100 Jahre Nikon, das Ende der unveröffentlichten DL-Serie und wie es jetzt weiter geht.

  • Als ich das erste Mal so einen Tabletknipser gesehen habe, war ich baff erstaunt. :shock: Ich hab' mich gewundert, warum der das so vor sich herum trägt und immer wieder mal stehenbleibt. :???: Auf die Idee, damit knipsen zu können, bin ich gar nicht gekommen. Sah wirklich komisch aus.

  • dass viele "europäisch" aussehende mit ihren 10 Zoll Tablets fotografierten

    so einen Tabletknipser gesehen habe, war ich baff erstaunt

    Auch wenn es etwas OT ist: Ja, das ist wahrscheinlich die derzeit echte "spiegellose" Konkurrenz, die sicher auch im Segment aller Systemkameras fischen geht. Solche Situationen gibt es massenhaft, ein Beispiel von vielen, hier schon ein paar Jahre alt:


    Bild 1: Ein Finnwal, geschätzte Entfernung ca. 300-350m


    Bild 2: Tierfotografie heute. Das sind jetzt aber keine alternative Fakten oder so, sondern genau so wurde obiges Tier zeitgleich zu Bild 1 abgelichtet und war auch keine Ausnahme. Fragt mal unserer Tierfotografen hier im Forum...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag

    MUSS man denn zwingend ein spiegelloses System im Portfolio haben? So dolle verkaufen sich die spiegellosen ja nun auch wieder nicht. Manchmal kann ein klares Unternehmensprofil, ein geradliniges Produktportfolio auf längere Sicht besser sein, als mit einem halben Dutzend Mitbewerbern um ein überschaubares Marktsegment zu ringen.

    Sehe ich auch so, Pentax kann sich auf die Weise ja auch recht stabil halten. Und Nikon wäre so vermutlich auch besser gefahren. Klar ist das im Nachhinein immer leicht gesagt: Aber hätte sich Nikon die 1-, Keymission- und DL-Abenteuer gespart, welche wahrscheinlich nur viel (Entwicklungs-)Geld verschlungen und wenig oder gar kein Ertrag brachten, und hätten sie stattdessen lieber eine Antwort auf Canons DPAF / Video-Tracking entwickelt und/oder das Geld in die Weiter- statt Rückentwicklung der D3xxx/5xxx-Reihe und in eine allgemein bessere QS gesteckt, stünden sie jetzt mit Sicherheit besser da.


    Deshalb habe ich auch so meine Zweifel, ob Nikon wirklich in das Spiegellos-Segment einsteigen wird oder ob ihnen das nach all den misslungenen Ausflügen in andere Segmente und angesichts der aktuellen Situation nicht doch zu riskant ist.
    (Obwohl sie da mit einer FX-Spiegellosen meiner Meinung nach gar keine so schlechten Chancen hätten, wenn sie es richtig machen. Dort tummelt sich aktuell ja nur Sony. Und da könnte bereits die gute Reputation Nikons und ein kleines, aber solides Objektiv-Programm im Gegensatz zu Sony's entweder optisch unterdurchschnittlichen oder überteuerten Objektiven eigentlich ausreichen, um diesen kleinen Markt ordentlich aufzumischen...)


    Da sind wir wieder bei der Debatte, welche wirtschaftliche Rolle / Verkaufszahlen im Verhältnis DLSR / DLSM zu sehen sind, vergl. hierzu den Weltkameramarktthread.

    Weil es gerade hier reinpasst, hier ein paar aktuelle Schaubilder:
    Camera Sales: December 2016 and mirrorless issues - Personal View Talks


    Insbesondere das letzte Schaubild zeigt es recht deutlich: Spiegelloser Erfolg findet hauptsächlich in Asien statt. Europa, Amerika und der sonstige Rest machen gerade mal ein gutes Viertel des kompletten Absatzes der Spiegellosen aus, obwohl diese Märkte mehr als die Hälfte des Weltmarktes ausmachen...

  • Durch diese Diskussion zieht sich immer wieder die von verschiedenen
    Teilnehmern offensichtlich vorausgesetzte Annahme daß "Spiegellos" immer
    gleichbedeutend mit "klein" sein muss.


    Kommt denn keiner auf die Idee daß eine Canon/Nikon Vollformatkamera mit
    dem klassischen Bajonett und Auflagemaß von vielen Anwendern gewünscht wird?
    Mich eingeschlossen?


