Ich habe nie verstanden, warum man Schwarzweißfotos macht...

  • Eine Rot-Schwäche (wie ich sie auch habe) führt dazu, dass man Rotschattierungen und -töne nicht so gut wahrnimmt, aber in der Regel nicht rot-blind ist (an der Ampel z. B. habe ich kein Rot-Problem). Dadurch erkennt man z.B. nicht so gut, ob ein Foto rotstichig ist. Man hat also prinzipiell in allen Rot enthaltenden Farbschattierungen Schwierigkeiten. Das kann bei der Vorliebe für SW wohl eine Rolle spielen, ist aber ganz sicher nicht der Hauptgrund.

    Bei einer roten Blüte vor grünem Blätterintergrund bin ich völlig verloren.

  • Nein habe habe ich nicht. Ob ich Farben anders sehe als Normalsichtige kann ich leider nicht wissen.

    Ich versuche das Problem zu beschreiben: Wenn ich n den Alpen auf einem Wanderweg bin, der mit roten Farbflecken auf Steinen in einer grünen Wiese markiert ist, sehe die nur, wenn meine Frau mich darauf hinweist.


    Die Farben von Fotos zu korrigieren habe ich mir abgewöhnt. Da würde mir bestimmt eine solche Brille auch nicht helfen.


    Gruß Uli


    Ampeln sind auch so eine Sache. Vorschlag: Halt= gelb, Blinken=rot, freie Fahrt =blau:duck:


    blau-gelb fehlsichtig ist ganz selten:roll:

  • Rot - Grün Schwächen sind sehr häufig und werden von den meisten Personen gar nicht als Sehfehler wahrgenommen. Meistens sind nur bestimmte Übergangsfarbtöne zwischen Rot und Grün betroffen, was sich dann so auswirkt, dass der Betroffene nicht unterscheiden kann. ob bestimmte Orangetöne eher zu Grün oder eher zu Rot tendieren. Also in aller Regel wird Grün grün gesehen und Rot rot, nur einige (wenige) Zwischennuancen sind betroffen.


    Wiki: "Die Sehschwäche wird von den Betroffenen im Allgemeinen als nicht besonders hinderlich angesehen. Zahllose Experimente zum Beispiel mit musterinduzierten Flimmerfarben sprechen ferner dafür, dass Farbfehlsichtige – von der geringeren Farbunterscheidungsfähigkeit in den Bereichen ihrer Störung abgesehen – wohl den gleichen ästhetischen Eindruck von Farben entwickeln wie normalsichtige Personen."


    Also meine Sehschwäche stört mich null Komma gar nichts, weder bei Bildbearbeitung noch sonst wo, und genau das ist der Regelfall. War, wie meistens, ein reiner Zufallsbefund.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich bin begeistert von Euren Rückmeldungen und verstehe nun viel besser, warum Manche eine farblose Darstellung in einigen Fällen bevorzugen!


    In jedem Fall drückt sich durch Schwarzweiß eine Stimmung aus, die tendenziell eher negativ ist, denke ich.


    Mich würde auch interessieren, ob tendenziell Optimisten Farbe bevorzugen und Pessimisten die Graustufen.

    Wobei ich tatsächlich niemanden kenne, der sich selbst als Pessimist bezeichnen würde, obwohl er so denkt und handelt.

    Das ist wahrscheinlich so wie mir dem Autofahren. Jeder denkt von sich, ein guter Autofahrer zu sein, ob wohl wir täglich weniger begabte Autofahrer auf der Strasse sehen ;)


    Da sich das Leben nun mal in Farbe abspielt, bevorzuge ich weiterhin die von der Natur so vorgegebene Vielfalt der Farben, ohne sie zu reduzieren.


    Davon ab, tolle Diskussion hier!

  • In jedem Fall drückt sich durch Schwarzweiß eine Stimmung aus, die tendenziell eher negativ ist, denke ich.

    Würde ich nicht so sehen. Klar gibt es bei Schwarzweiß keine freundlichen, warmen, harmonischen Farben. Allerdings kann Farbe auch "negativ" sein. Kalte Farben, giftige Farben, schmutzige Farben, Blutrot, Disharmonien (so manches Horror-Artwork würde sicherlich "positiver", wenn man es entsättigt).

  • #Sehmann. An der Ampel hilft uns: ROT ist oben GRÜN unten

    Als ich vor langer-langer Zeit noch ganz-ganz klein war (so 4 Jahre wohl), habe ich bei einem Krankenhausaufenthalt meiner ebenso ganz-ganz kleinen Krankenhausfreundin beim Spielen mit bunten Plastikautos im Brustton der Überzeugung erklärt: "Wenn die Ampel rot zeigt, dürfen die roten Autos fahren, und wenn die Ampel blau zeigt, fahren die blauen Autos ..." (Und wunderlicher Weise erinnere ich mich tatsächlich noch heute, 52 Jahre später, lebhaft an die Szene).


    [OK, das war jetzt off-topic, aber es fiel mir beim Thema Ampel gerade wieder ein.]

  • Mich würden Vergleiche Bildbeabeitung in Farbe zu s/w von Eueren Bildern interessieren


    Wie oben bereits geschrieben, mache ich meine SW Bilder meist direkt in SW (Einstellung in der Cam), nur ausnahmsweise wandele ich ein Farbbild am PC um. Das hier wäre so ein Beispiel, habe ich zwar schon mal gezeigt und geht aber mMn in Farbe gar nicht. Sepia gefällt mir am besten.




    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • habe ich auch mal ein S/W-Bild von unseren aktuellen Systemkameras gemacht,

    Das ist eher ein Farbbild zweier SW-Kameras ;)



    In jedem Fall drückt sich durch Schwarzweiß eine Stimmung aus, die tendenziell eher negativ ist, denke ich.


    Mich würde auch interessieren, ob tendenziell Optimisten Farbe bevorzugen und Pessimisten die Graustufen.

    Das ist jetzt eine Einteilung durch die Schwarz/Weiß-Brille. Dass mir (exemplarisch) SW-Bilder gefallen, macht mich nicht gleich zum Pessimisten.

  • Ich verstehe deine Wertung bzw. Empfindung immer noch nicht.


    Erklär mir bitte an diesem Beispielbild die negative Stimmung:

    https://www.digitalfototreff.d…3%A4nke-andernach-sw-jpg/

    Ja gerne.

    Durch die fehlende Farbe sieht die Bank und Umgebung wirklich trostlos aus und lädt mich gar nicht ein, mich dort hinzusetzen. Der Boden sieht für mich dreckig aus, als müsste er mal gewischt oder gesaugt werden. In Farbe könnte ich die herbstlichen Farben der Blätter, Äste und das Braun der Bank sehen. Mit Farben könnte ich die Natur fast riechen, ohne Farbe schlafen mir diese Sinne ein. Ich spüre ohne Farbe keine natürliche und erst recht keine positive Emotion.

  • Ja gerne.

    Durch die fehlende Farbe sieht die Bank und Umgebung wirklich trostlos aus und lädt mich gar nicht ein, mich dort hinzusetzen. Der Boden sieht für mich dreckig aus, als müsste er mal gewischt oder gesaugt werden. In Farbe könnte ich die herbstlichen Farben der Blätter, Äste und das Braun der Bank sehen. Mit Farben könnte ich die Natur fast riechen, ohne Farbe schlafen mir diese Sinne ein. Ich spüre ohne Farbe keine natürliche und erst recht keine positive Emotion.

    Stimme dem zwar überwiegend zu, aber für mich gibt es gleichsam positive Emotionen am SW ... eben nostalgischer, klassischer Art.


    Das ganz "echte" Gefühl kommt aber evtl. auch in Farbe noch nicht auf ... so in 2-D. :D