Vom Grenznutzen hoher Auflösungen bei Kompaktkameras

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    Ich hab erst gestern wieder einen schwung Bilder von der F20 importiert. Ich kann nur sagen: So wahnsinnig toll ist das trotz 6 MP rückblickend auch wieder nicht.

  • Interessanter Thread - finde ich.


    Deshalb will auch ich meine Meinung hier hinterlassen:


    Mal ganz abgesehen von der Bildqualität stört mich bei den immer mehr steigenden Megapixel-Zahlen die Dateigröße. Es ist weniger der Platz auf der Karte oder der Platte, doch der Prozessor kommt bei der RAW-Bildbearbeitung an seine Grenzen. Bei den 6 MP der Nikon D50 geht es noch, bei den 12 MP der D90 wird es knapp. Das bedeutet, das wohl mit dem nächsten Modell auch gleich ein neuer Rechner fällig wird - und das obwohl mir 6 MP eigentlich reichen. Da ich das RAW-Format verwende, ist es nicht möglich, die Kamera wie im jpg-Mode runter zu skalieren.


    ( le spationaute: Das wirst Du beim Einsatz von CHDK und RAW auch feststellen: Runterskalieren in der Kamera geht nicht bei RAW)


    Der Grund für diesen Megapixel-Rausch liegt wohl zum einen - wie hier bereits angesprochen - bei der "grauen Masse" und bei der Industrie, der es um Profite geht. Ich glaube nicht, das die "graue Masse" diese Megapixel fordert - sie kauft, was da ist und was vom Verkäufer empfohlen wird und der empfiehlt von dem was da ist das beste oder das an dem er am besten verdient.


    Deshalb sehe ich nur eine Chance: Aufklärung! Dieser Thread ist schon ganz gut. Besser fände ich es, wenn es auf unabhängigen Seiten - wie dieser - Informationsbeiträge für die "graue Masse" geben würde. Die weiß nämlich nicht Bescheid und informiert sich oft über Zeitschriften. Diese werden jedoch (zumindest teilweise) von der Industrie gesteuert.


    Dazu fällt mir nicht nur die Auflösung ein. Ein anderer Punkt mit dem gerne geworben wird ist z.B. die "Bildbearbeitung in der Kamera" (Ich habe es mal auf meiner Nikon D90 versucht. Kompletter Blödsinn aus meiner Sicht. Ich hatte das Gefühl, als ob ich ein Steak mit einem Feuerzeug grillen muss). Auf der anderen Seite fällt mir auf, das in Zeitschriften-Tests andere wichtige Features oft verschwiegen werden, wie z.B. eine Spiegelvorauslösung.

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    Zitat von "herbert-50"


    Mal ganz abgesehen von der Bildqualität stört mich bei den immer mehr steigenden Megapixel-Zahlen die Dateigröße. Es ist weniger der Platz auf der Karte oder der Platte, doch der Prozessor kommt bei der RAW-Bildbearbeitung an seine Grenzen.


    Ja, das ist auch so ein unschöner Nebeneffekt dieser ganzen Entwicklung. Canon hat immerhin begonnen, das sraw-Format bei einigen DSLRs zu implementieren,
    welches schon die Raw-Dateien runterskaliert. Meines Wissens ist da aber noch kein anderer Hersteller nachgezogen.



    Ach ja, herzlich willkommen übrigens! :cheers:

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    Ich sag's mal so: An den RAWs sieht man, was die kamerainterne Bearbeitung leistet. Im Gegensatz zur DSLR gelingt es bei der SX200is kaum, einem RAW in relevantem Umfang zusätzliche oder bessere Bildinformationen herauszukitzeln. Da stellt das jpg auch weiterhin die bevorzugte Basis für die Nachberarbeitung dar. Da ist er wieder, der Grenznutzen. Die Grenzen setzt die vieldiskutierte Miniaturisierung einerseits, aber auch die Optiken können einfach nicht mehr als vielleicht 4 bis 8 Megapixel.

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    Zitat von "le spationaute"

    Im Gegensatz zur DSLR gelingt es bei der SX200is kaum, einem RAW in relevantem Umfang zusätzliche oder bessere Bildinformationen herauszukitzeln.


    Das führt zwar ein wenig vom Thema ab - aber warum meint ihr sind die JPEG-Engines vieler DSLRs so relativ schlecht? Oder ist das gar nicht der Fall sondern liegt hier nur am Unterschied Canon versus Pentax?

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    Ich glaube nicht, dass die Marke dabei eine Rolle spielt. Ich glaube auch nicht, dass die Engines bei DSLRs schlechter sind als bei den Kompakten. Sie sind nur auch nicht besser. Das Sensorsignal dagegen ist viel besser (wie ich jetzt schön nachvollziehen kann). Dadurch bietet es viel mehr Reserven, die man mit einem externen Programm 'beackern' kann.

  • Auch hier geht bei der S95 im Raw-Modus noch einiges. Ich war überrascht was sich da gerade bei dunklen Bereichen eines Fotos noch rausholen lässt im Vergleich zu den JPG's.
    Da kam noch einiges zum Vorschein was mit JPG auch über die Tiefen/Lichter-Funktion (Photoshop) nicht gelang. Auch die farbliche Abstimmung gelingt über Raw besser als mit dem JPG. Seltsamerweise gelingt es mir über Adobes Camera Raw besser als mit dem Canon-eigenen Tool Digital Photo Professional. Macht also durchaus Sinn sich zu ausgewählten Fotos auch das Raw aufzubewahren. Und so gross sind die Raw's dann auch nicht, so zwischen 10-13 MB.

