OM D und Schärfe

  • Zitat von "yussuf"


    Verstehe ich trotzdem nicht.
    Der Digitalzoom, wie ich ihn kenne, ist doch nicht mehr als ein hochgerechneter Sensorcrop. Wenn aber der Sensor, wie bei Subjektivs Bildern, vollflächig belichtet wurde, was will die Kamera da intern noch hochvergrößern? :-o


    Die Frage ist berechtigt, aber ich fürchte, sie tut es dennoch. Und zwar auch, wenn man eine Festbrennweit drauf schraubt. Ich hatte noch keine Zeit, den Vergleich zu machen, aber ich denke, Ihr habt den Fehlerteufel gefunden, die Angaben in den Exifs deuten darauf hin. Man könnte den Digi-Konverter ja einfach abschalten, aber dort, wo das eigentlich möglich sein sollte - auf der obersten Ebene des Olympus-Menüs in der untersten Zeile - dort steht bei mir ... nichts! Einfach gar nichts, nur schwarz !! Habe jetzt schon in den User-Einstellungen nachgeschaut, ob ich da versehentlich eingeschaltet habe, dass man etwas nicht abschalten darf (so was gibt's bei Olympus), aber ist auch nicht. Zurück gesetzt auf Ausliefer-Zustand - nix. Deshalb läd seit ein paar Minuten die Firmware neu - so, das hat sie nun davon!

  • ...Yussuf, was die OM-D macht ist einfach. Bei einem normale Digitalzoom folgt dieser dann, wenn der optische Zoom am Ende angekommen ist. Bei der OM-D wird die Vergrößerung dauerhaft gemacht. Es wird also aus einem Weitwinkel von 28mm KB einfach ein 56mm KB Crop gefertigt, genauso wie hohe Brennweiten verlängert werden. Das macht die Kamera aber mehr schlecht als recht, daher der Matsch... .

  • Zitat von "RitterRunkel"

    Ich find ja, nichtmal dann hat er Sinn. Die einzig nützlichen Verwendungen, die mir einfallen, sind Video und Live-View-Beobachtungen in der Ferne.


    Ebend! :pink:


    Ich habe immer gelernt, dass ein Digitalzoom das Gleiche ist, als wenn ich später am Bildschirm zoome. Wenn es anders sein sollte, habe ich die Diskussion hier noch nicht verstanden.

    • Offizieller Beitrag

    Zunächst mal vielen Dank an subjektiv für den ausführlichen Bericht! :thumbup:
    Auch wenn sich das mit den Crops geklärt hat, sind die jpegs aus der OM-D auch mit den optimalsten Einstellungen in meinen Augen nicht sehr überzeugend.


    Aber wenn man ehrlich ist, muss man schon sagen, dass brauchbare jpegs direkt aus der Kamera mittlerweile herstellerübergreifend Seltenheitswert haben. Auch mit den Bildern meiner D7000 bin ich erst so wirklich zufrieden, seitdem ich nur noch in Raw fotografiere, und das, obwohl deren jpegs lange nicht so problematisch sind wie die hier gezeigten aus der OM-D.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "PhilippV3"

    Aber wenn man ehrlich ist, muss man schon sagen, dass brauchbare jpegs direkt aus der Kamera mittlerweile herstellerübergreifend Seltenheitswert haben.


    Komisch, ich finde eigentlich alle Kameras liefern brauchbare JPEGs. Ich denke auch nicht, dass die JPEGs früher generell besser waren (von dem Bügel-Murks vieler Kompakten mal abgesehen). Und ehrlich gesagt finde ich in geebos Beispielbild das JPEG besser als das RAW. :o_o:
    Vielleicht kommt die Wahrnehmung schlechter JPEGs eher von steigenden Ansprüchen?

  • Zitat von "Franz"

    Vielleicht kommt die Wahrnehmung schlechter JPEGs eher von steigenden Ansprüchen?


    Kommt wohl einfach drauf an, ob man ein Pixelpeeper ist und sich ein Bild in 100% oder sogar noch detaillierter ansieht, oder ob man sich einfach an einem Foto als Gesamtwerk erfreut ;)


    Absolute Qualität ist ja ganz schön, aber ich sehe für mich persönlich keine Notwendigkeit dafür.


    Wenn jemand die Fotografie gewerbsmäßig betreibt, dann ist das - je nach Art der Fotografie und Art der Verwendung der Fotos - ggf. ein wichtiges Argument.
    Aber die meisten von uns sind Freizeit-/Hobby-Fotografen ... was passiert denn mit deren Fotos ...?
    Wenn diese nicht gerade als Testbild in irgendeinem Forum gezeigt werden :twisted: , landen die Fotos in relativ kleiner Auflösung im Internet, auf irgendwelchen Tablets/Fernsehern, in Fotobüchern oder auch mal auf einem Poster. Für alle diese Anwendungen sind die Qualitätsansprüche, die hier von einigen angesetzt werden, überhaupt nicht relevant, weil nicht sichtbar.


    Aber das ist ja im Prinzip ein altes Thema ... da hat einfach jeder eine andere Einstellung dazu ;)

  • ...Bis auf die E-Pl1 habe ich keine Kamera, die wirklich gute JPGs gemacht hat. Aber das ist Geschmacksache. Meist kommen bei den Kameras ja recht natürliche JPGs raus. Wer genau das haben will, braucht auch nicht zwingend RAW.


    Bei der E-PL1 kommen erstaunlich plastische Bilder raus, wie man sie im RAW kaum reproduzieren kann. Da nehm ich auch gerne mal das JPG, man muss nur etwas mehr aufpassen, wegen der Rserven...

  • Zitat von "kleiner_Hobbit"


    Aber die meisten von uns sind Freizeit-/Hobby-Fotografen ... was passiert denn mit deren Fotos ...?
    Wenn diese nicht gerade als Testbild in irgendeinem Forum gezeigt werden :twisted: , landen die Fotos in relativ kleiner Auflösung im Internet, auf irgendwelchen Tablets/Fernsehern, in Fotobüchern oder auch mal auf einem Poster. Für alle diese Anwendungen sind die Qualitätsansprüche, die hier von einigen angesetzt werden, überhaupt nicht relevant, weil nicht sichtbar.


    Also geh, Hobbitin, wie kann man nur so pragmatisch denken? Ehrlich gesagt, geht mir genau so, und selbst die leidlich vermurksten Bilder vom letzten Wochenende sind ja am Bildschirm oder für's Fotobuch etc. durchaus noch brauchbar. O.k., ich finde es angenehm, wenn im Vollbild Reserven stecken, die ich mal für eine Ausschnitt-Vergrößerung nutzen kann. Und es geht ja nicht nur um Pixel und Auflösung: Kontraste, Farbdifferenzierung, Plastizität des Bildes, Dynamik, Reserven im höheren ISO-Bereich für abends und Indoor, Fokus-Genauigkeit und -Geschwindigkeit - also, ich sehe da schon Unterschiede. Aber die Pixelpeeperei, das ist schon oft Meckern auf hohem Niveau.


    Nach dem Firmware Update gestern erscheint jetzt auch der Menüpunkt "Digitaler Konverter" auf dem Bildschirm. Natürlich ausgeschaltet (nach dem Update), aber immerhin - vorher stand da ja gar nichts. Da werde ich wohl am Samstag nochmal ein paar Testbilder für mich machen können, ohne Konverter, ohne Auto-Gradation, ohne Schärfung. Bin mal gespannt, wie das dann aussieht.


    Gruß Sven

  • Zitat von "ghooosty"

    Bei der E-PL1 kommen erstaunlich plastische Bilder raus, wie man sie im RAW kaum reproduzieren kann. Da nehm ich auch gerne mal das JPG, man muss nur etwas mehr aufpassen, wegen der Rserven...


    Wie gesagt, sehe ich auch so - in den RAW's der PL1 ist aber auch so gut wie nix mehr zu holen.

  • Zitat von "ghooosty"

    ...Bis auf die E-Pl1 habe ich keine Kamera, die wirklich gute JPGs gemacht hat. Meist kommen bei den Kameras ja recht natürliche JPGs raus. Wer genau das haben will, braucht auch nicht zwingend RAW.


    Ich nutze auch nur wenn es um etwas geht oder das Marerial verplant ist, wirklich Raw neben dem JPG.
    Und auch da entwickel ich nur das Raw wenn das JPG gewisse Schwächen zeigt.


    Meist reicht mir JPG evtl mit leichter Bearbeitung gut aus.
    Deshalb ist mir JPG bei jeder Kamera relativ wichtig.


    Die erste 5D spuckt auch klasse JPG aus, vor allem mit gewissen Picture Styles sau gut.


    Meine alte 20er, die 1DS II und die D7D bringen auch sehr gute JPG zustande.
    Die spitzenmässige Farwiedergabe der Minolta ist in Raw kaum zu bekommen.
    Die Samsung NX1000 ist auch eine klasse JPG Maschine, zumindest bei niedrigen ISO.


    Die A900 und auch viele andere Sonys können das weniger.

  • Diese "Picture-Styles" kann man sich doch selbst basteln und in die Kamera laden - zumindest bei Nikon. Damit sollte jeder ein gutes und fertiges Jpeg erhalten. Ich für meinen Teil kann damit nichts anfangen, weil ich fast jedes Bild separat entwickel. D.h. dass ich abhängig vom Motiv erst nachträglich das "Picture-Style" auswähle. Das geht mit Jpeg nicht, weil man sich da vorher festlegt. Somit geht viel Potential verloren, wenn man ausschließlich Jpegs macht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Franz"


    Komisch, ich finde eigentlich alle Kameras liefern brauchbare JPEGs.


    Sorry, ich hätte mich genauer ausdrücken sollen. Was Belichtungssicherheit, WB, Farben, etc. angeht, sind mittlerweile alle Kameras auf einem hohen Niveau.
    Ich meinte vielmehr die Rauschunterdrückung vieler aktueller Kameras, die schon bei niedrigsten Empfindlichkeiten die Schatten glättet und entsättigt sowie die sehr unnatürliche Art der Schärfung, die keine wirklichen Details hervorbringt, sondern im Gegenteil eher zerstört. Das raubt den jpegs dann oftmals die Reserven zur Nachbearbeitung. Aber da bewegt man sich natürlich schon in einem Bereich, den man Pixelpeeping nennen kann... :smile:

  • So, Freunde der kleinen Punkte: ich denke, ich bin Euch noch einen kleinen Abschlussvergleich mit der optimierten OM D schuldig. "Optimiert" bedeutet: neue Firmware-Version, Schärfe, Kontrast u.a. = neutral (0); Gradation = Normal (also nicht: AUTO), ISO = 200, Digi-Konverter ausgeschaltet, Bildstil auf möglichst neutral. Uff - was vergessen? Für die Canone gilt so analog das gleiche.


    Die Übersichtsszene kennt Ihr ja bereits vom Anfang des Blogs, also kann ich gleich mit den 100% crops aus der Mitte anfangen. Hier erst mal das Rohmaterial:
    Canon / JPG: http://www.file-upload.net/dow…/IMG_7417_JPG_cr.jpg.html
    Canon / RAW: http://www.file-upload.net/dow…MG_7417-raw-conv.JPG.html
    OM D / RAW: http://www.file-upload.net/dow…00325-TIF-to-JPG.jpg.html
    OM D / JPG: http://www.file-upload.net/dow…/OMD00325_JPG_cr.jpg.html


    Mit auf 200 KB verkleinerten Beispielen sieht das so aus:



    Die Bilder der Canon kommen deutlich weicher daher, "Gematsche" sozusagen. Was mich allerdings verblüfft, ist dass die Auflösung von Details irgendwie trotzdem die gleiche ist: es gibt eigentlich nichts, was nicht auf beiden Bildern zu sehen wäre. Trotzdem dieser weichere Bildeindruck. Interessant wird es, wenn man die beiden RAW Bilder vergleicht:



    Die OM D sättigt Grüntöne etwas stärker. Ansonsten ist hier kaum noch ein Unterschied festzustellen (und wenn: wir bewegen uns hier bereits im Bereich von 100% corps! Überlegt mal, wieviel Unterschied da übrig bleibt, wenn man das Bild mehr oder weniger unbeschnitten auf dem Monitor o.a. betrachtet). Nach Umwandlung a) von RAW nach JPG und b) heftiger Komprimierung auf 200 KB ist der Vergleich vielleicht etwas eingeschränkt, aber die Originale (siehe links oben) sehen auch nicht viel anders aus.


    Heißt in Kurzform: der kleinere Sensor holt aus seinen fast gleich vielen Photonen-Töpfchen tatsächlich genauso viel raus wie der APS der Canon. Gut, das ist keine neue Erkenntnis, aber ich wollte es halt mal selbst sehen. Dass gleich viele Pixel ungefähr gleich viel Auflösung hergeben, ist ja zunächst mal auch nicht ganz unlogisch, setzt aber voraus, dass die Linsen entsprechend gut adaptiert sind (scheint der Fall zu sein). Außerdem kriegt so ein Pixelchen natürlich rechnerisch nur halb so viele Photonen ab wie ein doppelt so großer Bruder. Ich würde daher vermuten, dass - vor jeder internen Aufbereitung - das Rauschverhalten dann doch unterschiedlich ist. Aber DAS habe ich noch nicht ausprobiert :twisted:


    Kleines Schmankerl noch zum Abschluss: mit dem 1.8 / 45 mm an der Oly gegen das 2.8 / 100 mm an der Canone. Aus Gründen der Faulheit JPG ooC, ohne Umweg über RAW:



    Auch hier wirkt das Bild der Canon weicher - allerdings für mich auch etwas harmonischer, die Farbübergänge sind nuancierter, nicht so brutal. Aber das ist nun wirklich schon mehr als subjektiv.


    Was bleibt, ist die Schwäche der OM D beim Fokussieren auf bewegte Objekte (Tiere, Menschen, Sport). Da fokussiert die Cam blitzschnell auf irgendetwas in ihrem Fokus-Feld, nur häufig nicht auf das eigentliche Motiv. Sobald das Motiv hinreichend groß für das Fokus-Feld ist, scheint die Sache besser zu funktionieren. Nun ja, für Landschaften und Menschen meines Alters ist das wahrscheinlich weniger relevant als die Gewichtseinsparung. Gut möglich, dass mich die Oly im Sommer auf die Klettersteige begleiten wird.


    Schönen Abend noch,
    Gruß Sven