Vom Grenznutzen hoher Auflösungen bei Kompaktkameras

  • ...Ähhh ja, da müsste ich jetzt die 5d MarkII + das 100-400 nehmen und auf 10Mpix croppen. Allerdings sind das dann wirklich vorzeigbare Ergebnisse.


    Ich denke mal, dass die Diskussion hier von zwei unterschiedlichen Ansätzen ausgeht. Das haben wir ja auch schon früher festgestellt. Die einen gehen halt vom anspruchslosen, quitschbunt HD-Fernseh- Betrachter und 10x15 Ausbelichter Kunden aus und die anderen sehen da den begeisterten Knipser, der auch in seiner Kompakten eine Bildqualität möchte, wo man sich das Bild 1:1 anschauen kann.


    Beides ist derzeit zu vereinen. Allerdings können die begeisterten Enthusiasten und Hobbyfotografen nur auf sehr wenige Modelle zurückgreifen. Da Geräte aus dem Bereich der Systemkameras aber auch im unteren Preissegment angekommen sind, würde ich sagen, dass jeder wählen kann, was er möchte. Der Pro kann sich dann gleich bei den Systemkameras umschauen. Alles andere hat für ihn keinen Sinn.


    Das man sich nur bei Hassis etc. die Nase am Monitor platt drücken kann, halte ich für ein Gerücht. Geräte wie die NEX-3 zeigen da schon, wo der Hammer in der Größenklasse hängt. Bei den nächsten Generationen wird es wohl wirklich böse werden, wenn auch da die aktuellen Sensoren Einzug halten.


    Was bei Fuji Innovation sein soll, verstehe ich allerdings wirklich nicht. Der neue Sensor ist nahe dem Totalausfall. Sowas noch als Innovation zu feiern finde ich traurig. Ich glaube auch nicht, dass Fuji mit dem neuen Patent auf Kompakte abzielt, da auch dort über eine Systemkamera gemunkelt wird. Als Nebenprodukt bietet sich dann eine X200 an. Solche Sensoren brauchen einfach ein bisschen mehr Power, wie sie eine Kompakte zu bieten hat..

    • Offizieller Beitrag

    ghooosty: Ich bin in fast allen Punkten bei Dir.


    Noch ein Beispiel. Ich hab oben schon geschrieben, dass vor einer guten Woche ein Freund auf mich zukam, er brauche schnell eine kleine Kamera. Seine Frau hat ne DSLR die ist im zu kompliziert (er will nur aus der Tasche ziehen und abdrücken) und zu auffällig (er wohnt in Sao Paulo und hängt zurecht an seinem Leben und seiner Gesundheit). Damit war bei Ihm nach anfänglichem Interesse auch ganz schnell die NX100 vergessen, die ich ihm in 'seiner' Preisklasse (er hatte 250,- EUR angegeben) als bildqualitativ beste Kamera vorgeschlagen hatte. Zu groß. Er bevorzugte einen umfangreicheren Zoom und das kleinere Maß, obwohl ich ihm gezeigt hatte, was die TZ10 so bei wenig Licht produziert. Er bevorzugte die TZ10 auch egenüber der SX210is, weil die Bilder bei niedrigen ISOs knackiger aufbereitet sind. Und was soll ich sagen? Die Entscheidung war bestimmt gut und richtig für ihn!

  • ...Also Kategorie 1, des anspruchslosen, quitschbunt HD-Fernseh- Betrachter und 10x15 Ausbelichter.


    Das man in der Region da nicht wirklich Lust auf was auffälliges hat, ist mir verständlich, die Wahl ist allerdings auf eine der Kameras mit der schlechtesten BQ gefallen. Wer die Bilder bei einer SX210 noch knackiger haben möchte, muss sich das halt einstellen. Wenn nur die Faulheit zum Lesen dazu führt, dass man zu dieser Katastrophen-Büchse greift, so tuen mir die Leute leid. Man sollte schon in der Lage sein, einmal in eine Bedienungsanleitung zu schauen :mrgreen: . Die Bilder einer TZ10 sehen schon mehr als gruselig aus. Die Bilder wirken wie zusammengesetzt aus Artefakten. Irgendwie könnten die Artefakte bei der Kamera auch als Details verkauft werden... .

  • ihr habt ja alle Recht. Die Pixelpeeper wie die "Zielgruppen" orientierten .... ich fasse mal mein persönliches Unbehagen über die Entwicklung (für die man keine Verschwörungstheorie benötigt, die Grundregeln des Systems sind stringent und heissen Wachstum und Gewinn) in einen Satz, einen metaphorischen, oder wie das so heisst:
    wenn man lange genug Gurken füttert, weiss irgendwann niemand mehr wie Paprika schmeckt


    auch das ist systemimmanent und betrifft nicht nur unser liebstes Hobby hier

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

  • ...Das sehe ich auch so. Die Sehgewohnheiten werden immer mehr ins negative geschult. Da kann man dann schon mit einer halbwegs abbildenden Kamera großes Aufsehen erregen.


    Ich denke mal, dass Handys mit Periskop-Optik auch kommen werden, daher ist dann die Frage, für was man noch eine Kompakte braucht. Wenn es nur darum geht 3Mpix zu generieren, schaffen das auch die Handys. Wobei man da aber kein zweites Gerät mitschleppen muss und eine halbwegs taugliche 5Mpix Kamera in nem 100€-Handy zu bekommen ist... .

    • Offizieller Beitrag

    Ich ordne meine Freunde nicht in Kategorien. Ich sehe einfach jemanden, der - ohne sich mit der Materie beschäftigen zu wollen - möglichst fertige Bilder mit möglichst geringem Aufwand haben wird. Und die wird er bekommen, da bin ich sicher. So ist das, wenn man einfach fotografieren will, ohne die Fotografie als Hobby oder gar als Berufung zu verstehen. Und das trifft auf sehr sehr viele Menschen zu.


    Und abgesehen davon: Ich hab 2006 geheiratet. Die Bilder sind mit einer Nikon D70 entstanden. Direkt als jpg. Super Bilder. An der Technik liegt es bekanntlich nicht.

  • und ich sags nochmal.
    Viel Forengetöse, völlig das Forenklischee, um nichts.
    Es wird doch wieder besser, wartets doch ab.
    Und bis dahin funktionieren die Knipsen schon.
    Ausserdem gibts Nachschub vom Flohmarkt.


    P.S.
    Die virtuellen Umarmungen finde ich lieb. :winke:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "RitterRunkel"

    Die Kamera, die ich mir wünsche, gibt es in vielerlei Hinsicht nicht, und leider wohl auch noch lange nicht. Und mich mit Spezialwünschen außen vorgelassen, halte ich es prinzipiell für vorteilhaft, wenn Kameras von Generation zu Generation ihre Bildqualität verbessern würden. Eine Empfehlung auf dem aktuellen Markt ist oft wirklich alles andere als einfach, auch für weniger pixelpieperische Knipser wie mich.

    Volle Zustimmung!


    Ich sehe die grundsätzliche Entwicklung der letzten Jahre auch sehr kritisch, Zielgruppe hin oder her.


    Früher war zwar sicher nicht alles grundsätzlich besser, aber wenigstens waren die Fronten halbwegs klar aufgeteilt.
    Wer eine Traveller-Knipse bei Aldi gekauft hat, der bekam die enstprechende Qualität und nahm das zielgruppengerecht wohl auch in Kauf.
    Wer etwas mehr Geld in die Hand genommen hat, und eine "Marken"-Kamera erwarb, bekam eine Kamera, die man auch mal abseits des 10x15-Prints
    gebrauchen konnte. Auch wenn es sicher Ausreisser gab, stand der "große Name" irgendwo noch für einen guten Ruf, den es zu halten galt und damit
    auch für eine gewisse Qualität, selbst im Niedrigpreis-Segment.


    Heute, nach einigen Jahren technischen Fortschritts, sind sie nun allesamt auf dem gleichen untersten BQ-Niveau angekommen.
    Sorry, aber ich kann dieser Tendenz auch überhaupt nichts abgewinnen... :(

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "PhilippV3"

    wenigstens waren die Fronten halbwegs klar aufgeteilt


    Das sind sie immer noch, nur anders und feiner gestaffelt.

  • Zitat von "ghooosty"

    Ich denke mal, dass die Diskussion hier von zwei unterschiedlichen Ansätzen ausgeht. Das haben wir ja auch schon früher festgestellt. Die einen gehen halt vom anspruchslosen, quitschbunt HD-Fernseh- Betrachter und 10x15 Ausbelichter Kunden aus und die anderen sehen da den begeisterten Knipser, der auch in seiner Kompakten eine Bildqualität möchte, wo man sich das Bild 1:1 anschauen kann.


    Ich halte es für ein bisschen schwach und vorurteilsbehaftet, die Menge der Fotografen in genau zwei Schubladen einzuteilen. Ein paar mehr Abstufungen sehe ich da schon.
    Und sorry: Bilder bei 1:1 anschauen und dann auch noch beurteilen machen doch nur Nerds!


    Zitat von "ghooosty"

    Der Pro kann sich dann gleich bei den Systemkameras umschauen. Alles andere hat für ihn keinen Sinn.


    Das ist richtig. Das hat aber nichts mit der Bildqualität zu tun. Die professionellen Fotografen, die ich kenne, also die, die wirklich Geld damit verdienen, haben echt besseres zu tun, als sich über die Bildqualität auf Pixelebene Gedanken zu machen. Die kaufen sich die DSLRs wegen des Systemgedankens und weil man sie problemlos in alle Richtungen erweitern kann. Die Bildqualität spielt dabei eine absolut untergeordnete Rolle!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Icebear"

    Die professionellen Fotografen, die ich kenne, also die, die wirklich Geld damit verdienen, haben echt besseres zu tun, als sich über die Bildqualität auf Pixelebene Gedanken zu machen. Die kaufen sich die DSLRs wegen des Systemgedankens und weil man sie problemlos in alle Richtungen erweitern kann. Die Bildqualität spielt dabei eine absolut untergeordnete Rolle!


    Ich kenne beide. Nicht zuletzt verdient ja ghooosty selbst sein Geld mit professioneller Fotografie. Von daher ist auch hier eine Schublade einfach zu wenig. Und genau darum geht es mir mit dem Stichwort 'Zielgruppe'. Es geht nicht um eine Zielgruppe, um einen Topf, sondern darum zu erkennen, dass auch die geschmähten pixeldichten Kompaktknipsen ihre Zielgruppe haben. Daran gibt es nichts zu deuteln, sonst würden wir nur LX5en und S90er sehen. Es gibt eine Zielgruppe für extrem preiswert, es gibt eine Zielgruppe für Ultrazoom, es gibt eine Zielgruppe für Featureitis, genau wie es Zielgruppen für Bildqualität (hier: Schnittmenge in die Foren), für Systemgedanken, für besonders große oder besonders kleine Kameras, für Retro und für Futurismus gibt. Und für etliches andere auch noch.

  • ... @ Icebaer: man sollte als pro seine Bilder lieber in 1:1 betrachten, denn sonst bekommt man beim Verkauf Probleme. Du kannst mir da noch soviele angebliche Pros aufzählen, doch wenn man später stundenlang oder auch bei manchen auch tagelang an einem Bild sitzt, so sollte es der Verbesserung des Bildes dienen und nicht nur der Rettung. Was das Wort Aufbereitung selbst bei den ganz großen bedeutet, ist teilweise schon erschreckend, nur dass diese ihr e Bilder versuchen echt wirken zu lassen, obwohl teilweise bis zu einer woche Arbeit in nur einem Bild steckt.


    Allerdings schauen sich die meisten ihre Knipsenilder nicht 1:1 an, da die eh meist aus nem iPhone stammen ;). Ich nehme es auch gerne dazu, da brauche ich auch keine Pen für.


    Die Lager sind doch inzwischen gut abgesteckt. Das Beispiel mit den Zielgruppen die Te der Verdeutlichung und in der jeweilige Überkategorie kann man sich noch soviele Unterkategorien basteln wie man möchte. Am Ende ist wieder nur die Frage, hat der Käufer hauptsächlich nur nach der BQ Ausschau gehalten, oder hat er sich fü einen Zoom Zoom Gadget Wahnsinn entschieden.


    Dieser Diskussionstrang hat ja ziemlich klar gezeigt, dass es eben nicht nur Runterskalierer auf dem Planeten gibt, daher ist dieses Gestocher und Gepieke einfach unnötig.

  • Zitat von "manolo"

    -achwas, die sind alle dufte. :thumbup:


    ... das meinen ja schliesslich auch die Tester:
    + Good image quality, good colour, low noise :pink::pink::duck:
    Das Wasser in dem Brunnen sieht doch auch schön wässrig aus finde ich


    ... und backlit CMOS ist doch etwas Neues, das muss dann auch besser sein als das alte Glump. Man muss es nur klein genug skalieren :cheers:

  • Zitat von "manolo"


    Besonders gelungen: die Bilder "Cafe" und "Wide-angle (24mm equivalent)" :twisted:
    -achwas, die sind alle dufte. :thumbup:


    ich bin überwältigt, sprachlos, das sieht ja sogar auf HD Monitorgröße runterskaliert schon sch****e aus. Handy mit großem Zoombereich und ohne Kommunikationsfunktionen (wobei mein Sony Ericson weniger matscht)
    wahrscheinlich das ideale Gimmik für die iPad und netbook Genberation, auf 10" Monitoren sieht es sicher gut aus.
    Irgendeine Zielgruppe wird sich schon auftun :mrgreen:

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

    • Offizieller Beitrag

    Dass das völlig sinnfrei ist, liegt auf der Hand. Bei 6 MP und moderat geschärft sieht es aber nicht so schlecht aus. Bei 3 MP ist es voll OK, auf Papier sowieso. Ausnahme ist beim 24mm-Bild die Wiese, die ist Matsch, da ist alles zu spät. So richtig stören wird das aus dem zu erwartenden Kundenkreis eher wenige. :duck: Irgendwie wird es einen Grund haben, warum solche Kameras wohl öfter verkauft werden als z.B. so was hier.


    Ich werde voraussichtlich demnächst einen 2. Thread zum ursprünglichen Grenznutzenthema aufmachen. Ich hab vor, CHDK auf meine SX200is loszulassen und bin gespannt, wie das ganze im RAW aussieht. Lightroom ist schuld :mrgreen: .

  • Weia... wobei da "gut" oder zumindest "brauchbar" und "voll daneben" sich im selben Bild direkt abwechseln.


    Man sieht ja an den etwas dunkleren Bereichen der Hauswand sehr deutlich, wie der Versuch des Imageprozessors gründlich danebengeht, aus dem trotz Backlight CMOS sehr verrauschten Signal noch was Erkennbares herauszukitzeln. Da wo die Sonne draufknallt, sind zumindest Zonen mit für eine Kompakte recht passabler Zeichnung zu erkennen, aber halt immer wieder von Entrauschungs-Matschflecken überlagert.


    Sowas muß ja nun wirklich nicht, erinnert mich fatal an die zermatschten Bereiche meiner "Feldbergturmtestbilder" zu Zeiten der Panasonic FZ8, der Fuji S9600 und der Sony H-irgendwas, wobei da die Fuji noch das unterm Strich ausgewogenste Ergebnis fabrizierte.
    Diesen Vorsprung hat Fuji leider schon beim Nachfolger (S100) durch die mangelhafte CA-Korrektur des ansonsten ja recht brauchbaren Objektivs in frage gestellt und inzwischen anscheinend endgültig verspielt.
    OK, eine Superzoom Taschenknipse ist keine Bridge, aber trotzdem. Besser wird´s jedenfals nicht.