Sieben Tage im Tessin

  • Es gab Warnungen vorher: stundenlang eingesperrt, nur alte Leute, nicht auszuhalten ...
    Aber wir haben es getan:
    zum ersten Mal mit einem Bus in den Urlaub.
    Denn mit insgesamt vier Personen und deren Gepäck hatte ich keine Lust, aus Norddeutschland mit dem PKW über/durch die Alpen - und mit dem Zug hätte die Reise eine Ewigkeit gedauert (und ein Vermögen gekostet).
    Die Hinreise gestaltete sich erstaunlich unkompliziert, Abreise 06:00 Uhr, ein bisschen Stau vor Karlsruhe, etwas stockender Verkehr vorm St. Gotthard-Tunnel, das wars auch schon. Ankunft abends in Lugano. Es gab (kostenlose) belegte Brötchen im Bus und (bezahlbare) Getränke, nicht schlecht. Für fast jeden Tag waren Besichtigungen vorgesehen. Zuhause hatte ich mehrere Nächte hin und her überlegt, was ich kameratechnisch mitnehme und mich letztendlich dafür entschieden, nicht nur nur EINE Kamera (Samsung NX2000), sondern auch nur EIN Objektiv einzupacken. Verrückt. Die Wahl fiel entgegen meiner sonstigen Festbrennweiten-Gewohnheiten auf das Standard 18-55mm Kit-Zoom.
    (Soviel schon mal als Entschuldigung für die folgenden Fotos.)
    Zunächst konnten wir während einer Stadtrundfahrt und -führung, sowie einer Schifffahrt auf dem Luganer See Eindrücke vom Urlaubsort sammeln.








    oben ein Blick AUF eine Landzunge am Ende des Parco Ciani in Lugano, die zum Baden genutzt wird,
    unten ein Blick AUS dem Parco Ciani.




    und noch zweimal ein Blick vom Hotelzimmerbalkon:



    Fortsetzung folgt ...

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  • danke Euch !



    Das macht Lust auf mehr !

    Dann will ich mal beeilen ...



    hier noch einmal Luganer See:



    das dort gelegene Fischerdorf Gandria war hier schon mal zu sehen:
    Der "Wo ist das?" Thread (Geo-Bilderrätsel)



    am nächsten Tag gab's Ausflüge zu zwei Orten am anderen bekannten See des Tessins, dem Lago Maggiore.


    Zunächst Stresa ...





    Blick auf eine der Borromäischen Inseln



    Kleiner botanischer Exkurs:
    Bei der Pflanze auf den oberen beiden Fotos handelt es sich übrigens um Albizia Julibrissin, eine auch in Teilen Deutschlands bedingt winterharte Baumart. Sie ist dabei die einzige mit doppelt gefiederten Blättern, ist auf diesen Fotos allerdings kaum zu erkennen (nicht zu verwechseln mit den Bäumen, die in der Lombardei überall an den Straßenrändern stehen, die sind nur einfach gefiedert).
    DIe Blätter klappen bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter zusammen, daher auch die deutsche Bezeichnung 'Schlafbaum'. Eine zweite gebräuchliche Bezeichnung für das Gewächs, 'Seidenbaum', beruht auf den pink/rosa-farbenen, seidenartigen Blüten, auf dem zweiten Bild ansatzweise zu erkennen. Wer eine Blüte in Nahansicht sehen möchte:
    Minolta Close-Up Lens No. 1


    hier noch eine weitere der Borromäischen Inseln:



    ... dann Ascona:



    Ich hoffe die Bearbeitung der Fotos, z. B. Entsättigung der beiden letzten, ist nicht voll in die Hose gegangen. Es war fast ständig volle Pulle Sonne mit krassen Kontrasten und z.T. waren die Farben für mein Empfinden dann etwas heftig.


    Geht noch weiter ...

  • Am darauffolgenden Tag hatten wir "frei". Auch wenn man den Aussichtsturm nicht mehr besteigen kann, gab's vom hochgelegenen Parco Del Tassino in Lugano eine klasse Sicht auf die Stadt, den See und die Berge



    Ein Panorama von der Aussicht habe ich bereits hier verwurstet:
    *Wünsch dir ein User-Foto* - Teil II


    Beim Spaziergang im Park fiel mir dann auch wieder mal auf, dass Eidechsen ja meine Lieblingstiere sind. Während man in Niedersachsen kaum welche zu Gesicht bekommt, gibt es im Tessin offenbar ein Überangebot - zu blöd, dass ich kein Tele mit hatte, denn auch hier sind die Reptilien scheu.
    Ein Crop aus einem Querformat-Foto:



    Immerhin bin ich so nah an eines der Tiere rangekommen (scharfstellen hat mit Fokuspeeking auf dem Rückenmuster der Echse astrein geklappt, aber was für ein hässliches Foto):



    Ihr seht nichts ?


