Wenn ich in den einschlägigen DOF-Rechnern von größerem Sensor auf kleiner umschalte (z.B. VF > APS-C), verkleinert sich der DOF. Ich ging immer vom Gegenteil aus.
Verstehe oder mache ich was falsch?
Wäre dankbar für eine Erklärung.
Wenn ich in den einschlägigen DOF-Rechnern von größerem Sensor auf kleiner umschalte (z.B. VF > APS-C), verkleinert sich der DOF. Ich ging immer vom Gegenteil aus.
Verstehe oder mache ich was falsch?
Wäre dankbar für eine Erklärung.
Nur ein Versuch...
Solange Du nur die Aufnahmefläche verkleinerst wandert die gleiche Brennweite in Richtung Tele.
Also dorthin wo die DOFs kleiner sind.
Bei äquivalenter Brennweite sollte dann der uns allen bekannte Effekt der Vergrößerung des
scharfen Bereiches eintreten.
Oder so...
Kleiner vs großer Sensor ist kein geeignetes Kriterium für die Bemessung der Schärfentiefe! Möchte man das irgendwie vergleichen, dann müssen alle(!) relevanten Parameter einander angeglichen werden.
Abweichungen ergeben sich immer dann, wenn genau das nicht geschieht. In welcher Weise diese Abweichungen sich auswirken, also ob nun mehr oder weniger relative Schärfentiefe, kann man nur sagen, wenn alle relevanten Parameter bekannt sind und in welcher Konstellation diese zueinander stehen. Einfach nur Sensor groß vs klein alleine reicht dafür nicht aus, da können viele unterschiedliche Werte entstehen, je nach dem ...
Mit liebem Gruß
Frank
Danke schon mal!
Bei äquivalenter Brennweite sollte dann der uns allen bekannte Effekt der Vergrößerung des
scharfen Bereiches eintreten.
Daran hatte ich auch gedacht; habe aber wohl in die falsche Richtung korrigiert, nehme ich zumindest an
Möchte man das irgendwie vergleichen, dann müssen alle(!) relevanten Parameter einander angeglichen werden.
Soweit richtig und war mir auch klar. Aber damit es sich ganz ins Gegenteil umschlägt, müssten die Unterschiede doch ziemlich groß sein, oder?
Es ging mir auch nicht um einen präzisen Vergleich, sondern nur darum, dass größere Sensoren einen höheren Freistellungspotential haben.
Ich glaube, mein Denkfehler war tatsächlich die Umrechnung der Brennweite in die falsche "Richtung".
Danke auch dir
... dass größere Sensoren einen höheren Freistellungspotential haben.
Genau das ist der springende Punkt! Ist es denn tatsächlich so, dass größere Sensoren ein höheres Freistellpotential haben?
Anders gefragt: was sind die tatsächlichen Faktoren, die die Schärfentiefe beeinflussen und welche Rolle spielt dabei die Sensorgröße ...
Mit liebem Gruß
Frank
und welche Rolle spielt dabei die Sensorgröße ...
Nur indirekt über die Größe des Zerstreuungsktreises, würde ich sagen.
Alle anderen Faktoren sind ja hinlänglich bekannt.
[geklärt] ‚Shallow Depth of Field‘ | Stefan Senf – Motivprogramm
Bei gegebenem Abbildungsmaßstab (z.B. einem Portrait) und gegebener Blende/Lichtstärke (z.B. 2,8) ist die Tiefenschärfe von der Brennweite völlig unabhängig. Klingt blöd, stimmt aber.
Da ist dann die Entfernung die Variable.
Genau.
Der Einstein hatte schon recht, ist einfach alles relativ ...
