Analyse: Die Fotoindustrie hat keine Ideen

  • Heino Hilbig von Mayflower Concepts, der zuvor u. a. bei Olympus als European Marketing Director tätig war, hat eine Analyse über den Stand der Fotoindustrie und des eingebrochenen Kameramarkt vorgestellt: Der Fotoindustrie fehlt es demnach an Ideen, die Fotografie zu einem einfachen und spaßigen Erlebnis zu machen. Andernfalls könnte - unabhängig von Marktsättigung und Kannibalisierung des Marktes durch Smartphones - auch wieder Wachstum und steigende Stückzahlen erreicht werden. :)
    Ob das so stimmt? ich denke, etwas wahres ist sicher dran.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist wohl nicht nur ein einziger Faktor, der an dem derzeitigen Umsatzeinbruch Schuld ist. Eine gewisse Ideenlosigkeit mag zwar auch eine Rolle spielen, aber mir persönlich erscheint die Theorie der Marktsättigung, wie sie auch vom photoscala-Redakteur nochmal erläutert und vertreten wird, als hauptsächlicher Faktor wesentlich plausibler...

  • Ich bin auch eher bei Marktsättigung, sehe ich ja bei mir selbst.
    Rund um 20 MP gibt es nur wenige Anwendungen die man damit
    nicht abdecken kann, und das war in den letzten 15 Jahren bei
    mir der Hauptmotor für neue Anschaffungen.


    Von der 5D MkII auf die 5D MkIII war fast das einzige Argument
    der AF, plus etwas besserer Performance bei schlechtem Licht
    und verbesserter Videofunktion.


    Wenn es jetzt eine neue Canon mit höherer Auflösung geben wird,
    bin ich mir noch nicht sicher ob ich zuschlage, und wenn, dann
    nicht sofort.
    Ein globaler Verschluss der die X-Sync obsolet macht oder/und
    ein Mehrschichtsensor der auch gesättigte LED bei niedriger
    Beleuchtungsstärke trennen kann wären allerdings Kaufzwang.

  • Dass sich die beiden Interpretationen widersprechen sehe ich nicht, eigentlich ist es der gleiche Zustand, gesehen aus einer anderen Perspektive.
    Es fehlt an Ideen, um ein erneutes, kollektives Umrüsten bzw. Habenwollen der breiten Masse vom jetzigen Kamerabestand auf eine neue Generation zu forcieren. Diese müsste ähnlich groß sein, wie die Digitalkamera.


    An einer Stelle stimme ich der sonst sehr schlüssigen Argumentation von photoscala-ThoMas nicht ganz zu:

    Zitat

    Im Gegensatz zum Smartphone, zum MP3-Player, zum DVD-Player, usw., ist die Kamera per se ja keine neue Technik – just haben wir 175jährigen Geburtstag der Fotografie gefeiert. Die Technik ist zu großen Teilen altbekannt, lediglich die Bilderfassung und damit teils auch die Nachbearbeitung ist neu.


    Durch die Digitaltechnik hat sich vor allem die Nutzererfahrung beim Fotografieren völlig verändert - Bilder sofort ansehen, unkompliziert digital teilen können, die weggefallenen Kosten/Aufnahme, das ist vor allem für die breite Masse der Gelegenheitsfotografen (die den großen Kompaktkamerabalken im Diagramm zum Großteil ausmachen) eine wesentlich größere Neuerung als die Unterschiede zwischen DVD/VHS oder Walkman/MP3-Player. (Das Smartphone sehe ich ähnlich wie die Digitalkamera)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Flash"

    Das Smartphone sehe ich ähnlich wie die Digitalkamera


    Ich sehe das Smartphone sogar eher als die moderne Polaroid. Technisch zwar recht limitiert, aber unglaublich einfach in der Bedienung und konkurrenzlos schnell, was die Aufbereitung zum gewünschten Ergebnis anbelangt (früher: Papierbild, heute: soziale Medien etc.). Damals wie heute ein sehr erfolgreiches Konzept.


    Daher ist die Verbreitung des Smartphones wohl in erster Linie der Genickbruch für die "klassischen" digitalen Kompaktkameras, die diesen Platz bis dahin eingenommen hatten und nun fast keinerlei Daseinsberechtigung mehr haben. Deren Boom war im Prinzip eine riesige Blase, die jetzt einfach geplatzt ist. Von dem her müsste man in diese ganzen Umsatz-Grafiken eigentlich die Absatz-Zahlen der Smartphones mit einbeziehen, denn das sind letztlich auch Kameras.


