Jenseits der Lockangebote: EVIL oder DSLR?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ghooosty"

    Ich könnte die Liste noch eine ganze Weile weiterführen, denn es funktioniert immer nach dem selben Prinzip. Für den ein oder anderen von euch mögen nur die minimal günstigeren Kosten wichtig sein, für den Otto-Normalverbraucher kommen zwei drei Sachen zusammen, die fast immer zum selben Resultat führen. Ich sehe diese Diskussion als reine Forendiskussion mit nerdigem Einschlag an, welche mit den Menschen da draußen wenig zu tun hat.


    Der Grund, warum ich immer so herzhaft dagegen argumentiere ist der, dass ich die Realität mitbekomme und welche Bedürfnisse bei den Leuten vorherrschen.


    Deine Realität, ghooosty, deine Realität... ;)


    In meinem Umfeld sieht das bspw. gänzlich anders aus.
    Da gab es innerhalb des letzten Jahres alles mögliche: Eltern mit begrenztem Budget, die ein kleines, hochwertiges Foto-Equipment wollten und bei einer Sony A58 gelandet sind und sich jetzt in der Bucht nach alten Minolta-Perlen umsehen (und denen das Gewicht dabei herzlich egal ist, obwohl die Mutter die Hauptnutzerin ist). Da gab es Bekannte, die viel auf Reisen sind und eine solide, ausdauernde Kamera wollten und jeweils bei einer abgedichteten Pentax und einer Nikon D5irgendwas gelandet sind. Das beste war letztens ein Arbeitskollege, der sich fotografisch verbessern wollte, aber maximal 200,- ausgeben wollte. Ich habe ihm einige Angebote von Samsungs NXen rausgesucht, aber letztendlich hat er sich dann kurzentschlossen im örtlichen MM eine 1100D für 260,- geholt, O-Ton: "Es ist halt doch was anderes, wenn man das Motiv durch einen echten Sucher anvisieren kann" und es macht ihm einfach Spaß, den Spiegelschlag beim Auslösen zu hören. Über das Gewicht hat sich bei den DSLR-Käufern übrigens noch keiner beschwert, die Immerdabei-Kamera ist ohnehin das Smartphone.


    Letztendlich können wir alle nur unser persönliches Umfeld wahrnehmen, daraus jedoch eine allgemein gültige "Realität" abzuleiten und dieses Thema hier dann als "Nerd-Diskussion" abzutun, halte ich für reichlich vermessen. Da sind schon eher Verkaufszahlen, Marktanteile, etc. die zuverlässigeren Quellen.


    Die Spiegellosen finden in meinem Umfeld leider überhaupt nicht statt, obwohl ich die regelmäßig empfehle. Ich denke, es hängt ein Stück weit auch mit der Signalwirkung zusammen, die man selber abgibt. Ich will mich jetzt nicht selber loben, aber wenn man im Bekanntenkreis nach Rat gefragt wird, wollen eigentlich immer alle wissen, mit was ich denn die Bilder, die ihnen gefallen haben, gemacht habe. Und dann kann ich noch so sehr davon erzählen, dass die gleichen Sensoren mittlerweile in hübschen, kleinen Systemkameras verbaut werden, es wird sich häufig auf die Kameraklasse des Fotografen eingeschossen, dessen Bilder man nachahmen möchte.
    Meinem Vater musste ich mit Datenblättern und Testberichten davon überzeugen, dass in seiner D5100 der gleiche Sensor verbaut ist wie in meiner D7000, sonst hätte er unbedingt die gleiche Kamera gewollt. (Auf das Gewicht angesprochen kommt da übrigens nur ein müdes Lächeln, denn der Mann hat 20 Jahre lang immer gleich zwei Taschen mitgeschleppt: In einer die schwere Super8-Videoausrüstung und in der anderen die SLR-Ausrüstung. Heute passt die D5100 samt 18-105 zusammen mit der Videokamera in eine leichte Umhängetasche...)


    Es mag durchaus sein, dass die wenigsten eine DSLR tatsächlich "brauchen". Aber "brauchen" sie dann unbedingt eine spiegellose Systemkamera? Oder wären sie nicht auch bspw. mit einer Edelkompakten gut bedient? Ich finde es durchaus interessant, das ganze mal von der Budget-Seite zu untersuchen, denn das ist eigentlich immer ein wichtiges Entscheidungskriterium.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das ist es. Ich habe nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ich der NX über den extrem niedrigen Preis 'auf den Leim gegangen' bin (was ich nicht bereue). Beinahe wäre ich stattdessen mFT-ler geworden nur war ich da offenbar inkompatibel zum Verschlussschlagen. Noch so ein Beispiel: Letzte Woche habe ich statt eines Makros einen 150er Raynox gekauft. Überraschung: Kostet (fast) nix, wiegt fast nix und harmoniert ausgezeichnet mit dem 20-50 (plus einem Step-up-Ring)

  • Lenstip.com im Rahmen eines Reviews des 10-24 zum Thema Preis-Leistung bei Fuji X:

    Zitat

    Overall the tested lens is a device characteristic for the whole Fujifilm X optics which can be described as good but definitely overpriced. It is difficult to believe a system with the majority of lenses being noticeably more expensive than its direct competitors has a bright future and awaits an intensive development.

  • Zitat von "Flash"

    Lenstip.com im Rahmen eines Reviews des 10-24 zum Thema Preis-Leistung bei Fuji X:



    ...Diese Meinung mag auf den Massenmarkt passen. Da die Konkurrenz meist eher minderwertiger verarbeitete Pendants verkauf, gibt es keine direkten Vergleichslinsen. Wenn man dann sowas wie das Fuji 56mm F1.2 ( 1000€) gegen das Panasonic Leica 42,5mm F1.2 (1600€) Canon 85mm F1.2 (1700€) vergleicht, oder ein 35mm F1.4 (530€) gegenüber einem Pana/Leica 25mm F1.4 (480€), oder das Fuji 24mm F1.4 (899€) gegenüber den lichtschwächeren Pana/Leica 15mm !F1.7! ( 535€) Oly 17mm !F1.8! (515€) Zeiss 35mm !!F2.8!! (679€), verstehe ich das Geheule nicht. Ich vergleiche hier auch nur Linsen, welche sich irgendwo auf Augenhöhe befinden. Fuji produziert auch billige Linsen, dass 16-50mm liegt bei 189€ und das 50-230mm liegt bei 195€.


    Bei Fuji steigt man ein, wenn man Wert auf sowohl gute Bilder, hervorragende Bodies, und ganz wichtig, auf wertige Objektive legt. Das ist kein System für die riesige Masse, aber da wo sie sich positioniert haben stelle ich fest, dass ich Linsenbekomme, deren Wertigkeit ich bisher weder bei Nikon noch Canon gesehen habe, welche dort aber teils das selbe, oder teurer verkauft werden. Für einen primitivo Bomber im Plastegewand, wie es z.B ein 16-35mm F4 L IS darstellt, soll man bei Canon satte 940€ auf den Tisch legen, zudem ist das Fuji scharf bis in die letzte Ecke, was bei Canon nicht möglich erscheint.



    Könnte man jetzt sagen, naja ist ja für KB gerechnet, aber der Punkt hat sich bei mir schon seit einer ganzen Weile verabschiedet. Man hat eine Kamera mit der man zum Job geht und wenn ich mir versuche, vergleichbar gutes Equipment an meine Canon zu schnüren, wird es noch teurer. Bei Fuji kosten derzeit ALLE Linsen unter 1000€, ein positiver Fakt der leider viel zu oft ausser Acht gelassen wird.


    Versucht euch mal eine professionelle Aufstellung bei allen Herstellern aufzubauen, da staunt ihr aber schnell, was da für Preise auf euch zukommen. Fuji zielt da nicht ganz dumm auf eine gewisse Klientel, die noch etwas Anspruch an die Wertigkeit eines Systems haben. Diese finden dann ein sehr komplettes, kompakt gehaltenes System zu guten Preisen. Es fehlen nur noch ein paar Telelinsen, aber auch diese werden sie sicherlich demnächst noch bringen. Die ganze Kritik werde ich gegenüber Fuji nie verstehen...

  • Immerhin schafft es Fuji, sogar am Gebrauchtmarkt relativ preisstabil und imageträchtig zu sein. Und egal wie alt, Fuji X-Bodys bekommt man nicht für 2stellige Witzbeträge nachgeworfen wie mehr als ein Dutzend mFT-Modelle... :roll:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ghooosty"

    Versucht euch mal eine professionelle Aufstellung bei allen Herstellern aufzubauen, da staunt ihr aber schnell, was da für Preise auf euch zukommen. Fuji zielt da nicht ganz dumm auf eine gewisse Klientel, die noch etwas Anspruch an die Wertigkeit eines Systems haben. Diese finden dann ein sehr komplettes, kompakt gehaltenes System zu guten Preisen. Es fehlen nur noch ein paar Telelinsen, aber auch diese werden sie sicherlich demnächst noch bringen. Die ganze Kritik werde ich gegenüber Fuji nie verstehen...


    Die wenigsten wollen oder können sich ein durchgehend professionelles Objektiv-Linup aufbauen. Das Problem ist daher vielmehr, dass man bei Fuji derzeit gar keine Alternativen zu den guten, aber eben auch hochpreisigen Objektiven hat. Wer ein UWW und eine Portrait-FB möchte, der findet weder bei Fuji selbst, noch bei Fremdanbietern bezahlbare Alternativen und muss eben 2000,- hinblättern, was für all diejenigen ärgerlich (und damit uninteressant) wird, die bspw. auch mit der Leistung eines Nikkor 18-35 und eines Nikkor 85/1.8 zufrieden wären und dabei dann weniger als die Hälfte bezahlen müssen. Das betrifft nicht allein den Massenmarkt, kaum einer braucht vom UWW bis zum Tele durchgängig nur Premium-Linsen...


    Aber man muss Fuji generell zugute halten, dass dieses System in kürzester Zeit und mit hoher Qualität aus dem Boden gestampft wurde. Dass sie mit den Premium-Bodies und -Linsen angefangen haben, zeigt ganz klar, welche Zielgruppe man ansprechen möchte, und das ist ja auch ok so. Wenn die in dem Tempo weitermachen, dürfte sich dieses "Problem" sowieso irgendwann erledigen... :o_o:

  • ...Philipp, Fuji ist insgesamt nicht groß genug, um den billigen Krempel herzustellen, den die anderen viel produzieren. Man schafft da wirklich Werte, wie Norbert schon schreibt, auch Werte erhalten. Die Marke wird dadurch auch wertvoller. Fuji sieht doch heute jeder halbwegs Foto affine Mensch schon wieder als die hochwertige Marke. Die Leica der "Armen", dass passt halt wirklich wie die Faust aufs Auge.


    Da werden später sicherlich auch noch andere Linsen kommen, aber die Marke gilt es aufzubauen und deren Kapazitäten werden begrenzt sein. Ich bin bei Firmen wie Fuji und Olympus erstaunt, dass die das überhaupt derart gestemmt bekommen. Da hocken keine Multi-Konzerne hinter, die das mal eben aus dem Ärmel schütteln können...

  • Zitat von "ghooosty"

    Für einen primitivo Bomber im Plastegewand, wie es z.B ein 16-35mm F4 L IS darstellt, soll man bei Canon satte 940€ auf den Tisch legen, zudem ist das Fuji scharf bis in die letzte Ecke, was bei Canon nicht möglich erscheint.


    Auch wenn es darum jetzt im Detail nicht gehen soll: Soetwas sind Aussagen, bei denen ich mich immer wundern muss.


    Über den Plastikbomber schreibt Photozone: "The build quality of this lens is very high just as you would expect it from a Canon L lens. No wobbling whatsoever and smooth controls - almost perfect. "
    Wenn die L-Serie natürlich noch unter Plastikbomber läuft, klar, dann ist es wohl einer - immerhin oberhalb des Pucks fürs Eishockey.


    In Sachen Abbildungsqualität scheint das 16-35/4 eigentlich sehr gut zu sein, den Reviews nach und auch wenn man sich die Bilder direkt ansieht. Da kann ich keine schlechtes Objektiv erkennen, im Gegenteil.


    Zitat

    Wenn man dann sowas wie das Fuji 56mm F1.2 ( 1000€) gegen das Panasonic Leica 42,5mm F1.2 (1600€) Canon 85mm F1.2 (1700€) vergleicht


    Beim 42.5/1.2 gebe ich dir recht, das ist mit seinen 1370,- auch exorbitant teuer.
    Das 85/1.2 canon ist dagegen einfach eine andere Kategorie Objektiv, da man sich als Spezialobjektiv für Gestaltungsmöglichkeiten kauft, welche die anderen genannten Objektive nicht bieten (und nur dafür - für den Alltagseinsatz ist die Linse weder vom Preis, noch vom Gewicht noch von der Abbildungsleistung - Randschärfe - besonders geeignet).



    Um mal den Bogen zum eigentlichen Ausgangspunkt des THreads zurückzufinden, hier mal ein paar neutrale Thesen bei denen ich meine sie als Essenz des Threads aufschreiben zu können:


    * Bei den großen DSLR-Systemen (v.a. Canon/Nikon) gibt es ein breites Angebot an kompatiblen Fremdanbieterobjektiven, günstigen Consumerobjektiven und älteren Objektiven (etwa auf dem Gebrauchtmarkt). Dieses breite Angebot findet man bei den neu eingeführten Systemen Fuji X, Samsung NX und mit Abstrichen mFT so meist nicht. Insbesondere bei Spezialobjektiven (jenseits der günstigen Normalzooms und Teles) hat man bei den Spiegellosen teils nur in absoluten Zahlen teure (ich spreche nicht vom Preisleistungsverhältnis) Neuentwicklungen zur Auswahl, während man sich bei den "alteingesessenen" System auch für eine billigere Consumer- oder "Altglas"-Lösung entscheiden kann.
    * Insbesondere bei NX und Fuji X klaffen aktuell auch noch einzelne Lücken im Objektivangebot.


    Bei diesen Punkten sollte man vor einer Systementscheidung prüfen, ob sie für die eigene Entschung wichtig sind.

  • ...Das wundert dich, Flash?

    Zitat

    "The build quality of this lens is very high just as you would expect it from a Canon L lens. No wobbling whatsoever and smooth controls - almost perfect. "


    Da steckt die Antwort im Satz selber. So, wie man es von einer L-Linse erwartet, nur angefühlt haben sich sämtliche schwarze L-Linsen noch nie gut. Sie sind ohne Spiel verarbeitet, sollte bei den Preisen so sein, aber sie sind aus Plastik, sehen so aus und fühlen sich vor allem so an. Einzig die weissen L-Teles fühlen sich so an, wie sie kosten.


    Die Fujis sind aus Metal - sogar die MITGELIEFERTEN Gelis sind aus Metal.


    Das 82mm F1.2 ist eine Spieziallinse? Was ist denn das 56mm F1.2? Die Argumentation verstehe ich dann nicht. Selbst so etwas wie die Canon 50mm F1.2 L-Scherbe kostet 1270€, hat ein zweifelhaftes Bokeh und eine Auflösung, die man mehr als Effekt-Filter denn als Auflösung bezeichnen könnte. Noch schlimmer das 1540€ teure für das Nikkor 58mm F1.4.

  • Worum ging es im thread jetzt eigentlich? :???:


    Okay, ich habe ihn gerade ganz durchgelesen :thumbup:


    Also ich habe ja lange Zeit mit Canons 350D verbracht. Bis sie dann starb jenseits der 10.000 Bilder.
    Dann kam der ganze digitale Canonkram weg (wobei ich nie verstanden habe warum sich so viele Leute
    mit räudigen Sigmas rumärgern wo es doch so gute Tamrons gibt...).
    Das Canon 1,8/50 II war ein tolles Objektiv für kleines Geld - solange ich es nicht anfassen musste.
    Ich hab dann irgendwann einen Gummischlauch drübergezogen.


    DIe 350D hatte ich vor allem deshalb weil sie wirklich schön klein war. Der zweite Grund war, daß ich
    praktisch jedes Objektiv adaptieren konnte was mal irgendwer irgendwann für Spiegelreflexkameras
    produziert hat.
    Und so war auch der Einsatzbereich bei mir auf Festbrennweiten und mal mit dem Tamron 17-35 2,8-4,
    wo wenig Licht vorhanden und schneller Fokus gefordert war, beschränkt. Den Rest, der die überwiegende Mehrheit
    an Bildern bei mir bedeutete, habe ich schon immer lieber mit "analogem Vollformat" oder mit der S20Pro bzw.
    seit drei Jahren der X10 fotografiert.


    Meine kurze Erfahrung aus dieser Geschichte ist, daß wenn man wenig Geld ausgeben möchte man auch keine
    gute Haptik erwarten kann.


    Nun brauchte ich aber für meine geliebten Objektive einen neuen Halter mit Aufnahmeeinheit.
    Die Wahl fiel auf eine Sony A37. Welten im Vergleich zur EOS was leises Auslösen und Suchermöglichkeiten
    angeht. Ausnahmslos niemand, dem ich die Kamera in den letzten zwei Jahren in die Hand gedrückt habe,
    kam von allein auf die Idee, daß der Sucher ein elektronischer wäre ("ja, wenn Du das jetzt so sagst...").
    Ein Tamron 18-200 komplettierte die Kamera für allround-Einsätze. Erste Bedenken gegen das preiswerte
    Superzoom wichen ganz schnell der Überzeugung, daß es zwar bessere Objektive gibt aber keine genialere
    Lösung für mein Anwendungsgebiet in Sachen Preis/Leistung.


    Im nächsten Zug erkunde ich jetzt das Fuji-X-System und fange da erstmal mit einer X-M1 und Adaptern an.
    Ich vermute mal, daß es irgendwann auf eine X-T1 hinauslaufen wird. Das ist dann engineering meets haptik
    in meinem ganz persönlichen Fall.
    Vollformat bleibt ein Thema, das ich gern parallel - auch gerade mit den alten Festbrennweiten - noch einmal
    ausprobieren möchte. Die 5Ds der ersten Generation sind dafür sicher nicht verkehrt.
    Was aber die reinen Bildergebnisse angeht bleibt Fuji meine erste Wahl. Die Farben und die Kontrastanmutung
    der Fuji-Bilder treffen eben meinen ganz perönlichen, subjektiven Geschmack am Häufigsten.
    Deshalb Fuji und nicht NEX.


    Das mit der Leica des kleinen Mannes ist nicht ganz verkehrt finde ich. Fuji hat da schon eine Linie drin was
    das Anfassgefühl angeht. Die kleine X10 schleppe ich mittlerweile genauso viel und gern herum wie seinerzeit
    die Leica M6. Und sie verliert auch schon genausoviel Farbe an den Ecken :cool:


    Meine kurze Antwort geht also klar pro EVIL

  • Zitat von "ghooosty"

    Das 82mm F1.2 ist eine Spieziallinse? Was ist denn das 56mm F1.2? Die Argumentation verstehe ich dann nicht.


    Wie bereits geschrieben: Das 85/1.2 kauft man um die Bildwirkung eines 85/1.2 Kleinbild zu haben und nur dafür. Das kann ein 56/1.2 fuji (Freistellung eines 84/1.8 KB) oder 42.5/1.2 Panasonic (85/2.4 KB) nicht bieten. Um einen Allrounder ab 85/1.8 zu haben, würde man diesen 1kg-Klotz nicht kaufen, sondern stattdessen ein 85/1.8 (das scharfe Ränder hat, ein Bruchteil wiegt und kostet und nicht so lahm fokussiert).
    Vergleichbar mit einem 85/1.2 wäre für den Einsatzzweck letztlich irgendwas Richtung 56/0.8 für Fuji oder 42.5/0.6 (technisch nur theoretisch möglich) für mFT. Die wären wohl ähnlich groß wie das 85/1.2 und deutlich teurer.
    1700€ finde ich für das 85/1.2 eigentlich sogar vergleichweise nicht sonderlich teuer.


    Zitat von "ghooosty"

    Selbst so etwas wie die Canon 50mm F1.2 L-Scherbe kostet 1270€, hat ein zweifelhaftes Bokeh und eine Auflösung, die man mehr als Effekt-Filter denn als Auflösung bezeichnen könnte. Noch schlimmer das 1540€ teure für das Nikkor 58mm F1.4.


    Das 50/1.2L ist eine uralte Rechnung und in der Tat nur für Spezialfälle mit Kompromissen halbwegs lohnend sein kann (glaube manche Hochzeitsfotografe benutzen die Dinger gelegentlich?). Das 58/1.4 ist eigentlich kein schlechtes Objektiv, aber für den Preis ein ganz schlechter Witz, das ist auch klar (Für ein Drittel wäre es eigentlich ganz attraktiv... :ugly: ). In beiden Fällen wäre mir das als Kunde aber reichlich egal, solange man Alternativen hat (und da sind je System locker fünf vorhanden), dann kauft mal halt etwas anderes. :)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ghooosty"

    ...Philipp, Fuji ist insgesamt nicht groß genug, um den billigen Krempel herzustellen, den die anderen viel produzieren. Man schafft da wirklich Werte, wie Norbert schon schreibt, auch Werte erhalten. Die Marke wird dadurch auch wertvoller. Fuji sieht doch heute jeder halbwegs Foto affine Mensch schon wieder als die hochwertige Marke. Die Leica der "Armen", dass passt halt wirklich wie die Faust aufs Auge.


    Da werden später sicherlich auch noch andere Linsen kommen, aber die Marke gilt es aufzubauen und deren Kapazitäten werden begrenzt sein. Ich bin bei Firmen wie Fuji und Olympus erstaunt, dass die das überhaupt derart gestemmt bekommen. Da hocken keine Multi-Konzerne hinter, die das mal eben aus dem Ärmel schütteln können...


    Ja, sicher, die Ausrichtung kann man durchaus nachvollziehen und der Erfolg gibt ihnen ja in gewisser Weise auch Recht. Deshalb ist es vielleicht auch ein klein wenig unfair, ausgerechnet Fuji hier mit ins Boot zu holen, wenn es um eine reine Budget-Betrachtung geht, da es eben ein sehr junges System mit eindeutiger Premium-Ausrichtung ist.


    Andererseits ist es ja nicht so, dass man bei Fuji keinen Wert auf den "Massenmarkt" legt, man beachte mal nur die Bodies, die Fuji derzeit anbietet: Da gibt es neben den hochpreisigen X-T1 und X-Pro1 eben auch noch eine X-A1, X-M1 und X-E1/2 zu kaufen. Scheinbar ist für Fuji der Einsteiger/Consumer-Bereich also doch nicht ganz unwichtig. Und diesen Bodies würde eine Objektiv-Linie in der unteren/mittleren Preisklasse ganz einfach gut zu Gesicht stehen. Aber mal abwarten, ich denke, da kommt in absehbarer Zeit sicher noch das ein oder andere...


    Zitat von "Flash"

    In beiden Fällen wäre mir das als Kunde aber reichlich egal, solange man Alternativen hat (und da sind je System locker fünf vorhanden), dann kauft mal halt etwas anderes. :)


    Das ist doch der eintscheidende Punkt und (noch) der große Vorteil der DSLR-Systeme. Oft sind viele Brennweiten gleich mehrfach besetzt (Bsp. Nikon: 50/1.8; 50/1.4; 58/1.4), es gibt einen attraktiven Gebrauchtmarkt an Altglas (vom kleinen, aber optisch erstaunlich guten 50/1.8 Series E, das gerne mal für 10,- den Besitzer wechselt, bis zu Spezialisten wie den 50/55/1.2). Und obendrein eben auch noch die Fremdanbieter Sigma/Tamron/Tokina. Da ist eigentlich für jeden Anspruch und jedes Budget was dabei.

  • Ich finde daß es an dieser Stelle (wo die Vielzahl, Qualität und Preise von verfügbaren Systemobjektiven Thema ist)
    nicht ohne eine Definition individueller Bedürfnisse weitergeht.


    Was "man" braucht trifft nicht den Kern der Diskussion. Deshalb habe ich ein paar Posts höher mal versucht
    zu beschreiben wie es bei mir gelaufen ist.


    Ich denke wir kämen weiter wenn jeder einfach über seine fotografische Situation berichtet und den für
    sich daraus zu ziehenden Schluss beschreibt. Das ist ja auch schon teilweise geschehen aber es verwischt
    sich im Nirwana der Spezialdiskussionen über Einzelobjektive an denen letztendlich nur ganz wenige
    teilhaben können und die so oder so (siehe Canon 1,8/50 II) maximalsubjektiv verlaufen.

  • Zitat von "Axel"

    Ich finde daß es an dieser Stelle (wo die Vielzahl, Qualität und Preise von verfügbaren Systemobjektiven Thema ist)
    nicht ohne eine Definition individueller Bedürfnisse weitergeht.


    Das ist sicher hilfreich, den Aufruf meinerseits gab es auf der ersten Seite und zweiten Seite ja auch schon.
    Hilfreich wären dabei auch Ausführungen, bei welchen Systemen man glaubt, dass man damit ebenfalls glücklich werden könnte, und mit welchen nicht (und warum).


    Zitat

    Das ist ja auch schon teilweise geschehen aber es verwischt
    sich im Nirwana der Spezialdiskussionen über Einzelobjektive an denen letztendlich nur ganz wenige
    teilhaben können und die so oder so (siehe Canon 1,8/50 II) maximalsubjektiv verlaufen.


    Klar, ist immer die Frage ob man auf solche hingeworfenen, provokanten Köder reagieren sollte - aber letztlich mag man das ja dann doch nicht stehen lassen...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Roppongi"

    Es stimmt, man kauft sich nicht jeden Monat ein Objektiv, aber was man sich leistet, dass ist auch was wert. Fuji ist ganz entschieden nichts für Leute, die aller paar Wochen ihr System wechseln wollen, auf der Suche nach dem besten Schrott im Set, den man für 250 Euro bekommen kann - für alle anderen allerdings schon.


    Diejenigen, die max. 250 Euro für ein Kamera-Set ausgeben möchten, sind hier relativ selten vertreten. Ebenso diejenigen, die bereit sind, für Body + 2 Objektive zwei bis dreitausend Euro hinzulegen.
    Die Mehrheit befindet sich wohl irgendwo dazwischen, und da ist Fuji (momentan jedenfalls) noch nicht so optimal aufgestellt, nicht mehr und nicht weniger. Das soll das System an sich ja auch nicht abwerten, meine Sympathie hatte es ohnehin von Anfang an... ;)


    Zitat von "Axel"

    Ich denke wir kämen weiter wenn jeder einfach über seine fotografische Situation berichtet und den für sich daraus zu ziehenden Schluss beschreibt.


    Bei mir waren es mittelfristig zwei, bis max. dreitausend Euro, die ich für mein Foto-Equipment ausgeben wollte. Darin inbegriffen sollten sein: wertiger Body, universelles Standard-Zoom, lichtstarke Normalbrennweite, lichtstarke Portrait-Brennweite und ein externer Blitz, der sich über die Kamera als Master fernsteuern lässt.
    Gelandet bin ich letztlich bei Nikon D7000 (900,-), Nikkor 16-85 (500,-), Nikkor 35/1.8 (170,-), Nikkor 85/1.8 (450,-) und Nikon SB-700 (260,-). Alles zusammen also knapp 2300,- Euro. Wenn man das alles heute nochmal neu kaufen würde, läge man sogar unter 2000,-.


    Natürlich, die Objektive sind allesamt nicht aus echtem Metall, aber man hat dennoch bei dem ganzen Equipment nicht das Gefühl, billigen Krempel in der Hand zu halten, die Komponenten fühlen sich auch nach mittlerweile 4 Jahren Nutzung und über 12000 Klicks noch gut und wertig an und verrichten ihren Dienst tadellos. Besonders die Kombination D7000 + 16-85 hat dabei schon einiges aushalten müssen, von eisigen Minusgraden bis zum tropischen Klima in Südamerika.


    Ich habe bis dato jedenfalls noch kein System gefunden, das mir persönlich ein besseres P/L-Verhältnis bietet.
    Deshalb werde ich die D7000 wohl irgendwann einfach durch eine D7100 oder D7200 ersetzen... :)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "PhilippV3"


    Bei mir waren es mittelfristig zwei, bis max. dreitausend Euro, die ich für mein Foto-Equipment ausgeben wollte.


    Ich wäre jetzt nicht draufgekommen, meinen 'Bedarf' an Fotozeug über den Preis zu definieren. Und ich weiss auch nicht, ob ich mich trauen soll, auszurechnen, was ich über die Jahre für das Zeug ausgegeben habe: Grob überschlagen kostet mich das Hobby wohl so um die 40,- EUR pro Monat, Im langjährigen Mittel. Das geht gerade noch, ist aber auf jedenfall Luxus. Wenn man mir das vor 7 - 8 Jahren gesagt hätte, als das Hobby richtig so richtig in Fahrt kam, hätte ich vielleicht noch die Biege gemacht und das Malen oder Schreiben angefangen. Im Ernst, jetzt!

  • Ich bin auch bei Nikon Dx gelandet. Habe mit vor 1,5 Jahren auch die verschiedenen Systeme angeschaut. Ich wollte einen ordentlichen Sucher (egal ob elektronisch oder optisch), ein lichtstarkes Normalobjektiv, ein UWW und ein etwas längeres Standardzoom, ohne auf die als Suppenzoom verschriehenen 18-200 etc zurückgreifen zu müssen.


    Canon und Pentax (trotz toller Bodies) flogen raus, weil die 18-135er dieser Hersteller recht teuer und laut Foristenmeinung nicht besser als das Nikon 18-105 sind. Dann hab ich mich noch für MFT interessiert (auch wegen der etwas geringeren Größe), da waren aber die Bodies mit Sucher und auch die 14-140/150 (die offenbar ganz tauglich sind) deutlich teurer. UWW und lichtstarke Festbrennweiten gabs überall zu ähnlichen Konditionen, das hat mich daher weniger beeinflusst. Bei Sony fand ich die Nex-6 toll (ästhetisch und von den Funktionen), aber das Objektivangebot hat mich halt gar nicht angesprochen. Die Nx sind auch rausgeflogen (weiss aber nicht mehr wieso). Also doch die Nikon (D7000 anstatt D5100 weil ich bei der letzten Entscheidung davor zuungunsten des Interfaces gewählt hatte und das später bereute) mit 18-105, 35/1.8, 12-24/4 und Tamron 90 VC. Wobei die Linsen erst nach und nach dazukamen.


    Heute schiele ich auf ein Sigma 50-150 (ohne OS), von daher finde ich Nx und Fuji interessant, die momentan solche Objektive ankündigen. Würde ich jetzt einsteigen, sähe meine Entscheidung eventuell anders aus. Trotz dessen bin ich im grossen und ganzen mit meiner Wahl zufrieden.


    Ich denke es ist schon sinnvoll vor einem Kauf die kompletten Systeme zu vergleichen um festzustellen, welches zu den eigenen Bedürfnissen am besten passt (sofern man die schon gut kennt). Besonders wenn man wie ich eher unwillig ist, das ganze Geraffel bald wieder zu verscherbeln. Ob DSLR oder elektronisch Besuchert, pauschal beantworten kann man das wohl nicht. Und letztlich ist eine alleinige Beurteilung über den Preis ja auch witzlos, denn dann müsste man wohl mit einer gebrauchten Superzoomkompakten zufrieden sein, billiger gehts immer.

  • Zitat von "le spationaute"

    ... Grob überschlagen kostet mich das Hobby wohl so um die 40,- EUR pro Monat, Im langjährigen Mittel. Das geht gerade noch, ist aber auf jedenfall Luxus. Wenn man mir das vor 7 - 8 Jahren gesagt hätte, als das Hobby richtig so richtig in Fahrt kam, hätte ich vielleicht noch die Biege gemacht und das Malen oder Schreiben angefangen. Im Ernst, jetzt!


    Naja, das ist zu relativieren. Was kosten andere Hobbies?
    40,-€ /Monat für ein Fitnessstudio wäre günstig :D , (Sportverein wäre viel günstiger :ugly: , aber das kann man so nicht rechnen :roll: )

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Meine These ist, dass man meist, mehr oder weniger zufällig, "in ein System hinwächst", manchmal auch durch relativ nichtige Gründe bei der retrospektiven Betrachtung.


    Zitat von "PhilippV3"

    ... Bei mir waren es mittelfristig zwei, bis max. dreitausend Euro, die ich für mein Foto-Equipment ausgeben wollte. ...


    So ähnlich war es bei mir auch, aber schrittweise und zunächst ohne genaue Ziel- und Preisvorgabe, bei was genau ich lande (ich glaube das ist bei vielen so!?)


    Meine erste Cam mit größerem Sensor war 2006 eine Pentax K100 mit Kit, eine Top Cam mit nervigem (völlig subjektiv ;) ) Akku, was mich relativ schnell zum Wechsel verleitet hat. Da ich Canon Bodies vom Handling her überhaupt nicht mag (auch jetzt wieder völlig subjektiv :shock: ) und die D40 zu dem damaligen Zeitpunkt ein top P/L Verhältnis hatte, wars der Einstieg bei Nikon, heute mit Sigma C17-70mm, 35mm/1,8, Tokina 12-24 und externer Blitz.


    Vor knapp drei Jahren kam dann aus Neugierde und zu unschlagbarem Preis zunächst eine GF2 mit 14/2,5. Danach hat sich schrittweise MFT ergänzt um das Oly 45/1,8 (180,-€, gebraucht top), das Pana 14-45 (160,-€ genraucht top), und 45-150(180,-€ neu), und letztlich einen zweiten Body, wobei ich bei den Bodies immer wieder verkauft und gekauft habe, das Ganze aber sehr kostenneutral war und ich insgesamt nichts hochpreisiges besitze.


    Insgesamt fühle ich mich mit beiden Systemen parallel recht wohl. Die Nutzung ist unterschiedlich, Nikon "mehr zum fotografieren" (ganz subjektiv natürlich :winke: ) und MFT eher zum "spielen" und bei wesentlichen Volumenargumenten (ganz subjektiv natürlich :winke::winke: ).

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)