Fotografiecrashkurs

  • Hallo zusammen,


    mich hat die "Beweissicherungsabteilung" unserer Firma ( zur Info, die Jungs und Mädels gehn meist mit DSLR bewaffnet vor z.B. irgendwelchen Baumassnahmen in betroffene Häuser und dokumentieren Vorschäden usw. um etwaige ungerechtfertigte Schadensersatzansprüche seitens der Eigentümer nach der Massnahme bereits im Keim zu ersticken) angesprochen ob ich Ihnen nicht mal eine Einweisung geben könnte, wie man "bessere" ( bezogen auf die Bildqualität ) Bilder machen könnte, die Ergebnisse gerade bei schlechten Lichtverhätnissen seien zum Teil eher mau. Nun muss ich dazu sagen, daß die Leute durchwegs keine Ahnung von ISO, Blende, Brennweite, Verschlusszeit, Lichtstärke, Einstellmöglichkeiten usw. haben .... Automatikmodus rein und los geht's und wundern sich dann wenn sie bei langen Verschlusszeiten z.B. unscharfe Bilder haben.
    Kurzum, ich suche nach einer Zusammenfassung in Schriftform beschränkt auf möglichst ein paar Seiten, wo die wichtigsten Dinge und Grundlagen erklärt sind und das ich den Leuten nebst einer praktischen Vorführung in die Hand drücken kann, gibt' s sicher irgendwo ... oder ? .... ( bin zu faul, da selbst etwas zusammen zu stellen, außerdem hab ich keine Lehrerausbildung :P )
    VG Alfons

  • Grundlagen sind im Handbuch gut beschrieben. Ansinsten gibt es fotolehrgang.de auch als Buch, sind allerdings mehr als ein paar Seiten. Vielleicht die gewünschten Kapitel ausdrucken. Andreas Hurni wäre auch eine weitere Empfehlung.


    Ein Stativ wäre auch ziemlich hilfreich.


    Edit: hier gibt es ein kostenloses E-Book (könnte man auch ausdrucken).

  • N paar Erklärungen können nicht schaden, aber vielleicht gehts auch mit einem voreingestellten Benutzermodus auf AV, ISO 100, Blende 8, SVA, Selbstauslöser, Dreifachbelichtung und dem Befehl, das Ding immer auf nem Stativ zu montieren? Aufm Bau gibt's doch oft Stative für Laser, Nivellierung, etc?


    Allein den Fokus bei wenig Licht, den gilt es vielleicht eingehender zu erklären?

  • Zitat von "RitterRunkel"

    das Ding immer auf nem Stativ zu montieren?


    Woll'n se nicht, sei schon wieder zuviel des Guten ( zu umständlich angeblich ) ..... mir würde zu einer praktischen Einweisung noch sowas vielleicht 10 - 15 A4-Seitiges vorschweben ( wo einfach die wichtigsten Grundlagen und Zusammenhänge für den Laien verständlich beschrieben sind ) , ausdrucken, in Schnellhefter rein und denen in die Hand drücken ... wie gesagt, den der mich ansprach, habe ich gefragt ob er es auch schon mal mit verschiedenen ISO-Einstellungen probiert hat, wobei er mich nur verwirrt anblickte :) ....

  • Die Bildqulität ist ja wahrscheinlich nicht sooo wichtig, es geht ja wohl eher darum, dass auf den Fotos was zu erkennen ist.
    Von daher wäre es ggf. sinnvoll den ISO-Wert bei 1600 oder ähnlich hoch fest einzustellen bzw. Auto-ISO einzurichten und den Reste der Kameraautomatik zu überlassen. Damit sollten auch eher dunkle Lichtsituationen besser gelingen ... bzw. weniger verwackeln.

  • Wie wäre es den Leuten die DSLR auch zu Privatzwecken zur Verfügung zu stellen und vielleicht einen kleinen Fotowettbewerb auszuschreiben mit einem Gewinn xxxx. Vielleicht steigt dann die Motivation etwas besser mit der Kamera umgehen zu lernen.
    Sonst ISO auf Auto und Programmautomatik. Das müsste ausreichen. Wer liest schon eine Anleitung.
    Oder ihnen ein Smartphone in die Hand drücken. Ich vermute damit gelingen ausreichend gute Bilder.

  • Zielsetzung war HÖHERE Qualität. Um Kratzer auf nem dunklen Dachbodenparkett zu dokumentieren würde ich jedenfalls kein Smartphon nehmen ... auch wenn mit den Dingern grundsätzlich jede Fläche unrein aussieht und die Leute hinterher nicht behaupten können, die sei blitzeblank gewesen. ^^


    Ich glaube aber auch: Mehr als n reichlich bebildertes A4-Blatt mit Kurztext wird da kaum einer lesen ...

    • Offizieller Beitrag

    Also das ist ja mein Berufsfeld und da ist das Smartphone in 95% aller Fälle eine gute Wahl. Im Zweifelsfalle noch eine Lichtquelle dazu, ne LED-Platte oder so.


    Wenn die DSLR gesetzt ist, dann bitte etwa so machen, wie Claudia sagte: AutoISO, Zeit fix auf 125stel und die Kollegen ermutigen, ruhig mal den Blitz auszuklappen. Fertig.

  • Zitat von "le spationaute"

    Wenn die DSLR gesetzt ist, dann bitte etwa so machen, wie Claudia sagte: AutoISO, Zeit fix auf 125stel und die Kollegen ermutigen, ruhig mal den Blitz auszuklappen. Fertig.


    Das ist sicher eine gute Wahl, ich kenne das von Mitarbeitern in der Lokalpresse auch so. DIe "müssen" Bilder abliefern (Presseprintniveau), haben vom Fotografieren eigentlich keine Ahnung und wollen sich damit auch nicht unbedingt auseinandersetzen, bekommen aber oft eine DSLR gestellt. Ich weiß, dass in diesem Rahmen nicht nur häufig ein "Fotografiecrashkurs", sondern parallel auch ein "Bearbeitungscrashkurs" gemacht wird, was sicher sehr sinnvoll ist. Zumindest, was gewisse Basics angeht.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Zitat von "Franz"

    Liegt's vielleicht am Fokus? Wenn lichtstarke Linsen bei wenig Licht verwendet werden, wird es nicht so einfach sein, alles wesentliche scharf zu kriegen. Ein ordentliche Kompakte mit Blitz wäre dann evtl. besser als eine DSLR mit Vollautomatik.


    Die Sache kommt langsam ins Rollen, soll demnächst eine kleine interne "Schulung" abhalten, mal sehen was dabei rauskommt, und mal sehen, was die eigentlich genau bräuchten bzw. möchten ..... was wäre z.B. eine gute lichtstarke Kompakte, einen vernünftigen Zoombereich sollte sie allerdings haben ( allerdings haben sie momentan auch nur ein Kitobjektiv auf einer Nikon 5100 drauf ), weil die sowohl Übersichts- als auch Detailfotos machen, so viel ich weiss ..... vielleicht wollen die ja eh weg vom DSLR-Geschleppe, vorstellen könnt ich's mir ...

    • Offizieller Beitrag

    Kein Quatsch:


    Wir denken darüber nach, für diesen Zweck (!) künftig Tablets anzuschaffen. Die Kamera reicht völlig, die Schärfentiefe ist maximal bei zumeist sehr guter Lichtstärke. Und das Tablet bildet dann gleich die Plattform, vor Ort ein Protokoll mit den Bildern aufzustellen. Wenn wir eine gute App bzw. eine gute Softwareschmiede dafür finden, stehen die Chancen gut, dass so was kommt.

  • Eine Frage, die sich mir bis jetzt aus dem Thread nicht erschließt: Wurden die Bilder mit oder ohne Blitz gemacht??


    Schäden in (Privat) Häusern/Räumen kann man einfachst in guter Qualität dokumentieren, wenn der (Automatik-) Blitz einer (Kompakt-)Kamera eingeschaltet ist. Zu erklären wäre dann nur, wie man 1/60sek bei 28mm BW nicht verwackelt :)

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

    • Offizieller Beitrag

    Roppongi: ein Stativ ist für den genannten Einsatzzweck vollkommen undenkbar. Zu einer Beweissicherung macht kaum jemand gern die Tür auf. Ist man drin, muss es bei aller Sogfalt vor allem schnell gehen. Dann stehen da Möbel aller Art rum. Es ist eng. Da ist schon die DSLR eher zu sperrig.

  • Hallöchen!


    Vielleicht kann meine Erfahrung ein bisschen helfen...


    Ich habe auch gelegentlich das fragwürdige Vergnügen Berichte über Vorschäden anfertigen zu dürfen. Da ich allerdings im Ausland arbeite mag die Vorgehensweise möglicherweise eine leicht andere sein.


    Meiner Erfahrung nach sind die größten Fehlerquellen Verwackelung, Fehlfokus und bei SLR könnte noch die potentielle Makrountauglichkeit hinzukommen.


    Ich gehe meist so vor. Ein Übersichtsbild zum Beispiel von einer Wand und dann viele Nahaufnahmen von zum Beispiel Rissen mit Rissbreitenindikator (oder wie auch immer das heißt in deutsch). Der zweite Teil sind dann ja meistens Makroaufnahmen. Ich benutze eine Kompakte und da ist das ja kein Problem, bei einer SLR weiß ich nicht wie gut das klappt (Objektiv abhängig).


    Zum Blitzen muss ich sagen das es je nach Lichteinfall zum Teil die Details wegbügelt. Um bei dem Beispiel eines Risses zu bleiben - der ist manchmal sehr gut bei schrägem Licht zu sehen, aber verliert stark an Deutlichkeit wenn man blitzt. (Manchmal geht es allerdings nicht anders wenn es zu dunkel ist.)


    Fehlfokus bei Kompakten ist sehr häufig. Versucht mal einen feinen Riss in einer weißen Wand zu fotografieren. Wie das bei SLRs ist kann ich nicht sagen, aber es wäre sicher den Versuch wert um es als Fehlerquelle auszuschließen.


    Am Besten du lässt dir vor deiner Schulung von deinen Kollegen ein paar negativ Beispiele schicken. Dann wirst du schon sehen wo die Fehler liegen.


    Ich glaube ich würde mich nicht so viel mit technischen Details aufhalten und eher praxisbezogene Tipps geben. Das bleibt dann auch hängen.


    Schönen Gruss
    Robin


    Vom Telefon

    • Offizieller Beitrag

    Perfekt, ja! Wie ich eingangs schon geschrieben hatte: eine Leuchtplatte (LED) oder ne Taschenlampe mit breitem Licht bringt da mehr als alles andere. Hör geht es nicht um Kunst sondern um Doku.