    Die SLR lief aber aufgrund ihrer Professionalität auch zu Analog-Zeiten schon immer außer Konkurrenz. Das war schon immer ein kleiner Markt für all jene, die professioneller fotografieren mussten oder zumindest so tun wollten. Und diesen kleinen Marktanteil teilen sich nun die DSLRs und spiegellosen Systemkameras. Dass der Anteil der DSLRs dabei leicht gesunken ist, erkläre ich mir wie gesagt in erster Linie mit Marktsättigung. Ein kleiner Anteil davon ist vielleicht auch durch Umstiege auf die Spiegellosen zu erklären, vor allem bei den Herstellern, die früher DSLRs und jetzt ausschließlich spiegellose Kameras anbieten (Olympus, Panasonic, Samsung, Sony).
    Aber in erster Linie ist wohl eine Sättigungsgrenze überschritten. Meine D7000 geht jetzt auch schon ins 5. Jahr und es will sich einfach nicht das Gefühl einstellen, dass hier veraltete Technik am Werk ist...


    Zitat

    Dass sich die beiden Interpretationen widersprechen sehe ich nicht, eigentlich ist es der gleiche Zustand, gesehen aus einer anderen Perspektive.
    Es fehlt an Ideen, um ein erneutes, kollektives Umrüsten bzw. Habenwollen der breiten Masse vom jetzigen Kamerabestand auf eine neue Generation zu forcieren. Diese müsste ähnlich groß sein, wie die Digitalkamera.


    Das Smartphone als Kompaktkamera/Polaroid-Ersatz ist doch nach wie vor eine Erfolgsgeschichte, die ihren Höhepunkt glaube ich noch gar nicht erreicht hat. Mich juckt es z. B. selbst in den Fingern, als nächstes Smartphone sowas wie das Samsung K Zoom anzuschaffen. Der große Vorteil, dass das Smartphone immer dabei ist, ist einfach nicht wegzudiskutieren.

    Für die DSLRs und spiegellosen Systemkameras sehe ich mittelfristig überhaupt keinen Wachstumsmarkt mehr, da müsste tatsächlich erst so etwas wie ein völlig neuartiges Sensormaterial kommen. Wobei hier sicher auch die Frage nicht ganz unangebracht ist, warum es in diesem Markt überhaupt unbedingt Wachstum geben muss? Letztlich handelt es sich hier um Werkzeuge und ähnlich wie bspw. der Markt an Bohrmaschinen schon viele Jahrzehnte auch ohne jährlich zweistellige Wachstumsraten ganz gut überleben kann, sollte das doch für den Markt der Systemkameras ebenfalls möglich sein...

    • Offizieller Beitrag

    Ich war heute hum ersten Mal im funkelnagelneuen Mediamarkt in Stuttgart. Ich hab die Kaderabteilung kaum noch gefunden (hinterste Ecke) und das Angebot war mehr als mager. Die Theken (!) mit Smartphones zogen sich dagegen längs durch den Markt, in bester (Binnen-)Lage. Mir kann keiner erzählen, dass das Smartphone nicht (mindestens auch) das Problem der Kamerasparte ist. Und wenn man sich die Lumias, Panasonics, Samsungs und die Sonys neben den unvermeidbaren Äpfeln so ansieht, dann ahnt man, dass beim Smartphone in Sachen Kameratechnik noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Das "Schweizer Messer" Smartphone kann eine echhze Kamera in meinen Augen nicht auf seinem Terrain besiegen. Die Hersteller müssen zusehen, dass sie mit NFC und Co. am Ball bleiben aber sie müssen verstehen, dass nur eine Minderheit ernsthaft mit der Kamera selbst im Netz surfen wird. Da halte ich es für wahrscheinlicher, dass sich die Miniwelle der Tablet-Fotografie vollends zum Renner entwickelt. Und warum auch nicht? Mach noch einen 3D- Monitor dran und zwei Zeiss-Augen mit 40 MP auf die Rückseite, setz zwei Spieleentwickler, drei Anwendungsdesigner und ein-zwei Fotospezis auf die Apps an und Du hast den nächsten Hype.

    • Offizieller Beitrag

    Das Video von Hilbigs Vortrag hat nur 285 Aufrufe, die zweite Hälfte ist aber tatsächlich recht interessant. Kern seiner These ist, dass das Fotografieren für Nichtexperten zu kompliziert sei: ein Haufen Tasten und Räder, inkompatible Bezeichnungen, komplexe uneinheitliche Menüsysteme, proprietäre Objektiv-Bajonette und Speicherkarten, Foto-Magazine und Handbücher ähneln eher technischen Dokumenten für Ingenieure. Dann, nach einer Urlaubsreise wieder zu Hause am Rechner, artet das Hobby in regelrechte Arbeit aus: Synchronisierung von Bildern aus unterschiedlichen Kameras, Handhabung unterschiedlicher RAW-Formate, Erstellung eines Fotobuchs mit fummeliger Software ...


    Ein bisschen scheint mir da schon was dran zu sein: das Handy hat man eh immer dabei und das Fotografieren und veröffentlichen geht damit wunderbar einfach. Alles landet automatisch in der Cloud, kein Backup ist notwendig. Und je länger man die Kamera nicht mehr in der Hand hatte, desto weniger erinnert man sich, wie man damit umgeht.
    Da war doch noch was: Stimmt, die Bilder aus der Kamera waren manchmal besser und man konnte richtig zoomen ... also in Zukunft beim Handy-Kauf auf die Bildqualität achten!


    Ja, die Smartphones sind wohl schon die Ursache aber in erster Linie darum weil sie vormachen, wie komplizierte Technik für Laien einfach handhabbar gemacht werden kann.

  • Der Tablet Markt ist in Deutschland weit davon entfernt, ein "Hype" zu sein. Die Absatzzahlen und der Preisverfall sind geradezu erschreckend! Bestes Beispiel aus dem letzten Weihnachtsgeschäft: die diversen Samsung Aktionen, wo es zum Smartphone/ zur Kamera ein Tablet on top gab. So was macht kein Hersteller, wenn die Läger nicht voll sind und der Abverkauf nicht passt.


    In Asien dagegen ist das Tablett-Knippsen ziemlich en Vogue, wie mir scheint. Zumindest wenn ich an meine letzte Paris Fahrt zurück denke - das Ausflugsschiff auf der Seine war fest in asiatischer Hand, und ca. 2/3 der Leute haben mit Tablett vor dem Gesicht dagestanden. Das sah dann ungefähr so aus (auch wenn das Bild nicht aus Paris, sondern aus Volterra in der Toskana ist):




    :mrgreen::mrgreen::mrgreen:


    M.E. kann man dann auch zu hause bleiben und Notre Dame auf dem TV anschauen, so wenig sieht man von der Umgebung... aber das ist auch nur meine Meinung :cheers:

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, das ist ein ziemliches Brett. Ich wüsste aber nicht, was gegen ein Tablet der 7- bis 8-Zoll-Grösse spräche. Wobei die durchgehend noch üble Kameramodule haben. Zunächst mal geht's scher bei den Smarties weiter. Da steckt man gerade mitten im Pixelrennen. In zwei Jahren dürfen wir da bestimmt mit mehr hochwertigen Kamerakonzepten rechnen...

  • Hast Du mal ein 7-8" Tablet in Händen gehabt? Ich habe eines als Firmengerät im Einsatz und finde das kleine Tab super zum surfen auf der Couch oder Android Spielchen zu machen. Aber zum Mitnehmen ist das doch auch wieder zu sperrig, da packe ich als Tourist & Gelegenheits-Fotograf dann entweder ein Smartphone oder eine kompakte Kamera ein. Das passt Beides in die Jackentasche, ein Tablet allenfalls in die Handtasche. Vom 10" ganz zu schweigen, das finde ich schon auf dem Sofa relativ unbequem (frag lieber nicht, was ich hier noch alles an Firmen-Hardware rumliegen habe :pink: )


    In zwei Jahren werden wir deutlich weniger 08/15 Smartphones haben (rechteckig, flach, Hersteller quasi nur am Logo erkennbar). Der Trend geht klar Richtung Wearables, Sony hat hier vor geraumer Zeit mit seinen beiden QX Objektiven mit NFC Anbindung vorgelegt. Neuestes Gadget ist die LG G Watch R, die das Bild der Smartphone Kamera via Bluetooth auf das Display am Handgelenk erhält. Ausgelöst wird am Handgelenk, gespeichert auf dem Smartphone. Auch sehr praktisch, wenn man mal unters Sofa schauen will - das Bild wird live übertragen.


    In zwei Jahren rechne ich mit gebogenen Displays, denn die Hersteller, egal ob der mäßig erfolgreiche Japaner oder die beiden Koreaner, stehen gerade mächtig unter Innovationszwang (insbesondere durch Konkurrenz aus Fernost, z.B. von Wiko oder Huawei) -> Smartphones dürften dann durchaus schon am Handgelenk getragen werden, und Kameras -evtl. als Zubehör, siehe Sony- drahtlos an das "Handgelenk" funken. Das G Flex von LG & Samsungs Galaxy Round sind Testballons.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das hatte ich sogar auf einem 8"-Tab getippt. Das Ding passt in meine Hosentasche (Jeans, hinten). Aber es geht mit gar nicht um Tab oder Smartphone sondern um Tab und Smartphone oder klassische Kamera. Und da spielen all Deine guten Punkte mit rein.

  • Zitat von "le spationaute"

    Mir kann keiner erzählen, dass das Smartphone nicht (mindestens auch) das Problem der Kamerasparte ist. Und wenn man sich die Lumias, Panasonics, Samsungs und die Sonys neben den unvermeidbaren Äpfeln so ansieht, dann ahnt man, dass beim Smartphone in Sachen Kameratechnik noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Das "Schweizer Messer" Smartphone kann eine echhze Kamera in meinen Augen nicht auf seinem Terrain besiegen.


    Für Ultrakompakten und die einfachen Point-and-Shoot Kameras werden die Smartphones sicher immer weniger Marktanteile übriglassen.
    Vielen reicht die Bildqualität eines guten Smartphones für ihre Zwecke auch einfach gut genug aus.
    Dazu kommt, dass natürlich häufig eine etwas Kompaktkamera der 'Boom-Jahre' mit dem aktuellen Smartphone verglichen wird und da die Bilqualität dann manchmal garnicht so viel schlechter ist.
    Dass Bildqualität jetzt auch bei den Kompakten nicht immer so das Kriterium ist, sieht man an den GoPros, die meinem Empfinden nach recht weit verbreitet sind - weil sie wasser- und aktionfest sind, benutztwerden können, wo es andere Kameras nicht können, weil sie einfach sind und recht gut filmen.


    Eine richtige Kompaktkamera benötigt ein Besitzer eines guten Smartphones eigentlich nur noch, wenn er Ansprüche an eine gute Bildqualität hat oder stark zoomen möchte.

  • Zitat von "le spationaute"

    Ich glaube, dass das über die Themen Ultrakompakt und Point-and-Shoot bald hinausgehen wird.


    Und ich glaube, dass das sehr von den individuellen Interessen/Lebensmodellen der Nutzer abhängig ist.
    Smartphones, Tablets und co. spielen ja nicht nur den Joker "ohnehin immer dabei" aus. Und gerade letztere dürften wohl eher nur bei Hipstern, Asiaten, bei in Cafe's herumsitzender Bohéme oder Leuten, die die Dinger beim Job brauchen, "immer" dabei sein.
    Nein, der dicke Joker ist die Vernetzung mit den heute unvermeidbaren sozialen Netzwerken, die Spontaneität des miteinander Teilens.
    Das sind meiner bescheidenen Meinung nach aber eher Benefits für Leute, die in urbanen Umfeldern knipsen, mit anderen Menschen interagieren, mitten im kulturellen Leben stehen. ;)
    Leute, die sich gern in der Natur Kulturlandschaft aufhalten, die Landschaften lieben und das, was darin wächst oder krabbelt, Leute, die gern auch mal für sich sind, haben verdammt wenig davon, mit einem Smartphone oder gar Tablet :ugly: zu fotografieren.
    Ich weiß, das ist eine aussterbende Spezies in Zeiten der rapide wachsenden Städte und des demografischen Wandel, aber vielleicht bleiben ja ein paar davon übrig... :roll:
    Ob die dann aber noch genug "Markt" sind, ist angesichts der globalisierten Riesenkonzerne mit ihren konsolidisierten Produktpaletten und kurzen Produktlaufzeiten jedoch ziemlich unwahrscheinlich. :kaffee:

  • Schade, dass das eine das andere ausschließen soll. So radikal ist es draußen in der Welt nicht.


    Diese Vernetzung hat längst viele ländliche Regionen erreicht und ist damit einem bekennendem Landei und Kuhkaffbewohner nicht fremd.
    Trotz der Vernetzung erfreue ich mich an dem was kreucht und krabbelt.
    Das kann man sogar teilen, dann freuen sich noch mehr.


    Und das ständige mitschleppen von Smartphones hat nun rein gar nichts mit dem Hippsterdasein zu tun. Selbst in der Generation 60+ in meinem Umfeld sind Smartphones mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme. Und das obwohl die auch alle in Kuhkäffern leben.

  • Zitat von "tassetee1"


    Und das ständige mitschleppen von Smartphones hat nun rein gar nichts mit dem Hippsterdasein zu tun.


    Ich meinte das ständige Mitschleppen von Tablets.

    Zitat von "manolo"

    Smartphones, Tablets und co. spielen ja nicht nur den Joker "ohnehin immer dabei" aus. Und gerade letztere...


    :)


    Das auch Landbewohner gern vernetzt sind, wollte ich ebenfalls nicht ausschließen und schon gar nicht (ab)werten.

  • Zitat von "manolo"

    Leute, die sich gern in der Natur Kulturlandschaft aufhalten, die Landschaften lieben und das, was darin wächst oder krabbelt, Leute, die gern auch mal für sich sind, haben verdammt wenig davon, mit einem Smartphone oder gar Tablet :ugly: zu fotografieren.


    Ein Tablet mit in die Natur zu nehmen ist schon etwas spezieller (vielleicht für digitale Karten?), aber ein Handy dürften inzwischen die meisten dabei haben.
    Wenn ich ins Gebirge gehe, gehört es bei mir zumindest zur Standardausrüstung - nicht weil ich dort surfen, facebooken oder whatsAppen will, sondern für einen hoffentlich nie eintretenden Notfall.
    Wenn ich mit diesem Gerät, dass eh dabei ist, dann auch schon die Kategorie Schnappschüsse oder Erinnerungsfotos befriedigend abgedeckt habe, dann bleibt die Standard IXUS etc. wohl daheim.

  • Zitat von "Franz"

    Kern seiner These ist, dass das Fotografieren für Nichtexperten zu kompliziert sei: ein Haufen Tasten und Räder, inkompatible Bezeichnungen, komplexe uneinheitliche Menüsysteme, proprietäre Objektiv-Bajonette und Speicherkarten, Foto-Magazine und Handbücher ähneln eher technischen Dokumenten für Ingenieure.


    Der Fluch der all-in-one-Geräte :roll: Je mehr Funktionen und Spielereien verbaut sind, desto mehr Knöppkens und desto umfangreicher die Menüs. Das Klagen der User wird noch zunehmen, wenn erst noch die Kaffeemaschine in der Cam integriert ist und der Fotograf beim Drücken auf die Taste (natürlich war's wieder mal die falsche) nicht mit einem schönen Foto belohnt, sondern von herumspritzenden heißen Latte macchiato verbrüht wird :ugly::shock::mrgreen:


    Vermeiden lässt sich das nur mit allumfassenden Automatiken - aber dann macht fotografieren halt keinen Spaß mehr :cool:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "manolo"

    Ich weiß, das ist eine aussterbende Spezies in Zeiten der rapide wachsenden Städte und des demografischen Wandel, aber vielleicht bleiben ja ein paar davon übrig... :roll:


    Ich denke schon, denn es war doch in der Vergangenheit nicht wirklich anders.


    Es ist zwar immer etwas unschön, die Menschen in Kategorien einzuteilen, aber irgendwie gab es doch schon immer zwei Arten von fotografierenden Menschen: Die einen, die Fotos schießen, um damit in erster Linie ihr Leben zu dokumentieren, das Familienalbum zu füllen, Urlaubsimpressionen einzufangen, etc. Dafür gab es früher die Polaroid, die analoge Kompaktkamera, schicke APS-Kameras, usw.
    Und was früher die analoge Ixus war, wurde später eben die digitale Ixus, jetzt das Smartphone und morgen vielleicht das Tablet oder die fotografierende Brille. In dem Bereich ging es aber schon immer nur darum, möglichst schnell zu einem hübschen Ergebnis zu kommen.


    Auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen, die Fotografie als Beruf, als ernsthaftes Hobby oder meinetwegen auch als Statussymbol ausüben. Dieser Markt ist wesentlich kleiner, aber relativ stabil. Andererseits ist diese Personengruppe dafür i. d. R. auch bereit, eine Menge Geld in eine "richtige" Kamera sowie in Zubehör zu investieren.


    Das ärgerliche für die Kamerahersteller ist, dass sie früher beide Personengruppen bedienen konnten, in Zukunft aber wohl nur noch die letztere...

  • Aber ist der zweite Markt nicht auch größer geworden? Momentan mag das Wachstum da begrenzt sein, aber ich habe das Gefühl, dass es heutzutage viel mehr ambitionierte Hobbyfotografen gibt (die viel Geld in ihre Ausrüstung investieren), als vor Beginn der Digital Fotografie.