    Die Vorteile des EVF ohne die Nachteile in geringer Akkulaufzeit wegen Mini-Akkus,
    eine Kamera bei der man was in der Hand hat, und bei der am Ende nicht mehr in der
    Tasche ist weil man für den kleinen Body mit größeren Objektiven bezahlen muss.


    Eine 5D MkIV oder 1D-X MkII im gewohnten Format einfach nur mit einem EVF
    statt Spiegelkasten würde ich sofort kaufen. Es gibt aktuell drei Kameras, die
    in die richtige Richtung gehen. Die spiegellose Hasselblad, die Leica SL und die
    Fuji GFX. Blöderweise alle mit dem falschen Bajonett.

  • Das bedeutet aber auch daß der asiatische Markt nicht so unbedeutend
    ist wie oft behauptet wird. Wenn Canon in Asien auf Platz 2 vorgestoßen
    ist, dann bedeutet das daß sie mindestens auf der Hälfte (~49%) des
    Weltmarktes für Spiegellose den zweiten Platz halten.


    Nikon hat dagegen immer noch nichts ernsthaftes im Bereich Mirrorless
    anzubieten, Nikon 1 ist eine wandelnde Leiche. Zur CP+ eventuell ein
    weiteres Modell der Serie zu bringen würde aber zu Nikon passen, leider.
    Das Pferd ist tot? Bringt besseres Futter, einen neuen Sattel, eine größere
    Peitsche.....

  • Die Vorteile des EVF ...

    Genau das ist es, was für mich (und da kenne ich noch ein paar andere Fotografen, die genauso denken) gegen eine Spiegellose spricht - Vorteile eines EVF konnte ich bisher noch nicht entdecken. Du kannst diese Funzel abblenden, wie du willst, sie blendet mich. Selbst in dunkelster Anzeigeeinstellung bräuchte ich noch eine starken ND-Filter hinter dem Sucher, damit Lichtquellen im angezeigten Bild nicht überstrahlen oder sich sogar Lichtschleier über das gesamte Bild legen. Dazu kommt, dass ich Details nicht richtig wahrnehmen kann. Ob das wegen der Helligkeit so ist oder wegen der geringen Auflösung dieser Minimonitore kann ich nicht sagen. Manuelles Fokussieren (was ich bei Makros durchaus mache) wäre mir damit unmöglich, weil ich den genauen Schärfepunkt nicht bestimmen kann. Und selbst Focus Peaking ist für mich auch eine zusätzliche optische Belastung.


    Im Übrigen war geringere Größe und geringeres Gewicht anfangs einer der hauptsächlich angepriesenen Vorteile einer Spiegellosen. Kleine Fototaschen (wenn nicht sogar bloß noch große Jackentaschen) und Entlastung des Rückens hat viele zum Umstieg veranlasst. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die von dir genannten Vorreiter großer Spiegelloser (Hassi, Leica und Fuji) nicht nur wegen des Preises wenig Abnehmer finden (der würde ja bei Großserien pro verkauftem Exemplar auch fallen). Der Erfolg der Pentax D645 (und des Nachfolgers 645Z) weist da für mich in eine andere Richtung. Ich sehe schon, dass bei vielen Nutzern von DSLM der Gedanke "klein und leicht" ein wesentliches Kaufkriterium ist. Und ich kann mir vorstellen, dass auch Firmen wie Nikon, Canon oder Pentax diese Überlegung (unter Beobachtung des gesamten Weltmarktes) anstellen. Daher werden sie sich mit der Entwicklung großer DSLM zurückhalten - gerade in Zeiten einer angespannten Marktlage. Einen Flop können sie sich finanziell vermutlich alle nicht erlauben. Schau dir nur an, wie lange Pentax gezögert hat, in das Segment KB einzusteigen und wie zögerlich sie auch die D645 auf den Markt gebracht haben - die sollte eigentlich nur in Kleinserie für den japanischen Markt kommen und war dann schon (durch Vorbestellungen) ausverkauft, bevor sie in die Läden kam. Damit hatte bei Pentax niemand gerechnet, gerade auch weil die kleinen DSLM zeitlich parallel so einen Boom erlebten. Groß mit optischem Sucher ist offensichtlich immer noch kein Argument gegen einen Kauf.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Dazu kommt, dass ich Details nicht richtig wahrnehmen kann. Ob das wegen der Helligkeit so ist oder wegen der geringen Auflösung dieser Minimonitore kann ich nicht sagen. Manuelles Fokussieren (was ich bei Makros durchaus mache) wäre mir damit unmöglich, weil ich den genauen Schärfepunkt nicht bestimmen kann.

    Das klingt in der Summe für mich mehr nach Vorurteil als Erfahrung. Hast Du denn schon mal EVF der Klasse wie in der Fuji X-T1 ausprobiert? Da finde ich fast nichts von den hier Genannten wieder.
    Beim manuellen Focussieren hilft mir z.B. bei Olympus die sog. Sucherlupe, die den gewünschten Bereich deutlich vergrößert. Vergleichbares gibt es beim OVF nicht.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Das mit dem Vorurteil ist ein beliebtes Argument. Ich sehe das sehr, sehr ähnlich wie @ice-dragon. Und klar, man kann es auch bei mir ein Vorurteil schimpfen.


    Digital zu fotografieren begonnen hatte ich ernsthaft mit der Fuji S6500fd. Der Sucher war in meiner Erinnerung eigentlich ganz gut zu gebrauchen. Eigentlich. Außer es es war hell oder es war dunkel. Denn dann war er zu dunkel oder zu hell. Vice versa. Klar, das Ding ist alt und der Sucher war damals schon nicht toll. 115000 Punkte (damals imho noch 'echte' RGB-Punkte, also nach heutiger Zählung 345.000).


    Dann kam die SLR. Eine Offenbarung. Heute habe ich zusätzlich bekanntlich noch eine Samsung Galaxy NX am Start. Auch wieder ein Sucher, der nicht zur 'Creme' zählt, im Wettbewerb. Aber auch er bereitet mit Probleme, die über fehlende Auflösung und das Wischen bei schnellen Schwenkst hinaus gehen. Auch er blendet mich im Dunkeln, auch er ist mir nicht hell genug im Hellen.


    Schieb's auf ein Vorurteil, schiebs auf die falschen Kandidaten. Ich kann sagen, dass ein solches Verhalten bei optischen Suchern prinzipbedingt nicht vorkommt. Elektronischen muss man es dagegen mit hohem Aufwand austreiben. Ob das bei den besten Kameras gelingt? Ich nehme immer wieder gezielt die gelobten teuren Gehäuse in die Hand. Ich hab noch nie ein Sucherbild gesehen, das bei schlechtem Licht nicht geschmiert und gleichzeitig geblendet hätte. Ich hab noch nie einen gesehen, an dem mich Sättigung und Farbe und Schärfung und Künstlichkeit nicht gestört hätten.


    Wahrscheinlich hab ich schlechte Augen. Die vertragen sich besser mit dem gewohnten, analogen, natürlichen Licht.

  • @le spationaute: Bei den neueren Suchern habe ein entsprechendes Helligkeitsproblem noch nicht wahrgenommen. Das scheint also bei jedem subjektiv anders zu sein.
    Sehr schnelle Schwenks sind mir nicht im Gedächtnis. Deshalb werden Kameras bei mir insoweit nicht auf die Probe gestellt. Normale Schwenks konnte ich bislang ohne das Auftreten von Übelkeit vollziehen.


    Hier kann man gut nachvollziehen, warum manche elektronische Sucher einem so klein erscheinen. Sie sind es mitunter auch...

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Also ich kam gut zurecht mit dem schon wieder veralteten Sucher der Lumix G3 (1,4Mp. 0,44"), fotografiere aber auch nicht in Extremsituationen.
    Nicht zurecht kam ich mit der fipseligen Bedienung der viel zu kleinen Kamera, weswegen ich sie - nach langem durchhalten) nun doch verschenkt habe ohne ihr auch nur eine Träne nachzuweinen. Aber das ist ein anderes Thema.
    In diesem Kontext kann ich VisualPursuit jedenfalls recht geben. Gegen eine vernünftig große, nicht überladene!, pragmatische EVF-Kamera mit Werkzeugcharakter, die in die Hand anstatt ins Datenblatt designt ist, hätte ich auch nichts einzuwenden. Glaube ich aber irgendwie nicht (mehr) dran.


    Ps: Die Leica SL ist eine solche Kamera, wie ich sie mir für mich vorstellen könnte. Die ist aber jenseits von Gut und Böse für mich und wohl die allermeisten Menschen.

  • Ich kann sagen, dass ein solches Verhalten bei optischen Suchern prinzipbedingt nicht vorkommt.

    Ich erinnere mich an meine Nikon D200 mit optischem Sucher. Wenn ich mit dem ins dunkle geschaut habe, habe ich auch nichts gesehen. Wo es dunkel ist, bringt ein optischer Sucher auch nur Dunkelheit.


    Der Sucher der OM-D E-M5 Mk II lässt sich jedoch so konfigurieren, dass er bei Dunkelheit wie ein Restlichtverstärker arbeitet. Ich sehe also das Bild noch, obwohl es duster ist. Das kann ein optischer nicht leisten. Auch ist die Entwicklung der elektronischen Sucher weiter gegangen. Da blendet nix und die Auflösung ist mittlerweile so hoch, dass ein optischer kaum besser sein kann und man verfügt über Sucherlupen.


    Aber zurück zu Nikon. Wie Visual Pursuit weiter oben schrieb, wäre ein Body ohne Spiegel, aber mit der Möglichkeit die alten Objektive 1zu1 dranzusetzen, zumindest APS-C-Optiken, der richtige Weg. Die Leute müssten nur den Body wechseln und könnten sofort weiter machen.


    Weil genau so etwas von Nikon nicht kam, habe ich insgesamt 9 Objektive und 2 Bodys (alles Nikonzeuchs) und diverses Zubehör bei Foto Meyer auf den Tisch geworfen und bin zu Olympus gewechselt. Als ich meine Schätze da so zusammen stehen sah, hat mir schon das Herz geblutet, aber Nikon kommt zu diesem Thema einfach nicht aus der Hüfte.

  • ...Exakt das versuche ich ja ebenfalls zu vermitteln. Nicht jeder will diese kompakten Formate, die Vorteile der spiegellosen wiegen aber immer mehr, da die Technik immer besser wird. Jetzt fehlen einfach professionelle Bodies, mit normalen Größen. Sie wären ja immernoch recht dünn, daher bleibt einiges von dem Kompakten erhalten.


    Bei Olympus und Panasonic, sind die beiden Spitzenmodelle inzwischen sichtbar gewachsen, gerade die GH5 hat ordentlich zugelegt...

  • Genau das ist es, was für mich (und da kenne ich noch ein paar andere Fotografen, die genauso denken) gegen eine Spiegellose spricht - Vorteile eines EVF konnte ich bisher noch nicht entdecken. Du kannst diese Funzel abblenden, wie du willst, sie blendet mich. Selbst in dunkelster Anzeigeeinstellung bräuchte ich noch eine starken ND-Filter hinter dem Sucher, damit Lichtquellen im angezeigten Bild nicht überstrahlen oder sich sogar Lichtschleier über das gesamte Bild legen. Dazu kommt, dass ich Details nicht richtig wahrnehmen kann. Ob das wegen der Helligkeit so ist oder wegen der geringen Auflösung dieser Minimonitore kann ich nicht sagen. Manuelles Fokussieren (was ich bei Makros durchaus mache) wäre mir damit unmöglich, weil ich den genauen Schärfepunkt nicht bestimmen kann. Und selbst Focus Peaking ist für mich auch eine zusätzliche optische Belastung.
    Im Übrigen war geringere Größe und geringeres Gewicht anfangs einer der hauptsächlich angepriesenen Vorteile einer Spiegellosen. Kleine Fototaschen (wenn nicht sogar bloß noch große Jackentaschen) und Entlastung des Rückens hat viele zum Umstieg veranlasst. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die von dir genannten Vorreiter großer Spiegelloser (Hassi, Leica und Fuji) nicht nur wegen des Preises wenig Abnehmer finden (der würde ja bei Großserien pro verkauftem Exemplar auch fallen). Der Erfolg der Pentax D645 (und des Nachfolgers 645Z) weist da für mich in eine andere Richtung. Ich sehe schon, dass bei vielen Nutzern von DSLM der Gedanke "klein und leicht" ein wesentliches Kaufkriterium ist. Und ich kann mir vorstellen, dass auch Firmen wie Nikon, Canon oder Pentax diese Überlegung (unter Beobachtung des gesamten Weltmarktes) anstellen. Daher werden sie sich mit der Entwicklung großer DSLM zurückhalten - gerade in Zeiten einer angespannten Marktlage. Einen Flop können sie sich finanziell vermutlich alle nicht erlauben. Schau dir nur an, wie lange Pentax gezögert hat, in das Segment KB einzusteigen und wie zögerlich sie auch die D645 auf den Markt gebracht haben - die sollte eigentlich nur in Kleinserie für den japanischen Markt kommen und war dann schon (durch Vorbestellungen) ausverkauft, bevor sie in die Läden kam. Damit hatte bei Pentax niemand gerechnet, gerade auch weil die kleinen DSLM zeitlich parallel so einen Boom erlebten. Groß mit optischem Sucher ist offensichtlich immer noch kein Argument gegen einen Kauf.

