Kann mich nicht entscheiden...

  • Bin auch eher für Schwarzweiß. Beide Bilder würden aus meiner Sicht vor allem aber auch profitieren, wenn man die Tonwerte noch etwas mehr differenzieren würde, die verschiedenen Grautöne des Hauses - und im Gegenzug den Schatten unten rechts abschwächt. Das macht für mich den größerten Unterschied als die Farbe zu verwerfen.

    Bei solchen abstrakten Aufnahmen gefällt es mir persönlich auch oft ganz gut sie dann wieder etwas einzufärben, z.b. in Blautönen oder kühler Cross-Look.


    Als Demo was ich meine (links Kontraste angepasst, rechts zusätzlich mit leichten Crossfarben):

    (wenn das bearbeitete Bild hier nicht gewünscht ist, kurze PN, dann lösche ich es)



    Das Bild finde ich im Übrigen spannend, einerseits ist die Komposition eigentlich unausgeglichen, mit der großen leeren Fläche, andereseits entsteht dadurch genau Spannung - hat was. :daumenhoch:

    • Offizieller Beitrag

    Mir gefällt besonders die abgebildete planerische Meisterleistung.


    Zum Bild: Schwarzweiß ist doch immer dann stark, wenn Farbe dem Motiv nichts Relevantes hinzufügt sondern vom Kern eher ablenkt. Das ist hier der Fall. Deswegen schwarzweiß!

  • Ich schließe mich mal Fritz an, das farbige Bild ist für mich ausdrucksstärker. Zwar ist die Farbnuance der Wand nur minimal, aber durch die große von ihr eingenommenen Fläche sehe ich sie anders als Stefan durchaus als relevant für die Bildgestaltung an, zumal die Linien, die man durch s/w besser heruasarbeiten kann nicht so viel hergeben, Sie sind zu "glatt" - eher langweilig - um einen besonderen Aspekt zu schaffen und kommen bei der Farbvariante gleichermaßen zur Geltung. Und der braune Boden um das Haus herum setzt einen schönen farblichen Kontrapunkt und belebt das Bild.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Für mich auch in Farbe - durch schwarzweiß gewinnt das Bild nix, verliert aber diesen sanften Pastellton, den ich sehr schön finde.


    PS: Wie kommt man denn die Treppe hoch? :mrgreen:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist genau dieses nicht-die-Treppe-hochkommen die Mitte des Bildes. Deswegen finde ich den farbigen Boden auch ablenkend. Beim Pastellton der Wand gebe ich Euch aber Recht, der hat mich auch kurz zögern lassen.

  • Das ist das immergleiche Dilemma wenn auch die Farbversion eines Bildes vorhanden ist.

    Für mich ist das Farbbild ein anderes Bild. Es hat durchaus seinen Reiz. Und ob jetzt das eine oder

    andere "besser" ist entscheidet am Ende die Statistik der Antworten.

    Früher hat man das einfach durch die Wahl des Films entschieden lange bevor die Aufnahme entstand.

    Daß das bisweilen durchaus seinen Reiz hat zeigt ja der Markt für reine Monochromkameras.


    Was ich hin und wieder mache ist daß ich (m)eine Kamera auf schwarzweiß stelle und immer wieder

    begeistert bin wie sich die Motivwelt verändert. Das geht ja heute dank der EVFs :)

  • Herzlichen Dank le spationaute, fritz3, Ponti und Axel für die weiteren netten Kommentare!

    Jetzt noch mehr hmm… Aber ich muss mich nicht unbedingt für die eine oder andere Version entscheiden, sondern eher für die beiden bzw. für alle drei Versionen.


    PS: Wie kommt man denn die Treppe hoch?

    Überhaupt nicht. Ich habe mich gefragt, ob die Sperre nur aus dem praktischen Grund da ist, dass man nicht drauf geht, oder hat das noch irgendeine symbolische Bedeutung… Es handelt sich um dieses Haus (und seine Geschichte): https://www.bauhaus-dessau.de/…eisterhaeuser-dessau.html


    In so weit ist es tatsächlich

    genau dieses nicht-die-Treppe-hochkommen die Mitte des Bildes.


