• Official Post

    Das Projekt von Pentax, eine neue Generation an die analoge Fotografie heranzuführen, steht offenbar unmittelbar vor der ersten Premiere.


    https://pentaxrumors.com/wp-content/uploads/2024/06/Pentax-17-half-frame-camera-with-25mm-f3.5-lens.jpeg


    Wir sehen eine teilmanuelle Halbformatkamera (72 stehende Bilder auf einem 36er Kleinbildfilm).


    Der Filmtransport wird manuell erfolgen (sieht man auf dem Foto nicht, ist aber ein wichtiger Punkt in der bisherigen Social-Media-Kampagne für das Projekt).


    Der - für mich etwas unpassend wirkende - Griff enthält nach meiner Erwartung einen Akku oder eine Batterie für das Ausfahren des Objektivs, die Belichtungsmessung und den Verschluss.


    Wie die Kamera fokussiert wird, muss man noch raten. Mit spitzen Fingern am Objektiv? ich tippe eher auf eine elektronische Lösung. Pentax erwähnte schon mal das Wort 'Zonenfokus'. Ich kann mir deswegen - trotz der Skala - vorstellen, dass man an einem Schalter die Schärfezone auswählen muss. Aber das ist spekuliert.


    Ebenso unklar ist, in wiefern Blende und Zeit beeinflusst werden kann. Ich hoffe, dass es wenigstens 'irgendwie' geht.


    Keine Spekulationen brauche ich hinsichtlich der mageren Lichtstärke. Ich finde f3.5 am Halbfomat enttäuschend. Meine kleine Minox beichtet das ganze Bild, ist eher kleiner als die Pentax 17 und verfügt trotzdem über ein Objektiv mit f2.8. Wir alle wissen, wie f3.5 an Halbformat (APS-C) aussieht. Nicht so richtig aufregend.


    Das Design ist - positiv formuliert - mutig oder selbstbewusst. Spontane Begeisterung stellt sich bei mir nicht ein. Ein gefälliges Retrodesign geht in meinen Augen anders. Ich verstehe aber, dass man eine gewisse Nähe zur Spiegelreflex gesucht hat und technisch ist ein mittiger Sucher und ein solider Griff ja eigentlich gut. Wahrscheinlich bin ich zu alt, zu männlich oder zu westlich, um spontan begeistert zu sein. Mal sehen, ob das mit der Zeit noch kommt...

    • Official Post

    Da ist sie:


    Pentax 17: Die neue analoge Halbformatkamera ist da
    Hier ist die Kamera, die die Analogfotografie einer neuen Generation von Nutzern zugänglich machen soll. Meint ihr, das klappt?
    www.photografix-magazin.de

    Ricoh launches Pentax 17 half-frame fixed lens film camera
    Ricoh has launched the Pentax 17, a fixed-lens half-frame film camera with a 37mm equivalent F3.5 lens. It will be available shortly at a cost of $499.95
    www.dpreview.com

    Pentax 17 Review: A Brand-New Film Experience Worth Having
    What?! A new film camera in 2024? This we had to see.
    petapixel.com

    • Official Post

    In Japan wurde bereits mitgeteilt, dass es zu Lieferschwierigkeiten kommt, die Nachfrage übersteigt wohl das Angebot deutlich. In Deutschland kann man aie dagegen bei einigen Händlern noch sofort bekommen. Noch.


    Ich finde die Kamera gut gelungen, auch wenn es ein bisschen was von Frankenstein hat, wie Pentax betont, welche Teile der Kamera von welchen Vorbildern stammen sollen. Ist aber trotzdem stimmig geworden (auch wenn ich z.B. nicht 3 verschiedene 'Belederungen' vorne, hinten und am Griff gebraucht hätte).


    Technisch sind in meinen Augen eine ganze Menge richtige Entscheidungen gefallen. Auch die Entscheidung für das Halbformat finde ich schlau. Klar, es kommt das Jammern über die dadurch halbe Auflösung aber seien wir ehrlich: eine analoge Kamera kauft man sich nicht wegen der Auflösung. Man kauft sie wegen des Filmlooks und des Filmgefühls. Und das wird mit dem kleinen Format nicht kleiner.