    Hier ein in den Schatten aufgehellter 100% Crop des Fotos:



    Weiß jemand, um was für eine Art es sich handelt ?


    to be continued ...

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  • Während der Busfahrt nach Italien am nächsten Tag folgte die eigentliche Sensation. Die Fremdenführerin verlautbarte in klarem schwyzerdütsch: "in Mailand werden wir zunächst den Monumentalfriedhof besuchen".
    Hammer.


    Unsere Kinder schliefen, als der Bus seinen Weg durch die Mailänder Innenstadt suchte.
    Viel Verkehr.
    Sehr viel Verkehr.
    Nach einer Weile im norditalienischen Verkehrschaos hieß es dann: "es muss an der Expo liegen, der Bus kommt nicht durch. Den Friedhof lassen wir ausfallen, wir fahren jetzt direkt zur Mailänder Scala."
    Ich muss jetzt sicher nichts sagen.
    Tue ich aber trotzdem: Ich war so sauer auf diesen besch... Mailänder Verkehr, dass ich stante pede beschlossen hatte, anschließend diese Stadt zu boykottieren, fototechnisch.
    So ist denn auch das nächste Foto von meiner Frau und "meiner Frau ihre Kamera": diese überdachte, etwas groß geratene Fußgängerzone (mit einem wahrscheinlich toll klingendem italienischen Namen, der mir aber sowas von egal war).



    Naja, ein paar Mal vor dem Mailänder Dom auf und ab gegangen, um zu beschließen, nicht länger als unbedingt nötig mit dem Schicksal zu hadern und um bei der Gelegenheit gleich darauf festzustellen: mein neues 12mm Samyang wäre jetzt nicht schlecht gewesen. Was solls, muss die Kirche halt mit 18mm Vorlieb nehmen. Warum steht die auch ausgerechnet in Mailand ? Jedenfalls habe ich mir Mühe gegeben, Perspektiven zu finden, die für das digitalfototreff-Georätsel ausreichend Google-Bildersuche-inkompatibel sein könnten. Offenbar erfolgreich.
    Noch ein paar Ansichten, die hier:
    Der "Wo ist das?" Thread (Geo-Bilderrätsel)
    noch nicht zu sehen waren:



    eine kleine Spielerei:



    Kaum wieder im Bus, wird das Wechselbad der Gefühle fortgesetzt: "Wir machen jetzt doch noch einen kurzen Abstecher zum Monumentalfriedhof."
    Juchhu !
    Zum Fotografieren war dort allerdings sehr wenig Zeit. Die Fremdenführerin ist mit dem Rest der Familie und den übrigen (deutlich älteren) Reiseteilnehmern bei über 30°C an den Gräbern vorbeigerast, dass ich darüber hätte staunen müssen, wenn ich dazu denn Zeit gehabt hätte. Hatte ich natürlich nicht, denn ich musste schließlich das festhalten, was eben ging. Kein leichtes Unterfangen. So ähnlich muss Blitzschach sein.
    Meine Erkenntnis aus diesem kurzen Besuch: der Friedhof ist beeindruckend, keine Frage. Es sind Bauwerke zu sehen, die teurer gewesen sein müssen als manches Einfamilienhaus. Aber es ist kein historischer Friedhof, d. h. er ist noch "in Betrieb" und wird gepflegt. Keine Verwitterungen, keine Ästhetik des Verfalls, kein "Charme des Maroden" (frei nach Zinc).
    Gerade habe ich zum ersten Mal diverse s/w Konvertierungen für die nächsten drei Fotos probiert. Gefallen mir jetzt deutlich besser als in Farbe:






    Hier noch zwei Ansichten von außen:




    gleich geht’s weiter ...

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  • Fortsetzung Mailand: Milano war insgesamt sehr ergiebig, hier noch ein paar Nachträge:







    Auf der Rückfahrt ins Hotel wurde noch Como mitgenommen. Dort gab's dann den ersten Regenschauer, der dafür aber umso entschiedener ausfiel. Daher nur Innenfotos vom Dom zu Como:





    continua ...

  • Jetzt geht's in die Haupstadt des Tessins, nach Bellinzona. Ihre Namensgebung (umkämpftes Gebiet) sowie ihre drei Burgen zeugen noch davon, dass hier im Mittelalter wohl ordentlich "Strom in der Tapete" gewesen sein muss.
    Blick von einer (Castelgrande) zur nächsten Burg (Castello di Sasso Corbaro):





    Erstere ist zwar ein mächtiger Klotz (der mit einem Fahrstuhl duch den darunter liegenden Berg erreicht wird), aber nicht sonderlich fotogen, etwas nüchtern ausgestattet.


    Aber im Ort selbst lassen sich genügend Motive finden





    Zwei Bilder vom Palazzo Civico di Bellinzona:





    Das war's aber noch nicht ...

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  • gefällt mir sehr ! Da könnte ich glazz noch ne Schaufel voll "vertragen"!



    bittet der phoenix66

    Prima, ein bisschen was hab' ich noch.


    Der letzte Ausflug führte uns dann ans Ende der Welt (O-Ton Fremdenführerin)
    vorbei am Verzasca Staudamm ...



    bei dem hellen Fleck auf der Staumauer (oben in der Mitte) handelt es sich übrigens um einen Hubschrauber. Man kann dort dem Bungeejumping frönen, ganz wie seinerzeit James Bond in Golden Eye. Das Angebot stieß allerdings auf wenig Interesse bei den Mitreisenden.


    vorbei an der sogenannten Römerbrücke - Ponte dei Salti ...




    Kindern und Jugendlichen machts offenbar einen Heidenspaß, aus 14 Metern Höhe in den Verzasca (zu deutsch: grünes Wasser) zu springen.
    Von der Brücke gibts übrigens klasse Fotos - woanders. Von der anderen Seite aus. Ich habe mich nicht drübergetraut :(
    Eines dieser Fotos gab übrigens den Ausschlag für diesen Urlaub: eine Reportage über den Kanton Tessin, in der halt auch die mediterrane/subtropische Pflanzenwelt erwähnt wurde. Das ganze in einem Teil der Schweiz, in dem italienisch gesprochen wird. Krass.



    Bei der Bewältigung der Serpentinen erhielt der Busfahrer noch das ein oder andere Mal Szenenapplaus - es wäre eindeutig kein Beruf für mich, nicht mal ohne Gegenverkehr ...


    Finale: Sonogno





    zu sehen sind hier die sogenannten Rustico, bei denen selbst das Dach aus Steinen besteht






    Womit wir jetzt am Ende angekommen sind - die Kirche am Ende des Dorfes, des Dorfes am Ende der Welt.

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  • noch Finale - Verlängerung
    nach dem letzten Bild jetzt noch die allerletzten Bilder, nämlich Abschied vom Hotel



    mit den über 1000 Palmen in seinem Garten




    Erkenntnis: die Busreise war gut auszuhalten. Warten im Stau deutlich entspannter als mit dem PKW. Mehr gesehen als bei Eigenorganisation der Reise. Mehr Fotos.
    Was mich wundert: dass diese Form der Urlaubsreise bislang nur Senioren für sich entdeckt zu haben scheinen.


    F E R T I G !

  • Ich hatte es auch schon bei anderen Reiseberichten geschrieben. Ich liebe Reiseberichte.


    Dein Reisebericht hat mich daran erinnert, dass Mailand noch auf unserer Wunschliste fehlt. Wir schwanken für nächstes Jahr noch zwischen Lissabon und (nunmehr) Mailand. Vorher war es Barcelona. Nun verschiebt sich wohl doch die Reihenfolge.


    Danke für den schönen Bericht und wie schon oben geschrieben, ab und zu reicht die leichte Artillerie, es muss nicht immer die große DSLR sein. Deine Fotos sprechen für sich.


    :danke:

  • Netter Bericht, feine Bilder - du hast aus den schlechten Blickwinkeln der engen Straßen noch ordentlich was rausgeholt. Mich sprechen die in die Straßenfluchten eingezwängten Kirchtürme besonders an (Ascona, Mailand, Bellinzona) :daumenhoch:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil