Panasonic Lumix DMC-GF1
Seit einem Jahr benutze ich die GF1 als Zweitkamera neben der L1. In Wirklichkeit gehört sie meiner Frau, die sich eine nicht zu große aber gute Kamera gewünscht hat, damit sie unabhängig von mir und meiner DSLR auf einfache Weise fotografieren kann. Anfang 2010 war die GF1 ja nicht gerade ein Schnäppchen. Trotzdem haben wir die Investition überhaupt nicht bereut. Die GF1 erfüllt in unseren Augen ihren Zweck besser als erhofft. Wir mögen sie beide: Meine Frau, weil sie mit der Automatik oder der intelligenten Automatik sehr einfach qualitativ gute Fotos machen kann und die Kleine auch mal in der Handtasche Platz findet. Und ich, weil sie die Qualitäten einer Großen hat, die man aber nicht bei allen Gelegenheiten mitschleppen mag.
Display, Menü, Bedienung
Das Display ist groß und sehr hell. Bei Schnee und gleichzeitiger Sonne kann man allerdings kaum mehr was erkennen. Deswegen habe ich mir den Aufstecksucher dazu gekauft, den ich beim Skifahren benutze. Die Bedienung unterscheidet sich nicht von der einer DSLR. Die wesentlichen Einstellungen erreicht man direkt über Bedienelemente oder das Quick-Menü, das Menü ist sehr klar strukturiert. Die Belichtungsautomatik arbeitet sehr gut (klippende Lichter habe ich bisher nicht bekommen), der Weißabgleich sitzt eigentlich immer richtig. Auch mit der Belichtung bei ausgeklapptem Blitz bin ich zufrieden.
Verstellt man die Belichtungskorrektur, sieht man ein Blendenband und ein Zeitenband. Diese kann man mit dem Rad gegeneinander verschieben. Man kann sie aber auch beide gleichzeitig verschieben (nach Druck auf das Rad), sodass man z.B. von 1/125 5.6 auf 1/250 4.0 wechselt. Genauso, wie es ganz früher war, als man auf dem Objektiv noch einen Blenden- und einen Zeitenring hatte. Man konnte sie gemeinsam verschieben, um bei gleicher Belichtung die Schärfentiefe zu varieren. Oder man konnte sie gegeneinander verschieben um die Belichtung zu korrigieren. Deswegen benutze ich praktisch immer die Zeitautomatik (A), denn mit dem Einstellrad hat man trotzdem die volle manuelle Kontrolle.
Autofokus
Der Autofokus ist wirklich sehr schnell und immer treffsicher. Im "intelligenten Automatikmodus" (iA) wählt die Kamera ein entsprechendes Motivprogramm, z.B. Porträt, und stellt selbständig auf das Gesicht scharf. Die vielen Motivprogramme habe ich noch gar nicht ausprobiert.
Bildqualität
Dazu muss ich zuerst sagen, dass ich immer jpeg's fotografiere, weder Pixelpeeper noch Profi bin und die 100%-Ansicht nur benutze, wenn ich wirklich mal nachschärfe. Ich lasse ausbelichten bis 30x40cm und zeige Diashows auf einem 1400x1050-Pixel-Beamer. Rauschen ist für mich kein Thema, obwohl ich auch in Räumen gern ohne Blitz fotografiere. Da achte ich halt darauf, dass es nicht zu düster ist, mehr als ISO800 benutze ich nicht. Nachdem ich für mich keine 12 Megapixel benötige, fotografiere ich mit der GF1 mit reduzierter Auflösung. Das hat außer geringeres Rauschen und kleineren Dateien noch den Vorteil, dass bei Benutzung des "erweiterten optischen Zoom" der Brennweitenbereich 14-45mm (KB 28-90mm) etwa auf 65mm (KB 130mm) ausgedehnt wird, ohne dass man weiter an Auflösung verliert. Das 14-45mm halte ich für sehr gut: geringe Verzeichnung und offen benutzbar.
Video
Videos macht die GF1 auch im AVCHD-Lite-Standard. Die Schärfe wird automatisch flott nachgeführt, kann aber durch Antippen des Auslösers nochmal aktiviert werden. Sehr angenehm: Der Stabi des Objektivs hält auch das Video-Bild ruhig.
Testbericht bei digitalkamera.de
Der Testbericht bescheinigt der Kamera hochwertige Verarbeitung, einfache Bedienung, einen hervorragenden Autofokus und sehr kurze Auslösezeit. Auf der anderen Seite aber auch Rauschen bei hohen ISOs und einen verbesserungswürdigen Dynamikumfang.
ISO100, 32mm KB, F8.0, 1/500s
Beispielbilder folgen.