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    Noch mal ein Aspekt, der mir heute in manolos 'CX3'-Thread gekommen ist (und den ich dort auch schon formuliert hatte):


    Ohne in Frage zu stellen, dass besser immer besser ist: Die Beurteilung von Bildern in 100%-Ansicht am Monitor 'krankt' auch daran, dass ein Monitor üblicherweise etwa 96 dpi hat. Ein ausbelichtetes Bild dagegen hat je nach Druck typischerweise 240 bis 300 dpi. Die Bildpunkte sind also bei gleichem Betrachtungsabstand viel kleiner. Andersrum gesagt, entspricht die Bildschirmansicht einem Druck mit 96 dpi. Schon bei nur 10 Megapixeln wäre das ein Druckformat von 75 x 100 cm. Kleinere Abzüge (z.B. mit einer Größe, die sich aus exakt 300 dpi ergibt, bei 10 MP wäre das etwa Din A4) wirken ungleich schärfer als das 100%-Bild am Monitor.

  • ...Dit hinkt, Stefan. Viele Druckprodukte werden nicht mal mit 300dpi ausgegeben. Beim 10x15 macht es ja meist sogar schon das Druckmedium aus, die angegebenen 300dpi müssen sie erstmal schaffen. Beim hochwertigen Entwickler siehts dann schon ganz anders aus, als bei Rossmann und Konsorten (steckt eh überall der gleiche Dienst hinter).


    Die 100% Ansicht fängt erst dann an zu hinken, wenn man schon die Pixel vom Monitor sieht. Solange da alles ok ist, und das ist es bei den meisten heutigen Bildschirmen, so kann man die 100% bei 96dpi zum Beurteilen nutzen. Dabei war sogar manch ein alter Röhrenmonitor mit 72dpi deutlich schmeichelhafter zu den Bildern. Die DPI kann man demnach auch kaum als Maßstab heranziehen.... .

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    Mir geht's nur darum, dass die Detaillierung ('Schärfe' war falsch formuliert) im Druck erheblich dichter ausfällt als in der 1:1-Ansicht am Monitor und dass man - um das Monitorbild in 100%-Ansicht richtig zu gewichten - die sich bei 96 dpi ergebende Druckgröße im Auge behalten sollte. Das nur, weil gern die rechnerische Druckgröße bei 300 dpi dafür herangezogen wir, zu erläutern, wie schnell man an der Grenze sei.

  • Zitat von "ghooosty"

    Die 100% Ansicht fängt erst dann an zu hinken, wenn man schon die Pixel vom Monitor sieht. Solange da alles ok ist, und das ist es bei den meisten heutigen Bildschirmen, so kann man die 100% bei 96dpi zum Beurteilen nutzen. Dabei war sogar manch ein alter Röhrenmonitor mit 72dpi deutlich schmeichelhafter zu den Bildern.


    "Schmeichelhafter" wohl eher weniger, die Röhre hat einfach systembedingt immer ein wenig gematscht, denn der Elektronenstrahl trifft selbst beim edelsten handoptimierten Highend Monitor immer noch ein wenig die Nachbarpixel.


    Und damit wurden dann auch sehr scharfe Bilder halt immer ein klein wenig zermatscht, so daß der Unterschied zu einem nicht ganz so scharfen nicht so sehr auffiel.


    Beim TFT gibt es aber keine derartige "Nachbarpixelunschärfe" mehr, jedenfalls dann wenn er in seiner eigenen Auflösung betrieben wird. Damit wird dann gerade in punkto Schärfe der Unterschied zwischen "tiptop" und "da ist noch mehr drin" gnadenlos sichtbar gemacht.

  • Zitat von "Belastungstester"


    Da sehen die Bilder selbst auf ein Viertel reduziert noch schlimm aus. Da kann man statt dessen gleich das Handy nehmen...


    was ja auch sehr viele Leute schon machen.

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    Zitat von "digiknipser"

    Man müsste eher von "Bildgröße" statt "Auflösung" sprechen, was es sowieso ist. :twisted:


    Das ist vollkommen richtig. Was die Fuji angeht: Ich hab die Bilder jetzt nicht angesehen und erwarte auch nichts weltbewegendes. Allerdings kann ich mich auch in all den Jahren an keine kleinsensorige Fuji Bridge erinnern, die irgendwie herausragend gewesen wäre. das Warren immer nur die Modelle mit den groesseren Sensoren und den Drehzooms.

  • Zitat von "le spationaute"

    ...Ich hab die Bilder jetzt nicht angesehen...


    Komm, mach mal bitte, bitte. :roll:
    Vorschläge: das mittlere erste Reihe, das rechte aus der dritten Reihe und das letzte ganz unten.
    Ich möchte speziell Dein Urteil hören. :pink:

  • Die Dinger werden entweder gar nicht erst gekauft weil sie zu "schlecht" sind (wären ja nicht die ersten Produkte die der Markt nicht annimmt), oder sie gehen nach dem Online-Kauf wieder zurück zum Händler, oder sie werden gebraucht verramscht.



    Oder der Besitzer sieht seine Ansprüche erfüllt und behält sie.


    30fach Zoom :mrgreen: