Welches ist besser

  • Das erste gefällt mir besser, weil es für mich eine gewisse Verlorenheit der Musikerin in der Menge ausdrückt und damit - für meinen Geschmack - mehr Atmosphäre bekommt. Ich würde es aber anders schneiden (nämlich so, wenn ich darf):


  • Mir persönlich liegt die Aufnahme 1 mehr.


    Grund: Beide Personen, sowohl die Hauptakteurin, als auch der normale Passant sind in Richtung der Aufnahme ausgerichtet. Wirkt auf mich positiver als der dunkelblaue "Achtersteven". Auf der anderen Seite zeigt die Aufnahme 2 mehr "Streetgeschehen". Bei Aufnahme 1 finde ich die Hochkantausrichtung auch besser.


    Je nachdem, was Du zeigen oder aufnehmen wolltest, haben beide Versionen etwas. In die Breite würde ich persönlich gehen, wenn ich mehr drum herum zeigen möchte, Hochkant wenn ich einen Akteur habe.


    Hatte das gleiche Problem in Irland in einer Fußgängerzone. Jede Menge Leute, aber ich wollte eine Person besonders darstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Das zweit gefällt mir besser, einfach weil es etwas absichtsvoller wirkt. Das erste ist für mich ein eher beiläufiges Erinnerungsfoto.


    Grundsätzlich verstehe ich die Absicht noch nicht, die hinter den Bildern steckt. Ich spüre keine besondere Atmosphäre, keine Beziehung zwischen den Akteuren und eben auch nicht Deine Beziehung zu diesen Menschen oder diesem Ort. Auf mich wirkt es noch wie eine Mutprobe: "Fremde Menschen auf der Straße fotografieren".

    www.stefansenf.de
    Ich moderiere in grün, der Rest ist nur meine Meinung ;)
    Ricoh Theta V | Pentax KP, 10-17, 18-300, 15, 21, 35, 55, 70 und Lensbaby | Samsung NX1000 und NX300 mit 16, 16-50, 20-50 und Altglas

  • Wie der Spationaute - Streetbilder leben davon, wenn sie Stimmungen, Emotionen transportieren, eine kleine Geschichte erzählen. Da spüre ich jetzt hier wenig - etwas Verlorenheit vielleicht. Das Licht ist hart und ungünstig.
    Den Bildschnitt empfinde ich beim ersten als recht beliebieg, nachdem unten so viel leere Straße zu sehen ist, die nicht viel beiträgt udn das Bild bei dem engen Schnitt oben dann unausgeglichen wirkt. Bild zwei ist ausgewogener in der HInciht, für mich aber sehr knapp beschnitten.

  • Erstmal Danke für die Kommentare.
    Mein Bemühen ist es immer, "im Format" zu bleiben. Warum weiß ic h nicht (um das gleich zu beantworten).
    Deshalb bei Bild 1 soviel Straße.


    @Spationaute und @'Flash
    Die "Spannung" ist (war) für mich, diese Frau völlig locker, entspannt und selbstvergessen dort spielen zu sehen.
    Das kommt wahrscheinlich im Bild nicht rüber.
    Wenn ich es mir anschaue, kommt aber genau diese Erinnerung zurück.


    Gruß
    Mücke

  • Wenn ich es mir anschaue, kommt aber genau diese Erinnerung zurück.

    Ja, manche Bilder sind wertvoll aus der ganz eigenen Sicht, egal ob andere das genauso nachvollziehen können oder nicht.
    Andererseits zeigen wir unsere Bilder hier natürlich auch in der Hoffnung, dass sie bei anderen Betrachtern ankommen, verstanden werden. Da geht es mir ein wenig wie Spationaute und Flash - die Bilder wirken mehr dokumentarisch, als dass sie diese (von Dir erlebte) Stimmung transportieren würden. #1 kommt dabei Deiner Absicht m.E. noch etwas näher, weil die Musikerin so "gegen den Strom" der Menschen positioniert ist. Ein etwas modifizierter Aufnahmewinkel, ein bisschen Glück beim Gestalten des Menschenstroms - dann könnte das m.E. doch funktionieren. (Achtersteven = "the rear part or after end of a ship or vessel"; das musste ich als Landratte jetzt erstmal googlen).

  • Was für mich rüberkommt, ist ein wenig der Blues. Die Musikerin spielt für sich alleine, keiner beachtet sie - vermutlich das traurige Schicksal vieler Straßenmusiker. In der Richtung sind übrigens auch ein zugewandter Achtersteven oder etwas mehr Umgebung durch einen weiteren Schnitt mit ein paar mehr Leuten, die sich nur um ihren Kram kümmern, sehr aussagekräftig. Einsamkeit in der Menge.


    Was mich stört ist dein Blick von oben, der zwar durch die Distanz bei dem einen Foto etwas abgemildert wird, aber eben noch gut zu erkennen ist - zumal die gute Frau auch noch ihren Kopf nach unten richtet. Einmal in die Hocke und vielleicht sogar noch Blickkontakt mit der Musikerin wären bestimmt förderlich gewesen. Und gerade bei Straßenkünstlern ist ein Blickkontakt leicht möglich, sie wollen sich ja präsentieren und haben meist gegen Fotografen nichts einzuwenden (habe ich erst einmal erlebt, der Künstler lebte vom Grimassenschneiden und wollte eigene Fotos von sich verkaufen und deshalb nicht fotografiert werden).

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Es war soviel los in Zagreb, das ich schon wieder anders gesehen hatte, was für Touristen allgemein interessant war (ist).
    Fällt mir jetzt gerade wieder ein ... das hinter mir ein historische Kompanie durch die Stadt marschierte, die mich sicher auch stark abgelenkt hat.
    Die wollten ja auch aufgenommen werden und auch noch eine Drehorgelspielerin im historischen Kostüm und und und.


    Beim nächsten Besuch bin ich aber - durch Eure Tips - schlauer.


    Gruß
    Mücke