Leica M (Typ 262)

  • Die ist genial. Und das meine ich völlig ernst. Ein Traum.

    ja sieht man im DSLR Forum ähnlich.... Es ist das Maximum an Minimalismus gepaart mit moderner Technik... Letztendlich isses ja auch wirklich so.. Wenn man Fotografieren kann und weiss was man macht, braucht man ein Display höchtens zum "Belichtung prüfen?"


    Man kann von Leica halten was man will.. Aber die sind so herrlich unkonventionell 8o

    • Offizieller Beitrag

    Oh, ich schon. Aber ich möchte nicht nur bei diffuser Meinung bleiben. Mein Fehler. Also warum?


    Diese Leica kann etwas, was leider ansonsten ziemlich unter Druck geraten ist. Nicht ablenken. Alles möglich machen und mit nichts davon Aufmerksamkeit vom Fotografieren selbst abziehen. Wenn ich es richtig weiß, macht sie nur RAWs, also digitale Negative. Dabei ist sie mit Sicherheit mit einer Haptik gesegnet, die man sonst suchen muss.


    Und es ist ja nicht nur der Monitor weg. Mit dem Monitor sind all diese Menüs verschwunden. Und das Steuerkreuz. All diese Knöpfe. Hab das gestern andernorts dazu geschrieben: Für mich ist das eine wunderschöne, fotografiezentrierte, ablenkungsarme und eben einfach 'pure' Kamera. Die würde ich haben wollen. Und gleichzeitig ist es wenigstens als ärgerlich zu bezeichnen, dass hier 'weniger' tatsächlich mehr kosten soll. Mal ganz abgesehen davon, dass das sowieso nicht meine Preisklasse ist.


    Ich sehe das als eine echte Amateurkamera an. Amateur im Sinne von Liebhaber. Da ist dann auch das Zukleistern oder Umdrehen eines an sich vorhandenen Monitors eher keine Option, fürchte ich, auch wenn ich dergleichen im Zusammenhang mit dieser Leica schon ein paar Mal gelesen habe. Zumal das meist mit Einschränkungen bei der Bedienbarkeit einhergeht und auch der Batterielaufzeit eher wenig bringt ;)


    Hier hat man eine Kamera, mit der man einfach fotografiert. Mit der man anwenden kann, was man sich so 'draufgeschafft' hat, an Erfahrung und Antizipation. Ein Traum. Wird's auch bleiben, wie gesagt...

  • Daß das nun ein Einstiegsmodell ist oder sein soll bezweifle ich.
    Jedenfalls ist das der erste konsequente Nachfolger der analogen M7, der letzten analogen M-Leica.
    Jahre zu spät aber für mich in der Modellpolitik wesentlich nachvollziehbarer als manch andere
    digitale Escapade.

    • Offizieller Beitrag


    Jedenfalls ist das der erste konsequente Nachfolger der analogen M7, der letzten analogen M-Leica.
    Jahre zu spät aber für mich in der Modellpolitik wesentlich nachvollziehbarer als manch andere
    digitale Escapade.

    Ich glaube nicht, dass so eine Kamera zu Beginn der digitalen Ära besser verstanden worden wäre als heute. Sie reagiert auf die Überfrachtung aktueller Kameras. Sie bietet eine Rückkehr zu etwas, das vergangen ist. So was hätte vor Jahren noch nicht funktioniert.

  • Die Technik war damals einfach noch nicht vorhanden.
    Als begeisterter M6-Benutzer hätte ich andernfalls gewusst was meine nächste Kamera wird.
    Und gespart. In Leica-Benutzerkreisen waren alle irritiert dass es nicht möglich war Digitaltechnik
    anzubieten mit der man die geliebte Ausrüstung wie gewohnt weiternutzen konnte.


    Das ist aus meiner Sicht so ein Treppenwitz der Fotogeschichte daß die Industrie zwar jede Menge
    neue features produziert, das Einfache aber nicht hinbekommen hat. So ähnlich sah man es auch
    bei Leica - und ging erstmal fast pleite daran ;)

    • Offizieller Beitrag

    Also warum?

    Weil ohne instantane Kontrolle das Spielerische und die Leichtigkeit verloren gehen, die mit der digitalen Fotografie verbunden sind. Als ich noch analog fotografierte, habe ich Meterware benutzt und alles (s/w) selbst entwickelt um möglichst schnell zu Ergebnissen zu kommen. Ich sehe keinen Sinn im Berauben einer essentiellen Kontrollfunktion. Das ist nur dazu da sich selbst besser zu fühlen und vor Ort anderen zu zeigen, wie ernsthafte Fotografie geht. Und nachher wird ein Arsenal von RAW-Konvertern und Nik-Filtern auf die State-of-the-art-RAWs der Kamera losgelassen ...

  • ...
    Weil ohne instantane Kontrolle das Spielerische und die Leichtigkeit verloren gehen, die mit der digitalen Fotografie verbunden sind. Als ich noch analog fotografierte, habe ich Meterware benutzt und alles (s/w) selbst entwickelt um möglichst schnell zu Ergebnissen zu kommen. Ich sehe keinen Sinn im Berauben einer essentiellen Kontrollfunktion. Das ist nur dazu da sich selbst besser zu fühlen und vor Ort anderen zu zeigen, wie ernsthafte Fotografie geht. Und nachher wird ein Arsenal von RAW-Konvertern und Nik-Filtern auf die State-of-the-art-RAWs der Kamera losgelassen ...


    Das ist Dein Verständnis von spielerischer Leichtigkeit. Akzeptiert.


    Ich habe mir eine Fotogafierweise angeeignet, bei der ich Lichtsituationen ohne technische Hilfsmittel einschätzen und daraus
    eine Kombination von Belichtungsparametern ableiten kann. Für mich kehrt Leichtigkeit in dem Moment ein, in dem ich mich
    so wenig wie möglich aus der Situation herausbegeben muss. Wenn ich nichts kontrollieren muss.


    Bin ich mit meiner Kamera vertraut und kenne ich ihr Messsystem, reicht mir zur Kontrolle eine einfache Über-/Unterbelichtungsanzeige. Ich muss und will aber auch nicht bei jedem Bild kontrollieren.


    Das zum Fotografieren mit Leica M und der Philosophie dahinter. Der digitale Vorteil liegt für mich ausschliesslich in der direkten
    Verfügbarkeit der Bilder. Ich verwende keine Rohdaten. JPGs reichen für meine Belange vollkommen aus.


    Vor diesem Hintergrund finde ich Deine Bemerkung mit der ernsthaften Fotografie überheblich.
    Ich verstehe daß "Leica-Fotografen" häufig so ein Standesdünkel nachgesagt wird. Es mag auch solche geben...
    Sind wir denn aber heute ernsthaft so weit daß ich mir Gedanken machen muss als Angeber zu gelten wenn ich auf xyz
    verzichte und einfach mein Bild mache? :???:

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

    2 Mal editiert, zuletzt von Axel ()

    • Offizieller Beitrag

    Weil ohne instantane Kontrolle das Spielerische und die Leichtigkeit verloren gehen, die mit der digitalen Fotografie verbunden sind. (...) Ich sehe keinen Sinn im Berauben einer essentiellen Kontrollfunktion. Das ist nur dazu da sich selbst besser zu fühlen und vor Ort anderen zu zeigen, wie ernsthafte Fotografie geht.


    Das ist jetzt Deine Meinung und die ist mir immer wertvoll. Nur teile ich sie ganz und gar nicht. Ich teile nicht das Pauschalurteil über Analogfotografen und künftige Nutzer der 626, ich teile nicht die Auffassung, dass 'Chimpen' einen Beitrag zur Leichtigkeit des fotografischen Seins liefert, ich teile nicht mal die Behauptung, ein Monitor auf dem Kamerarücken sei in irgend einer Weise essenziell.


    Und ich betone, dass ich das als Besitzer einer Galaxie NX schreibe, deren Daseinsberechtigung zu guten Teilen aus der Existenz eines gigantischen Monitors erwächst.

  • Ich finde es ziemlich exzentrisch. Ich wollte die Kamera nicht geschenkt. Jedenfalls nicht zum fotografieren.

    Ich auch nicht. Höchstens, um sie sofort (unausgepackt) weiter zu verkaufen.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

  • Ich sehe das so wie le spationaute.


    Eine Leica konnte ich mir zwar nie leisten und die Chancen sind nicht groß, dass sich das in der Zukunft ändert. Jetzt Leica oder nicht, das Ding erinnert mich sehr an meine Traumkamera. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich zum ersten Mal überhaupt gelesen habe, dass knipsen ohne Film möglich wird. Seit damals sind viele Jahre vergangen und ich habe noch immer denselben Traum: einen einfachen Digitalrücken für die analogen Kameras. Ich habe mir das etwa so vorgestellt, wie die damaligen „Databacks“ aussahen, z.B.: http://www.nicovandijk.net/nikonmf19.JPG, mit einer Batterie dort, wo sonst Film war. Ein Datendisplay war in meinem Traum auch nicht ausgeschlossen aber einen mit dem Bild, Kurven und Menus würde ich, glaube ich, nicht wirklich vermissen.


    ( OT: Übrigens, warum man die digitalen Kamerarückwände nur für die teuren Mittelformatkameras macht, habe ich nicht verstanden. Mit oder ohne Display, wenn man schon ein Serienprodukt produziert, wären die zusätzlichen Kosten für das Türchen selbst (eigentlich wäre das nur ein Adapter) für die meisten klassischen SLRs oder auch Sucherkameras lächerlich niedrig. Ich stelle mir das so vor, dass man sich so ein Modul kauft und dann bei z.B. Chinesen einen Adapter für sein Canon, Minolta, Pentax oder wasauchimmer bestellt und gut ist.



    Ich gebe zu, dass ich von der Elektronik keine Ahnung habe, aber warum man so viele Jahre brauchte, um Vollformatsensoren zu machen, statt sofort so anzufangen, habe ich auch nicht verstanden.)

    • Offizieller Beitrag

    @Axel, @le spationaute:
    Ich habe nichts über Analogfotografen geschrieben. Und ich gestehe zu, dass es Anwender der 262 geben wird, die aus anderen als den von mir genannten Gründen mit dieser Kamera fotografieren.


    Nur verstehe ich den Sinn dieser Kamera immer noch nicht wirklich. Die Nachkontrolle des Bilds kann ich ja sein lassen, egal welche Kamera ich nutze. Bei manchen Kameras kann man auch konfigurieren, dass es kein automatisches Preview nach dem Schuss gibt. Nur: ein solches hochwertiges Werkzeug zu haben, welches eine Kontrolle generell nicht zulässt, wirkt auf mich irgendwie ideologisch.


    Niemand kann jede Lichtsituation korrekt beurteilen. Auch früher hat man schon immer Polaroids und Belichtungsreihen gemacht. Ich persönlich mache z.B. ständig Fehler beim Einschätzen von Bewegungen und Belichtungszeiten. Da brauche ich einfach eine Kontrolle. Ganz zu schweigen vom Blitzen oder Weißabgleich. Man kann ohne Display nicht mal ein Bild löschen.


    Für mich ist die Kamera darum eine Art Wellness-Artikel. Gut für's Gemüt, aber nicht, wenn ich reproduzierbar Ergebnisse bringen will.

    • Offizieller Beitrag

    Ich gebe zu, dass ich von der Elektronik keine Ahnung habe, aber warum man so viele Jahre brauchte, um Vollformatsensoren zu machen, statt sofort so anzufangen, habe ich auch nicht verstanden.

    Das ist eine Frage der Kosten und der Fertigungstechnik: KB-Sensoren sind ja um ein vielfaches größer als alle anderen Elektronik-Chips. Ab einer gewissen Größe geht die Ausbeute gegen Null, wenn die Fertigung nicht perfekt funktioniert. Außerdem muss die Elektronik hinter dem Sensor mithalten: eine Kamera sollte für das Auslesen des Sensors und die JPEG-Entwicklung nicht 10 Sekunden oder mehr brauchen und es sollten mehr als nur 20 Bilder auf eine Speicherkarte passen.

    • Offizieller Beitrag

    @Franz: Schau Dir die Kamera noch mal an. Da 'fehlt' kein Monitor. Stattdessen wurde fast alles weggelassen, was selbst Retrokameras heute so voll, so überladen wirken lässt. Diese Leica ist vielleicht wirklich ein Wellness-Artikel. Und der Effekt entsteht aus dem Verzicht. Hier gibt es keine Menüs. Hier gibt es keine Funtionstasten, keinen Videoknopf, keinen Steuerkranz, das Gehäuse ist glatt und griffig. Nichts fordert Aufmerksamkeit ein. Außer dem Sucher, dem Motiv, dem Bild. Und nichts leuchtet herum, nichts verbraucht Strom. Ich hoffe und gehe davon aus, dass der Akku eher lange durchhalten wird. Ich werde dieses Vergnügen nicht haben aber ich gönne es jedem, der es sich leisten kann.

  • @Axel, @le spationaute:
    ...
    Niemand kann jede Lichtsituation korrekt beurteilen...


    Ich habe in 2009 dazu mal einen kleinen Artikel geschrieben. Hier ist das Beispielbild das man dort ohne Anmeldung nicht sehen kann:



    FED2, J8, Kodak Elitechrome100, f2,8, 1/60s



    @Axel, @le spationaute: ...Auch früher hat man schon immer Polaroids und Belichtungsreihen gemacht...


    Belichtungsreihen kann man auch mit einer M-D 262 machen.


    Es geht aber weder um analog/digital noch darum ob Du glaubst daß ich/jemand Belichtungswerte schätzen kann.
    Man muss es auch bei dieser Kamera nicht.
    Es geht einzig und allein um eine andere Art und Weise zu fotografieren, die ihre Tradition und Berechtigung, Vorteile
    und Anhänger hat ;)

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

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