  • Ich finde den Preis schwierig. Nicht daß ich Bedenken hätte daß sich die Kamera verkaufen ließe. Nur frage ich mich an wen.

    500,- Dollar für eine Kamera die Bilder auf Film aufnimmt - das werden dann hauptsächlich Käufer in den 60+ Gruppen sein,

    die sich "das leisten" können.

    Das Halbformat hat schon zu reinen Filmzeiten eher weniger Käufer überzeugt. Welches Argument soll heute ziehen?

    Kleinere Bilder, ein lichtschwächeres Objektiv, der Preis...

    Also für mich geht stimmig anders. Immerhin +1 analoges Filmgerät, dafür kriegt Pentax von mir ein :thumbup:

  • Nix Halbes und nix Ganzes.
    Weder für den Novizen, noch für den Analog-Freak oder den Nostalgie-Fan.
    Heute sind für einen Bruchteil des aufgerufenen Preises noch genug erstklassige gebrauchte, kleine u. leichte (SLR-) Analog Knipsen + 35mm Linsen verfügbar, mit denen man ebenso manuell, wie mit Automatik Funktionen knipsen kann.

    Das Spektrum reicht von potthässlich bis schön, so dass auch ein Pentax 17 Fan fündig werden sollte.

    • Official Post

    Ich halte das für eine ältere-weisse-Männer-Perspektive (darf ich sagen, bin ich selbst - siehe Beitrag 1). Ich hab noch nie so viele Instagramm-Beiträge (aller Art), Clips und Videos zu einer neuen Kamera gesehen, die von jungen Frauen und jungen Männern stammen. Das kann an meiner Pentax-Bubble liegen, keine Frage aber aufgefallen ist es trotzdem.


    Und wie gesagt: in Japan schon Lieferschwierigkeiten wegen unerwartetem Erfolg...

    • Official Post

    Ich gönne es Pentax. Da ist man vom kommerziellen Erfolg ja nicht so verwöhnt. Ich brauche die Kamera nicht, ich brauche eher mal Zeit und Gelegenheit meine K-3 III auszuführen. Und icb hab 'ne Minox die zu funktionieren scheint.

  • Und wie gesagt: in Japan schon Lieferschwierigkeiten wegen unerwartetem Erfolg...

    Sie haben drei Stück produziert, um das behaupten zu können. Sorry, aber auf diese Meldungen kann man nichts mehr geben.

    Ich halte die Kamera für eine Toy Kamera im Stile einer Holga etc. Mehr ist hier einfach nicht drin. Das ist ein fürchterlich billiges Machwerk, ohne jegliche Liebe zum Detail. Gerade das sie keine 35mm schiesst, ist für mich einfach komplett nicht nachvollziehbar.
    Es lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Sie hatten einen Job...

  • Du, die Kamera ist ein schlechter Scherz. Da ist doch mal so gar nichts dran ernstzunehmen. Wenn das jetzt wirklich eine gut gemachte 35mm Kamera gewesen wäre, hätten sie den Großteil des Marktes abfischen können, was analoge Kompakte mit fester Brennweite angeht. So ist das eine Kamera, die selbst in dem Segment komplette Nische ist. Das ist einfach nur unlogisch und viel schlimmer, es richtig ärgerlich.

    • Official Post

    Das Ding triggert Dich aber heftig, Benjamin!


    Also ich sag's mal so. So lange ich Pentax kaufe, das dürften jetzt so gut 15 Jahre sein, ist es denen noch nie gelungen, so viel Welle und gleichzeitig so viel positives Feedback zu generieren. Ich habe keine einzige richtig negative oder auch nur ausgeprägt 'kritische' Rezensionen gelesen oder gesehen. Die Analogszene freut sich, die typischen Kameratester beteuern den Spaß , den Sie mit der Kamera haben, und die Leute in Foren, die ich teilweise seit langem kenne und die an Tag eins schwach geworden sind, hadern auch keineswegs mit ihrem Kauf.


    Das Objektiv muss richtig gut gelungen sein, die Bedienung angenehm und intuitiv, die Bilder die man sehen kann, sind atmosphärisch und crisp.


    Die Idee, den Zonenfokus auf einen Drehschalter rund ums Objektiv zu legen, das Objektiv aber elektronisch zu steuern sorgt für eine intuitive und einfache Bedienung mit klaren Klicks (ansonsten hätte ich die Skala für viel zu kurz und fummelig gehalten).


    Das Halbformat ist - logisch - nicht ganz unumstritten. Gleichzeitig ist das Objektiv offenbar easy gut genug und die Auswahl eines feinkörnigen Films steht ja jedem frei. Was - auch logisch - passiert, isg dass das Korn prominenter ist als beim vollen Kleinbildformat. Gleichzeitig ist das Korn für die Generation der jungen und der wieder einsteigenden Analogies nicht der Feind sondern ein enger Vrrbündeter, um eben den speziellen Filmlook hinzubekommen.


    Pentax wird auch nicht nur 'drei' Kameras gebaut haben. Das Ding muss ja Entwicklungskosten einspielen. Ich gehe schon davon aus, dass man vorsichtig kalkuliert hat aber eben auch davon, dass man tatsächlich vom Erfolg überrascht ist.


    Ich kann nichts Negatives finden. Es ist offensichtlich, dass dieser Kamera eine Weitere folgen wird, sonst hätte man die Plattform nicht so groß entwickelt. Sie macht ihren Job, sammelt Sympathien und neue Kunden ein. Cool.

  • Wir haben uns gestern beim Fotostammtisch über die neue Pentax 17 unterhalten, und waren auch etwa unschlüssig, wer sich wohl für diesen Preis eine solche Kamera kauft.


    Da kramte einer der Teilnehmer, der für seine große Sammlung von Objektiven und Kameras bekannt ist, auf einmal eine Pentax Auto 110 samt Wechselobjektiven hervor.


    "Die 1978/79 erschienene Auto 110 gilt als kleinste Spiegelreflexkamera der Welt, außerdem ist sie die einzige Pocketfilm-SLR mit Wechselobjektiven."


    Also wenn schon eine analoge Pentax, dann doch bitte eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven :pink:



    Sorry fürs OT, aber diese Minikamera wollte ich Euch nicht vorenthalten.

    Pentax hat sich wohl schon immer auf Nischenprodukte spezialisiert.

    • Official Post

    Leider kriegt man praktisch keinen Film mehr dafür. Aber donst: ja, war toll. Der Spannhebel der 110 ist das Vorbild für den der 17!


    PS: die kommende Rollei 35 AF (von Mint) wird technisch tendenziell etwas aufwendiger (AF, Blende 2.8, kein Halbformat) wird aber tendenziell auch nach mal 50 bis 60% teurer.


    PPS: kürzlich haben wir über die D-Lux 8 geschrieben. Kompktkamera mit mFT-Sensor für 1,5 Tausend. Oder die Z6III für 3. Meine K-3III hab ich mit extra viel Glück ein gutes Stück unter dem Preis der Leica erwischt. Das sind mehrheitlich Preise, die noch vor 5 Jahren völlig gaga waren. Vor 10 oder 20 Jahren sowieso.

  • Der Preis ist hier doch relativ egal. Wenn man ein Gerät bringt, dass schlicht weg eine ernstzunehmende Kamera ist, weil technisch ausgefeilt und eine Sicherung der analogen Fotografie für die nächsten Jahrzehnte, dann kann man auch an eine solche analoge 1000€ dranschreiben. Nur die Pentax ist eine billo Kamera, wo man sich fragt, was soll das?!


    Die erwähnte Rollei ist das erfrischende Gegenbeispiel zur Pentax. Sieht gut aus, wenn sie technisch auch nur halb so gut dasteht, wie sie jetzt schon wirkt, wird die die Runde machen.


    By the way, dass Pentax wohl mehr als drei Stück gebaut hat, dürfte jedem klar sein, aber diese Marketing-Ankündigung, dass man nicht genug hat, die ist einfach nur noch peinlich.