    Früher hat man das einfach durch die Wahl des Films entschieden lange bevor die Aufnahme entstand.

    Ja, Recht hast Du, mir reicht es, vor der Aufnahme schon zu entscheiden, ob ich das dann schwarzweiß oder in Farbe haben möchte. Manchmal kommt mir aber so ein Zweifel, wenn ich mir die RAWs anschaue.

  • Früher hat man das einfach durch die Wahl des Films entschieden lange bevor die Aufnahme entstand.

    Früher hatte ich 4 Kameras mit unterschiedlichen Filmen drin und hab bei Bedarf mehrere davon mitgeführt - waren ja nicht so schwer wie die Boliden heute :mrgreen:



    Ansonsten möchte ich noch auf einen Passus auf der verlinkten Bauhaus-Seite hinweisen:

    Zitat

    Für beide Häuser hat der Künstler Olaf Nicolai ein Artefakt entwickelt, das bei Moholy-Nagys Theorie ansetzt, bei der Abstraktion und Figuration zusammenspielen. „Le pigment de lumière“ (2014) verbindet die Textur des Wandputzes mit dem Lichteinfall.

    Das spricht in meinen Augen noch mehr für die Farbversion, denn diese ausdrücklich gewünschte Kombination von Gebäudegestaltung und Lichteinfall geht bei s/w einfach verloren.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Offizieller Beitrag

    Ach, das sind die Meisterhäuser. Ich war noch nicht dort, seit sie 2014 fertig wurden. Das erklärt die nicht nutzbare Treppe. Das Haus wurde nämlich als reiner Torso der Außenhülle des historischen Vorbilds nachgeformt. Ohne echte Fenster und ohne das Innenleben des historischen Gebäudes. Ein museal genutzter Hohlkörper als Attrappe des zerstörten Gropiusbaus. Ich persönlich hab da leise Probleme damit weil es dem Original einfach zu ähnlich ist, um Laien oder im konkreten Fall weniger belesene Personen nicht ins Risiko zu bringen, das Neue für alt zu halten. Eine Verunklarung. Da hätte ich mehr und eindeutigere bautechnische Gegenwart oder alternativ sogar eine vollständige Rekonstruktion noch besser gefunden obwohl ich Rekonstruktionen überhaupt nicht mag. Aber das ist nur meine Meinung und vielleicht werde ich die revidieren, wenn ich das ganze mal live gesehen habe.


    Das mit den Artefakten und dem Putz müsste übrigens in den Häusern sein, nicht außen. Von daher ist das noch kein Argument für oder wider Farbbild oder schwarzweiß...

  • Ich persönlich hab da leise Probleme damit weil es dem Original einfach zu ähnlich ist, um Laien oder im konkreten Fall weniger belesene Personen nicht ins Risiko zu bringen, das Neue für alt zu halten. Eine Verunklarung. Da hätte ich mehr und eindeutigere bautechnische Gegenwart oder alternativ sogar eine vollständige Rekonstruktion noch besser gefunden obwohl ich Rekonstruktionen überhaupt nicht mag. Aber das ist nur meine Meinung und vielleicht werde ich die revidieren, wenn ich das ganze mal live gesehen habe.

    Mir ging es so ähnlich. Als ich das zum ersten Mal sah, lehnte ich das kategorisch ab. Erinnerte mich übrigens von der Form, Material, Farbe und Struktur an die Holocaust-Mahnmale. Neulich habe ich das Haus zum zweiten Mal gesehen und konnte mich schon ein kleines bisschen mit der Idee anfreunden. Das Detail mit der Treppe machte mich dann nachdenklich.

  • Das mit den Artefakten und dem Putz müsste übrigens in den Häusern sein, nicht außen. Von daher ist das noch kein Argument für oder wider Farbbild oder schwarzweiß...

    Das ergibt bei diesem Haus keinen Sinn. Nach drinnen kommst du nicht und die Fenster sind nicht echt, durch sie fällt kein Licht ein. Was soll da ein Artefakt im Innenraum bewirken, das die Textur des Putzes mit dem (nicht vorhandenen) Lichteinfall verbindet und das kein Mensch zu sehen bekommt und das daher keiner würdigen kann? :???:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil