Kameraweltmarkt

  • Zitat


    25% weniger Gewinn heisst nicht 25% Verlust.
    Pentax schreibt nach wie vor schwarze Zahlen...


    Naja Pentax schreibt leider ueberhaupt nichts mehr, das ist nur noch ein Handelsname des Ricoh Konzerns :duck: .


    Ricoh sagt in seiner Meldung "nur", das sie ihre urspruengliche Gewinnerwartung um rund 25% verfehlen werden. Als Grund nennen sie den nicht erreichten Profit im Kamerageschaeft. Welcher Bereich im Kamerageschaeft dafuer verantwortlich ist, wird nicht gesagt. In den Geschaeftsberichten von Ricoh wird der Kamerabereich leider nicht nach den einzelnen Marken aufgeschluesselt. Gut moeglich das man mit Pentax Kameras noch Gewinn machen kann, zumindest heisst es in der zweiten Meldung von Ricoh das man sich in Zukunft u.a. auf die "high added value" Produkte der Marke Pentax konzentrieren will.

  • Ich hab den Link nicht gespeichert, aber daraus ging hervor daß Pentax
    als Brand für Ricoh profitabel ist. Das passt zur deklarierten Ausrichtung
    auf "high added value" - eben damit auch hochpreisige Geräte.


    Bis auf Canon mit seinen Kompakten fliehen alle anderen aus dem
    Kompaktkameramarkt und geben ihn an die Smartphones verloren.


    Das Design der Pentaxkameras ist ein wenig ungewöhnlich, aber
    das was rauskommt ist durchaus gut bis sehr gut, muss sich hinter
    niemandem verstecken.

  • Man mag über den bösen Kapitalismus schimpfen. Doch ich erinnere mich, dass mein Großvater für eine leidlich hochwertige Voigtländer Kamera um 1960 herum ungefähr einen 3-fachen Monatslohn berappen musste (und er war als Jurist schon damals nicht wirklich ganz arm). Für eine optisch und mechanisch sehr ordentliche und leistungsfähige Kamera (im Consumer Segment) zahlt sein Enkel weniger als 1/10 eines Monatslohns. Und diese Kamara bietet ungleich reichere fotografische Möglichkeiten als Opa's Modell (womit ich nicht sage, dass die immer sinnvoll genutzt würden).


    Der Preis für diesen Fortschritt ist aber ständige Innovation, Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette, hohe Stückzahlen. Und ja, dabei bleiben viele Wettbewerber auf der Strecke. Das ist in der Fotografie nicht anders als in vielen anderen Branchen. Die meisten von Euch trinken vermutlich Bier, dass - egal unter welcher Marke - von zwei weltweiten Konzernen gebraut wird - und merken es nicht einmal.


    Wenn eine Nische ausstirbt, jammern immer die, die halt grade diese Nische besonders toll fanden. Ich gehör da auch dazu. Aber mal im Ernst: braucht die Welt 10 verschiedene Kamerasysteme?

    • Offizieller Beitrag

    Ach, der Abschied tut immer dort weh, wo man selbst investiert hat, das ist doch wohl klar. Und der Innovationsdruck, der erst zu den von Dir geschilderten Verhältnissen geführt hat, beruht eben auch auf der bestehenden Konkurrenzsituation.

  • Wenn eine Nische ausstirbt, jammern immer die, die halt grade diese Nische besonders toll fanden.

    Das sehe ich auch so. Dem Hinwegsiechen von Minolta habe ich lange hinterher getrauert. Da hatte ich zwar keine Minolta mehr, aber meine frühere X700 war einfach eine tolle Maschine.


    Ich finde es immer schade, wenn die Namen verschwinden. Ganz Krude finde ich aber, wenn alte Namen plötzlich unter neuer Flagge wieder auftauchen und die alte namenhafte Technik vorgaukeln. Ich sag nur ... AEG, Agfa etc.

    • Offizieller Beitrag

    Gut, das ist natürlich oft schräg. Andererseits gibt es immer auch mal wieder gute Sachwalter. Insbesondere wenn der Übergang in neue Hände ohne Zerschlagung der bestehenden Strukturen erfolgt.


    Ich sag da noch mal 'Pentax'. Aber durchaus auch 'Minolta / Sony'. Hasselblad hat demnächst Gelegenheit das auch mal wieder zu beweisen.

  • Doch ich erinnere mich, dass mein Großvater für eine leidlich hochwertige Voigtländer Kamera um 1960 herum ungefähr einen 3-fachen Monatslohn berappen musste

    Die musste aber auch nicht unter größtem Kostendruck millionenfach hergestellt werden, um Investitionen und Kosten zu decken und dann noch Vorstände und Aktionäre gütlich stimmen. Dein Opa konnte sie sich leisten und der Hersteller konnte vom Gewinn leben - so funktioniert Marktwirtschaft!

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • und der Hersteller konnte vom Gewinn leben - so funktioniert Marktwirtschaft!

    So funktioniert sie heute auch noch - und es steht eben nirgends in einer Marktwirtschaft geschrieben, dass sämtliche Anbieter in einem Markt langfristig überleben müssen. Aber lass uns zurück zum Kamera-Weltmarkt kommen; Vor- und Nachteile der Marktwirtschaft kann man in Blogs zum Thema Wirtschaft und Politik diskutieren - teilweise sogar mit gewisser Sachkenntnis der Teilnehmer.


    Jetzt, wo der Markt für Digitalkameras eine gewisse Sättigung erreicht, wo für einen Großteil der Kunden die Handy-Knipse mehr als ausreicht, und wo zusätzlich wirklich aufregende Innovationen selten geworden sind, wo sich ambitionierte Fotografen mit einer Ausrüstung mehr oder weniger eingedeckt haben und die Kisten sogar ein paar Jahre halten, wird es m.E. unweigerlich zu einer weiteren Konsolidierung der Branche kommen, einige Nischenanbieter werden verschwinden, aber auch einen der Großen kann es jederzeit erwischen.


    Für unsereins ist die spannende Frage, welches System mittelfristig überlebt und wo man eine gewisse Investionssicherheit hat. Oder man kauft sich noch 1-2 Reserve-Cams und rechnet sich aus, dass die in Summe länger halten als der eigene Body. :o_o:

  • Ich war jetzt 5 Tage in Prag und konnte beobachten das Smartphones und Tablets mit großem Abstand die Nummer 1 waren um Fotos zu machen, Smartphones waren wirklich omnipräsent UND der Selfiesticks :mrgreen:
    Danach kamen erstaunlich viele Olympus OM-D, so gut wie jeder Japaner hatte eine OM-D, und ganz vereinzelt mal paar DSLR und Kompakte.

  • Wobei das alles auch nur Momentaufnahmen sind. Wir sind heute durch Trier, wo die letzten Vorbereitungen der Heilg Rock Wallfahrt stattfanden. Es waren unzählige Touristen in der Stadt
    Aber auch hier ein Großteil mit Handy und Tablet, viele Spiegellose von Samsung und Olympus und enige DSLR. Vereinzelt waren Superzoom zu sehen, kompakte habe ich gar nicht wahrgenommen.


    Hat aber vielleicht auch damit zu tun, worauf man achtet.

  • Man mag über den bösen Kapitalismus schimpfen....
    Aber mal im Ernst: braucht die Welt 10 verschiedene Kamerasysteme?

    Über den Sinn oder Unsinn an Vielfalt im Kameramarkt und anderswo lässt sich mit Sicherheit trefflich diskutieren, niemand aber braucht das, was passiert, wenn ein Monopolist den Markt allein bedient.
    Und die Auswirkungen sind wiederum vielfältig.

  • wenn ein Monopolist den Markt allein bedient...

    das ist zwar grundsätzlich richtig, aber in der Praxis mMn nicht so bedeutend. Das lehrt uns die Geschichte. Mal salopp ausgedrückt: wenn einer rausfliegt, dann doch meist nur, weil er etwas verpennt hat, was auch immer das sein mag. Da gibt es Beispiele, die sogar zum Schmunzeln anregen. Kodak dachte, das analoge Filmmaterial sei unverzichtbar :shock: , und Ende. Der weltweit größte Lokhersteller Baldwin flog raus, weil sie dachten, ohne Dampf ginge für alle Zeiten nix :shock: , und Ende. Digitalkameras wie wir sie kennen wird es in Zukunft eh nicht mehr geben. Damit wird sich auch die Unternehmenslandschaft ändern. Die Frage ist nicht ob, sondern wann.


    Echte Monopolisten gibt/gab es nur in unfreien Systemen. Hersteller verschwinden, und Hersteller kommen. Für uns relevant ist mMm deshalb gegenwärtig eigentlich nur:

    welches System mittelfristig überlebt und wo man eine gewisse Investionssicherheit hat.

    Samsung lässt grüßen...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

    • Offizieller Beitrag

    Bei Grüßen an Samsung bin ich immer zur Stelle. Weil die so ein gutes Beispiel sind. Ich hab, teilweise in der Phase, in der 'der Markt' Panik wegen des Ausstieg hatte, insgesamt 3 Kameras, 3 Objektive und 2 Adapter im NX System angeschafft. Insgesamt vielleicht für etwa 1000 Euro. Die Dinger sind super und werden voraussichtlich noch sehr lange ihren Dienst tun. Jetzt erkläre mir bitte einer, wo da die Investitionssicherheit fehlt...

  • ...
    Echte Monopolisten gibt/gab es nur in unfreien Systemen. Hersteller verschwinden, und Hersteller kommen und gehen...


    Das ist mir jetzt zu flach Achim. Microsoft, Nestlé, und vor allem "namenlose" Großkapitalisten sind nur im gegenwärtigen Wirtschaftssystem handlungs- und überlebensfähig.
    Aber der eigentliche Auswuchs heisst ja Konzentration und wenn das Ziel Macht und Geld ist werden Vielfalt und Individualität weiter weichen.

  • Gut, das ist natürlich oft schräg. Andererseits gibt es immer auch mal wieder gute Sachwalter. Insbesondere wenn der Übergang in neue Hände ohne Zerschlagung der bestehenden Strukturen erfolgt.


    Ich sag da noch mal 'Pentax'. Aber durchaus auch 'Minolta / Sony'. Hasselblad hat demnächst Gelegenheit das auch mal wieder zu beweisen.

    dazu kannst du noch Kodak zählen. Zwar sind die Chinesen noch nicht ganz etabliert, aber vielleicht wird das noch?


    Gruß phoenix66, der gerade wieder mal seine 10 Jahre alte Olympus E-410 ausprobierte.

    • Offizieller Beitrag

    Nee, also Kodak ist nun gerade der gegenteilige Fall. Hier wurde eine Marke von Inhalten 'entkernt' und soll nun als Label für uninspiriert zugekaufte Massenware dienen. Für mich ist diese Marke bereits verbrannt. So wie Rollei.

  • niemand aber braucht das, was passiert, wenn ein Monopolist den Markt allein bedient.

    Stimmt, das ist unschön. Aber soweit sind wir im Kamera-Markt noch lange nicht.


    Viel weiter in Richtung Monopol oder zumindest Oligopol ist dagegen der Markt der EBV. Da missbraucht ein namhafter Hersteller seine marktbeherrschende Stellung inzwischen, um seine Kunden in Cloud-Knebelverträge zu zwingen. Und wenn Du erstmal 50- 100.000 Bilder damit verwaltest, setzen sie die Monatsbeiträge auf das 4- oder 10-fache rauf. Bei der Büro- und Profisoftware haben sie das Modell bereits mehrfach exerziert - bei den Consumer-Produkten werden wir das m.E. noch erleben.


    Interessanterweise juckt das im EBV Markt kaum jemanden. Da setzen Millionen von Leuten völlig blind und unbedarft auf die A..... Karte.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ist so. Bin auch gefangen. Darf mir eigentlich gar keine neue Kamera mehr kaufen sonst bin ich mit meiner Kauflizenz geliefert.

  • ...Da missbraucht ein namhafter Hersteller seine marktbeherrschende Stellung inzwischen, um seine Kunden in Cloud-Knebelverträge zu zwingen....
    Interessanterweise juckt das im EBV Markt kaum jemanden. Da setzen Millionen von Leuten völlig blind und unbedarft auf die A..... Karte...


    Interessanterweise juckt es auch scheinbar niemanden daß die Kommunikation und die Internetzugänge in Deutschland zwischen drei großen Marktbeherrschern aufgeteilt sind.
    Und es juckt auch niemanden daß jeder Rundfunkgebührensteuer zahlen muß aber der Zugang zu den Medien durch die immer kürzeren Erneuerungszyklen bei der Technik ständig teurer wird.