Mal wieder: wieviel Kamera brauchen gute Fotos?

  • Was ist ein "gutes Foto" ?
    Ist es das technisch perfekte ausdrucksstarke oder das "nur" ausdrucksstarke, mit einfachem Equipment erstellte Foto ?
    Kann fotografisches Talent - gepaart mit exzellenter Technik - dem guten Foto abträglich sein ?
    Genügt "billigstes" Handwerkszeug, um trotzdem tolle Fotos zu machen ?
    Kann der talentfreie Fotograf mit Wahnsinnstechnik dann doch noch gute Fotos fabrizieren ?
    Fragen über Fragen - die, so glaube ich, allerdings schon längst beantwortet wurden.

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Kameras erfüllen nach meiner Ansicht in erster Linie Komfortansprüche
    ihrer Besitzer. Es spricht ja nichts dagegen sich für spezielle Aufgaben
    spezielle Ausrüstung anzuschaffen.
    Das gute Foto braucht nix an Kamera. Es ist ein gutes Foto oder eben
    nicht.


    Ich habe gerade mal meine eingestellten Bilder durchgesehen. Da ist alles
    dabei, von Leica Kamerahandy.
    Wer mag kann ja mal unten klicken und schätzen welches Bild mit welchem
    Gerät entstand :kaffee:

  • Frag' doch einfach mal: Wieviel Kamera braucht der Mensch?


    Was sind gute Fotos? Wie definieren sie sich?


    Gut ist was mir gefällt, also mithin eine Frage des Standpunktes, schließlich sind die Geschmäcker unterschiedlich.


    Ein gutes Foto braucht weder viel Kamera, noch unbedingt einen "guten" bzw. erfahrenen Knipser. Ein gutes Foto muß mich (be)rühren, muß meine Seele ansprechen, egal wieviel Kamera dahintersteckt ;)

  • ...Klar kann man mit der schlechtesten Kamera gute Bilder machen, aber die schiessen da mit Kanonen auf Spatzen. Einfache Kamera, tausende € Technik. Es kommt darauf an, was man mit dem Licht machen kann, aber wenn es darum geht, bräuchte es nur einen Sun Mover, etwas sonne und eine schöhe Umgebung und schon würde man auch mit wirklich wenig Technik gute Bilder machen.


    Aber was hat man dann? Beschissene Datensätze, mehr nicht. Mir wäre es jedenfalls zu schade, ein iPhone Bild in langer Arbeit aufzubereiten und mich dann noch mit den Limitierungen rumzuschlagen.



    Das Video ist ja schon etwas älter und man kann das immer wieder ins negative drehen, allerdings kann mit der noch so billigsten DSLR perfekte Fotos machen, dass ist auf jeden Fall richtig. Mit einer Kompakten kann man vieles auch, aber man muss sich mit Umwegen befassen, um nur ansatzweise an die Ergebnisse heranzukommen, was mit einem etwas bessern Gerät kinderleicht geht...

    • Offizieller Beitrag

    Ein iPhone ist toll. Eine brauchbare Kamera, die man immer in der Tasche hat. Was hier gemacht wurde ist aber erkennbarer Unfug, genau wie ghooosty das zusammengefasst hat. Aber klar, es verfolgt das Ziel, einem bewusst zu machen, dass die Technik selten die Grenzen zieht und das der Drang immer noch was 'besseres' haben zu wollen in Workshops, Reisen und Zeit besser investiert wäre. :thumbup:

  • Sehr interessantes Thema! Wieviel Kamera braucht ein Mensch?
    Ich habe zum Beispiel einen Schwager, der hat sich irgendwann eine Olympus-Kompaktknipse gekauft, die im "Normalfall" wirklich gute Bilder macht. Allerdings ist er mit der Bedienung etwas überfordert. Habe versucht, ihm einige wichtige Regeln der Fotografie beizubringen - half nichts, er ist mit der Kamera und anschließenender Bildverarbeitung am PC überfordert. Stattdessen greift er lieber zu seinem Handy und macht damit Aufnahmen... Klar, irgend etwas kommt da immer raus, aber von Fotoqualität kann da keine Rede sein. Ihm scheint das egal zu sein, Erinnerungsfotos halt ;)
    Der Qualitätsanspruch scheint bei Otto-Normalverbraucher gering zu sein - ist nicht nicht herabwürdigend gemeint, sondern nur eine Erfahrung. Draufhalten und Abdrücken heißt die Devise, egal, Hauptsache, man kann es schnell ins Internet stellen, um es aller Welt zu zeigen... So finden sich tausende von Fotos bei den bekannten Portalen.


    Die Frage bei mir stellt sich dann: Wie kann man Leuten erklären, worauf es wirklich ankommt, ein gutes Bild zu machen (und sei es nur ein Erinnerungsfoto). Wie kann man Leuten für unser Hobby wirklich begeistern. Die Flut von Fotos ist sehr hoch... Wir als Hobby- oder Profifotografen haben jahrelange Erfahrungen, versuchen auch noch das kleinste Detail aus den Megapixeln rauszukitzeln oder verändern das Foto nach persönlichem Gusto. Manch einer von uns mag dann der Ansicht sein, dass es Kunst ist, versucht jedenfalls eine daraus zu machen, letztendlich ist es aber der Betrachter, der darüber entscheidet.


    Die Geschmäcker sind nun mal sehr verschieden. Deshalb gibt es ja bei den Bildkommentaren auch die verschiedenen Meinungen von "geht überhaupt nicht" bis zu "Klasse, echt Spitze" o.ä. Ich habe bei dem Threat "Mein bestes Foto aus älteren DigiCams" Bilder gesehen, wo ich dachte: Wow! Da zeigt sich doch genau, was ein gutes Foto braucht: Eine Kamera, die man bedienen kann (und nicht unbedingt aus dem Supermarkt kommt), das richtige Licht, einen geschulten Fotografenblick bzw. Grundwissen über die Fotografie. Alles andere ist dann individuelle Kreativität...


    Bei all den vielen Kameramodellen, die es auf dem Markt gibt, ist es schon schwierig, eine Cam zu finden, die einem persönlich zusagt. Ich habe drei Modelle und habe festgestellt, die reichen voll aus. Eine kleine Kompaktknipse, wo ich sagen muss, die hatte bisher die meisten Bilder geliefert, weil ich sie fast immer dabei hatte (auch nicht die schlechtesten), eine PEN, mit der ich sehr zufrieden bin und ein DSLR, die ich wegen des Gewichts (leider) immer weniger benutze. Klar sieht man bei näherer Betrachtung am Bildschirm schon die Unterschiede, zumindest bei Kompaktknipse und den beiden anderen. Aber von den Fotos, die ich liebe und die schöne Erinnerungen wach werden lassen, sind die von meiner Powershot 710IS mit die schönsten... :D


    LG aus Berlin Jörg :winke:

  • Ist halt immer eine Frage der Anforderungen, was für eine Kamera ausreicht. In diesem Fall hat man: richtig viel Licht, gute Ausleuchtung/geringe Dynamik, Ausgabe in Webgröße, keine Freistellung erforderlich - damit kommt eine anständige Handykamera oder mittelmäßige Kompakte klar.
    Ist eine nette Demonstration, auch wenn's albern ist, für ein paar 1000 Euros Licht aufzubauen und dann ein iPhone zu nehmen und sich so bei den Verwendungsmöglichkeiten des Bildmaterials einzuschränken. :kaffee:

  • ...so viel Kamera, dass die Bildidee, Bildaussage, Bildgestaltung des Autors beim Betrachter einen entsprechenden (z.B. verweilenden , positiven) Wahrnehmungsreflex erzeugen. Der allerdings kann sehr vielfältig sein - also letztendlich kommt es für ein gutes Foto (dafür gibt es in der geschichte der Fotografie zahlreiche Beispiele) nicht auf die Ausrüstung an, - es sei denn man ist Auftragsfotograf und muss ein entsprechendes Anforderungsprofil des Auftraggebers erfüllen...(z.B. Fotos für Plakatwerbung etc.)

  • Leistungsfähige Technik ist schon ein Vergnügen an und für sich, das gebe ich gerne zu ...


    Und sicher wird der hart arbeitende Fotograf, der seine Bilder so produzieren will, dass sie für möglichst viele Verwendungszwecke geeignet sind, eine hochwertige und teure Ausrüstung verwenden.


    Ansonsten ... es gibt gute und schlechte Bilder, welche, die etwas transportieren. Leider scheint die Bereitschaft, sich auf die Athmosphäre eines Bildes einzulassen, bei vielen Menschen irgendwie proportional mit dem für dessen Erstellung verwendeten Equipment verknüpft - und gerade die mit den teuersten Ausrüstungen scheinen mir in dieser Hinsicht die Schlimmsten zu sein ;) . Welch Desaster, wenn jemand mit 08/15 Knippse bessere Fotos macht als man selbst ...


    Kurzum: für gute Fotos braucht es keine gute Kamera; aber mit dem entsprechenden Gerät kann man aus einer 'motivschwangeren Situation' möglicherweise mehr herausholen, wenn (und nur wenn) Technik kein Selbstzweck ist, sondern eben Mittel/Werkzeug.


    VLG
    Stephan

  • Stephan: Genauso sehe ich das auch. Mein Onkel als Berufsfotograf beim Berliner Senat in den 60er-Jahren hatte nur eine einzige Leica-Kamera (heimlich vielleicht eine 6x6 Pentacon Six :mrgreen: ), später in den 80er Jahren dann auch eine schöne analoge Nikon. Wenn man Fotos machen möchte, wo auch immer. sollte die Qualität in Hinblick auf eventuelle Ausdrucke schon Beachtung finden, meine bisher in den letzten Jahren produzierten Produktfotos als Redakteur (technische Geräte) sind selbst mit einer kompakten Knipse (7 MP) bei richtiger Beleuchtung und Stativ richtig gut geworden, selbst sogar für Titelbilder. Man muss halt immer einschätzen können, ob die Qualität im Endeffekt noch reicht. Ich habe zum Beispiel meine Panasonic FZ-50 verkauft, weil mich das Rauschen bei etwas wenigem Licht wirklich gestört hat, aber meine kleine Canon hab ich noch...
    LG aus Berlin Jörg :winke:

  • Zitat von "waldbaer59"

    Leistungsfähige Technik ist schon ein Vergnügen an und für sich, das gebe ich gerne zu ...


    Was mich an dem Video ein bisserl stört, ist dass er halt durchaus enorm viel leistungsfähige Technik verwendet (Licht das vermutlich mehr kostet als die meisten von uns in Kamerakram gesamt angelegt haben). Beeindruckender und schlüssiger fände ich da Fotos, die wirklich nur mit dem iPhone gemacht sind, oder mit iPhone und Eigenbaureflektor etc.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube es ist zwei Jahre her, als ein Kriegsjournalist Mit iPhone-Fotos eine hohe Fotojournalistische Auszeichnung erlangt hat. Das gibt es also durchaus.


    Ich selbst benutze das Ding ja auch gern, allerdings bevorzuge ich meist eine starke Bearbeitung der Bilder (in Apps bearbeitet, nicht in LR). Das wird in meinen Augen dem Gerät am ehesten gerecht.


    1. Weil es den Effekt oder die Bearbeitung über die Bildqualität stellt.
    2. Weil die Effekte und Bearbeitungen etwas sind, was das iPhone besser kann als die meisten 'echten' Kameras.


    Man nutzt also eine spezielle Stärke um eine spezielle Schwäche zu kaschieren. Das passt doch.



    Vom iPhone mit Tapatalk.