Zum Teil sind die Produzenten der ganzen "Knipsen" auch selbst schuld! Was ist denn passiert? In den kleinen Kisten waren fast immer die gleichen optischen Baugruppen vorhanden. Da gibt es oder gab es so eine Chinabude, die für alle produziert haben/hatten. Selbst die Software (Gesichtserkennung etc.) kam meines Wissen auch nur von einer Firma. Alle haben dann nur noch ein Gehäuse darumgebastelt und irgendeinen Namen draufgebeppt. Das war der Fortschritt über mehrere Jahre. Mal hatten sie das Rauschen dieser kleinen Chips mehr oder weniger im Griff. Dann kam die Welle mit möglichst vielen Megapixeln. Und das auch noch in einem Produktzyklus der Schwindelerregend war. Gefühlt kam jede Woche eine neue Kamera auf den Markt. Die Dinger haben sich so gut wie gar nicht vom Konkurenten unterschieden. Es war absolut egal, welche Kiste man kaufte. Dass das auf Dauer ruinös ist, war zumindest mir klar. Dann wurden die Handys immer besser, aber die Fotos sind mir einfach zu glatt gebügelt (auch heute noch - ich habe ein iPhone 6). Fotografieren mit einem Tablet finde ich einfach nur komisch. Die halten da halbe Cerankochfelder in die Luft.
Und was haben die "Großen" in der Zeit getan? Hier mal ein Sensor mit höherer Auflösung, da mal ein Tiefpassfilter weg, dann mal wieder dabei, die CPU´n erneuert (wahrscheinlich, weil die Chipbude, die die Customchips herstellte einfach keine mehr auf Lager hatte) und das war es im großen und ganzen. Klappdisplays mit Touch-Funktion haben die doch erst unter dem Druck des Marktes eingeführt.
Die "Großen" haben ihre Consumerlinien auch viel zu schnell erneuert und das teilweise für unglaublich niedrige Preise. Da hat dann fast jeder sich so´n Teil mit Kitobjektiv gekauft und kapierte erst nach dem Kauf, dass er nochmal in den Laden musste, um ein Telezoom dazu zu kaufen. Also auch hier "Einheitsbrei" und Billiglinsen auf ganzer Linie. Wirklich interessante Produktlinien (D200/D300) wurden nicht weiter entwickelt.
Wenn ich mir im Nachbarforum die Angaben zu den Auslösungen der dort angebotenen Kameras so ansehe, muss mann einfach feststellen, dass die Leute dann irgendwann die Lust verloren hatten. Ich habe mir beispielsweise vor 2 Jahren eine gebrauchte Nikon D200 mit unter 2.000 Klicks gekauft. Was hat der Vorbesitzer die letzten Jahre damit gemacht? 2.000 Auslösung sind ein Witz!
Die einzigen, die m.E. derzeit noch wirklich innovativ sind, sind Panasonic und Olympus. "Liebling ich habe die Kamera geschrumpft". Als erstes den Spiegel weggelassen, ein einheitliches Bajonet und eben Klappdisplays mit Touch-Funktion. Eine Einheit mit 16 MPix und Objektiv mit bis zu 300 mm Brennweite (umgerechnet) im Bereich von rd. 500 - 600 g anstatt mehreren Kilos. Dazu passt das alles auch noch in eine etwas größere Jackentasche. Gemäßigte Produktpfege ist bei beiden erkennbar. Bis auf Sony und Olympus bietet keiner der Großen einen 5-Achsen-Bildstabi an. Oder was ist mit Live-Bulb? Ist das denn so schwer?
In meinen Augen sind die an der Marksättigung selbst schuld. Erst den Markt überschwemmen, die Kunden mit den bescheidenen Bildergebnissen im Regen stehen lassen (Kitobjektive) und bloß keine Beratung (bei den Kistenschiebern).