Kameraweltmarkt

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    - Das zweitwichtigeste Fotosegment betrifft die DSLR Gruppe (aber nur CaNikon!!!), dann kommt lange nichts. Alle möglichen Leute nutzten DLSRs, wohl in dem Glauben, dass damit die Blder von alleine besser werden. Viele Familenfotos werden heute von Frauen gemacht. Überraschend ist gerade bei Asiaten der relativ hohe Anteil an Vollformatkameras, wohl aber oft des Statussymbols wegen.


    - DSLM spielt kaum eine Rolle, geschätzter Anteil DLSM/ DLSR < 1/20. Am häufigsten sieht man Cams aus der (früheren) Sony-NEX Reihe, aber fast bei nur (jungen) Frauen. Manchmal sieht man eine Olympus, öfter als Panasonic, eine Sony A77 oder Fuji quasi nie, diese Leute scheinen aber mehr Ahnung zu haben. Auch die seltenen Pen oder Pana GF User gehören anscheined eher zumindest der Rubrik der Fotointeressierten an.

    Das deckt sich auch mit meinen Eindrücken. Die Gelegenheiten, bei denen ich in letzter Zeit an den üblichen Touristen-Hotspots im Schwarzwald auf Fotografen mit einer Spiegellosen getroffen bin, könnte ich wohl an einer Hand abzählen...


    Aber man darf hierbei nicht außer Acht lassen, dass die DSLRs über viele Jahre ja alternativlos waren. Die erste Spiegellose wurde im Herbst 2009 vorgestellt, wirklich interessante Modelle kamen meiner Meinung nach aber erst so mit der Generation Oly E-M5, also ab etwa 2012. Das ist eigentlich noch nicht sehr lange. Damit hatten die DSLRs fast 10 Jahre Vorsprung und man darf nicht unterschätzen, was das auch für den Gebrauchtmarkt bedeutet. Kameras vom Schlage einer Nikon D80/90 oder Canon 400/500/600D wechseln auch heute noch munter den Besitzer und sind weiter in Verwendung. Die gehen so schnell nicht kaputt und niemand wirft eine funktionierende DSLR einfach weg, auch wenn er bspw. auf eine Spiegellose umsteigt.


    Daher sind solche subjektiven Eindrücke letztlich nur Momentaufnahmen, die man im Licht einer 15-jährigen Historie betrachten muss. Entscheidend für die Hersteller sind ja aber sowieso nur die aktuellen Verkaufszahlen und die sind in letzter Zeit glücklicherweise nicht mehr ganz so stark eingebrochen. Die Spiegellosen sind sogar einigermaßen stabil geblieben. Aber bis sich das derzeitige Verkaufs-Verhältnis von etwa 2/3 DSLR zu 1/3 DSLM auch im allgemeinen Erscheinungsbild "auf der Straße" widerspiegelt, dürften wohl noch einige Jahre vergehen...

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    @ghooosty: Wenn Missverständnis dann sorry ;-). 'Schaulaufen' klingt für mich nach Herzeigen dessen was man hat. Darauf bezog sich die Antwort.

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    Die meisten kennen nicht einmal den Unterschied. Die kaufen "dicke oder kleine" Kamera.


    Die meisten Leute reagieren sehr verblüfft, wenn man an einer Spiegellosen das Objektiv wechselt. Das Ist zumindest meine Erfahrung. Und dann wollen sie wissen, was das ist.

  • DSLM auch im allgemeinen Erscheinungsbild "auf der Straße" widerspiegelt

    Allerdings scheint meiner Wahrnehmung nach, das Sony doch weiter vorn zu sein scheint, als Oly oder Pana. Zumindest habe ich mehr Sonys gesehen, ob das mit den Statistiken zusammen passt weiß ich allerdings nicht. Die meisten Sony´s hingen an japanischen Hälsen. Hatte auch mehrere tolle Gespräche wegen der Spiegellosen. Auf einem Friedhof war gleich eine ganze Gruppe Japaner(innen) die dann eifrig schauten, was ich da habe und schon tauschte man Erfahrungen aus.

  • Die meisten Leute reagieren sehr verblüfft, wenn man an einer Spiegellosen das Objektiv wechselt.

    Das kenne ich sehr gut von meiner Pentax Q, die ja von der Größe her auf den ersten Blick wie eine Kompakte aussieht - da gab es schon einige Irritationen :mrgreen:


    Ansonsten sehe ich (sowohl hier in D als auch bei meinen recht regelmäßigen Reisen ins Ausland) durchaus regelmäßig DSLM häufig Sonys, Oly OM-D und - etwas seltener - Fujis. Panas sind dagegen nach meiner Wahrnehmung sehr selten.


    Bei den DSLR dominieren im Ausland Nikons - ich verstehe aus meinen Beobachtungen außerhalb D überhaupt nicht, wie Canon Marktführer sein soll. In Peru bin ich (meine eigene eingeschlossen) Pentax genauso häufig begegnet wie Canon - weniger war Sony vertreten. Die Fotografen kamen dabei zum überwiegenden Teil von hinter dem großen Teich (waren aber seltenst Einheimische, die haben vielfach nicht das Geld dafür - allerdings arbeiteten professionelle peruanische Fotografen ausschließlich mit Nikon - da gab es nämlich eine Reihe Familien-/Hochzeitsfotografen in den Parks). Und wenn ich eine Canon sah, konnte ich mit 90%er Sicherheit sagen, dass die Menschen hinten dran deutsch sprechen. Auf Kuba, wo die größte Touristengruppe die Kanadier sind zeigte sich ein vergleichbares Bild: Nikon dominierte. Canon war auch gut vertreten - die zweitgrößte Touristenzahl stellt ja auch Deutschland. Dafür gab es außer mir nur einen Pentaxianer, Sony war da schon eher zu sehen.


    Natürlich sind meine Beobachtungen nicht repräsentativ. Nicht jeder DSLR-Fotograf nimmt seine dicke Cam mit in den Urlaub - schon gar nicht, wenn er zum Wandern/Trekken unterwegs ist (Peru).

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • "Kameras mit Wechselobjektiv, deren Absatz über die Jahre beachtlich stabil blieb ..." heißt es in dem verlinkten Bericht.


    Kompaktknipsen werden durch Smartphones verdrängt, das ist der Vorgang, den wir hier sehen. Der andere Vorgang: die Umstellung von analog auf digital. Dadurch gab es besonders viel Bedarf. (Wer war schon mit seiner ersten Digitalkamera dauerhaft zufrieden?) Seit 2010 ist das Thema zunehmend durch und die Verkaufszahlen normalisieren sich, ähnlich wie bei HD Fernsehern, auf normales Ersatzkauf-Niveau.

  • Das scheint wohl alles sehr länderspezifisch zu sein, wenn ich mir da ice-dragons Auslandserfahrungen vergleiche mit meinen vom letzten Islandurlaub (letzte August und erste Septemberwoche) mit seinen fotografischen Hotspots. Meine Eindrücke waren folgendermassen, alles natürlich subjektiv und geschätzt:

    • 70 % Smartphones
    • 20 % Kompaktkameras (einfache bis hochwertige)
    • 10 % DSLRs

    Die Anzahl an Spiegellosen kann man total vernachlässigen (danach schaute ich explizit).


    Interessant, und für mich verstörend, war dass extrem oft nicht die Sehenswürdigkeit das Hauptmotiv war, sondern dass man dokumentierte dass man dort war, sprich bei den allermeisten Aufnahmen stand die Ehefrau/-mann, Freundin/Freund etc… vor der Sehenswürdigkeit und nahm den Hauptteil des Bildes ein.


    Überraschend für mich war auch dass bei den DSLRs das Verhältnis Canon zu Nikon etwa 80 zu 20 war. Da hätte ich eher 50 zu 50 erwartet. Andere Hersteller waren kaum vorhanden. Bei den Canons kamen hauptsächlich die einfacheren Modelle zum Einsatz, also die drei und vierstelligen (leicht erkennbar am Kameragurt ohne Typenbezeichnung).


    Bei den Kompaktkameras hatte ich den Eindruck dass da mehr höherwertige vorhanden waren. Meine Interpretation wäre dass der eher ambitionierte Hobbyfotograf (der auch kaum Selfies und Familienfotos macht) nicht mehr notwendigerweise seine DSLR mit Objektive rumschleppt, sondern eine hochwertige Kompakte verwendet.


    Ich denke dies liegt wohl auch daran dass die allermeisten Touristen aus Europa kamen und viele auch noch relativ jung waren oder der älteren Generation angehörten. Die 30 – 50 jährigen waren absolut in der Minderheit (Schulferien in Europa waren überall zu Ende). Asiaten waren eher wenige unterwegs und die wenigen kamen vermutlich auch nicht direkt aus Asien, da sie einzeln oder zu zweit auftraten und nicht als eine ganze Reisegruppe. Unser Vermieter meinte auch aus jahrelanger Erfahrung dass die Asiaten eher nach September anreisen.

  • Wenn man sich die verlinkte Statistik ansieht, waren die große Zeit der Kameras mit wechselbaren Objektiven (orangefarbener Balken) die Jahre 2012 und 2013. Das war die Zeit als um die 16MP und verwertbare ISO um die 3200 den Markt flächendeckend auch in den unteren bezahlbaren Segmenten eroberten. Wie radneuerfinder schon schrieb, sind da viele nochmal von den 6-10MP-lern umgestiegen. Danach waren die Weiterentwicklungen eigentlich nur noch marginal - mal ein halbes Bild/Sekunde mehr, mal die Einsparung eines AA-Filters und evtl. noch ein paar zusätliche Funktionen wie WLAN und GPS.


    Die Sprünge zwischen den Generationen - gerade in den unteren gut bezahlbaren Segmenten, die den Hauptteil der Verkäufe ausmachen - sind aber nun nicht mehr sehr groß. Dafür wird die Haltbarkeit besser (Verschluss für 200.000 Aufnahmen ausgelegt statt wie früher auf 50.000 oder 80.000). Es spricht nicht mehr sehr viel dafür, ständig ein neues Gerät zu kaufen, man kann locker 2-3 Generationen überspringen, ohne technisch völlig abgehängt zu sein.


    Übrigens weist die Statistik einen systematischen Fehler auf. Die Umsätze der Hersteller von Systemkameras ergeben sich ja nicht nur aus den verkauften Gehäusen sondern auch aus den verkauften Optiken. Daher ist der Systemkameramarkt nicht mit dem Markt der Kompaktkameras vergleichbar. Und bei den Objektiven hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Hoya hat neue Glassorten entwickelt, die z.B. auch hochlichtstarke Optiken im WW-Bereich möglich machen. Ich weiß noch was für ein erstauntes Raunen durch die Foren lief, als ein WW-Zoom mit durchgehend 1.8 auf den Markt kam - und das noch zu einem zumindest von Enthusiasten akzeptierten Preis (Sigma 18-35mm). Ein solches Objektiv war doch vor 10 Jahren eigentlich im Bereich der normalsterblichen Consumer noch undenkbar. Jedenfalls wird heute eine Menge Geld auch in moderne Optiken gesteckt, die durch die neuen Glassorten weniger verzeichnen, weniger CA anfällig sind oder deren Randstärke zunimmt und da bietet sich für die Herstellerfirmen von Kameragehäusen ebenfalls noch einiges an Potenzial um die Kassen zu füllen.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Die neuesten BCN Awards sind auch raus:
    These are the 2016 companies market shares in Japan - mirrorlessrumors


    Demnach hat Canon es geschafft seine Ankündigung wahrzumachen und in
    Q3/Q4 2016 auf Platz zwei im spiegellosen Markt (in Japan) vorzudringen.


    Sonys Anteile sind von 34,3% in 2015 fast um die Hälfte auf 17,9% eingebrochen,
    Olympus konnte die 34,5% des Vorjahrs nicht halten und ist auf 26,8% eingebrochen.


    Passt mir gar nicht, ich hätte lieber starke Konkurrenz auf dem Markt.

  • :danke: für den Link, Michael!


    Das ist schon krass. Wobei Olympus damit noch über den Prozenten für 2015 liegt.
    Bei den DSLRs konnte Canon sich seit 2010 in etwa halten, Nikon ist dagegen hiernach in Japan gegen die Hälfte eingebrochen.
    Hätte ich so nicht vermutet.


    Gibt es beim Absatz weltweit ähnliche Tendenzen?

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Demnach hat Canon es geschafft seine Ankündigung wahrzumachen und in
    Q3/Q4 2016 auf Platz zwei im spiegellosen Markt (in Japan) vorzudringen.


    Sonys Anteile sind von 34,3% in 2015 fast um die Hälfte auf 17,9% eingebrochen,
    Olympus konnte die 34,5% des Vorjahrs nicht halten und ist auf 26,8% eingebrochen.

    Ja, da sieht man mal, was man auf gängige Foren-Meinungen/-Tendenzen geben kann. Ziemlich wenig nämlich...


    Bei Canon läuft es als so ziemlich einzigem Hersteller weit und breit noch einigermaßen gut (so weit man das angesichts der derzeitig insgesamt angespannten Situation sagen kann), obwohl sie ja mit jedem neuen Modell erneut wieder alles falsch zu machen scheinen... :roll:

    • Offizieller Beitrag

    Es geht doch ausschließlich um den japanischen Binnenmarkt, oder habe ich da was falsch verstanden ?

    Ja, kann man sicher nicht 1:1 auf den Weltmarkt übertragen, ist aber dennoch schon seit Jahren ein recht guter Indikator dafür, in welche Richtung sich auch dieser entwickelt...


    Bei den DSLRs konnte Canon sich seit 2010 in etwa halten, Nikon ist dagegen hiernach in Japan gegen die Hälfte eingebrochen.
    Hätte ich so nicht vermutet.

    Ich glaube, bei Nikon wird man das Jahr 2016 bald vergessen wollen. Es fing zwar gut an mit D5, D500, 105/1.4 usw. aber das war es dann auch schon. Stark betroffen von dem Erdbeben in Kumamoto bis hin zum völligen Desaster bei der angekündigten DL-Serie, eine maximal langweilige Fortsetzung der D3xxx/D5xxx-Reihe, usw.


    Wobei man auch berücksichtigen muss, dass dieses Jahr das 100-jährige Firmenjubiläum ansteht und man sich daher (so jedenfalls meine Vermutung) die wirklich interessanten Neuheiten für dieses Jahr aufgehoben hat, statt einiges davon schon bspw. auf der letzten Photokina zu präsentieren. So wird es wohl dieses Jahr vor allem im FX-Bereich einige Neuheiten geben (Nachfolger D610, D750, D810 wären fällig und über einen Nachfolger der Df wird ebenfalls gemunkelt...) und die DL-Reihe wird dieses Jahr wohl aller Voraussicht nach ebenfalls endlich starten.

  • freut mich für Sigma! Schon beachtlich was die in den Jahren so auf den Markt gebracht haben.. Eigentlich fast jedes Objektiv ein Knaller.


    Und Canon finde ich auch sehr gut aufgestellt im Objektivbereich! Gerade die Stm- Reihe beweist, das man für wenig Geld super Objektive bekommen kann... Und sie leben von ihren legendären (zu Recht) Objektiven... 200er 2.0.. 135er 2.0, 85er 1.2, das fehlt Nikon irgendwie... Vielleicht das neue 105er 1.4 das könnte so einen Stellenwert in der Fotowelt bekommen :smile:

    • Offizieller Beitrag

    Oh. Hattest Du mal das Nikon 135mm f/2 DC in der Hand? Wenn das kein solcher Klassiker ist, dann weiß ich auch nicht. Das ist der Hammer. Und noch neu erhältlich. Noch.

  • Die neuesten BCN Awards sind auch raus:
    These are the 2016 companies market shares in Japan - mirrorlessrumors


    Sonys Anteile sind von 34,3% in 2015 fast um die Hälfte auf 17,9% eingebrochen,


    Der Trend bei Sony scheint zu den hoeherwertigen und hochpreisigen Modellen zu gehen. In 2016 hat man im APS-C Bereich "nur" die a6300 und a6500 vorgestellt. Die letzten Geschaeftsberichte von Sony zeigen das auch, weniger Kameras verkauft, aber den Gewinn gesteigert.

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    Leichte Anzeichen von Entspannung laut CIPA-Zahlen vom Dezember: Look here folks: For the first time in four years camera market is not shrinking! - mirrorlessrumors


    Interessant in dem Zusammenhang übrigens auch dieser Artikel des Photoindustrie-Verband e.V.: Imagingbranche in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs - Presse - PIV - WE ARE IMAGING
    Dort sieht man die Imaging-Branche insgesamt zwar auf Wachstumskurs, aber die klassischen Märkte um DSLRs/Systemkameras/Kompaktkameras werden im Artikel mit keiner Silbe erwähnt...