    Ich empfinde den Sucher der M5 als sehr scharf. Er ist hell, blendet oder überstrahlt aber nicht.
    Wenn es so dunkel wird daß selbst der AF der 1D-X aussteigt, kann ich mit Focus Peaking mit
    der M5 noch manuell scharfstellen - in der 1D-X sehe ich dann nicht mehr genug dafür.


    Zum Sucher der Leica SL hat Jochen Kohl gesagt "Wenn Du da durchgeguckt hast und Du nimmst
    die Kamera wieder runter, willst Du nur noch mit der Kamera vor dem Auge rumlaufen, weil
    dadurch alles viel geiler aussieht".


    Das sieht vermutlich jeder individuell anders, aber Deine Eindrücke kann ich für mich keinesfalls
    bestätigen - ganz im Gegenteil. Gerade für extrem kniffelige Lichtsituationen sind EVFs für
    mich eine Offenbarung.


    Korrekt, die ersten Spiegellosen (namentlich Olympus und Co) waren/sind klein - mit allen
    Vor- und Nachteilen. Im Marketinghype um das kleine Gepäck ist die Fraktion derer die
    auch die Nachteile wahrnehmen und eher ein Werkzeug als ein Spielzeug wollen untergegangen.
    Vielleicht ist das auch nur in den Foren untergegangen, die Profi-Dichte ist da ja eher gering.


    Pentax ist keineswegs zögerlich vorgegangen. Bei einem damaligen Jahresbedarf von 15.000 Einheiten
    Mittelformat weltweit ein Volumen von 8000 Einheiten anzustreben empfinde ich eher als mutig.


    Canon (Maeda) hat klar gesagt daß sie erst dann eine spiegellose große Kamera bringen werden
    wenn sie mit der Performance zufrieden sind. Im Vergleich mit dem Servo-AF einer EOS 1D-X MkII
    oder Nikon D5 haben die aktuellen Sonys allesamt keine Chance, und die schimmlige Akkulaufzeit
    begeistert auch nicht. Wir nähern uns mit der M5 allerdings einem sichtbaren Ergebnis.


    An dem Tag an dem Canon eine ernstzunehmende Kamera mit elektronischem Sucher bringt
    ist das Ende des optischen Suchers für die meisten Anwendungen eingeläutet.


    Aus berufenem Munde habe ich gehört daß das Suchermodul für die M5 auf ca 20 Dollar
    Einstandspreis geschätzt wird. Ein Klassischer Sucher kostet mindestens das Doppelte.
    Auch da ist abzusehen wo das hinführt.


  • Ich erinnere mich an meine Nikon D200 mit optischem Sucher. Wenn ich mit dem ins dunkle geschaut habe, habe ich auch nichts gesehen. Wo es dunkel ist, bringt ein optischer Sucher auch nur Dunkelheit.

    Ich frage mich gerade ernsthaft was man fotografieren möchte wenn es so dunkel ist, das man nichts mehr sieht... :???:

  • Ich frage mich gerade ernsthaft was man fotografieren möchte wenn es so dunkel ist, das man nichts mehr sieht... :???:

    Es ist schon länger so daß man mit Blende 1,2, ISO 12.800 und vielleicht
    einer 1/30 sec Dinge fotografieren kann die dem bloßen Auge verborgen
    bleiben. Bei sowas ist es in einem optischen Sucher zu finster um manuell
    sicher scharfstellen zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Das bedeutet aber auch daß der asiatische Markt nicht so unbedeutend ist wie oft behauptet wird.

    Ja, da war ich auch erstaunt. Trotzdem erleben gerade in der westlichen Welt in Foren, Blogs und sonstigen Medien die spiegellosen Systeme sehr viel Präsenz.
    Wenn man nun diese Zahlen sieht, ist es schon erstaunlich, was für eine Lücke da zwischen allgemeiner Foren-Wahrnehmung und tatsächlichem Kaufverhalten (der großen Massen) klafft...
    Den Erfolgs-Automatismus, den viele sehen, sollte Nikon nun endlich ein spiegelloses System vorstellen, sehe ich daher jedenfalls nicht zwangsläufig.


    Zudem war Nikon tatsächlich schon sehr oft träge, wenn es um Neuerungen und Innovationen ging. Auf den AF-Zug sind sie seinerzeit fast zu spät aufgesprungen, D50/D70 kamen erst, als es schon das Nachfolgemodell von Canons 300D gab und den Einstieg in FX mit D3/D700 haben sie mit ein paar Jahren Verzögerung nach Canons 5D ebenso fast verschlafen. Trotzdem hat Nikon es mit seinen Modellen dann immer wieder geschafft, den Markt komplett umzukrempeln. Ich gehe daher davon aus, dass sie den spiegellosen Markt durchaus sehr genau beobachten, aber eben anhand handfester Zahlen und nicht anhand irgendwelcher Foren-Hypes. Eine ausgereifte und voll ins Nikon-System integrierte FX-Spiegellose bspw. könnte tatsächlich Sinn machen und hätte sicher Erfolgs-Potential...


    Ich nehme immer wieder gezielt die gelobten teuren Gehäuse in die Hand. Ich hab noch nie ein Sucherbild gesehen, das bei schlechtem Licht nicht geschmiert und gleichzeitig geblendet hätte. Ich hab noch nie einen gesehen, an dem mich Sättigung und Farbe und Schärfung und Künstlichkeit nicht gestört hätten.

    Geht mir genauso. Auch wenn ich zugegebenermaßen noch nicht den EVF einer Leica SL betrachten konnte. Das würde mich wirklich mal interessieren, die Meinungen darüber sind ja einhellig positiv... :o_o:

    Der Sucher der OM-D E-M5 Mk II lässt sich jedoch so konfigurieren, dass er bei Dunkelheit wie ein Restlichtverstärker arbeitet. Ich sehe also das Bild noch, obwohl es duster ist. Das kann ein optischer nicht leisten.

    Muss er ja auch nicht. Ist ja nicht so, dass man unter solchen Bedingungen (Langzeitbelichtungen bei Nacht bspw.) nicht auch bei einer klassischen DSLR in den LV-Modus umschalten und dessen Vorzüge nicht nutzen könnte.
    Da man in solchen Situationen meist vom Stativ aus arbeitet, ist das meist ohnehin die übliche Praxis. Mit einer DSLR habe ich ja sozusagen beide Vorteile in einer Kamera: Live-Vorschau und Restlichtverstärkung via LV und verzögerungsfreies, authentisches Sehen und Erleben im optischen Sucher. Für mich persönlich einfach ideal... :smile:

    Da blendet nix und die Auflösung ist mittlerweile so hoch, dass ein optischer kaum besser sein kann...

    Vor allem sollte man sich nicht von den üblichen Marketing-Tricks blenden lassen, welche bei den MP-Angaben der EVFs grundsätzlich jedes Sub-Pixel einzeln zählen. Würde das jemand bei Fernseher- und PC-Displays wagen, gäbe es wohl reichlich Spott und Häme...
    VGA- oder 1024er-Auflösung ist nun wirklich nichts berauschendes, vor allem, wenn man sein Auge auch noch so dicht ans Display halten muss, wie das bei den EVFs eben üblich ist. Da ist noch viel Luft nach oben, hoffe ich.
    (Schreibe das übrigens gerade an meinem unglaublichen 6,2 MP-Monitor... :ugly: )


    Aus berufenem Munde habe ich gehört daß das Suchermodul für die M5 auf ca 20 Dollar
    Einstandspreis geschätzt wird. Ein Klassischer Sucher kostet mindestens das Doppelte.
    Auch da ist abzusehen wo das hinführt.

    Ja, da ist was dran. Und trotz aller Skepsis gegenüber den EVFs muss man ja auch neidlos anerkennen, dass die meisten aktuellen EVFs eine deutliche Verbesserung sind gegenüber den Mäusekinos in den Einsteiger-DSLRs. Das, was Canon und Nikon in diesen Klassen verbauen, ist oftmals fast schon eine Zumutung, da trösten dann auch die generellen Vorteile eines optischen Suchers kaum darüber hinweg. Da kann man wiederum Pentax einfach nur höchste Anerkennung zollen, die selbst in den "unteren" Klassen hochwertige Pentaprismen einsetzen. :daumenhoch:


    Also ich gebe gerne zu, dass meine Prognose bezüglich der Zukunft der optischen Sucher wohl ein Stück weit auch einfach Zweckoptimismus ist. Ich hatte ja das Beispiel mit den Ferngläsern, Teleskopen usw. angeführt. Andererseits kann man natürlich auch die Video-Branche entgegenhalten, die bereits seit etwa 20 Jahren komplett auf EVFs umgestiegen ist, und zwar anfänglich in weitaus minderer Qualität als die heutigen EVFs. Trotzdem weint dort niemand den optischen Suchern auch nur eine Träne nach. Durchaus möglich daher, dass das bei den DSLRs ähnlich sein wird, und zwar wenn die beiden Riesen Canon und Nikon den EVF als "Werbe-Instrument" bei gleichzeitig sinkenden Kosten für sich entdecken...


    Trotzdem glaube ich auch dann noch nicht an das völlige Ende des optischen Suchers, auch wenn er dann vielleicht irgendwann nur noch in einer Nostalgie-Sparte erhältlich sein wird, ähnlich wie bei den heutigen Analog-Filmen, Sofortbild-Kameras, usw.

  • Das klingt in der Summe für mich mehr nach Vorurteil als Erfahrung. Hast Du denn schon mal EVF der Klasse wie in der Fuji X-T1 ausprobiert? Da finde ich fast nichts von den hier Genannten wieder.

    Ich schau mir mindestens 1x jährlich auch mal Modelle anderer Hersteller als von Pentax an. Letzten Mai hatte ich die u.a. X-T1 und auch die 1er von Oly in der Hand bzw. vor dem Auge. Und ich hab mir von den Promotern der Firmen auch extra den Monitor auf totale Finsternis stellen lassen, weil ich bei der Normaleinstellung eher das Gefühl hatte, in einen Scheinwerfer zu schauen. Hat aber das Ergebnis nicht wesentlich verbessert.


    Beim manuellen Focussieren hilft mir z.B. bei Olympus die sog. Sucherlupe, die den gewünschten Bereich deutlich vergrößert. Vergleichbares gibt es beim OVF nicht.

    Das kenne ich vom LV, das bringt natürlich was - hilft mir aber beim EVF nicht, weil der mich blendet.

    Ich hab noch nie ein Sucherbild gesehen, das bei schlechtem Licht nicht geschmiert und gleichzeitig geblendet hätte.

    Die Erfahrung musste ich auch schon machen. Und als ich vor ein paar Jahren die erste E-M5 in der Hand hatte, lief mir jemand direkt vor der Cam ins Bild. Ich drehte mich zur Seite und bekam am Rand eine Lampe ins Bild - es hat "gefühlte 10 Sekunden" gedauert, bis mir der Sucher etwas anderes als Licht angezeigt hat. Mein Auge reagiert da schneller.

    Aber zurück zu Nikon. Wie Visual Pursuit weiter oben schrieb, wäre ein Body ohne Spiegel, aber mit der Möglichkeit die alten Objektive 1zu1 dranzusetzen, zumindest APS-C-Optiken, der richtige Weg. Die Leute müssten nur den Body wechseln und könnten sofort weiter machen.

    Ich empfehle dir die Pentax K-01 - eine Spiegellose mit K-Bajonett, wo du die ganzen Pentax SLR/DSLR Optiken ransetzen kannst :roll::duck:

    Spontan fallen mir zum Beispiel Langzeitaufnahmen Nachts ein.

    Langzeitaufnahmen nachts sind bei den meisten Fotografen aber eher seltene Anwendungen. Normal arbeite ich aber selbst dann mit dem OVF und nur sehr selten weiche ich auf LV aus. Dass ich mit der SLR/DSLR in den letzten 37 Jahren dabei noch nicht zum Ziel gekommen bin, ist mir ehrlich gesagt noch nie passiert.




    Aber anscheinend ist das Thema wirklich sehr von subjektiven Wahrnehmungen abhängig. Ich merke das oft im Vergleich mit meiner Frau. Da, wo ich mich nachts in einem dunklen Raum (bei sehr wenig Licht durchs Fenster - z.B. von einer entfernten Laterne) sicher bewege, besteht bei ihr erhöhte Unfallgefahr :pink:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil