Viel Geld für wenig Gerät

  • Zitat

    Und dann endet das Zeuch auch noch nach 2, 3 Jahren


    Norbert, mit ein bisschen "Glück" sind wir ja noch dabei, wenn uns unsere Wachstumsunkultur um die Ohren fliegt.
    Man muß schon arg gläubig sein, oder BWLer, wenn man an das längerfristige Funktionieren einer Zivilisation in einer Welt endlicher Ressourcen glaubt, deren Geschäftsgrundlage der Wachstum ist (egal wie wenig Promille).

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

    • Offizieller Beitrag

    Ist doch Käse. Ein Verschluss, ein LCD oder eine Linse ist kein Nagel, den man einfach nur zu zählen braucht. Jedes dieser Teile könnte ein Wunder der Feinmechanik sein. Herzustellen zu bezahlbaren Preisen ist das Ganze nur in Niedriglohnländern von Menschen, die 60 Stunden in der Woche schuften. Da Sony, Oly, Ricoh und Panasonic nicht gerade im Geld schwimmen, kann die gängige Fototechnik wohl kaum zu teuer sein - Nein, sie ist zu billig, was die Verschwendung von Ressourcen verstärkt.

    • Offizieller Beitrag

    :thumbup:


    Zu billig und zu wenig auf die lange Sicht geplant. Letztlich muss man dankbar sein, das es Firmen wie Leica gibt, die Ihre Produkte und ihre Kunden auch lange nach dem Kauf noch pflegen. So weit ich weiss. Und deren Produkte auch im Alter ihren Wert behalten und damit letztlich weniger Ressourcen verbraten. Und nicht im Billiglohnland produzieren. Zumindest nicht die Serien von denen ich hier schreibe...

  • Ich seh es auch so, daß der Preis wohl wirklich gerechtfertig ist und die Dinger eher mehr kosten sollten - hab es bei manolo aber auch nur als Verblüffung und nicht als Motzen aufgefaßt. ^^ Ist eben Mist, weil wirklich immer so viel so rasch technisch veraltet ... da ist die Masche von Leica wirklich gar nicht verkehrt; ein solides Teil, das eben nicht jedem neuesten Schrei hinterherjagt. Beim PC kann man wenigstens Laufwerke, Gehäuse, Lüfter, Kühlung, usw. behalten, da gehen "nur" Mutterbrett, RAM und CPU mal raus rein, oder die ein oder andere Karte. Aber bei Handys und Kameras ist ja alles so eingezwängt ... und hat den Kompaktheitsanspruch. Apple-Anhänger feiern das vermutlich auch noch als Fortschritt, hauptsache alles verlötet und fest verklebt. Genau wie 60% der Apfelleute die ich kenne, ihr Gerät nur zuklappen und nicht ausschalten.


    Wir bräuchten eine Alternative zur Ressourcenverschwendung, aber es ist nicht einfach, so kleine Dinge modular zu machen. So was wie die Initiativen, die immer mal aufkommen, also wie Phonebloks beim Handy. Oder die Axiom Open Source Kamera ... es gibt Leute, die wollen es modular, individuell und möglichst wenig umweltschädlich/verschwenderisch. Das Problem ist wohl, daß sich zu Wenige die Notwendigkeit und die durchaus vorhandenen Vorteile bewußt machen, während die großen Firmen am Markt kein (oder sogar gegenteiliges) Interesse haben, da sie nicht für Nachhaltigkeit aufkommen müssen. Da isses eben an der Politik zum Wohle aller mal den Markt zu instrumentalisieren, statt ihn gewähren zu lassen.

  • @Ritter Runkel: Sehe ich auch so. Das Technik-Karussell dreht sich immer schneller (teilweise auch um Schein-Innovationen) und verschleudert so unnötig Ressourcen.
    Leider kann der Verbraucher vor dem Kauf kaum erkennen, unter welchen sozialen und Umwelt-Bedingungen ein Produkt hergestellt wurde und ob / ggf. wie das Produkt später repariert werden kann.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Hinzu kommt noch, dass neue Objektive nicht unbedingt mit der vorhandenen Technik kompatibel sind (siehe u.a. Sigma und Nikon Df). Und wenn Hersteller meinen, neuen Wein in alten Schläuchen (Beispiel: Panasonic 20/1,7 in neuer Version, aber mit altem AF) anbieten zu können, führt das eher dazu, dass man sich früherer Technik widmet (z.B. Altglasverwertung).

  • Na, wir leben im Augenblick im Kapitalismus und dieser funktioniert nur, wenn es Wachstum gibt. Dieses System funktioniert bereits seit dem 18 Jahrhundert und wir leben seitdem im Wohlstand. Das soll nicht heißen, dass man verschwenderisch mit den Sachen umgehen soll, im Gegenteil. Je weniger wir "vier" verbrauchen je länger funktoniert er. Vermutlich wird er irgendwann kollabieren, ob es uns danach besser geht?



    gruss.dirk

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gute Lust in diesem Punkt ausführlich zu widersprechen aber ich bin Mod und deshalb schreibe ich:


    Bitte beim Thema bleiben und bitte keine politischen Diskussionen.

  • Na ja, ich denke hier ist schon der Ansatz falsch. Es wurden ja nur Baugruppen fotografiert, die wieder selbst aus unzähligen Teilen bestehen.


    Ich sehe es eigentlich genau anders herum. Es ist doch schon erstaunlich, wie viele Bauteile in die kleinen Gehäuse der Kameras hineinpassen.

  • Zitat

    aber es ist nicht einfach, so kleine Dinge modular zu machen.


    Mag sein, aber möglich wäre es sicherlich. Insofern möchte ich dieses Zitat etwas korrigieren:


    ... aber es ist nicht gewollt, (so kleine) Dinge modular zu machen ...


    ... und auch wenn mir etwas auf der Zunge brennt, bin ich froh, dass es hier keine politische Diskussionen gibt. :|


    VLG
    Stephan

  • So einfach ist das allerdings mit Modularität auch nicht, da die Schnittstellen zwischen den Modulen irgendwann das ganze System begrenzen.


    In einer der letzten ct Zeitschriften war das mal am Beispiel Smartphone gut erklärt. Deren Fazit ging auch in die Richtung, dass Modularität bei weitem nicht die Vorteile bringt, die man sich bei oberflächlicher Betrachtung erhoffen würde.


    Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2

    • Offizieller Beitrag

    Die GXR ist wirklich ein gutes Beispiel aber anders rum: Die ist beispiellos modular und qualitativ hochwertig, sie ruft einen Preis jenseits der Billigheimerei auf und wird vom Hersteller immer wieder mit FW-Updates gepflegt. Dennoch, das stimmt, hat sie sich nicht in der Breite durchgesetzt. Geiz ist einfach geiler, offenbar. :roll:


    Dennoch bin ich nicht so negativ, denn der Modulare Gedanke steckt letztlich in vielen Systemkameras, sogar in DSLRs. Viele Systeme kommen mit Altglas - oft sogar mit Altglas anderer Systeme - gut klar. Alleine schon die Trennung zwischen Bedieneinheit mit Sensor hier und optischer Einheit dort, gerne noch gekoppelt über ein Adapterstück und ergänzt durch einen universellen Blitzauslöser und ein wiederum fremdes Blitzgerät, das ist eigentlich schon recht modular.

  • Modularität mit dem quasi kleinsten gemeinsamen Nenner, weil es da nicht so übermäßig viel zwischen den Modulen zu kommunizieren gibt. Andererseits sieht man aber auch schon auf diesem Niveau die Grenzen der Modularität. AF Objektive und manuelle, AF mit Stangenantrieb und SDM......
    Man kann zwar irgendwie alles betreiben, muss aber viel Rücksicht auf alte Schnittstellen nehmen. Bei der Elektronik ist das ungleich problematischer.

    • Offizieller Beitrag

    Das würde ich so nicht sagen. Letztlich ist jedes Kamerasystem in sich erst mal modular. Gehäuse, Objektive, Blitze, Batteriegriffe usw. Mit unterschiedlichen Einschränkungen überspringt diese Modularität sogar die Systemgrenzen. Teilweise recht mühelos, teilweise werden dafür sogar extra Hilfsmittel eingebaut (Paeking z. B.).


    Das Glas ist halb voll.