"Aufstieg" von LX3 zu µFT - (m)ein Dilemma

  • Hallo liebe µFT-Fangemeinde :mrgreen:,


    nachdem es vor einer Woche bei redcoon das E-PL1 Kitzoom-Paket für 219 Euro gab, wurde mir erst richtig bewusst, *wie* preiswert der µFT-Einstieg doch ist. Das kostet ja tatsächlich weniger als eine LX5 oder S100, dazu gibts bessere Bildqualität und mehr Freistellungspotential, klingt gut. Nach drei Jahren LX3 (Brennweitenbeschränkung zugunsten Kompaktheit und Bildqualität) hätte ich als Spielkind so ganz allgemein auch mal Lust auf was Neues, mit einem kleinen Aufpreis wäre ein Systemwechsel drin, auf ebay gibts für die LX3 um die 180 Euro. Also Tests und Forenbeiträge gelesen und die E-PL-1 im roten Markt begrabbelt.


    Ich schreib mal vorab, warum ich mir damals die LX3 gekauft hab und heute die LX5 kaufen "müsste". Anwendungsgebiet "Immerdabei für Tageswanderungen", Priorität Weitwinkel. Panasonic FZ28 und Kodak P880 hatte ich probiert, beides tolle Kameras, aber zu unhandlich für unterwegs. Warum LX5:
    #1: Kompaktheit, lässt sich dauerhaft ohne Genickstarre um den Hals tragen, noch Hosentaschenkompatibel, Ministativ-kompatibel (Pedco Ultrapod mini)
    #2: unter obiger Vorraussetzung überdurchschnittlich gute Bildqualität (F2.0 hält ISO niedrig), gute JPG-Engine
    #3: perfekter Brennweitenbereich 24 bis 90 mm (KB), dank Multiformat-Sensor verbreitert sich der horizontale Bildwinkel im Vergleich zum 4:3 Bild (der gesamten Konkurrenz) noch weiter, i.d.R. fotografiere ich in 3:2, der Bildschirm hat ebenfalls 3:2 Format --> perfekt


    Die LX5 entspricht in den Eckdaten fast vollständig meiner Traumkamera. Gerade der Bildformat-Umschalter (direkt am Objektiv) in Verbindung mit dem Multiformat-Sensor macht regelrecht abhängig in seiner zwingenden Logik. Man kann schon unterwegs die "Form des Löffels" umstellen, der die "Natur einsammelt", breiter oder höher. Man fragt sich, warum das nicht alle so machen. Jetzt bin ich versaut. Besonders blödsinnig ist es z.B. an der ansonsten tollen SX230, die einen 16:9 Bildschirm hat, aber den Sensor nur in 4:3 ausliest.


    Natürlich ist mir klar, dass jeder Vorteil auf der anderen Seite einen Nachteil hat. Bessere Bildqualität gibts nur mit größerem Sensor, und den gibts nur im größeren, schwereren "Gerät". Nun suggeriert aber der Hype um das µFT-Format (so empfinde ich dass, meine Anrede oben ist durchaus ironisch gemeint), die ach so kompakten und preiswerten Pens und Nexen und GF3's die Klasse der "Edelkompakten" mehr oder weniger ersetzen können, weil das "Gerät" doch kaum größer, schwerer und teurer ist. Oder jedenfalls der Zuwachs an Bildqualität deutlich größer ist als der Zuwachs an Größe/Gewicht/Unhandlichkeit und Preis. Wenn man sich dann als bisheriger Kompaktknipser aber ernsthaft mit dem Thema beschäftigt stellt man enttäuscht fest, dass mit "Gerät" scheinbar nur der µFT-Body gemeint ist.


    Die E-PL1 ist ein unsexy Plastikmonster, der Rotstift springt einen förmlich an. Kleinerer Bildschirm, kaum Bedienelemente, kein Lagesensor, in Verbindung mit dem Kitobjektiv kein mechanischer Stabi beim Video ... da muss man Kröten schlucken, mit denen man als "verwöhnter" Kompaktknipser nicht gerechnet hat. Ok, die E-PL1 tuts also nicht, d.h. der Body wird schonmal teurer, wenn er in Sachen Bedienung nicht *unterhalb* der üblichen Edelkompakten liegen soll. Weiter gehts. Das klobige Ding samt Kitobjektiv soll ähnlich kompakt wie eine LX5 sein? Das ist meilenweit von meinem obigen Kaufgrund #1 entfernt, es wiegt doppelt so viel, größeres Stativ muss her, nix Hosentasche, weder für Kamera noch Stativ. Ok, aber die Bildqualität ist ja viel besser, da muss ich eben durch. Dann such ich mir mal ein passendes Objektiv mit LX5-ähnlichem Brennweitenbereich raus. Schon wieder Enttäuschung, ich hab keins gefunden (gibts da was?), selbst wenn es unendlich viel kosten dürfte. Entweder Ultraweitwinkel oder Zoom ab 28. Also muss ich zwei Objektiv kaufen, ob ich will oder nicht. Ich will gar nicht wissen, ob für's Macro noch ein drittes her müsste. Doppelter Preis. Doppelte Unhandlichkeit. Unterwegs Objektive wechseln, tschüss Spontanität, willkommen Sensor-Reinigung. Ach so, diese "Flexibilität" soll ja ein Vorteil sein. Für das Anforderungsprofil eines Kompaktknipsers ist das ein krasser Nachteil. Flexibel ist, was *ohne* Objektwechsel von 24 (bzw. 22) bis 90 kommt, inkl. Makro.


