Randpixel retten mit freien RAW-Konvertern

  • zum Thema freie RAW-Konverter ein Zitat aus der c't digitale Fotografie 2015-02, Seite 93:
    "Sie holen meist deutlich mehr Pixel aus den Bildern als Lightroom & Co. In den Rawdateien stecken nämlich Randpixel, die von den meisten Konvertern nach Vorgabe der Kamerahersteller abgeschnitten werden. Geschieht dies nicht, kann das wichtige Details retten, denn der Pixelverlust ist nicht unerheblich: Bei unseren Stichproben konnte die freie Software bis zu einem halben Megapixel mehr Bildinformation aus einer Datei herausholen."
    Bei diesen Stichproben holten die Konverter digiKam, GTKRawGallery, RawPhotoProcessor und dcraw die meisten Randpixel aus den RAWs.
    Mir passiert es schon mal, dass ich ein Foto recht knapp aufgenommen habe. Da wäre dann jeder noch auszugrabender Pixel ein netter Gewinn. Allerdings bleiben auch die eben genannten Programme jeweils noch deutlich unter der angegebenen Sensormaßen lt. EXIF. Gibt's da vielleicht noch Alternativen, die noch mehr rausholen können ?

  • In Rawtherapee kannst du Objekivkorrekturen ein-/abschalten, insofern sollte da dann auch nichts beschnitten werden. Im NX-THread habe ich mal ein Bild von Modena damit entwickelt, das kam sichtbar größer heraus. Wobei man auch sage musste, dass die Abbildungsqualität des verwendeten kleinen Kits in den hinzugewonnenen Radbereichen nicht mehr so großartig war.
    Dazu kommt: Wenn du die Objektivverzerrungen nicht autokorrigierst, hast du die natürlich noch im Bild (was je nach Motiv mal mehr, mal wreniger bis nicht stört).

  • DCRaw, Photivo und Darktable holen bei mir das gleiche maximal große Bild raus. RawTherapee liegt leider nur zwischen ACR/LR und Photivo ... Warum Adobe das seit Jahren am stärksten versaubeutelt (neben sogar herstellereigenen Konvertern), habe ich mich ja hier im Forum schon häufiger laut gewundert. Für mich nicht weiter tragisch ... aber seltsam!

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es auch seltsam. Was macht es für einen Sinn Pixel in die RAW-Datei zu schreiben, diese aber bei der Konvertierung grundsätzlich zu ignorieren? OK, Interpolations- und Schärfungsalgorithmen brauchen ein paar Pixel zusätzlich als Randbedingung. Das sollte aber nicht mehr als 10 Pixel Rand ergeben. Bei meinen Kameras sind es jedoch 60-80 Pixel Rand an jeder Seite wenn ich JPG und RawTherapee vergleiche.

  • Ich finde es auch seltsam. Was macht es für einen Sinn Pixel in die RAW-Datei zu schreiben, diese aber bei der Konvertierung grundsätzlich zu ignorieren? OK, Interpolations- und Schärfungsalgorithmen brauchen ein paar Pixel zusätzlich als Randbedingung. Das sollte aber nicht mehr als 10 Pixel Rand ergeben. Bei meinen Kameras sind es jedoch 60-80 Pixel Rand an jeder Seite wenn ich JPG und RawTherapee vergleiche.

    Das könnte an der Korrektur von kissen- oder tonnenförmiger Verzerrung liegen. Wenn du das Bild aus RawTherapee entzerrst und dann beschenidest, hast du dann einen ähnlichen Ausschnitt?

  • 60-80 px sind wirklich viel. Bei Canon, also einer EOS 5D I sind es 18 px, an einer EOS M sind es 24 px in der Breite (dcraw zu acr; 4386 zu 4368, bzw 5208 zu 5184 px). Bei ner Bayer und 60-80 px denke ich daher auch, da sind Korrekturen mit im Spiel.


    Wobei ich außer Canon ja nur Sigma nutze, und es dort tatsächlich auch deutlich mehr Randpixel sind, die wegfallen und leider nur mit dcraw & Co in weniger schönen Farben konvertiert werden können. Vielleicht isses bei Oly doch auch so ... keine Ahnung, allenfalls schade!

  • Ich könnt mir vorstellen dass es mit einer internen Verzerrungskorrektur zu tun hat.
    Dann hat die Kamera noch etwas Luft an den Seiten um die Bereiche zu füllen.
    Aber da der RAW User ja eh alle internen Korrekturen ignoriert wärs schon klasse wenn das in Lightroom nutzbar wäre.
    Eigentlich nur für mehr Auflösung. Ich fotografiere ja eh recht entschleunigt, da wird sich mit dem Bildausschnit schon mal mehrere Minuten Zeit gelassen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich müsste das mal bei Samsung testen. Bei Samsung greift LR jedenfalls - ohne Möglichkeit das zu verhindern - exzessiv in die Nachbearbeitung ein. Da wird entzerrt, dass sich die Balken biegen. Sozusagen. Dass da was wegfällt, liegt auf der Hand.

    • Offizieller Beitrag

    Das könnte an der Korrektur von kissen- oder tonnenförmiger Verzerrung liegen. Wenn du das Bild aus RawTherapee entzerrst und dann beschenidest, hast du dann einen ähnlichen Ausschnitt?

    Hab das gerade bei einem Bild meiner Oly E-PL2 ausprobiert. Da sind es auch nach Entzerrung links und rechts jeweils ca. 90-100 Pixel mehr, soviel müsste ich vom dem RT-Bild croppen, um auf den Ausschnitt des Oly-JPG zu kommen. Da die Oly nur 12 MP hat, sind das ca. 4.5% Prozent der langen Seite. :x

  • Ich könnt mir vorstellen dass es mit einer internen Verzerrungskorrektur zu tun hat.
    Dann hat die Kamera noch etwas Luft an den Seiten um die Bereiche zu füllen.

    Du meinst, als Vorsorge, damit bei ner extremen Gurke als Objektiv die Korrektur noch immer die übliche Bildgröße auswirft? Hm, mag sein, daß sich die Hersteller sowas denken. Aber ich denke, den Nutzern wären maximal große Bilder lieber, als eine einheitliche Bildgröße über diverse Objektive und Korrekturen hinweg.

    • Offizieller Beitrag

    Du meinst, als Vorsorge, damit bei ner extremen Gurke als Objektiv die Korrektur noch immer die übliche Bildgröße auswirft?

    Hm, das könnte vielleicht schon sein, wäre auch ein Indiz, warum der Verschnitt bei mFT besonders groß zu sein scheint, weil dort gibt's ja Objektive mit 6% oder mehr Verzeichnung, die unbedingt elektronisch korrigiert werden müssen. In Konsequenz müssten dann aber auch die Sensoren physikalisch etwas größer sein als der Bildkreis, wenn ich keinen Denkfehler mache.

  • die in kostenlosen raw-Konvertern nicht zum Zuge kommende Verzeichnungskorrektur ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. Auch bei Fotos mit Objektiven erstellt, bei denen nichts korrigiert wird, ist die Auflösung unterschiedlich.
    Die von der c't und von Ritter Runkel angesprochenen "Spitzenreiter" in dieser Hinsicht habe ich mittlerweile durchgetestet, soweit es mir möglich ist. Sind in meinen Auge aber eher "schlechte" Programme: ich krieg's nicht hin, mit photivo beispielsweise ein jpg zu exportieren, um zu schauen, was da dann auflösungstechnisch rauskommt. Aber selbst diese raw-Konverter sind ja noch weit davon entfernt, die Auflösung darzustellen, die der Sensor lt. EXIF eigentlich hat.


    @Franz und Bertram: der jpg-Illuminator ist doch ausgereift - juckt's bei euch nicht in den Fingern, mithilfe eines "raw-Illuminators" mal zu zeigen, wo der Hammer hängt ? ;)

  • auf die für LR-Nutzer bisher beste Lösung zur Aufhebung der Zwangsbeschneidung bin ich jetzt zufällig gestoßen:
    Michael Reichmann beschreibt das "Problem" und die Abhilfe hier ganz gut: DNG Recover Edges - Luminous Landscape
    Der Link zum Plugin funktioniert dort allerdings nicht mehr.
    Aber hier kommt man zum "Adobe DNG Recover Edge plug-in": http://labs.adobe.com/technologies/lightroomplugins/
    Dort wiederum ist die Beschreibung etwas irreführend: es geht nämlich keineswegs lediglich um Crop-Modes und dadurch nicht mehr sichtbare Pixel. Das pdf mit den Release Notes sollte man lesen, wenn man sich für die Sache interessiert.
    Kurz zusammengefasst: Das LR-Plugin kann in einer raw-Datei (muss in dng vorliegen) die sonst unsichtbaren Randpixel zum Vorschein bringen.
    Mit Lightroom 5.7.1 erhalte ich so aus einem 14,0 MP großen Raw einer Samsung NX der ersten Sensorgeneration beispielsweise eine 14,6 MP große, aus einer 20,0 MP großen der zweiten Generation eine 20,5 MP große und aus den aktuellen 28,0 MP erhalte ich immerhin 28,2 MP (ja, ich konnte nicht widerstehen bei den unmoralischen NX500 Angeboten auf ebay [mediamarkt-dresden-elbepark] in den letzten Tagen).
    Zur Klarstellung: es geht dabei nicht um etwaigen Verzeichnungskorrekturen zum Opfer gefallene Pixel, sondern um die in LR sonst IMMER unsichtbaren Randpixel.

  • Hey, das ist ja die Lösung zu meiner alten Anfrage: Beschnitt rückgängig machen


    Für meine A33 hat die LR-Lösung funktioniert. Bei DNG'S einer Panasonic LX7 und einer Olympus OM-D5 nicht. Speichern die nur das gecroppte Bild?

    Es kann wohl auch eine Rolle spielen, WOMIT man die Ursprungs-dng erzeugt: Bei der 28 MP der NX500 bekomme ich ebenfalls keinen einzigen Pixel zusätzlich - sofern ich das native raw mit adobe zu dng konvertiert habe. Wenn ich jedoch den Samsung raw-Konverter nehme, erhalte ich anschließend die oben erwähnten 0,2 MP zusätzlich.

  • Habe mir das angeschaut ...
    Gilt nur für 32-Bit Rechner.
    Da habe ich wohl Pech.


    Gruß
    Mücke