Was kann eine DSLR, was eine Kompakte/Bridge nicht kann?

  • Zitat von "Roppongi"


    Ich erkläre es dir noch einmal an einem anderen Beispiel: Wenn sich zwei über Budweiser und Bitburger unterhalten und einer sagt: "Es gibt aber noch Radeberger!" Dann wäre das okay, so lange bis er nicht sagt, dass er Müller-Milch mit Schoko-Geschmack bevorzugt. Das wäre Offtopic! Jetzt verstanden?


    Nein, habe ich nicht. Wie auch? Wie willst du mir etwas erklären, was du anscheinend selbst noch nicht begriffen hast?


    Jetzt versuche ich es dir noch einmal an deinem Beispiel zu erklären: Wenn sich zwei über Budweiser und Bitburger unterhalten und einer sagt (ein Dritter wohlgemerkt): "es gibt aber noch Radeberger", finde ich das nicht nur offtopic, sondern auch ziemlich unhöflich. Er geht nämlich davon aus, dass die anderen beiden keine Ahnung vom schlechten Bier haben. Wäre er klug, sollte er auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Radeberger sie bei der Diskussion überhaupt nicht interessiert...

  • @ Roppongi


    Ui... so heftig?


    Es geht hier nun mal um Schwarz und Weiß und nicht um die unendlichen Grauzonen dazwischen.
    Außerdem reduzierst du den Vorteil einer Kompakten auf ihre namengebende Kompaktheit, wobei manche Highend-Kompakten größer sind als Einsteiger-DSLRs mit Kitoptik.
    Lässt man also die Kompaktheit außen vor, kann man anhand der anderen Kriterien wie Freistellung, Wechselobjektive die Spiegellosen getrost in einen Topf mit den Bespiegelten werfen und muss sie hier nicht gesondert hervorheben.

  • Zitat von "Roppongi"


    Ich weiß schon was jetzt wieder kommt: <<Aber in der Überschrift steht nichts von "Radeberger"...>>


    Das ist doch schon mal ein Fortschritt... ;)
    Nächster Schritt wäre, "Überschrift" durch "Diskussion" zu ersetzen!

  • ...Dann kommt hier mal das Köstritzer.


    Um mal Rappongi ein wenig zur Seite zu springen. Das Thema war ja eigentlich "Was kann eine DSLR, was eine Kompakte/Bridge nicht kann?" und da sind halt solche Sachen wie die Kompaktheit etc als Vorteile der Kompakten und Bridges hervorgegangen.


    Das Segment DSLR, SLT, Spiegellos sehe ich als eins. Die Spiegellosen sehe ich als Weiterentwicklung der DSLRs und als Antwort auf genau die Probleme, die diese Diskussion hier eigentlich zum Ursprung hat. Sie sind die Schnittstelle.


    Die Vor und Nachteile wurden ja nun zu genüge angesprochen, daher gehe ich einfach in die Beschreibung der realen Situation.


    Ich liebe DSLRs - keine Frage. Was mir die beiden 5er an Bildqualität liefern, ist gegenüber einer Kompakten wie von einem anderen Stern. Damit kann man Häuserwände tapezieren. Ob viel oder wenig Licht, DSLRs bieten für jede Lichtsituation die adäquate Antwort.


    Ich für mich stelle an die Bildqualität von Kameras sehr hohe Ansprüche, da die Bilder oft in mehr als 2m Kantenlänge gedruckt werden, oder in Magazinen umher schwirren.
    Kompakte Kameras sind für solche Sachen so gut wie unbrauchbar da sie keine Reserven bieten und man sich bei 4/5 der Kameras eh auf den JPG Output der Kameras verlassen muss.


    DSLRs geben einem eine Art von Sicherheit, ein Aspekt der sehr wichtig beim Arbeiten mit Kameras ist. Man nehme eine Kompakte und eine DSLR, je bei ISO 100 im RAW und gehe danach an den Rechner.
    Bei der Kompakten ist es so, dass man durch das RAW versuchen kann, noch ein wenig mehr aus den Daten zu bekommen, da die internen Aufbereitungen meist suboptimal sind.
    Bei der DSLR ist es so, dass die Daten meist so rein sind, dass die Möglichkeiten für die Datei fast unbegrenzt sind. Ein Vorteil, welcher bei den aktuellen DSLRs immer mehr schwindet, da die Dichte doch schon etwas zu hoch ist und die Detailaufbereitung auch schnell zu Problemen führt.


    Insgesamt ist es aber so, dass die DSLR da deutlich mehr Möglichkeiten bietet.


    Für die Sachen, mit denen ich mein Geld verdiene, würde ich nichtmal auf den Gedanken kommen, eine Kompakte zu nehmen.
    Nun gibt es ja aber auch von mir die private Person, die gerne Städtetouren etc macht und an genau der Stelle, wird die Sache zum Problem. Da stimmt das Verhältnis nicht mehr. Eine 5d plus 3-4 Objektive zieht dann schnell mit min. 5-10kg an den Schultern, was nach 10km Fussmarsch hübsche, blutige Striemen am Nacken hinterlässt, die Beine schwammig werden lässt und zu echten Problemen führt, wenn man ständig in die Hocke geht. Ich bin lange Touren und Tage gewohnt, aber ich wurde immer frustrierter, daher hab ich nach was kleinerem gesucht.


    Bei den Kompakten gab es früher wirklich tolle Bridges. Ich nenne jetzt mal unsere Minolta A200. Wie andere Vertreter ist sie eines der großen Ausrufezeichen einer tollen Generation von High-End Bridges, wie sie heute nicht mehr existieren.


    Eigentlich hätte ich jetzt einfach die 5d gegen die A200 für unterwegs tauschen können, aber die 8Mpix reichen mir nicht, da ich die Bilder der Touren auch wieder verkaufe. (Die der A200 werden auch gerne genommen)
    Die Kamera ist recht träge beim AF und ich möchte einfach freistellen können, da das ein Teil meiner Vorstellung von Gestaltung ist. Die Bildqualität ist max bis ISO 100 qualitativ noch als nutzbar zu bezeichnen, bei vielen aktuellen Backlight CMOS Sensoren kommen mir die Fragezeichen bei ISO100.


    Zielsetzung war also eine Kamera, die eine vergleichsweise hohe Bildqualität bietet, mehr Möglichkeiten beim Freistellen bietet als eine Kompakte aber trotzdem ähnlich kompakt wie eine G12 ist.


    Also eine Kamera welche all den Vor- und Nachteile dieser Diskussion hier entgegnet. Die Antwort war für mich letztendlich die Spiegellose.


    Die Bildqualität meiner Pen ist bei weitem nicht auf dem Niveau der 5ds, aber sie ist deutlich über dem der ganzen aktuellen Kompakten. Ich kann Freistellen und habe trotzdem eine bessere Tiefenschärfe als bei den 5ern. Das ganze bei sehr kleinen Objektiven und insgesamt kleinen Abmessungen des Bodys - halt G12 Niveau.


    Für eine A200 hat man, als sie noch neu zu bekommen war, 700€ bezahlt. Für eine E-PL1 + 14-150mm bezahlt man heute 600€. Im Endeffekt hat man dann in etwas das selbe wie früher nur mit einer besseren Bildqualität. Technisch war die A200 aber schon ausgefeilter, da haben die Pens noch zu viele Kinderkrankheiten, zumal der Sensor deutlich mehr leisten müsste, wenn man mal zu einer 7d hinüber schielt, welche die selbe Pixeldichte hat.


    Die Bildqualität der A200 war jedenfalls so hoch, dass man damals noch überlegen konnte, dass wenn man am Tage unterwegs ist, ob man überhaupt eine DSLR mitnehmen braucht. Die RAWs hatten zudem dann auch noch richtig Potential.


    Angesichts der Tatsache, dass seitdem mehr als ein halbes Jahrzehnt vergangen ist, ist diese Diskussion heute viel härter zu führen als damals. Da hatte man es noch schwerer gegen die Kompakten zu wettern. Das war eine Zeit, wo man selbst bei Dpreview noch der Meinung war, wir vergleichen mal eine Nikon D50 mit einer Fuji F10, weil die Innovationen auf dem kompakten Sektor damals noch gravierend waren. Der Sensor einer solchen Fuji kombiniert mit den Prozessoren und der Software aktueller Fujis, würde wohl zu vernichtenden Ergebnissen für aktuelle Fujis führen.


    Das hat damals richtig Spass gemacht! Man musste nicht zwangsläufig zu den DSLRs flüchten, weil die Kompakten so schlecht waren.


    Die meisten aktuellen Kompakten scheitern am ISO 100. Die Rauschalgorithmen würden vielleicht so manch einem Surrealisten noch Freude bereiten, aber dem anspruchsvollem Fotofreund ist das Lachen schon lange im Halse steckengeblieben.


    Kameras vom Schlage einer FZ100 und HS10/20 zeigen eindrucksvoll den Niedergang dieser einst sehr stolzen Kameraklasse. Das hat auch nichts mehr mit Anspruch zu tun, oder ob man die Bilder runterskaliert oder irgendwas. Die Bilder sind einfach technisch von einer ausserordentlich schlechten Qualität. Sowas, was die bei ISO 100 abliefern, liefert meine großen bei ISO6400 ab.


    Zum Glück gibt es ja inzwischen wieder eine Hand voll Kameras bei den Kompakten, welche dem Trend entgegen schwimmen und für mehr Qualität auch bei den Kompakten sorgen.


    Manchmal hört es sich hier im Forum an, als wären DSLR Besitzer eine elitäre Gruppe von Technik-Nerds, denen es gar nicht mehr ums fotografieren geht, sondern nur um die Technik. Ich denke allerdings eher, dass es sich dabei größtenteils um Hobbyfotografen handelt, welche einfach Spaß an qualitativ guten Fotos haben. Warum soll ich denn eine Kamera nehmen, mit der ich eine schlechte Bildqualität bekomme?!? Muss ich als Amateur auf ein hohes Level an Bildqualität verzichten, nur weil ich kein Profi bin!? Es ist doch die Basis eines guten Bildes, gutes Werkzeug zu haben.


    Es ist mit den meisten DSLRs heute einfacher ein gutes Bild hinzubekommen, als mit den Kompakten. Einfach weil diese Kompakten genug mit sich selber beschäftigt sind, da sie keinerlei Reserven mehr besitzen. Die DSLRs sind heute ebenfalls knackig abgestimmt und liefern fertiges Material per Automatiken. Das war vor ein paar Jahren oft nicht so einfach, da die DSLRs noch nicht wirklich auf den Anfänger ausgerichtet waren.



    Ich hör jetzt mal lieber auf, sonst mutiert das hier noch zum Roman. Was ich sagen will, dürfte jeder versanden haben... .

  • Zitat von "ghooosty"

    Bei den Kompakten gab es früher wirklich tolle Bridges. Ich nenne jetzt mal unsere Minolta A200. Wie andere Vertreter ist sie eines der großen Ausrufezeichen einer tollen Generation von High-End Bridges, wie sie heute nicht mehr existieren.


    Mit der A200 ging die Marschrichtung leider schon in die falsche Richtung. Als offizzieller "Nachfolger" von der A2 war sie bereits an einigen Stellen deutlich abgespeckt. (Z.B. EVF)
    Und Du hast Recht, die Gesamtqualität der Bridges hat seitdem merklich nachgelassen.

    Zitat von "ghooosty"

    Kameras vom Schlage einer FZ100 und HS10/20 zeigen eindrucksvoll den Niedergang dieser einst sehr stolzen Kameraklasse.


    Die HS20 würde ich da jetzt noch nicht nennen. Warten wir doch erstmal ab, bis es sie gibt, bevor wir sie zerreißen. ;)


    Rappongi muss ich insofern Recht geben, als dass ja die MFT-Cams durchaus die aussterbende Gattung der Bridge-Kameras ersetzen könnten.
    Der Ansatz ist eben ein entgegengesetzter: Haben die Bridges versucht, durch immer mehr (semi-)professionelle Funktionen sich an DSLRs heranzutasten, versuchen es die spiegellosen Systemcams von der anderen Seite her, nämlich die guten Eigenschaften der DSLR kompakt zu bekommen. Ob der eine oder der andere Weg "besser" ist, ist Ermessens- oder Geschmackssache.


    Hier kann man wohl leider nur abwarten und schauen wie sich der Trend bzw. der Markt entwickelt.

  • Das Einzige, das ich nicht mehr hören kann, ist, daß man mit JEDER Kamera gute Bilder machen kann. Was soll denn so eine Flapselung, wenn doch jeder andere Ansprüche hat. Die gegenwärtige Technik ist limitiert, insbesondere bei Kompaktkameras, und Einige brauchen und wollen mehr. Mehr Möglichkeiten und höhere Bildqualität.


    Nein, das hat auch nichts damit zun tun, daß der Photograph hinter der Kamera steht.


    Bis auf diese Sache, is mir die Thematik Kompakt oder DSLR egal. Hauptsache ein jeder ist ( so gut wie möglich) glücklich.


  • was soll die Augenwäscherei?
    APS-C und die damit verbundene Bildqualität/Dynamikumfang/Freistellung habe ich nur mit den Modulen 1 und 4 (wobei Freistellung beim WW eher ..).
    Modul 2 ist dann schon ein 1/1,7" Sensor .. also da nich von Dynamikumfang, Bildqualität und Freistellmöglichkeit als DSLR zu sprechen ist schon dummdreisteste Marketingwunderkerze! .. und das Minnisuppenzoom von Modul 3 auf einem 1/2,3" Sensörchen .. wunnebar.
    Und so richtig kompakt ist es auch nicht mehr, wenn ich mehr als ein Modul mitnehmen möchte ...
    und wollen wir uns jetzt noch den Preisen widmen und mal schnell goggeln?
    Für eine Kombination mit 50er KBäquiv auf APS-C und einem 24-72 Zoom auf 1/1,7" Sensor zahl ich um 1300€ ... mit dem was die gesamte Konkurrenz für den Preis anbietet kann das jeder selber vergleichen. Die GXR ist was für verspielte Techniknerds mit zuviel Geld die nicht ergebnisorientiert sind ... was ja kein Problem ist, ist ja ein Markt mit steigender Tendenz

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab das hier schon mal geschrieben ( Re: Was kann eine DSLR, was eine Kompakte/Bridge nicht kann?:(


    - Es gibt weitaus mehr Systeme als nur 'DSLR' und 'Kompakte/Bridge'.
    - Jedes System hat Eigenschaften, die es positiv von anderen Systemen unterscheidet (negativ natürlich auch).
    - Auffallend gute Bilder wird man nur machen, wenn man sich diese systembedingten Stärken zu Nutze macht, nicht wenn man versucht, gegen die Schwächen anzuarbeiten.
    - Man sollte sich von der falschen Vorstellung lösen, jedes Bild, mit jeder Kamera machen zu können.


    Die Fragestellung hier im Thread beschränkt sich (auch wenn das jemand nicht wahrhaben will) auf DSLR vs. Kompakt. Die Vorzüge hier sind v.a. (ich beziehe mich der Übersicht zuliebe eher auf wirklich Kompakte als auf Bridges):


    - geringere Kameragröße -> unauffälligere Erscheinung (Kompaktkamera)
    - geringerer Preis -> potentiell größere Risikofreude (Kompaktkamera)
    - geringeres Gewicht -> größerer Immerdabeifaktor (Kompaktkamera)
    - kleinerer Sensor -> größere Schärfentiefe, bessere Makroeignung sofern nur natürliches Licht verwendet werden soll (Kompaktkamera)
    - Systemgedanke -> größere potentielle Vielseitigkeit, Stichworte UWW, Portraitoptik, Lensbaby, Tilt-Shift, Balgen, alte Optiken usw (DSLR)
    - höheres Gewicht -> bessere Handhabung (DSLR)
    - paralaxenfreier und optischer Sucher (DSLR)
    - höhere Geschwindigkeit -> bessere Sporteignung (incl. Kinder und Haustiere) (DSLR)
    - größerer Sensor -> besseres Freistellungspotential, geringeres Rauschen, höhere (echte) Auflösung (DSLR)
    - Systemgedanke II -> Nutzung von externen Blitzen, Lichtanlagen, Ring- und Makroblitzen etc. (DSLR)


    und so weiter und so weiter...


    All das ist bekannt und braucht hier eigentlich keinen x-ten Aufguss. Auch nicht unter Seitenblick auf bereits genannte vielzahl ganz anderer Systeme. Meine Botschaft, kondensiert:


    Man muss die Stärken eines Kamerasystems/einer Kamera nutzen können. Dann kann man mit jeder (!) Kamera gute Bilder machen (sorry, Ritter ;) ) - z.B. auch mit einem iPhone ( http://www.poyi.org/68/17/third_01.php ). Aber nicht jedes Bild mit jeder Kamera.

  • Ich bleibe dabei: Ich brauch beides !


    Eine D-SLR zum Angeben und schöne Fotos machen - mit langem (!!) Tele


    Eine Kompakte für die Tasche an meiner Schwimmweste, damit ich beim Kajak fahren Bilder machen kann. Ohne aus dem Kajak aussteigen zu müssen, um meine D-SLR aus ihrem Plastikbeutel zu wickeln ...


    Für jeden Zweck eben das, was unter den gegebenen Bedingungen :idea: die best möglichen Bilder zu machen. Klar ist: Wenn ich bei Tag mit dem Kajak in einer Schlucht fahre, dann habe ich da unten oft so wenig Licht, dass ich kein Bild mache - weil ich weiß: Das wird nix !! Ich weiß auch: Mit meiner Pentax K10D und dem 2,8/16-50 wäre das hier gut gegangen. Aber die habe ich hier aus guten Gründen einfach nicht dabei. Basta. Und wenn ich keine (wasserfeste) Kompakte hätte ?? Na dann gäbe es mein Avatar-Bild eben auch nicht .... :!::?::idea:


    Bei anderen Gelegenheiten habe ich - ebenfalls aus guten Gründen - die Kompakte ganz sicher nicht dabei ... :idea: Na so was aber auch ....


    Gruß Thomy

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger