Familienfoto - Worauf achten?

  • Hallo,
    Hannelore wird 75 und soll ein Familienfoto erhalten.


    Wir sind 5 Personen, drei Frauen, zwei Männer. Alter 20 / 22 /51 / 52 / 60 Jahre. zwei Kinder / zwei Enkelkinder /eine Schwiegertochter.
    Gehe ich recht in der Annahme, das Körpergröße vor Alter geht? Wie würdet Ihr die Personen aufteilen?


    Kamera PL1
    Objektive: Pana 20mm / 14-42mm / Pentax 50mm / Olympus 40-150


    Worauf ist bei der Kamera Einstellung zu achten?
    Welches Objektiv würdet Ihr nehmen?


    Das Foto wird morgen (Freitag) gegen 14:oo Uhr gemacht.


    gruss.fritz

    • Offizieller Beitrag

    Sucht euch gutes, diffuses Licht und einen ruhigen Hintergrund. Das ist die halbe Miete. Kunstmuseen sind oft gut. Stativ, ISO niedrig, mittlere Blende (5.6 bis 8), sichere Zeit 1/30 oder kürzer, Gruppierung nach Gefühl, keine Orgelpfeifen, die größten in die Mitte hinten, die kleinsten in die Mitte vorn.

  • Vermutlich wird die Aufnanahme draußen geschehen da kein Museum in der Nähe ist. Geht auch eine Kirche?


    OK. also ein Stativ, niedrige ISO, Brennweite 5,6, Bildmodus Portrai, diffuses Licht


    Welcher Ausschnitt sollte gewählt werden? Ganzer Körper oder Hüfte oder Oberkörper?
    Wechches Objektive sollte ich dafür nutzen?


    gruss.fritz

  • Welcher Ausschnitt sollte gewählt werden? Ganzer Körper oder Hüfte oder Oberkörper?
    Wechches Objektive sollte ich dafür nutzen?

    Ich würde beides machen, also 1x groß mit Füßen - Nachteile, die Gesichter sind schon doll klein und Du musst aufpassen, dass alle vernünftig stehen (Füße oder schiefes Stehen) - und 1x nur Oberköper ab Hüfte. So hast Du beides. Auf jeden Fall mehrere Aufnahmen. Irgend jemand hat immer die Augen zu. Da Du mehrere Aufnahmen machen solltest, wäre ein Zoom praktisch. Das nervt, wenn Du sagen wir mal von jeder Version 6 Aufnahmen machst und dann auch noch mit den Objektiven rum machst. Nicht jeder hat Verständnis für Deine Bemühungen, auch wenn sie später von den Aufnahmen begeistert sind.


    Wenn´s draußen ist, lass die Gruppe nicht direkt in die Richtung sehen, aus der das Licht (Sonne) kommt. Sonst hast Du jede Menge "Chinesen" auf der Aufnahme oder ganz viele "Heinos", weil sich eventuell Brillen selbst abtönen.

  • Welcher Ausschnitt sollte gewählt werden? Ganzer Körper oder Hüfte oder Oberkörper?

    Schön ist, was gefällt.
    Ich würde möglichst einige unterschiedliche Aufnahmen machen und dann am Ende auswählen, was am besten gefällt.


    Ruhig auch was unkonventionelles, ... also auch mal (schräg) von oben oder unten fotografieren oder alle stecken die Köpfe zusammen und es sind fast nur die Köpfe auf dem Bild ... einfach etwas rumexperimentieren.
    Und dabei ruhig etwas Spaß haben, dann sind die Leute entspannter und gucken viel netter in die Kamera als wenn man zu viele Anweisungen gibt.


    Kamera(-Einstellungen) und Objektiv finde ich eher zu vernachlässigen, da kann man sich ggf. auch auf die Automatik verlassen. Wenn man nicht genau weiß was man einstellen soll, dann tut es ggf. die Programm-Automatik sogar besser.


    Viel wichtiger finde ich in so einer Situation das Licht. Ein Blitz scheint ja wohl nicht vorhanden zu sein, daher sollte auf eine möglichst helle und gleichmäßige Ausleuchtung geachtet werden (Kirche finde ich daher eher nicht sinnvoll)
    Ich würde die Aufnahmen irgendwo draußen machen und versuchen, Situationen mit Licht/Schatten-Bereichen zu vermeiden.
    Es sieht zwar erstmal schön aus, wenn die Sonne scheint, aber für Fotos ist bedecktes Wetter eigentlich viel einfacher zu beherrschen.
    Auch sollte der Hintergrund eher dunkel sein und keine Lichtquellen von hinten auf die Personen scheinen ... also z.B. auf keinen Fall die Personen vor einem hellen Fenster platzieren ...


    Wozu man bei so einem Foto ein Stativ benötigt ist mir unklar, das wäre MIR viel zu unflexibel.
    Es sei denn man ist gezwungen das Foto per Fernauslöser zu machen und der Fotograf soll mit aufs Bild.

  • Darüber gibt es ganze Bücher! Vieles haben meine Vorredner schon erwähnt, deshalb stelle ich hier mal ein kleines Beispiel dar. Dann kannst Du entscheiden, ob Du davon etwas übernehmen willst, oder es "irgendwie, bloß nicht so" haben willst:


    digitalfototreff.de/wcf/index.php?attachment/18015/


    Wichtiger als alle formalen Gestaltungsregeln ist nach meiner Erfahrung, dass sich die beteiligten Personen selbst gut getroffen sehen - und zwar ALLE! Und das ist per se ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem, über dieses Foto haben sich fast alle gefreut. Die meisten schauen recht freundlich drein, die Gesichter sind nicht allzu verkniffen, trotz etwas Gegenlicht. Vieles ist unvollkommen: die beiden Herren recht außen sollten sich nicht überschneiden! Das Gitter links oben ist nicht grade fotogen. Das Oberhemd des Jungen im VG ist an der Grenze zum Überstrahlen. Usw. usf..


    Aber: die Posen sind relativ ungezwungen, alle haben sich so hingesetzt und -gestellt, wie sie es selbst wollten. Das (ältere) Jubel-Paar wollte nicht in der Mitte sitzen und tut es folglich auch nicht. Die Location war vorher nicht geplant (neben der Gaststätte), der HG ist zwar etwas unruhig, aber immerhin leidlich homogen, man findet dort wenig, was ablenkt. Und: der Hintergrund ist nicht gleißend hell, so heben sich die Personen davor etwas ab. Für die lockere Staffelung in einer 4-er Abwehrkette bot sich ein kleines Mäuerchen geradezu selbstlos an. Das Licht ist diffus, es gibt keine harten Schatten.


    Das wären so die wesentlichen Sachen, auf die man achten kann:
    - Staffelung der Personen
    - Posen nicht zu steril, wenn die eine oder andere Schulter zur Kamera zeigt, lockert das auf
    - Hintergrund dunkel, möglichst wenig Ablenkendes, und auf keinen Fall irgendwelche Äste oder Masten, die den Leuten aus dem Kopf wachsen.
    - 10-15 Aufnahmen machen, dabei den Standort um je einen Schritt variieren, und die Leute mit dummen Sprüchen bei Laune halten.
    - Überschneidende Personen noch auseinander dirigieren.
    - Eher knapp belichten (habe ich hier falsch gemacht): nichts ist hässlicher als ausgefressene Spitzlichter auf fettigen Nasen.
    - Wenn's geht, diffuses Licht. Wenn das nicht geht, evtl. sogar mit Aufhellern/Reflektoren arbeiten. (Aber wer hat die als Laie schon dabei?)


    Wie gesagt: perfekt wird es selten, aber wenn viele ihren Spaß an den Fotos haben - mehr kannst Du kaum erreichen.

  • Eigentlich ist dem was @kleiner_Hobbit geschrieben hat nicht viel hinzuzufügen.


    Bei so einer kleinen Anzahl von Leuten finde ich auch oft schick, sie seitlich gestaffelt aufzunehmen.
    Hier mal ein Beispiel welche Anordnung ich meine: marx-engels-lenin-stalin.jpg
    Das ist ausdrücklich KEIN Statement in irgend eine Richtung, dient nur der Illustration der Aufstellung.
    Dabei ist jedoch keine zu offene Blende zu wählen, sonst sind Tante Erna oder Onkel Willi nicht richtig scharf abgebildet...

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Vielen Dank für die hilfreichen Anregungen welche mich nun sehr viel entspannter an die Sachen rangehen lasssen.


    Objektiv ist nicht so wichtig?
    Vom Gefühl her würde ich das 50er Pentax 1:1,7 nehmen. Das hat zwar niccht so ein gutes Freistellungspotential wie das 40-150 er aber eine weichen Bildeindruck.


    gruss.fritz

  • Vielleicht noch eine Sache, die nicht so beachtet wurde:

    Wir sind 5 Personen, drei Frauen, zwei Männer...

    Das ist ein sehr kleines Grüppchen, und es sind keine (kleinen) Kinder dabei. Da würde ich etwas mit der Aufstellung spielen. MMn am besten als locker zusammenstehendes Häufchen, das durchaus plastisch wirken kann. Bei so kleinen Gruppen kann man auch unterschiedliche Formate (Quadrat!!) versuchen.


    Die außen stehenden Personen müssen nicht unbedingt in die Kamera schauen, sondern dürfen Richtung Bildmitte blicken. Das hat man früher bei professionellen Gruppenaufnahmen (Studio) häufig gemacht. Dadurch kann der Eindruck einer Dynamik innerhalb der Gruppe entstehen und wirkt nicht so starr und statisch wie der steife Blick Richtung Fotograf.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag

    Falls das noch niemand erwähnt hat: Mach auf jeden Fall immer mehrere Bilder schnell hintereinander, sonst hat auf dem besten Bild womöglich jemand gerade geblinzelt. Zu Not kannst du dann auch einen Kopf aus einem anderen Bild einmontieren, ohne dass es auffällt.


    Ansonsten gibt's viele Quellen im Netz, die Anregungen z.B. zu Posen liefern, z.B. hier:
    Gruppenfotos: 8 Tipps für für Fotos von Gruppen | Albelli.de

  • Vielen Dank für die hilfreichen Anregungen welche mich nun sehr viel entspannter an die Sachen rangehen lasssen.


    Objektiv ist nicht so wichtig?
    Vom Gefühl her würde ich das 50er Pentax 1:1,7 nehmen. Das hat zwar niccht so ein gutes Freistellungspotential wie das 40-150 er aber eine weichen Bildeindruck.


    gruss.fritz

    Exakt das hier:

    Du willst nicht freistellen!!!

    Eine größere Gruppe Menschen ist viel groß um sie wirklich freizustellen, wenn du hier mit offener Blende fotografierst, sind am Ende nur ein paar Abgebildete etwas unscharf, dazu wird der Kontrast schlechter,...
    Selbst wenn du nur Köpfe fotografierst und etwas Freistellung hinbekommst, dann werden immer nicht alle scharf sein, was bei einem Gruppenfoto gewöhnlich ein no-go ist.


    Nimm auf jeden Fall ein Autofokusobjektiv, Blende deutlich ab und vermeide so Probleme. :)



    Demn Tipp mit ruhigem Hintergrund und diffusem Licht kann ich auch nur unterstreichen. Einfaches, unkompliziertes Licht ohne Hilfsmittel bekommst du z.b. tagsüber auf der Schattenseite eines Hauses. Direkt im Sonnenlicht oder noch schlimmer im Halbschatten würde ich unbedingt vermeiden.