Fränkisches Dorf

  • Fränkisch, nicht gallisch ...


    Angeregt durch "gseng"s tollen Bildern vor der Haustüre, und angesichts dessen, dass mir momentan keine exotischen Reisen ins Haus stehen, mache ich auch wieder einmal Fingerübungen in der näheren Umgebung. Wenig spektakulär, alles schon 100x gesehen, aber bei schönem Licht ein guter Grund, auch bei der Kälte vor die Türe zu gehen.


  • ...ja natürlich, auch in Deutschland gibt es schöne Ecken.
    Gekonnt dargestellt, brauchen diese sich nicht gegenüber dem Ausland zu verstecken.
    Sie sind halt nur nicht so exotisch, sondern mehr vertraut.
    Gefällt mir!


    LG Willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Uih, so viel - positive - Resonanz auf ein doch eigentlich unspektakuläres Motiv, freu mich. :winke:


    Und ja, das eigentlich Motiv ist wohl die Beleuchtung, 20 sek. früher oder später gab es das Bild so nicht mehr. Das ist der Reiz der Sache: man zieht mit der Knipse durchs wohlvertraute Terrain, dann tut sich ein Fenster auf, eine Beleuchtung, eine Kleinigkeit am Wegesrand, eine flüchtige Szene. Klick - und ein kleines Glücksgefühl, dabei gewesen zu sein, es gesehen und festgehalten zu haben. Ein oder zwei solche Bilder von einem längeren Ausflug, und ich weiß, warum ich die Knipse auch beim nächsten Mal wieder mitschleppe :twisted:


    @ Bonobo: Vermutlich trügt der idyllische Schein: das ist ein ganz normales 08-15 Bauerndorf um die Ecke, mit all den Herausforderungen in unseren Zeiten. Aber es gibt sie eben auch, die idyllischen Augenblicke. Ehrlicher wäre es, mit der Kamera auch hinter die Kulissen zu blicken, aber dafür fehlt mir das fotografische und auch menschliche Feingefühl, und es will ja auch nicht jeder der Bewohner in schwierigen Situationen öffentlich abgelichtet werden. Also bleibt es für mich (Kategorie: Sonntagsknipser) bei der Fassade.

  • schöne postkarte

    Was in Deinem Dialekt ja bedeutet: Banaler Kitsch, durchgefallen. Ja, ich geb Dir recht - die Grenze zur Postkarte ist oft schwammig bei solchen Allerweltsmotiven, und mit diesem Problem ringe ich tatsächlich oft. Man kann das Dorf natürlich auch im strömenden Regen fotografieren, gibt aber auch nicht immer das bessere Bild. Außerdem gibt's inzwischen auch fotografisch anspruchsvolle Postkarten ... Also komme ich immer wieder zu dem Punkt, dass ich das fotografiere, was ich erlebe - und wenn zwischendurch die Sonne scheint, ist mir das meistens willkommen. Völlig strukturloser blauer oder grauer Himmel dagegen ist mir ein Graus.


    Bitte allerdings auch zu bedenken, dass die Charakteristik der Landschaft von Mittelfranken per se einfach schon weniger ruppig ist als z.B. Schottland. Das darf sich, meine ich, auch in den Bildern spiegeln.

  • SO ETWAS HABEN WIR IN BERLIN NICHT.

    Aber weit fahren muss man von Berlin aus auch nicht - bin letztes Jahr wegen eines Staus auf der A9 querfeldein durch Brandenburg nach Süden gefahren - da gibt's reihenweise idyllische Käffer (von denen ich aber keins als Wohnort wählen würde). Eine "Wanderung durch die Mark Brandenburg" und eine Radtour entlang der Havel stehen bei mir seit längerem auf der Wunschliste. Mal sehen, vielleicht im Herbst ...

  • ich reisse mich aber zusammen und fotografiere sie nicht mehr.

    :???: Warum eigentlich nicht :?:


    Für mich muss es nicht immer Exotik sein und nach mehrfachem Aufenthalt in den Alpen, in Schottland - oder wo auch immer - kann man auch sagen: Habe ich alles achon ähnlich gesehen. Ich mache keine Fotos mehr.
    Gerade solche Lichtstimmungen wie hier gezeigt, sind doch immer wieder sehenswert. Oder fotografierst Du auch keine Regenbögen mehr, weil Du im Leben schon genug gesehen hast?

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • ich habe das ja nicht böse gemeint

    Hab ich auch nicht so verstanden, und Deine offene Meinung ist mir weiterhin sehr willkommen. Doch Du hattest mir die Formulierung ja früher schon einmal "übersetzt" ;) . Wenn man keine Lust mehr hat, solche banalen Motive zu fotografieren, lässt man es eben. Finde ich völlig o.k.. "Zusammen reißen" würde ich mich aber nicht, ich fotografiere weiterhin, was mich interessiert, und bevorzugt dann, wenn ich grade erlebe.


    Ganz von der Hand zu weisen ist Deine Kritik indes auch nicht, grade auch wenn man unterwegs ist. Fotografier' das Colosseum oder die Pyramiden mal bei Nebel und Regen ... Ich habe mich allerdings über die Jahre von dem Anspruch getrennt, wo ich gehe und stehe das völlig andere, spektakulär neuartige Bild zu komponieren. Da ich keine Galerie mit meinen Werken bestücken will, fotografiere ich eben weiterhin auf dem Niveau des 08-15 Sonntagsknipsers, und das macht mir noch Spaß. :winke:

  • eine Radtour entlang der Havel

    Die Radtour kann ich empfehlen, aber der Rest von Brandenburg ist in meinen Augen lang und weilig. Wie geht das Lied noch .... "und .....Pause .....Pause ......es gibt Brandenburg".
    Da gibt es Regionen, wo Straßendörfer fast vollständig entvölkert sind und wenn noch jemand da ist, sind es nur noch ältere. Die "Landflucht" ist enorm.