Der Durchmesser der sog. Zerstreuungskreise wird ja allgemein als Kriterium für Schärfe angesehen, also dass, was unser Sehapparat und somit unser Auflösungsvermögen als tolerabel und somit scharf wahrnehmen. Das wiederum hängt maßgeblich vom Betrachtungsabstand ab und, was die Sensorgröße betrifft, auch vom Vergrößerungsfaktor des Sensorformats. Dieser Faktor fällt umso geringer aus, je größer ein Sensor ist. In dieser Hinsicht würde man also ein KB Format weit weniger vergrößern als ein 1" Cropformat , um ein gleich großes Abbild zu erhalten. Und genau das macht den Unterschied aus bei der Frage, wie groß der tolerierbare Zerstreuungskreisdurchmesser sein darf, wenn man eine gleich große Abbildung (z.B. Crop vs. KB) miteinander vergleicht. Nur unter dieser Bedingung wirkt sich der größere Sensor aus ...
Mit liebem Gruß
Frank
Und jetzt Mittelformat
Der Einstein hatte schon recht, ist einfach alles relativ ...
Kaum eine Erkenntnis wird so oft mißinterpretiert wie das Relativitätsprinzip.
Nur unter dieser Bedingung wirkt sich der größere Sensor aus ...
Verstehe ich nicht, bzw. ist missverständlich formuliert - denn der größere Sensor wirkt sich IMMER schärfentiefentechnisch aus, weil man mit gleichem Objektiv mit größerem Sensor ja näher rangehen muss, um den gleichen Bildausschnitt zu bekommen. Und was näher rangehen in dieser Hinsicht bedeutet, weiß ja jeder aus der Makrofografie.
Wenn ich in den einschlägigen DOF-Rechnern von größerem Sensor auf kleiner umschalte (z.B. VF > APS-C), verkleinert sich der DOF. Ich ging immer vom Gegenteil aus.
Verstehe oder mache ich was falsch?
Ich hatte hier neulich den einzig vollkommenden DOF-Rechner vorgestellt, den ich finden konnte:
Empfehlung: guter DOF-Simulator
Genau das sage ich doch, die Größe des Sensors wirkt sich aus, ist aber trotzdem nicht die Ursache! Letztere hat vielmehr mit Betrachtungsabstand, Vergrößerung, Brennweite, Blende, Äquivalenzen usw. zu tun, hier gilt es zu unterscheiden, was was bewirkt!
Mit liebem Gruß
Frank
[geklärt] ‚Shallow Depth of Field‘ | Stefan Senf – Motivprogramm
Bei gegebenem Abbildungsmaßstab (z.B. einem Portrait) und gegebener Blende/Lichtstärke (z.B. 2,8) ist die Tiefenschärfe von der Brennweite völlig unabhängig. Klingt blöd, stimmt aber.
Jein, so wirklich richtig ist das eigentlich nur im Nahbereich - im von dir genannten Portraitbereich ist das bereits rechnerisch ein bisschen fehlerbehaftet, wenn man richtig weit weggeht, ist die Aussage dann irgendwann falsch.
Lektüre (Wikipedia):
Schärfentiefe – Wikipedia
Beispielbild:
Schärfentiefe und Abbildungsmaßstab | Markus Wäger | Fotografie & Gestaltung
Lange Lektüre (von Zeiss):
cln35_en_web_special_bokeh.pdf
(--> z.B. Diagramm auf Seite 30)
Herleitung der Berechnung auf einer privaten Seite:
Gesamte Schärfentiefe berechnen
Hier eine Tabelle mit der Formel aus dem Wiki-Artikel, welche besagt, ab welchem Verkleinerungsfaktor (1/Abbildungsmaßstab) deine Annahme für z.b. APS-C >10% Fehler hat:
Dazu muss man sagen, dass ein Verkleinerungsfaktor von 100 noch nicht wahnsinnig viel ist, wenn ein APS-C Sensor 2cm groß ist - in dem Bereich kann man durchaus noch freistellen.
ist die Tiefenschärfe von der Brennweite völlig unabhängig
"Völlig unabhängig" wäre es dann, wenn Abbildungsmaßstab keine Rolle spielen würde. Denn dieser ist ja, auf Entfernung bezogen, doch abhängig von der Brennweite