Datensicherheit auf SD-Karten. Welche sind am sichersten?

    • Offizieller Beitrag

    Eine Frage für Leute, die sich auskennen: Gibt es Unterschiede in der 'Datenhaltbarkeit'/'Datensicherheit' (gemeint ist die Sicherheit gegen Beschädigung/Verlust der Dateien) bei verschiedenen SD-Karten?


    Unterscheiden die sich je nach Hersteller, nach Größe, nach Stnadard? Es geht mir ausdrücklich nicht um Schreib-/Lesegeschwindigkeit oder ähnliches sondern einzig und allein um die Frage, wie lange ich damit rechnen darf, auf einer beschrieben eingelagerten SD-Karte keinen Datenverlust zu haben.


    Hintergrund: Aus dem Bauch heraus sehe ich die SD-Karte gegenüber einer gebrannten CD als das bessere langfristige Backup-Medium. Ich möchte künftig bei jedem Fotobuch (oder Fotokarton) eines gewissen (Zeit-)abschnitts (Lebensjahre der Kinder, Urlaube oder auch Fotoprojekte) eine CD und eine SD-Karte mit einlagern und frage mich nun, ob hierfür einfach billige 2-GB-Karten vom Drogeriemarkt ausreichen.

  • Ich traue weder den SD-Karten noch den optischen Medien auf lange Sicht. Eigentlich ist jedes Medium anfällig. Ich benutze externe Festplatten zur Sicherung, wobei die Daten dann einmal auf der internen Platte und einmal auf der externen Platte liegen. Die externen und internen werden nach ca. 2 Jahren durch Neue ersetzt. Eine wird dabei gelagert und eine gelöscht und verkauft.


    Da die HDs weniger kosten als manche Speicherkarte und ständigt erneuert werden denke ich das es einigermaßen sicher ist.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ohne jeden Zweifel so, dass aktiv gepflegte Daten (gespiegelte Platten, regelmäßig ersetzt) überhaupt die einzige verlässliche Methode der Datensicherung darstellen. Das läuft auch bei mir parallel. Hat aber mit meiner Frage nichts zu tun. Das System, obwohl selber redundant, ist nicht als Ersatz der Datenhaltung auf Festplatten gedacht sondern als Ergänzung.


    Alos bitte weiter on-Topic: Gibt es Unterschiede zwischen den Karten?

    • Offizieller Beitrag

    Sandisk hatte unter dem Sichwort 'WORM' mal Karten vorgestellt, die nur einfach beschreibbar sein sollten aber 100 Jahre die Daten halten. Das wär's. Leider gibt es die auch ein Jahr nach der Ankündigung nirgends zu kaufen. Für die Dinger würde ich sogar ein paar EUR extra zahlen.


    Hmm. Ich habe mittlerweile einiges gegoogled und festgestellt, dass zwar allgemein von 'meiner' Idee abgeraten wird aber gleichzeitig offenbar nie über Datenverlusten auf SD-Karten berichtet wird (abgesehen natürlich von Verlusten durch fehlerhafte Speichervorgänge). Am ehesten beklagt man noch das theoretische Risiko einer Kondensatorentladung der Karten, dem man durch gelegentliches Einstecken der Karte in ein aktives Lesegerät beikommen könne. Das passt zu einem bislang verschwiegenen Teil meiner Idee, nämlich ins Bücherregal auch gleich einen Digitalen Bilderrahmen zu stellen. Für die Bilder, die zwar auf die Karte, nicht aber auf Papier kommen.

  • Generell sind alle Flash/EEPROM-basierenden Medien wie beispielsweise SD-Karten sicherer als optische Medien wie CDs und DVDs, einfach weil weniger schief gehen kann. Optische Medien können mechanisch beschädigt werden (die Rückseite ist die empfindliche Seite; Kratzer auf der Vorderseite lassen sich hingegen meist wegpolieren), aber auch Lösungsmitteldämpfe, (UV-) Licht und Hitze sind gefährlich. In einem Flash-Speicher sind die Ladungen gefangen und können nur gelöscht werden, wenn man eine Spannung anlegt. Erfahrungsgemäß halten sich die Ladungen jahrelang. WORM-Medien sind nur nützlich, wenn man aus rechtlichen Gründen ein garantiert nicht veränderbares Medium braucht; zur Archivierung von Bilddateien kann man auch ganz gewöhnliche Karten nutzen.


    Davon abgesehen sind aber wohl immer noch externe Festplatten das sinnvollste Archivierungsmedium. Wenn eine Platte voll ist, kauft man sich eine neue, größere, und kopiert die Daten um; die alte Platte behält man (man weiß ja nie).

  • ...Ich habe bei SD Karten immer ein mulmiges gefühl. Auch Festplatten mögen nicht für immer halten, aber es gibt ja auch die Raid Platten als externe Möglichkeit. Ich kaufe da einfach alle zwei Jahre eine neue, kopiere alles rüber und fühle mich recht sicher dabei. Es werden zwar mit der Zeit immer mehr Platten, aber die daten sind so jedes mal mehrfach vorhanden, also kann auch mal eine kaputt gehen.


    Bei speicherkarten kann ich mich noch gut daran erinnern, wie die XD-Karten regelmäßig zu Problemen geführt haben. Zumal die Karten acu verdammt wenig Platz für viel Geld bedeuten.


    Die Worm Karten sind halt eher was für Gerichte etc. Für uns muss noch was erfunden werden.

  • Soviel kann ich inzwischen gar nicht mehr fotografieren, wie die Platten billiger werden. Letztes Jahr noch 500GB für 75€, dieses Jahr schon 1TB für 59€, da sind Karten, egal welcher Art, zur Datensicherung einfach uninteressant weil vielviel zu teuer.

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

  • >Gibt es Unterschiede in der 'Datenhaltbarkeit'/'Datensicherheit' (gemeint ist die Sicherheit gegen Beschädigung/Verlust der Dateien) bei verschiedenen SD-Karten?
    Belastbare Aussagen sind mir nicht bekannt.
    Jeder Händler sagt Dir "kauf die guten Markenteile!" - ich persönlich habe mich daran gehalten, ohne je schlechte Erfahrungen zu machen.


    Ich habe Freunde, die in ihre Rechner seit Jahren die billigsten RAM-Riegel einbauen, ohne je Probleme gehabt zu haben und ich habe Freunde, die schon mit den teueren Marken-Speichern Pech hatten. Aber Regel möchte ich davon keine ableiten...


    Vom ehemaligen Entwicklungsleiter der Speicherchip-Sparte von Infineon weiß ich, dass Preisunterschiede v.a. durch unterschiedlich strenge Spezifikationen bei der Herstellung der Speicher anfallen. Sowohl beim Herstellungsprozess selbst, als auch beim QM bzw. QC. So gesehen ist es also einfach pokern, wenn man die billigeren nimmt. Ich täts nicht.


    Ich weiß, Du willst es nicht hören - ich sags trotzdem - SD ist Schmarrn, nimm ext. HD!

    • Offizieller Beitrag

    @lucky, mjh und überhaupt: Erst mal Danke, das liest sich recht aufschlussreich. Ich entnehme, dass es eigentlich keine verlässliche Quelle gibt, die der einen odere Anderen Karte oder Speicherdichte eine längere Datenhaltbarkeit zuschreibt. Das mit den WORM-Karten wurmt mich noch etwas: Mir wäre die Einschränkung, sie nur einfach beschreiben zu können herzlich egal, wenn sie dafür 100 Jahre hielte (eigentlich reichen auch 25 verlässliche Jahre...).


    Zitat von "luckyshot"

    Ich weiß, Du willst es nicht hören - ich sags trotzdem - SD ist Schmarrn, nimm ext. HD!


    Ich will das noch mal geraderücken. Meine Frage bezieht sich ausdrücklich nicht auf einen Ersatz für die doppelte und laufend 'gepflegte' Datenhaltung auf Festplatten. Alle Diskussionen um dieses Thema gehen an der Sache vorbei. Stand heute ist jedem, der sich mit dem Thema ernsthaft befasst klar, nur Daten können von Dauer sein, Datenträger nicht (vielleicht ändert sich das ja mal, momentan absehbar ist das aber nicht). Mein Plan mit den SD-Karten ist ein ganz anderer:


    Ergänzend zu den immer unübersichtlicher werdenden Datenbeständen auf Platte, die später 'eh kein Mensch mehr sichtet, drucke ich Fotobücher oder belichte Bilder um sie wie früher in Schachteln einzulagern. Das ist in meinen Augen sowieso die einzig wahre Datensicherung - anderes Thema... Nun stellen die belichteten oder gedruckten Bilder aber immer eine Auswahl aus der Auswahl dar. Ich suche also ein Medium, um diesen Fotobüchern einen erweiterten (aber dennoch vorsortierten) Bilderstamm beizugeben. Ausserdem die Rohdateien, seien es nun RAWs oder unbearbeitete jpgs. Ins Bücherregal käme ferner früher oder später ein elektronischer Bilderrahmen im Bucheinband, mit dem man die Karten jederzeit ansehen kann. Das ganze wäre eine PC-freie Bildersammlung, die die Bilder einfach aus dem Medium 'Computer' herausholt. Darum geht es mir. Was der Speicherplatz auf einer SD-Karte kostet ist mir in diesem Zusammenhang übrigens vollkommen egal ;) .


