Der Verlockung widerstehen - oder doch nicht?

  • Also dann doch nochmal zu den Suchern, ich hatte mich bisher in allen Threads diesbzgl. einer Diskussion immer enthalten.


    Für mich ganz klar und ohne wenn und aber: Der optische Sucher jeder Einstiegs-DLSR sticht auch den besten EVF den ich bis jetzt gesehen habe, für mich klar aus. Die Spontanität des Sehens im optischen Sucher wird noch lange Zeit unerreicht bleiben, und zwar um so mehr, je extremer die Lichtverhältnisse sind (nicht nur wenn's dunkel wird sondern auch, wenn es sehr hell wird, auf Schnee usw.). Fehlbelichtete Aufnahmen wegen des OVF gibt's kaum, dank etwas Erfahrung ist der Belichtungsausgleich/korrektur quasi "blind", intuitiv und extrem schnell durch erfahrungsbedingt halbwegs richtiges Einschätzen der Aufnahmeverhältnisse zu machen. Für mich alles viel schneller als beim EVF.

    ...Der optische Sucher einer jeden Einsteiger DSLR ist also besser, als ein EVF. Puhh, den Satz muss man erstmal sacken lassen. Woher kommt ein solches Wissen?


    Ich hab derzeit neu bei mir die A7R mit einem 2,4 Mpix Sucher. Der ist nicht ganz so fix, aber die Auflösung ist der Brüller. Noch viel besser, die Bilder sehen aus wie das, was ich später auch auf dem Monitor sehen werde. Ich schaue durch einen optischen Sucher und sehe - nichts, ausser der durch den Sensor nicht erfassbaren Realität. Meine Olympus zeigt mir in Situationen noch ein Bild, wo ich bei OVF gar nichts mehr sehe, die Sony mags nicht super dunkel.


    Der Sucher der Sony ist auch größer als alles, was ich bisher in einer DSLR zur Verfügung hatte. Ich weiss nicht, woher die Behauptungen kommen, dass diese Sucher mit Lichtverhältnissen, welcher Art auch immer, Probleme hätten? Du willst mir ernsthaft weis machen, dass ein OVF bei grellstem Licht für dich besser funktioniert? Also ich kann mit dem EVF ins Licht schiessen und sehe, die Fehlmessung der Kamera auf Anhieb, du wirst ein scharzes Bild mit herller Sonne haben. Die Argumentation funktioniert so nicht. Du versucht grad den eigentlichen Vorteil des EVF zum Nachteil zu wandeln. Gerade dieses ins Licht geknipse ist funktioniert einfach wunderbar.


    Ich sehs ja ein, dass es genügend Menschen gibt, die lieber dieses neutrale, optische Bild bevorzugen. Genauso Sportfotografen etc, die Probleme mit den Black Outs haben, oder Studiofotografen, welche bei wenig Licht der Einstelllampen evtl einen etwas rauschigen Sucher bekommen. Aber zu helle Lichtverhältnisse etc?!... .

  • Woher kommt ein solches Wissen?

    Was hat denn "Sehen" mit Wissen zu tun???



    und:

    ...es genügend Menschen gibt, die lieber dieses neutrale, optische Bild bevorzugen..

    Das ist nämlich (unter bestimmten Bedingungen) genau der Punkt.


    P.S:

    Du willst mir ernsthaft weis machen, dass ein OVF bei grellstem Licht für dich besser funktioniert?

    Das war bei mir im Hochgebirge und Schnee bei greller Sonne mit EVF immer das reinste Lotteriespiel. Hast du das schon mal mit einer E-M5 o.a. ausprobiert? Grauenvoll...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    2 Mal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • ...Achim, die E-M5 durfte mit mir schon mehrfach durch den Schnee bei grellster Sonne. Die Kamera zeigt dir an der Stelle genau die Fehlbelichtung, die du zu korrigieren hast, auch an. Klar, du schaust durch den OVF und siehst exakt das, was du auch sonst siehst, aber das Bild ist falsch, da es nichts mit dem späteren Foto zu tun hat und genau das ist doch der Punkt. Du kannst dich an das neutrale Bild klammern, rauskommen tut aber genau das falsche Bild, welches du mit dem EVF schon vor dem Abdrücken erkannt hättest. Die Kamera wird immer einfach nur die 50:50 Graumessung versuchen einzuhalten, genau das macht solche Bedingungen für jede Kamera nicht ganz einfach.


    Hinzu kommt noch, dass der EVF der E-M5 von vorgestern ist. Vergleiche das mit den aktuellen Suchern und du wirst staunen, was sich selbst in der Zeit schon wieder getan hat.


    Weißt du, ich arbeite jetzt seit 3 Jahren nur noch mit dem EVF, oder per Displaylupe. Ich könnte mir heute beim besten Willen nicht mehr vorstellen, wie man mir nochmal einen optischen Sucher würde schmackhaft machen wollen. Ich guck durch eine DSLR, Leica oder MF Kamera und denke mir nur noch, die sind tot. Das Denken, wie man Bilder wahrnimmt hat sich völlig verändert. OVFs, dass ist was für Situationen wo ich weiß, hier wird sich die Kamera schon nicht vermessen, ansonsten sind die Dinger reine Schätzeisen. Ich setzte die Canon noch ab und an bei Events ein, wo es mit Blitz losgeht, weil die Oly halt nur ihr simuliertes Bild ausgibt, oder das Durchschnittsbild. wenn ich das Durchschnittsbild brauche, kann ich auch die DSLR Klackern lassen, aber alles, wo es um das direkte sehen, das Wahrnehmen der Lichtsituation geht, ist ein EVF weit vorn.


    Noch heftiger wirds dann bei der SW Fotografie. Ich schalte mir die Kamera um und denke wirklich in SW. In Farbe sehen und in SW konvertieren, sowas könnt ich heute nicht mehr. Gerade die Olympus hat mich durch den Sucher richtig in die SW Welt getrieben. Aber da gibt's wirklich unzählige Punkte, die man aufgreifen kann. What you see, is what you get... .

  • Alle aufgeführten Argumente, auch die von Caiptain Converible, sind mir klar und ich nutze sie ja auch (aber nicht ausschließlich):


    1. Ich mag unter bestimmten Bedingungen den Blick durch ein optisches System subjektiv lieber als einen EVF.


    2. Ich halte in der Praxis einen Sucher nie ganz lichtdicht ans Auge, es fällt immer Umgebungslicht ein. Die Helligkeitsdifferenz zwischen Sucher und einfallendem Umgebungslicht kann für mich störend sein und hat bei extrem hellen Licht schon zur de facto Unbrauchbarkeit geführt (Schnee + Hochgebirge, Strand ist dagegen ok). Wenn umgekehrt dunkel ist mag ich das auch nicht so.


    .. du schaust durch den OVF und siehst exakt das, was du auch sonst siehst, aber das Bild ist falsch, da es nichts mit dem späteren Foto zu tun hat und genau das ist doch der Punkt..

    3. Für mich genau umgekehrt, denn genau das möchte ich ja sehen. "Falsch" erscheint mir nämlich im Moment der Aufnahme vielmehr das Bild im EVF, der das spätere Foto wiedergibt. Ich möchte lieber das sehen, was ich sonst auch sehe, um Benjamins (ghooosty) Worte zu benutzen. Damit komme ich in den genannten Situationen besser zurecht. Die mentale Projektion im Moment der Aufnahme auf das spätere Foto (das"Schätzeisen") stellt für mich kein Problem dar.


    Ich mache übrigens ca. 75% meiner Bilder spiegellos und ca.25% mit DSLR, aber diese 25% möchte ich eben nichtmissen, um aufs Thema zurückzukommen. :duck:

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Wie der EVF auf dem Vormarsch ist sieht man schon daran das viele Leute lieber in den Ferseher schauen als durch ein Fenster. Wer sitzt heute noch am Fenster und schaut raus ? :ugly:


    Es ist so schön über unnötige Dinge zu diskutieren :mrgreen:

  • Also ich seh schon, da prallen teilweise Welten aufeinander :smile: ihr habt mir mit euren Erfahrungen jedenfalls sehr geholfen. Ich denke ich sollte meine Nikon nicht voreilig verkaufen. Meine Entscheidung lautet daher, dass ich die XT10 mit dem 16-50 erst einmal eine Weile nebenher nutze und schaue ob ich mich dauerhaft damit anfreunden kann.


    Toll, dass hier so hitzig über einige Punkte debattiert wurde! Nur so sieht man auch mal beide Seiten der Medaille. Welche am Ende für jemanden relevant ist dann natürlich eine individuelle Geschichte. Besonders interessant ist es auch, dass hier so hitzige Themen (EVF vs OVF, 16 vs 24 MP, KB vs APSC :twisted: ...) so sachlich diskutiert werden und nicht wie in anderen Foren in absoluten Glaubenskriegen enden! Wirklich sehr angenehm und hilfreich!


    VG Chewy :daumenhoch:

  • Also ich seh schon, da prallen teilweise Welten aufeinander :smile: ihr habt mir mit euren Erfahrungen jedenfalls sehr geholfen. Ich denke ich sollte meine Nikon nicht voreilig verkaufen. Meine Entscheidung lautet daher, dass ich die XT10 mit dem 16-50 erst einmal eine Weile nebenher nutze und schaue ob ich mich dauerhaft damit anfreunden kann.


    Ich ahne schon, wo das enden wird ;):pink: Viel Spaß mit der Kamera! :cheers:

  • Es ist schon etwas seltsam mit den Fujis. Da gibt es auf der einen Seite die sehr guten Objektive und den guten Sensor sowie auch einen guten Service. Auf der anderen Seite gibt es die Kameras mit der vielen liebenswerten Schwächen und Unzulänglichkeiten. Liebenswert sind diese Schwächen aber auch nur weil die Kameras durch die Objektive dennoch eine gute Leistung bringen und Fuji auf Kundenkritik reagiert und versucht die Schwächen zu beseitigen. Fuji kocht auch nur mit Wasser aber das Wasser hat wenigstens Geschmack ;) Bei Fuji habe ich das Gefühl die bauen Kameras weil es ihnen Spass macht und nicht das die Umsätze durch die Decke gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Fuji bin ich immer unsicher wie es weiter geht: folgt auf die pro 1 noch eine pro 2? Wird sie ein ähnliches Konzept haben? Wird man das Niveau halten oder beim nächsten Sensor plötzlich wieder murksen öde wieder nur Standard zukaufen?


    Ich muss da immer ansieht Kompaktkameras denken: Erscht Porschedesign und Sensorinnovation, dann nix mehr, dann irgendwann die F31fd, danach nix mehr, S6500, S9600, nix mehr usw. Leuchtende Konzepte, denen anschließend wieder Massenware folgt.


    Ich wünsche Fuji sehr, dass sie diesmal in die Kontinuität finden! Die Pro1 und die X100 sind derzeit die einzigen bezahlbaren Kameras, die mich wirklich locken.

  • Das ist Fujis Experimentierfreudigkeit die auch ein Stück Flexibilität mit sich bringt.
    Ich weiß von vielen Leuten, die Fujis aus den Consumerreihen der unteren Preisklassen benutzen
    und damit seit Jahren zufrieden sind.


    Es kommt wohl auch immer auf den Blickwinkel an. Aus der Sicht des Mainstreams gesehen trifft es zu, daß Fuji
    nur alle paar Jahre mal was wirklich populäres bringt.
    Das liegt vor allem daran daß Fuji sich praktisch gar nicht mit ins DSLR-Rennen begeben hat.
    Mit den S!,2,3,5Pro waren sie zwar im Markt vertreten, haben aber die richtig aufwändigen Dinge wie Systemkomponenten
    und Objektive anderen überlassen.

  • Ich wünsche Fuji sehr, dass sie diesmal in die Kontinuität finden! Die Pro1 und die X100 sind derzeit die einzigen bezahlbaren Kameras, die mich wirklich locken.

    Und die X-A1 nicht? :shock:

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875