    Jetzt aber mal zum Kern des Ganzen: Bildqualität! Ich hab nur dort im Markt ein paar Testschüsse gemacht, und wie vermutet lag die E-PL1 mit Kitobjektiv oft bei ISO 1600, während die LX3 bei gleicher Belichtungszeit mit ISO 400 auskam. Zumindest unter den Bedingungen war der Vorteil der E-PL1 nur minimal. Auch der Freistellungseffekt beim Testporträt war nicht wesentlich größer, und da dürfte die LX5 mit ihrer 90er Brennweite noch einen Tick tauglicher sein als die LX3. Autofokus war ebenfalls nicht spürbar schneller, hektisches Pumpen bei der E-PL1. Warum sollte er auch, hat ja grundsätzlich nichts mit der Sensorgröße zu tun (oder?). Und zum Einschalten der Kamera darf ich zusätzlich zu Power-Knopf und Objektivdeckel als Drittes noch den Entriegelungsschalter am Objektiv betätigen. Da kamen wirklich viele Details (sprich: Nachteile) zusammen, die mir so vorher nicht klar waren.


    Mein Fazit bisher: Der Umstieg von der LX5 in die µFT-Klasse ist nur dann eine Alternative, wenn man zugunsten etwas besserer Bildqualität eine im Vergleich dazu imho überproportinal starke Verschlechterung der Handlichkeit in Kauf nimmt (mindestens doppeltes Gewicht, mindestens doppelte Größe), den Zwang zum Objektivwechsel akzeptiert (oder auf einen Teil des Brennweitenbereiches verzichtet) und mindestens doppelt so viel Geld in die Hand nimmt. Die 219 Euro für den Einstieg in die µFT-Welt sind eine (frustrierende) Illusion.

  • Zitat von "maz"


    Mein Fazit bisher: Der Umstieg von der LX5 in die µFT-Klasse ist nur dann eine Alternative, wenn man zugunsten etwas besserer Bildqualität eine im Vergleich dazu imho überproportinal starke Verschlechterung der Handlichkeit in Kauf nimmt (mindestens doppeltes Gewicht, mindestens doppelte Größe), den Zwang zum Objektivwechsel akzeptiert (oder auf einen Teil des Brennweitenbereiches verzichtet) und mindestens doppelt so viel Geld in die Hand nimmt. Die 219 Euro für den Einstieg in die µFT-Welt sind eine (frustrierende) Illusion.


    Du hast da wohl was falsch verstanden :pink::?:
    Mit der Pen hast du dann auch eine Systemkamera... :pink::winke:
    Die Hauptaufgabe dieses Systems ist es, das Systemgeschäft anzukurbel...und das besteht halt nun mal nicht aus dem Kauf von nur einem Objektiv (z.B. mein Lieblingsthema: 24 bis ca 120mm KB in einem Rutsch)
    Die Daseinsberechtigung für das System ist der Kauf von möglichst viel system-relevantem Zubehör...das komfortable Fotografieren ist dabei garnicht vorgesehen.
    Da solltest du schon etwas mehr Leidensfähigkeit mitbringen...auch im Geldbeutel


    Mir geht es ziemlich genauso...nur möchte ich nicht von "unten nach oben" sonder von "oben nach unten"...was heißen soll, dass ich eine DSLR mit einem 16-85VR gerne durch eine PEN oder NEX ersetzt hätte...geht aber auch nicht :roll:

  • ... genau aus diesem Grund habe ich mir als Zweitknipse eine S90 geholt, die überall da mitkommt, wo für meine betuchte D50 kein Platz ist. Aber ich gebe zu, ich bin auch auf das Marketing (Kompakte auf DSLR-Niveau) hereingefallen und stand kurz vorm Kauf ... bis ich sie in den Händen hatte.

    Unterwegs mit Nikon D7000, Sigma 18-200 C, AF-S 35/1.8 und AF-S 85/1.8. Immer dabei: Huawei P30

  • Zitat von "x33"

    ...Die Hauptaufgabe dieses Systems ist es, das Systemgeschäft anzukurbel...und das besteht halt nun mal nicht aus dem Kauf von nur einem Objektiv...


    ...sondern allein für einen Sucher darfst du schon zusätzlich 200,-Euro hinlegen. :ugly: Soviel zum Thema günstig. Schau dir mal die Fuji x10 an, könnte das richtige sein.

  • Zitat von "maz"

    willkommen Sensor-Reinigung


    Absolut nicht! Olympus hat das wirksamste Antistaubsystem, das ich kenne. Trotz viel Wechselei hab ich nicht den Hauch eines Flusens gesehen.


    Aber das ist nur Nebensache. Die andere Argumente deines Beitrags sind erschlagend, d.h. dass in deinem Fall eine gute Kompakte wohl wirklich die bessere Wahl ist. Mit Hang zum Spiel und zur Liebhaberei lässt sich das Pen-System natürlich wunderbar individuell ausbauen, was allerdings weder der Kompaktheit noch dem Geldbeutel dient. Einen bildqualitativen Vorsprung würde ich mit den richtigen Parametern dann aber schon sehen... nur mit dem E-PL1-Kit allein jedenfalls nicht.

  • Zitat von "x33"

    Die Hauptaufgabe dieses Systems ist es, das Systemgeschäft anzukurbel...und das besteht halt nun mal nicht aus dem Kauf von nur einem Objektiv (z.B. mein Lieblingsthema: 24 bis ca 120mm KB in einem Rutsch)


    Gibts sowas tatsächlich nicht?


    Zitat von "fabi"

    ...sondern allein für einen Sucher darfst du schon zusätzlich 200,-Euro hinlegen. :ugly: Soviel zum Thema günstig. Schau dir mal die Fuji x10 an, könnte das richtige sein.


    Aufstecksucher gibts für die LX3 ja auch in ähnlicher Preislage, für Originalzubehör könnte man locker das Mehrfache des Kamerapreises ausgeben. Die X10 beginnt leider erst bei 28 mm (KB), KO Kriterium für mich.


    Zitat von "murmel"

    Einen bildqualitativen Vorsprung würde ich mit den richtigen Parametern dann aber schon sehen... nur mit dem E-PL1-Kit allein jedenfalls nicht.


    Scheint wohl so zu sein, leider. Ich hatte zuvor den Unterschied LX3 vs. E-PL1 im Comparometer gesehen, und der hatte mich wirklich umgehauen, das ist tatsächlich wie Tag und Nacht! Grade hab ich nachgeschaut und siehe da, für die "Optics" Testbilder wurde zwar das Kit verwendet, aber für alle anderen inkl. "Still Life" laut EXIF das "Olympus Zuiko Digital ED 50mm F2.0 Macro". Und das kostet mal eben das Dreifache des kompletten Kits, um die 650 Euro.

  • Zitat von "maz"

    Mein Fazit bisher: Der Umstieg von der LX5 in die µFT-Klasse ist nur dann eine Alternative, wenn man zugunsten etwas besserer Bildqualität eine im Vergleich dazu imho überproportinal starke Verschlechterung der Handlichkeit in Kauf nimmt (mindestens doppeltes Gewicht, mindestens doppelte Größe), den Zwang zum Objektivwechsel akzeptiert (oder auf einen Teil des Brennweitenbereiches verzichtet) und mindestens doppelt so viel Geld in die Hand nimmt. Die 219 Euro für den Einstieg in die µFT-Welt sind eine (frustrierende) Illusion.


    Alles was du schreibst kann ich gut nachvollziehen - unter diesen Gesichtspunkten ist eine gute Kompakte, die wirklich kompakt ist, sicher die bessere Wahl.
    Allerdings sind die 219 Euro aus meiner Sicht keine Illusion, sondern Tatsache. Und zwar für alle, die die PL1 wirklich als Einstieg betrachten mit der Absicht, es nicht beim Kit-Objektiv zu belassen.
    Bei mir hat mFT die LX3 UND die DSLR ersetzt. Ich wollte gern eine Kamera, die ich entweder sehr kompakt halten kann (hosentaschentauglich war nicht nötig, die LX3 habe ich da auch nicht reingekriegt) oder mit Sucher und speziellen Objektiven für bestimmte Einsatzzwecke "aufrüsten", bei denen mir die Kompaktheit dann nicht immer so wichtig ist.


    Diese Flexiblilität, leichter und kompakter als jede DSLR-Ausrüstung (vor allem wenn ein paar mehr Objektive vorhanden sind), und bessere Bildqualität als jede Kompakte - das waren meine Gründe für mFT.

  • Zitat von "maz"


    Gibts sowas tatsächlich nicht?


    nicht bei den neuen Systemen (PEN, NEX, Nikon 1)...da war im DSLR-Bereich Nikon sehr lange alleine...Canon hat dann später nachgezogen...Sony hatte mal eine komplette Kamera mit großem Sensor und ähnlichem Zoombereich (R1?)

  • Zitat von "x33"

    ...24 bis ca 120mm KB in einem Rutsch ...Sony hatte mal eine komplette Kamera mit großem Sensor und ähnlichem Zoombereich (R1?)


    Die R1 wollte ich vor ca. 2 Jahren ja tatsächlich mal kaufen (obwohl sie wirklich alles andere als kompakt ist), aber da bin ich leider 'nem ebay-Betrüger ins Messer gelaufen und meine Motivation (inkl. Geld) war danach erstmal dahin.


    Zitat von "MissC"

    Allerdings sind die 219 Euro aus meiner Sicht keine Illusion, sondern Tatsache. Und zwar für alle, die die PL1 wirklich als Einstieg betrachten mit der Absicht, es nicht beim Kit-Objektiv zu belassen.


    Ich finde den Body der E-PL1 untauglich als Einstiegslockmittel. Keine der Edelkompakten hat ein vergleichbar billiges Plastikfeeling und so wenig Controls (auch kleineres Display). Wenn ich erstmals in die Welt der Wechselobjektive eintauche, dann würde ich als Basis für die "Entfaltung" nicht die E-PL1 wählen, d.h. schon der Body wäre teurer und damit sind die 219 Euro als Einstieg in meinen Augen unrealistisch.

    • Offizieller Beitrag

    Interessante Sichtweise, vielen Dank für diesen Bericht! :thumbup:


    Bin ebenfalls der Meinung, dass die Premium-Kompakten nach wie vor ihre Daseinsberechtigung haben.
    Abgesehen von der Kompaktheit sind sie durch ihre lichtstarken Objektive genau genommen sogar in der Lage, in Sachen Bildqualität mit den PENs zu "konkurrieren",
    wenn man mal nur von der Nutzung der Kit-Objektive an den PENs ausgeht...


    Zitat von "maz"


    Gibts sowas tatsächlich nicht?


    Nein, und durch die LX3 ist man ja noch zusätzlich verwöhnt, weil diese durch ihren Muliformat-Sensor in der 3:2- und 16:9-Stellung augrund der dann noch breiteren
    Bilddiagonale sogar noch etwas mehr WW bietet. Im blauen Forum wurde das seinerzeit ausgiebig diskutiert und ich meine in Erinnerung zu haben, dass die LX3 in der 16:9-Stellung
    einen errechneten WW von ca. 21mm bietet!

  • Sag ich ja. Ich glaube, im JPG entspricht es in der Breite 22 mm (KB), die 21 bezogen sich wahrscheinlich auf's unkorrigierte RAW, die JPG-Engine beschneidet das Bild etwas. Wenn man sich einmal an diesen schnuckeligen Umschalter gewöhnt hat und auf dem Display sieht, wie der Bildausschnitt in 3:2 und 16:9 tatsächlich breiter wird und man Material dazugewinnt, statt es ohne diesen Vorteil nur in der Höhe zu beschneiden, kommt man schwer davon los. Das ist ein prima Gestaltungsmittel, und diese 2..3 mm Extra-Breite haben mir schon so manches Motiv gerettet. Ich finde das eine geniale Lösung: Wenn man sich schon nicht traut, an die Kamera ein "22-mm-Weitwinkel"-Schild zu pappen, weil die (entzerrten) Ecken sicher furchtbar aussehen, dann doch lieber so.

  • Zitat von "maz"

    ...im JPG entspricht es in der Breite 22 mm (KB), die 21 bezogen sich wahrscheinlich auf's unkorrigierte RAW, die JPG-Engine beschneidet das Bild etwas...


    ich hab' die LX3 mal ausgiebig mit meiner GX100 verglichen (ist leider mit dem alten Forum untergegangen) die RAWs der LX3 bei 16:9 zeigten einen deutlich größeren Bildwinkel als die 24mm der GX100, die wiederum mit dem UWW-Vorsatz nochmals viel "breiter" wird (das entspricht dann 19mm)...die Angabe von 22/21mm für die LX könnte hinkommen. Allerdings geht beim Entzerren der LX-Bilder relativ viel am Rand verloren.


    Übrigens hätte/hat Oly sogar so ein Zoom mit 24 bis 120mm!
    Das 12-60 ist lichtstark, scharf und hat wenig Verzeichnungen.
    Das Teil ist allerdings recht "massiv" und kann an den PENs mittels Adapter keinen Autofokus!
    Vielleicht bringt Oly sowas ja mal auch für die PENs...aber damit werden die wohl warten, bis jeder mindestens drei Objektive zum Kit dazu gekauft hat :mrgreen::ugly::pink: ...womit wir wieder beim "System-Geschäft" wären.... :winke:

  • Phillipp:

    Zitat

    Abgesehen von der Kompaktheit sind sie durch ihre lichtstarken Objektive genau genommen sogar in der Lage, in Sachen Bildqualität mit den PENs zu "konkurrieren"


    Man muss an der Stelle aber sagen, dass man für solche Edelkompakten gut und gerne 400-600€ auf den Tisch legen soll. Für das Geld ist dann auch noch ein 20mm 1,7 drin, welches wieder alles wegputzt, was eine Kompakte bringen könnte.


    Ist aber interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Herangehesweisen sind. Eine Pen ist keine Kompaktkamera, sie ist eine kompakte Systemkamera. Kameras wie eine X10 haben keinerlei Vorteil bei der Größe. Es sind alles keine Hosentaschenkameras. In den Bereich stoßen gerade mal noch Kameras wie die S95 vor.


    Freistellung Bildqualität etc - schönes Thema. Das erste Kit der Pens ist von der Bildqualität locker auf dem Level von dem, was mein Tamron 17-50mm 2,8 dmals ablieferte, ich würde sogar behaupten, dass es schärfer ist. Es ist eine erstklassige Linse, welche ihre Schwächen in der Mechanik hat.


    Freistellen, hat mal jemand versucht mit einer 1000d und einem 18-55 freizustellen? Ich denke, ihr wisst auf was ich hinaus will. Funktioniert auch nicht wirklich. Dafür ist es eine Systemkamera. Man kaufe ein 20mm 1,7 oder 45mm 1,7 und ab geht die Luzzi. Für 30€ hat man ein Pentacon 50mm 1,8 inkl. Adapter und hat damit schon eine fast perfekte Portraitlinse mit extremer Schärfe. Die Preise sind auch für die anderen Objektive marktüblich, die sind nicht teurer wie bei Canon und Co.


    Wenn ich sehe, was Kameras wie eine LX5 da an JPGs produzieren, verzichte ich auf eine Kamera. Verklebende Haare etc - nein danke.


    Dann die Videos, die Videos der Pens sind mehr als ansehnlich, ob viel Licht oder wenig Licht, die Videos sind knackig scharf, sauber und schön filmisch. Da lass ich nichts auf die Kamera kommen.


    Dann das Display, es ist effektiv größer als das Display jeder 3" 16:9 Kamera. Es hat zwar nur 230.000Pixel, aber die Qualität äusserst hoch. Sehr gute Farbwiedergabe und auch bei Sonne noch gut nutzbar.
    Der Sucher - ja ja, dieser Sucher, es gibt keinen. Was gibt es denn an Suchern in der Kompaktkameraklasse? Entweder garkeinen, oder optischen Schrott und wenn man ganz viel Glück hat einen 230.000Pixel EVF :ugly: . Na herzlichen Glückwunsch.


    Der VF2 ist eine Offenbarung. Anders kann man das nicht bezeichnen. Er ist einfach nur krass scharf, hell, farbtreu und leider auch krass teuer. Muss man den kaufen - nö, macht man es trotzdem? Ja!!


    Ich frage mich manchmal, von was wir hier reden. Ich gehe in einen Mediabazar und meine Kamera ist noch schön bei ISO 400, die Pen mit Kit bei 1600. Ist doch schön, dann geh mal nach draussen. Mit dem Kit in Richtung ISO400 zu kommen, passiert mir recht selten. Tagsüber liegen immer ISO100-200 an, da gibt es keinen ISO Vorteil. Geh ich nach drinnen, kann man offen knipsen oder man nimmt ein entsprechendes Objekiv. Gibts eine LX5 mit 24mm 1,6? Bei Olympus kein Problem. Nachts renne ich mit dem 20mm 1,7 rum und meist läuft alles bei ISO 200-400 ab. Da blüht nämlich der Stabi so richtig auf und es geht gut und gerne bis 1/2 sek.


    In Sachen AF-Speed ist die kleine eine Schlafmütze, da muss man dann wirklich was teureres nehmen. Für Aktion-Fotografie wurde die E-PL1 sicher nicht konzipiert. Hat mich bisher noch nicht gestört. Ich versuche meine Bilder eher zu komponieren, statt nur zu knipsen und dafür brauche ich keinen extrem schnellen AF. Es hört sich immer an, als wären manche Fotografen nur auf der Flucht, oder was ist los?! Schiesst ihr eure Bilder im Vorbeirennen?!?!


    Die Kamera ist für 219€ ein echter Kracher. Ich habe dieses Jahr alleine in meinem fotografisch sehr versierten Umfeld 4 E-PL1sen und 1x E-PL2 vermittelt. Es hagelt nur Begeisterung. Die Leute haben aber auch alle große Kameras, da ist die Sichtweise eine andere.


    Es mögen noch ein paar Linsen im Aufgebot fehlen und einige wird es schlicht nie geben, aber für 600€ bekomme ich statt ner X10 mit Krüppel-Sucher eine E-PL1 mit dem 20mm 1,7 + VF-2.
    Die meisten anderen Edel-Kompakten zeichnen sich im übrigen auch nicht durch sonderlich lichtstarke Optiken aus.


    Nehmts mir nicht übel, aber manche Diskussionen sind manchmal etwas :ugly: ... .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ghooosty"

    Nehmts mir nicht übel, aber manche Diskussionen sind manchmal etwas :ugly: ... .


    Das dachte ich auch, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe... :roll:


    Ghooosty, es ging in dieser Diskussion hier ganz schlicht und einfach darum, dass die Premium-Kompakten weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben, weil sie in der von maz im Eröffungspost beschriebenen Situation alternativlos sind. Eine Canon 1100D ist eine preislich ebenfalls interessante Kamera, aber es ging hier gar nicht darum, wie viel Kamera es für einen bestimmten Geldbetrag gibt, sondern welche Kameras es für ein bestimmtes Anforderungsprofil gibt.


    Zitat


    Man muss an der Stelle aber sagen, dass man für solche Edelkompakten gut und gerne 400-600€ auf den Tisch legen soll. Für das Geld ist dann auch noch ein 20mm 1,7 drin, welches wieder alles wegputzt, was eine Kompakte bringen könnte.
    ...
    Die Kamera ist für 219€ ein echter Kracher.


    Dass Auslaufmodelle grundsätzlich attraktiv sein können stimmt voll und ganz, stimmt aber genauso auch für Auslaufmodelle in der Klasse der Premiumkompakten. Will sagen: Sinnigerweise vergleiche ich entweder aktuelle Kompaktkameras mit aktuellen PENs, oder ich vergleiche nach der reinen P/L-Relation frei nach dem Motto, wie viel Kamera bekomme ich für einen bestimmten Geldbetrag. Nur dann muss ich eben meine persönlichen Anforderungen/Wünsche ausblenden und in diesem Fall auch eine 1100D mit einbeziehen, nur mal als Beispiel.
    Gerade in diesem Zusammenhang dann das 20/1.7 anzuführen, halte ich für sehr gewagt. Angesichts der vielen elektronischen Korrekturen die dieses Objektiv benötigt, ist es im Prinzip maßlos überteuert. Ein Nikon 35/1.8 oder 50/1.8 kosten jeweils die Hälfte und können optisch auch ohne elektronisches Schönrechnen überzeugen... ;)

  • ...nanu, plötzlich kommt hier sowas wie Leidenschaft auf :mrgreen:
    Das erinnert mich stark an die Diskussionen vor "Urzeiten" als die Vor- und Nachteile einer guten Bridgekamera z.B FZ50 gegen einen Platikhaufen wie die D300 mit einem (damals) unstabilisiertem Suppenzoom hin und her flogen. :pink:


    Es dürfte unsinnig sein, einzelne Punkte und Bereiche zwischen einer "Taschenkamera" (große Tasche) und einer der kleineren Systemkamera zu vergleichen.
    Der wichtigste Punkt ist doch eher, mit welchem Modell sich der Besitzer identifizieren kann?! Wenn das nicht der Fall ist, dann gibt es einen klassischen Fehlkauf und viel Frust....und die schöne, neue Systemkamera bleibt im Schrank liegen.


    Bildqualität hin oder her - es ist leider eine Tasache, dass für "Nicht_so_oft_das_Objektiv_wechseln_Woller" weder im PEN-System noch bei den NEXEN eine brauchbare Optik in Sicht ist.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand die (nötige und teure) Auswahl an Objektiven eher als lästig ansieht...wenn er sich vorher an eine Kamera mit durchgehender Brennweite gewöhnt hat.
    Wie oft muss ich denn bei der PEN schrauben, wenn ich die ominösen 24mm bis ca 120mm abdecken will?

  • Zitat von "PhilippV3"


    Gerade in diesem Zusammenhang dann das 20/1.7 anzuführen, halte ich für sehr gewagt. Angesichts der vielen elektronischen Korrekturen die dieses Objektiv benötigt, ist es im Prinzip maßlos überteuert.


    Eigentlich sind alle dieser ganz neu berechnetet Objektive ziemliche Krücken wenn man ihnen die Elektronik klaut...Vignettierung von 2,5 ISO-Stufen und Verzeichnungen von ca 5 Prozent sind in der Preisklasse ein Frechheit. (ich sehe das so)
    Hab' das schon mal aufgeführt: ein Foto mit nominell ISO 800 (innen) muss für die Korrektur auf deutlich mehr als ISO 3200 (am Rand) gepuscht werden...dazu wird noch heftig an den Pixeln gezerrt um die Verzerrungen wieder gerade zu biegen...finde ich wirklich nicht lustig!


    Übrigens ist die Optik der LX3 auch ganz schön verbogen...dürften am Rand so um die 5 Prozent sein...nur kann man es da noch erkennen, spätere Modelle der Pana-G-Serie haben deshalb mit A$obe die raw-basierende Zwangskorrektur eingeführt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "x33"

    Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand die (nötige und teure) Auswahl an Objektiven eher als lästig ansieht...wenn er sich vorher an eine Kamera mit durchgehender Brennweite gewöhnt hat.
    Wie oft muss ich denn bei der PEN schrauben, wenn ich die ominösen 24mm bis ca 120mm abdecken will?


    Nur mal nebenbei: Genau deswegen bin ich schon sehr gespannt auf mein gestern bestelltes Nikkor 16-85... :D

  • Zitat von "ghooosty"

    Man muss an der Stelle aber sagen, dass man für solche Edelkompakten gut und gerne 400-600€ auf den Tisch legen soll. Für das Geld ist dann auch noch ein 20mm 1,7 drin, welches wieder alles wegputzt, was eine Kompakte bringen könnte.


    Wenn du 2/3 meiner im Eingangspost genannten LX3-Kaufgründe ignorierst (#1 und #3), mag das eine Lösung sein.


    Zitat von "ghooosty"

    Wenn ich sehe, was Kameras wie eine LX5 da an JPGs produzieren, verzichte ich auf eine Kamera. Verklebende Haare etc - nein danke.


    Ich find das auch nicht sonderlich toll, drum ja mein Wunsch nach einer LX5 "in besser". Aber zwischen klebrigen JPG-Haaren und "auf Kamera verzichten" gibts mindestens noch RAW.


    Zitat von "ghooosty"

    Dann das Display, es ist effektiv größer als das Display jeder 3" 16:9 Kamera.


    Wer hat denn von 4:3 Fotos vs. Kameras mit 16:9 Displays geredet? Welche Edelkompakte hat ein 16:9 Display? Ich fotografiere meist in 3:2 und 16:9 (Landschaft eben), die LX5 hat ein 3" 3:2 Display. Die E-PL1 hat ein 2.8" 4:3 Display ...


    Zitat von "ghooosty"

    Der Sucher - ja ja, dieser Sucher, es gibt keinen. Was gibt es denn an Suchern in der Kompaktkameraklasse? Entweder garkeinen, oder optischen Schrott


    Wenn ich einen Sucher wichtig finden würde, hätte ich die LX3 vermutlich nicht.


    Zitat von "ghooosty"

    Ist doch schön, dann geh mal nach draussen. Mit dem Kit in Richtung ISO400 zu kommen, passiert mir recht selten.


    Drum schrieb ich "unter diesen Bedingungen". Der alles entscheidende Punkt ist, dass ich noch nie vor einem ISO80-Sonnenschein-Foto der LX3 gesessen hab und mir dachte, was für eine grausame BQ, diese verklebten Haare, warum hab ich nicht auf die Kamera verzichtet. Natürlich sehe ich, dass die JPGs der LX3 auch bei ISO80 gleichzeitig weich und krisselig sind, eben unsauberer als die eines größeren Sensors. Aber meine Leidensfähigkeit reicht aus, um das zu kompensieren. Ich hatte gehofft, dass selbst das Kit mit zunehmender Dämmerung einen gut sichtbaren Vorteil aufgrund des größeren Sensors hat, denn die LX3 kann man ab ISO 800 vergessen. Und das ist wohl leider nicht der Fall. Dir mag das vorher klar gewesen sein, du hast jahrelange Erfahrung mit allen möglichen Geräten, ich nicht.


    Zitat von "ghooosty"

    In Sachen AF-Speed ist die kleine eine Schlafmütze


    Stört mich ja gar nicht. Ich habs nur erwähnt, weil der schnellere AF allgemein als Vorteil gegenüber Kompaktknipsen genannt wird.


    Zitat von "ghooosty"

    Ich habe dieses Jahr alleine in meinem fotografisch sehr versierten Umfeld 4 E-PL1sen und 1x E-PL2 vermittelt. Es hagelt nur Begeisterung. Die Leute haben aber auch alle große Kameras, da ist die Sichtweise eine andere.


    Und zwar eine völlig andere, vermute ich.


    Zitat von "ghooosty"

    Nehmts mir nicht übel, aber manche Diskussionen sind manchmal etwas :ugly: ... .


    Ich vermute ja nach deinen Antworten, dass du entweder meinen Eingangspost nicht gelesen hast oder dich in mein Anforderungsprofil nicht im Ansatz hineinversetzen kannst/willst. Ich stelle hier lediglich fest, dass ein µFT-System unter den im Eingangspost genannten Vorraussetzungen (um nur darum geht es) leider nicht als verbesserte LX3/LX5 taugt, selbst wenn ich bereit wäre, mir das doppelte Gewicht um den Hals zu hängen und unendlich viel Geld auszugeben. Den Brennweitenbereich der LX5 kriege ich ohne Objektivwechsel nicht ersetzt.

  • ... Es war nicht nur auf deinen Eingangspost gemünzt Maz, der Thread nahm seinen eigenen Verlauf, wo mir dann mehrere Punkte aufgestossen sind. Ich will den Edelkompakten ihre Daseinsberechtigung nicht absprechen, aber es ist halt so, dass der Austausch der Objektive nunmal das Key-Feature der Systemkameras ist. 24-90mm?, Da fehlt jetzt einiges. Ich würde jetzt sagen, 17-200mm und die Welt ist perfekt, aber bitte durchgängig mit F2. 24-90mm ist recht kurz und nach unten nicht wirklich erbaulich. Das sagt jetzt mal einer, der meist oben drüber oder unter diesem Bereich arbeitet.


    Die LXen, GXen etc. sind schon fast hochspezialisiert und treffen bei weitem nicht den Massengeschmack.


    Meinetwegen nehm zum Vergleich ein älteres Modell, die sind auch bei den Edelkompakten nicht wirklich günstiger. Bei Olympus haben solche Preise Tradition, die E4xx Serie war zu ähnlichen Preisen zu erwerben.


    Wenn jemand so juckig auf WW ist, ist er mit einem M.Zuiko 9-18mm wohl auch nicht schlecht bedient. Das Ding ist minimal größer als das Innere eines Überraschungs Eies.


    Und dann mal zu den Korrekturen, genau das selbe passiert bei den LXen, sie sind berühmt für die harten Korrekturen. Das 20mm 1,7 ist eine ziemlich extreme Konstruktion, man sieht es schon, wenn man die Linse in der Hand hat. Meinetwegen können sie die Korrekturen rauslassen, die Bilder sehen im RAW wunderbar aus. Wenn was gerechnet wird, so sieht man nichts in Sachen Verschlechterung. Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie viel von Leuten geschrieben wird, die das Objektiv nicht kennen. Es ist nicht umsonst die erfolgreichste Linse in dem System. Und ein Nikon 35mm oder eine Canon 50mm 1,8 Plastikscherbe können sich in Sachen Schärfe/Qualität bei dem Ding mal eine Lehrstunde abholen. Offen geht bei diesen Linsen nicht viel, dass Panasonic ist da eine Wucht.


    Ob nun P7100, G12, X10, dass sind allesamt recht große Kameras, welche vom Nutzer einen Gurt verlangen, ebenso wie eine zusätzliche Tasche. Hier gibt es keinen Vorteil. Es wird aber immer wieder so dargestellt.


    Die meisten Vorteile sind so nicht mehr existent oder wurden aufgeweicht und gerade die Kameras die mit eine hohen Lichtstärke aufwarten, haben allesamt einen kurzen Brennweitenbereich. Da ist nichts mit 24-120mm. Wer eine Vorliebe für eine 24-90mm Kamera hat, ok...

  • Zitat von "ghooosty"

    ... aber es ist halt so, dass der Austausch der Objektive nunmal das Key-Feature der Systemkameras ist.


    ...und gleichzeitig auch ihr größter Nachteil. Die einen stehen halt auf Objektivwechselei, den anderen ist's ein Graus.
    Und beide Sichtweisen sind legitim. :)


    (Btw., an meine PEN kommt keine andre Linse als das Kit. Lieber mehr laufen als mehr hantieren. Ganz einfach.)