das Leben von damals. Bilder meiner Eltern aus den 60-er bis 80-er Jahren sind da schon ergiebiger - allein zu sehen, was wir für Autos hatten und was für Frisuren, ist es schon wert, die Oldies einzuscannen. :) Wäre ein Jammer, wenn das jemand vorher schon alles entsorgt hätte.


    ist schon alles richtig. gut strukturierte, erhaltenswerte, und vielleicht sogar historisch wichtige nachlässe sind oft letztlich zufallsprodukte. man selbst kennt auch nicht die betrachtensweise zukünftiger Generationen, geschichte ist "relativ", sichtweisen ändern sich. ich glaube, erhaltenswert sind alle gegenstände, aus denen sich "geschichte" und "geschichten" rekonsturieren lassen, insbesondere dann, wann noch andere dokumente erhalten sind, die die sache "abrunden". beispiel:




    großonkel kurt an der westfront 1915, als einzelfoto fast uninteressant, aber mit tagebüchern, feldpostbriefen, und ca. 50 weiteren aufnahmen als gesamtsammlung superspannend. fast erschreckend ist für mich, dass zwei generationen zuvor niemand der sammlung beachtung geschenkt hat.


    der andere aspekt von "erhaltenswert" wäre der rein fotografische, auch hier ist die relative sichtweise zu beachten. das digitale zeitalter erleichert hier so manches, was ist schon ein festplatte... :pink: