Zeitreise - die erste Fotohits vor 10 Jahren für lau

    • Offizieller Beitrag

    Haha! Sehr geil. Etliches Zeug, das bis heute als Neuigkeit gepriesen wird und also eigentlich nie aus dem Klee kam (WLAN). Zeug das ich mal hatte und längst vergessen habe (Zigview). Ein paar Kameras die damals schon Hammer waren und trotzdem nicht zum Durchbruch der Firmen führte (Sony R1 mit APSC, tollem Objektiv und fürs Gehäuseformat optimiertem Bedienkonzept, Samsung 815 mit 3,5"-Monitor (!), RAW, relativ großem Sensor usw.). Macht Spaß! Nur eigentlich hat sich nix geändert....

  • Nur eigentlich hat sich nix geändert....

    Etwas ganz wesentliches hat sich verändert. Damals waren wir alle (die Foristen, die Freaks) noch vom Aufbruch, von der spannenden neuen Herangehensweise der Digitalfotografie, von den großen Schritten und von den aufstrebenden DSLR fasziniert. Nicht wenige werden sich daran erinnern wie es war, die sauteure und nach heutigen Maßstäben miese 2Mp.- Knipse gegen eine ebenfalls sauteure Oly C5050 einzutauschen. Und zwei, drei Jahre später gegen eine Lumix FZ30/50 oder gar eine EOS20D/30D bzw. Nikon D70. Was haben wir bei penum für hitzige Grundsatzdiskussionen geführt, uns in bildqualitative Baustellen gekniet. Das alles machen wir - auf viel, viel höherem Niveau jammernd - heute auch noch. Irgendwie... denn die Pionierstimmung, die Aufgeregtheit, die Faszination ist mittlerweile einem die persönlichen Bedürfnisse oft übertreffenden Mainstream gewichen.
    Vielleicht geht es nur mir so, aber ich empfand die Neuvorstellung einer R1, einer Pro815, einer FZ50 oder KonicaMinolta D7D als innere Schauer auslösende Events.
    Und heute? Der -zigste Aufguss an Sony NEXen, an mFT-Knipsen, an Plastik-EOS und untereinander austauschbaren Premium-Kompakten... :ugly:
    Und bei jeder neuen Kamera, bei der wir mal nicht gleich gähnen, suchen wir nach dem letzten Drittel Dynamik im Regenfass in der unteren Bildecke... :ugly:
    Bald werden wir alle auf 4k, 5k. Monitore "aufrüsten", werden darüber diskutieren, ob man mit weniger als 50MP. überhaupt noch fotografieren kann und die Terabyte in der Cloud werden dahinschmelzen wie die hippe Ben & Jerry's Ice Cream auf dem Fensterbrett...
    In diesem Sinne: danke für den Link! :daumenhoch::mrgreen:

  • Tolle Zeitreisen!
    Ich habe die Zeitschrift seit Jahren abonniert und bin zufrieden. Aber wenn man die erste Ausgabe durchsieht, staunt man wirklich, wie die Zeit weg ist. Jede Menge alte Bekannte. Was haben wir nicht alles als "Dienstknipsen" gehabt. Jede Menge Kodaks und irgendwo im Büro liegt noch eine silberne Olympus-Bridge rum. Muss mal nachsehen, wie es ihr geht und wie sie heißt.


    Aber auch in meiner Familie wird "Alteisen" noch fleißig genutzt. Mein Sohn hat die beiden D200 von mir übernommen und ist zufrieden. Er bevorzugt die Dinger sogar. Meine OM-Dsen hat er auch schon probiert, möchte aber nix neues haben.


    Der Beitrag über das digitalisieren von VHS zu DVD brachte mich echt zum schmunzeln. Ich muss mal meinen Sohn fragen, ob er mit dem Begriff VHS etwas anfangen kann. Das wird ähnlich komisch, wie die Frage nach einem ZIP-Laufwerk. :lol:

    • Offizieller Beitrag

    @manolo: Ich möchte Dir antworten weil ich das ganz anders sehe.


    Klar, damals war mehr Aufbruch. Das ist objektiv so, weil der Boom der Digitalkameratechnik gerade voll lief, das Thema Smartphones aber noch nicht absehbar war. Goldgräberstimmung bei den Herstellern.


    Und gleichzeitig kann ich die Gegewart nicht so schwarz sehen. Was haben wir uns damals (und auf weiten Strecken in der Zwischenzeit) über Rauschen und Matschen zerfleischt, darüber wieviel Megapixel denn nun genug seien und - schlimmer noch - welcher Hersteller denn nun 'der Beste' sei. Das ist vorbei. Alle Kameras haben genug. Rauschen ist unter normalen Umständen kein Thema mehr und gematscht wird vorzugsweise in Smartphones oder Billigkameras. Und selbst dort ist das auf Vollbild- oder Druckebene kein echtes Problem mehr. Nur 1:1 auf Pixelebene.


    Heute sehen wir den Wettstreit vieler Konzepte und Systeme. Kameras mit Spiegelmechanik, solche mit Wechselobjektiven, eine neue Generation wunderbarer und hochwertiger Kompaktkameras, teils im Minoxformat teils so groß und vielseitig wie Spiegelreflexkameras, Smartphones als immer noch ungeliebter und doch allgegenwärtiger Counterpart, Sensoren von Mittelformat bis runter zum Miniaturformat kreuz und quer auf fast aller Kameragattungen verteilt. Und immer noch sorgen locker über 10 Hersteller für Vielfalt, von Objektivschmieden und Zubehörausheckern ganz zu schweigen.


    Nein, ich denke jeder Fotonarr hat seine eigene Zeit. Deine mag vor 10 Jahren gewesen sein. Ich fühle mich heute nicht so unwohl wie Du es beschreibst. Und das, obwohl sich bei mir natürlich auch ein leises Gefühl der Suffizienz einschleicht.

  • Guter Link!
    Ich hatte 2006 eine Ixus 60 und eine FZ7. Aus Nostalgiegründen habe ich noch jeweils ein Exemplar "Fotomagazin" von 2000 und 2003 :smile: .


    Ich fühle mich heute nicht so unwohl

    Meine Meinung: Die Technik ist doch in der Relation im Laufe der Zeit viel günstiger geworden. Das kann man doch nur positiv sehen ;) ! Wie war das, eine D200 für 1700€ :ugly: ??

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag

    Momentan ziehen die Preise gefühlt wieder an aber das sehe ich in den meisten Fällen als gerechtfertigt an. Der Markt stellt sich auf die sinkenden Absatzzahlen ein, die sich aus der erreichten Sättigung ergeben.

  • ... Ich muss da eher Norbert beipflichten. Ja klar, jeder mag seine Hauptdrangzeit haben und beim ein oder anderen lässt das Interesse schlicht weg nach, aber dieses nachlassende Interesse ist tatsächlich da.


    Das hat man bei Sunbounce gut gespührt. Die Leute wirkten mehr und mehr übersättigt, neue, spannende Themen fehlen einfach.


    Damals waren die neuen Konzepte und Geräte auch oft genauso langweilig, aber wir kamen von 6Mpix Kameras, die ordentliche Schritte machten, wo man für sich persönlich das Gefühl hatte, dass es einen weitergebracht hat.


    Plötzlich war eine 5D da, was für Kracher. Die ersten Minoltas mit internem Stabi. Die 5er war ja ein regelrechter Quantensprung, gemeinsam mit der 1Ds MKII.


    Wenn ich mir überlege, wie lange ich jetzt dchon eine 5D MKII zu laufen habe, weil sich bei Canon Sensor-Technik nichts getan hat, ist schon krank.


    Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass innerhalb des letzten Jahres, der Technik Fortschritt wieder richtig Fahrt aufgenommen hat. Dazwischen herrschte viel Langeweile. Was uns derzeit an neuen Sensoren um die Ohren gehauen wird, ist schon wunderbar.


    Ich denke da an die A7R II, die 5Ds R, die neuen 50Mpixer MF Backs, wundervoll. Hingegen die Spitzenmodelle von Nikon und Canon lösen in mir derzeit nur noch ein langes Gähnen aus, das hat sich alles ziemlich totgelaufen. Man toppt halt Extreme, ohne wirklich jemanden vom Hocker zu reissen.


    Aber dann kommen Dinger wie die X Pro 2 oder die Pen F, das geht schon gut ab.



    Mein Punkt ist irgendwo der, dass die neuen KB Kameras zwar neue maximale Stände im Bereich Mpix liefern, aber für die meisten bringt es einfach keinen Wirklich nutzbaren Vorteil mehr. Man ist zwar faziniert was geht, aber ich musste mir schon bei der A7R I eingestehen, dass sie fast in jeder hinsicht über das hinaus ist, was ich an Pixeln brauche. Der Drang nach mehr ist weg.


    Heute faszinieren mich mehr die kleineren Sensoren und wie sie aufgeholt haben. Zwischendurch abgehangen, haben sie sich fett zurückgekämpft, wie eine A6000 mit ihren Verkaufszahlen gezeigt hat. Genauso die D7100/7200. ...

  • Ich bin voll und ganz bei Stefan :pink:


    Mit Schrecken denke ich an die "Smear" Streitereien bei einer 2003 (oder wars 2004?) vorgestellten N*kon D sowieso zurück. Und was für ein grauenvoller Plastikbomber eine Can*n D300 (oder so) war. :ugly: Mich schüttelts heute noch, wenn ich an das verrauschte ISO Bild einer Olympus D720 denke. :twisted: SCHROTT! :twisted:


    Und heute? Habe ich meine Fuji X-T1 ohne nachzudenken auf ISO Automatik bis maximal 3200 stehen, weil die Bilder super werden! DIe Panasonic FZ1000 macht (zumindest bei sonnigem Wanderwetter, wofür ich sie hernehme) mit ihrem 1" Sensor selbst bei ISO 800 herrliche Bilder! Ganz zu schweigen von meiner neuesten Kamera, der Sony Alpha 99, die ihre für mich fantastische Dynamik in Venedig spielend unter beweis stellen konnte. Und selbst wenn alle der genannten Kameras nix wären, gäbe es etliche Nikons, Canons, Olys etc. pp., die ich benutzen könnte. Noch nie wart die Auswahl an tollen, bezahlbaren Kameras so groß wie heute.


    Und so bin ich endlich, nach über einer Dekade da, wo ich schon auf der Photokina 1996 sein wollte: bei einem ganzen Portfolio an hochwertigen, tolle Bilder produzierenden Kameras, die mir Dank Wasserwaagen sogar das geraderücken in Photoshop ersparen. Gerade Bilder machen könnte ich ohne glaube ich heute noch nicht :pink::duck:


    Und noch einen schönen Nebenaspekt gibt es: statt Geld in neue Ausrüstung zu stecken, kann ich mir hochwertige Fotobücher leisten und muss meine Bilder aus Kostengründen nicht auf der Festplatte versauern lassen.

  • Es ist doch unstrittig, dass die D200 bei niedrigen klasse Bilder abliefern kann und dass CCDs bei niedrigen ISOs eine sehr "angenehme Bildanmutung" haben.


    Aber wer wäre den heute allen Ernstes bereit, für eine Cam (nur) mit den Features einer D200 unglaubliche 1700-€ hinzulegen?

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Es ist doch unstrittig, dass die D200 bei niedrigen klasse Bilder abliefern kann und dass CCDs bei niedrigen ISOs eine sehr "angenehme Bildanmutung" haben.

    Ja. Manche Leute setzen eben darauf ihre Prioritäten. Was sie - speziell in anderen, techniklastigeren Foren - zu ewiggestrigen Exoten macht.


    Zitat von aeirich

    Aber wer wäre den heute allen Ernstes bereit, für eine Cam (nur) mit den Features einer D200 unglaubliche 1700-€ hinzulegen?

    Niemand. Verlangt ja auch keiner. Es war ja damals auch nicht nur die D200 vergleichsweise teuer, sondern jede andere Kamera auch. Ich finde die mittlerweile fortgeschrittene "Sozialisierung" der (Digital)Fotografie übrigens, so wie einige Vorschreiber, ebenfalls gut. Auch wenn die hardware heute - war damals nicht anders - nicht immer die aufgerufenen Preise rechtfertigt. Eine D200 jedoch würde ich Donald Tr*mp ohne weiteres an den Kopf werfen und wüsste dabei, das wertvollere bleibt heil. :o_o:

  • Aber wer wäre den heute allen Ernstes bereit, für eine Cam (nur) mit den Features einer D200 unglaubliche 1700-€ hinzulegen?

    Sorry, komische Anmerkung. Das gilt ja wohl für alle Modelle. Für meine analoge F3 habe ich auch nur 180€ bezahlt, obwohl sie in den 80ern über 3.000DM gekostet hat. Und die hat noch nicht einmal einen AF, geschweige denn HighIso-Rauschen. :pink:

  • Das gilt ja wohl für alle Modelle.

    Das ist doch genau das, was ich damit sagen wollte! :daumenhoch:


    Es ging ja letztlich um die Änderungen innerhalb der letzten 10 Jahre. Heute bekommt man einfach mehr fürs Geld: neue Technik, aber auch alte. Und das ist per se schon ein Fortschritt. Deshalb ist ja eine D200/F3 oder sonst was nicht schlechter als vor 10 Jahren, sondern einfach nur viel günstiger. Und wenn ich halt etwas neues will, dann bekomme ich für 1700,- eben mehr als vor 10 Jahren. Ist doch schön, dass sich die Zeiten so ändern (zumindest was dieses Thema angeht) ;) .

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Das ist doch genau das, was ich damit sagen wollte!

    Ok, dann habe ich dich falsch verstanden. ;)


    Die Frage ist ja, was man braucht. Ich denke wir sind uns alle einig, dass keiner so bekloppt ist wie wir Amateure, die auf jeden Zug aufspringen. Ich bin froh, dass ich davon geheilt bin und erfreue mich der 12MP meiner D700 und 16MP meiner EM10 - was mir schon zuviel ist. Ich habe auch noch nicht ein einziges Mal bemerkt, dass ich mehr Auflösung brauche. Und mein 2009er iMac dankt es mir auch. Mit Horror stelle ich mir vor, 50MP-Dateien verwalten zu müssen - ganz abgesehen, von dem IT-Aufwand, den man betreiben muss.