    Wenn mal so eine Karte abraucht, sind die Daten hoffentlich noch auf den Platten vorhanden. Dort aber, leiden sie das Schicksal ihrer zehntausenden Genossen: Sie sind vergraben und vergessen. In einem Stecktäschchen zwischen Buchdeckeln, direkt bei einer Auswahl geduckter Papierbilder könnte das anders sein...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "luckyshot"


    Et jibbet keine Daten ohne Datenträger... :ugly:


    Da hätten wir das Problem ja eng eingekreist :D . Du weisst aber schon, wie ich das meine, oder? Die Datenträger sind vergänglich, die Daten müssen das nicht zwangsläufig sein.


    Zu den USB-Sticks: SD-Karen sind dünner, billiger und ansonsten doch so ziemlich das selbe, oder? Bei Sticks ist vermutlich die Kompatibilität etwas länger gewährleistet.

  • > Die Datenträger sind vergänglich, die Daten müssen das nicht zwangsläufig sein
    Du kannst beides nicht trennen. Deshalb ist das zweite vergänglich, wenn es das erste auch ist...


    > SD-Karten sind billiger...
    Sind die billiger - keine Ahnung. Dachte es sei umgekehrt...
    Kompatibilität: Solange Du ein funktionierendes Lesegerät mit USB-Stecker hast: Identisch. Ist aber ein zus. Unsicherheitsfaktor.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "luckyshot"

    > Die Datenträger sind vergänglich, die Daten müssen das nicht zwangsläufig sein
    Du kannst beides nicht trennen. Deshalb ist das zweite vergänglich, wenn es das erste auch ist...


    Klar kann man das trennen, zum Glück: Wie mehrfach geschrieben: Gespiegelte Platten, Ersatz der Hardware etwa alle 3 Jahre. Die Daten bleiben. Die Datenträger kommen und gehen. Ist aber wie gesagt nicht das Thema dieses Threads. Hier geht es stattdessen ja tatsächlich um ein einzelnes Datenträgermedium, das möglichst lange überleben soll. Ganz ohne kontinuierliche Pflege.

  • Wenn du die Daten bei deinen Buechern abheften moechtest wuerde ich die Daten auf guten CD speichern, am Besten doppelt. Ich habe noch CDs aus der ersten Zeit die heute noch ohne Probleme laufen. Es gibt auch CDs mit Goldfolie die wesentlich stabiler sein sollen, wenn mich nicht alle staeuscht von Kodak. Die Lebendauer soll bei guter Lagerung 100 Jahre betragen. Lagern dann am Besten nicht in Kunststofftueten (mit Weichmachern) sondern in Papiertueten.

  • Zitat von "le spationaute"

    Eine Frage für Leute, die sich auskennen: Gibt es Unterschiede in der 'Datenhaltbarkeit'/'Datensicherheit' (gemeint ist die Sicherheit gegen Beschädigung/Verlust der Dateien) bei verschiedenen SD-Karten?


    laut http://www.sdcard.org/consumers/faq/ etwa 10 Jahre :

    Zitat


    What is the service life of an SD card?
    SD cards like most semiconductor cards store information in flash memory. The current technology along with normal usage typically gives the card a lifespan of 10 years or more.


    Die : http://panasonic.net/avc/sdcard/features/index.html soll 10 mal länger halten, ist aber nicht genau spezifiziert.


    Vielleicht mal bei Panasonic anfragen.


    grüsse,
    Ch.

  • >Ich habe noch CDs aus der ersten Zeit die heute noch ohne Probleme laufen.
    Kann ich bestätigen. Meine ersten (Kodak) sind von 1996. Ich selbst hatte bisher keinen einzigen CD-Ausfall.


    (>Klar kann man das trennen, zum Glück: Wie mehrfach geschrieben: Gespiegelte Platten, Ersatz der Hardware etwa alle 3 Jahre. Die Daten bleiben.
    --- Aber immer auf einem Träger... :duck: )