Bildwirkung der 35mm (KB) Brennweite...

  • Im Nachbarthread kam ja die Frage auf, warum ein 35er so interessant sein kann.


    Nun, bis kürzlich war ich meistens mit dem 50/1.4 unterwegs.
    Eine dankbare Brennweite - sehr "natürlich" im Bildeindruck, mit gutem Freistellpotential, portraittauglich, relativ "unkompliziert".
    Manchmal aber schon ne Spur zu lang, etwa in Innenräumen oder bei mehreren Personen.


    Da ich mich vom Tele verabschiedet habe, wollte ich mir nun ein 35er gönnen.
    Die Wahl viel dabei auf die Variante von Sigma, das neue 35/1.4 (ich hab`s nicht bereut) - ist mittlerweile mein "Immerdrauf" geworden :)


    Den Unterschied zum 50er in der Bildwirkung zu beschreiben ist wohl auch vom Motiv abhängig, aber ein Gewinn an "Dynamik" würde es evtl. gut umschreiben.
    Worte wie "spannender" sind im Nachbarthread gefallen...aber was soll das sein :?:


    Das 35er bringt eben auch den Weitwinkelcharakter in`s Bild.
    In Verbindung mit hoher Lichtstärke, kann das noch zusätzlich reizvoll sein.
    Jedoch bedarf es dann an Nähe zum Objekt, denn um mit 35mm freistellen zu können muss man schon etwas "nachhelfen" und die Distanz niedrig halten.
    Genau der Punkt kann natürlich zum großen Nachteil werden, nicht immer will man sich so "aufdrängen" ;)


    Für Portraits wird ja oftmals von kurzen Brennweiten abgeraten.
    Besonders kleine Veränderungen in der Perspektive, können sich negativ auswirken und unschöne Effekte/Verzerrungen erzielen :ugly:


    Bei manchen Portraits finde ich es aber durchaus reizvoll, die Nähe im Bild vermittelt zu sehen...


    Abschließend würde ich ein 50er trotzdem nicht pauschal durch ein 35er ersetzen, sondern es wenn möglich durch dieses ergänzen.


    Wie gehts Euch mit der Brennweite... :?:

  • Ich hab der Beschreibung nicht viel hinzuzufügen; ich halte 35 mm auch für eine mir genehmere Brennweite als 50 mm ... wie bereits beschrieben: eben n büssl mehr drauf, mehr Tiefe, mehr WW, weniger Raffung, ... klar isses nicht viel, aber merklich. Wege führen schön von breit nach schmal ins Bild, ohne daß es besonders auffällig WW ist ... also so oder so.


    Mit nem 35er kann man wirklich fast alles ablichten, meiner Meinung nach. Gäbs ne Sigma DP 1.5 mit 35 mm, ich würd die nehmen. ;) Neben nahen Motiven mag ich auch den Rest Freistellung des 1.4ers auf etwas weitere Distanzen ... also sowas hier:


    Für Einsteiger könnte ich mir vorstellen, daß man nur mit nem 35er und nem 100er Makro erstmal sehr universell und gut aufgestellt ist. :D

  • Zitat von "knipserlehrling"

    Wie gehts Euch mit der Brennweite... :?:


    Meine persönliche Favoriten sind das 80er und dann das 35er, 50mm eher selten

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

  • Dann oute ich mich mal als 50er Fan.. ;)
    35mm sind mir entweder nicht eng genug (dann lieber 50mm) oder nicht weitwinklig genug (dann lieber 24-28mm).. 35mm wäre für mich meist eher eine Kompromisslösung, weder Fisch noch Fleisch.. Mit dem 50er kann ich eine super Freistellung erzielen, kann oft unwichtige Details am Rand ausblenden, aber trotzdem mitten im Geschehen sein.. Vor allem mit Personen auf dem Bild benutze ich meist ein 50er..


    Klassischerweise tendiert man ja mit seinen präferierten Brennweiten zur Verdoppelung (ca.), also bspw. 35mm - 85mm - 135mm oder (wie bei mir) 24mm - 50mm - 100mm. Damit kann man dann nahezu alles abdecken.

  • ...Für mich sind das ziemlich getrennte Brennweiten. Bei mir sind es die 50mm und 100mm die ich bevorzuge, aus den selben Gründen wie NOP.


    Das Sigma 35mm 1,4 hatte ich bei Zacky im Laden auf der 5er und es war nicht zu verachten. Obwohl es nur 15mm Unterschied zwischen dem 35 und 50mm sind, finde ich das da tatsächlich kleine Welten zwichen liegen. Zwischen 85 und 100mm merkt man hingegen kaum einen Unterschied. Gerade dieses Ausblenden zu den Seiten, welches NOP beschreibt, ist wohl der zentrale Faktor zwischen 35mm und 50mm. Die 35mm sind sehr dynamisch, die 50mm sehr ruhig und gradlinig, aber auch gerne mal langweilig. An der Stelle kickt dann so ein 35mm. Unter einem 35mm 1,4, hätte ich allerdings wenig Lust drauf. Bei Canon gibts ja bloss lichtschwach, oder teuer. Mit einer F2 könnte ich da jedenfalls nicht leben....

  • In analogen Zeiten habe ich eine ganze Weile mit 35mm KB (u.a. Yashica T3) fotografiert. Wenn ich nur eine Brennweite zur Verfügung habe, ist 35mm wirklich DER Allrounder. Ganze Urlaube habe ich damit fotografiert und war nicht wirklich unglücklich damit.


    Inzwischen bin allerdings etwas zoom-verdorben. Will sagen, das ferne Gebirge nur unter 'ferner liefen' mit im Bild zu haben, würde mir heute meist nicht reichen. Im Weitwinkelbereich bin ich jedoch nicht so weit von 35mm abgewichen. Unter 28mm sind mir persönlich oft zu viele Sachen mit im Bild, die ich da nicht möchte.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, analog war das 'meine' Brennweite an der Chinon Bellami (http://camera-wiki.org/wiki/Chinon_Bellami) aka Revue 35CC. Digital habe ich zwar auch ein tolles 35er, das ist aber am Crop eine Normalbrennweite. Bei Pentax wäre das wohl stattdessen wohl das sehr beliebte 21er Ltd. Ich hab es nicht. Von daher...
    :|


    Was man aber sagen muss: Das alte iPhone 4 liegt so etwa bei 35mm und ist ein ständiger Begleiter.


    Meine Staffelung ist übrigens mit 10 (Fish), 18 (unterer Anschlag des Kits oder oberer Anschlag des Fish-Zooms), 35 und 70 mm auch hübsch 'verdoppelt'. Das 55er verhagelt dies schöne Reihe aber. Und das nehme ich echt gern. :mrgreen:


    Irgendwas im Bereich 135 bis 150 mm wäre wohl das logische nächste. So 'lang' bin ich aber sehr selten unterwegs.

    • Offizieller Beitrag

    Zu analogen Zeiten hatte ich 24, 35 und 90mm. Mit 50mm bin ich nie richtig warm geworden. Ich hatte auch mal eine Weitwinkel-Phase. Am unteren Anschlag des WW-Zooms kamen oft Bilder raus, die etwas leer waren. Später habe ich dann viel den oberen Anschlag benutzt - 36mm. :)


    In letzter Zeit fotografiere ich aber besonders gerne mit dem 30er Sigma am 2er Crop, also mit 60mm KB. Das gefällt mir richtig gut, weil ich das Motiv besser isolieren kann und weil die Brennweite mehr Konzentration auf das Sujet verlangt.


    Letztlich denke ich hängt die bevorzugte Brennweite in erster Linie von Motivwelt ab, in der man sich bewegt.

    • Offizieller Beitrag

    So wie sich der Thread gerade entwickelt, passt plötzlich der Blogbeitrag, den ich vorgestern bei mir gepostet habe:


    http://stefansenf.de/?p=1742


    Da geht es drum, warum ich meistens nur noch ein Objektiv mitnehme. Aber auch, warum das nicht immer das selbe Objektiv ist ;)



    Vom iPhone mit Tapatalk.

  • Zitat von "le spationaute"

    So wie sich der Thread gerade entwickelt, passt plötzlich der Blogbeitrag, den ich vorgestern bei mir gepostet habe:


    http://stefansenf.de/?p=1742


    Da geht es drum, warum ich meistens nur noch ein Objektiv mitnehme. Aber auch, warum das nicht immer das selbe Objektiv ist ;)


    Ein sehr schönes Zitat!


    Zitat

    Kameras und Objektive sind Charakterköpfe.


    ....wobei das mehr für die Objektive gilt.

  • ich muss gestehen dass ich noch nie mit einem 35er fotografiert hab, höchsten die Brennweite beim Zoom zufällig erzielt. Aber reizen würde es mich. Vor allem natürlich das Hammer Sigma. Außerdem lass ich mich gerne überraschen. Dachte auch dass ich kein Weitwinkel-Typ bin, aber jetzt war ich mit dem Sigma 8-16mm auf Fuerteventura und bin soo begeistert von dem Objektiv. Das Portrait ist echt gelungen, ist nicht so einfach mit der Brennweite, aber super umgesetzt!