    Beglückwünschen kann man Pentax immerhin dafür, eine der hässlichsten Kameras der letzen Jahre gebaut zu haben. Potential zum Männerhandtäschchen hat die jedenfalls nicht, da zieht man eher eine Tüte drüber.

    • Official Post

    Pentax hat eine Zielgruppe definiert (vermutlich nicht ganz aus dem hohlen Bauch heraus) und hat für diese Zielgruppe eine Kamera gebaut. Das ist gelungen. Die Kamera hat den gewünschten Erfolg und beweist (soweit ich das überblicke) bei allen Testern, dass sie reibungslos genau das tut, was sie soll. Und das ziemlich gut.


    Du bist offenbar nicht Teil der Zielgruppe. Offensichtlich auch nicht geschmacklich. Geschmack ist ja eine höchst persönliche Angelegenheit. End of Story.


    Nein. Nur fast. Pentax hat die 17 nicht nur als Einsteigerkamera sondern darüber hinaus auch als Wiedereinstieg in den Bau analoger Kameras konzipiert. Von vornherein mit dem Ziel, weitere Kameras folgen zu lassen, für die sie teilweise als Gen-Spender dienen soll. Also muss die Story nicht zuende sein. Aber der erste Teil ist eben abgedreht. To be continued.

  • "Die 1978/79 erschienene Auto 110 gilt als kleinste Spiegelreflexkamera der Welt, außerdem ist sie die einzige Pocketfilm-SLR mit Wechselobjektiven."

    Ja, bei Pentax war die Gehäusegröße immer ein wenig kleiner als beim Wettbewerb. Die Auto 110 (bzw. die 110 super) litt nur darunter, dass die Pocketfilme nie so richtig plan in der Kassette lagen, d.h. der Bildträger war nicht immer exakt im Fokus. Trotzdem konnte man mit diesem Winzling richtig gut arbeiten, mir hat sie viel Spaß gemacht und die kleinen Optiken waren so gut, dass sie ein gut Teil der Schwächen des Filmmaterials wettmachten.


    Die (vermutlich) kleinste 35mm-Film-Kamera war die Pentax MX von 1976, die trotz ihrer Winzigkeit seinerzeit das Flagschiff von Pentax war. Die Batterie wurde lediglich für den Belichtungsmesser benötigt, alle anderen Funktionen waren voll mechanisch. Da ich damals (dank der fehlenden Automatiken der damaligen Kameras und der daraus resultierenden manuellen Einstellung von Blende und Belichtungszeit) genug Erfahrung mit der Vorgabe der Werte hatte, habe ich sie zeitweise ganz ohne Batterie genutzt (würde ich aber heute nicht mehr hinbekommen). Für die MX gab es zwei Fotografengruppen, die sie gern und häufig angeschafft haben. Das waren zum einen Berufseinsteiger in die Fotografie (und Kunststudenten), die ob ihrer vollmechanischen Bauweise an ihr die Grundkenntnisse der Fotografie erlernten - auch weil das umfangreiche Zubehör mit mehreren Rückwänden, vielen verschiedenen Mattscheiben und mehreren Motoren viele Lernfortschritte in unterschiedlichsten Genres ermöglichte. Die zweite Gruppe waren Taucher, weil die kleine Cam in einige der damals handelsüblichen Standard-Unterwassergehäuse (von Drittherstellern) für Kompaktkameras passte und man so zumindest bei kleineren Objektiven die Möglichkeit hatte, mit unterschiedlichen Brennweiten unter Wasser zu arbeiten.


    Und dann gibt es da noch die kleinste DSLM der Welt, die Pentax Q-S1.




    Die Pentax 17 ist durch das eigenartige Bildformat auch ziemlich klein, vielleicht ersetzt sie nicht das von ghooosty genannte Männerhandtäschen, sondern findet ein kleines Eckchen im Innenraum davvon. Aber dennoch bin ich skeptisch, ob diese Kiste tatsächlich über einen ersten Hype hinauskommt. Das 17er Format ist eigenartig, ich kenne es von der Olympus Pen EE-2 (gab auch eine EE und eine EF mit dem Format), die ich mal in den 70-gern benutzt habe. Man nimmt viele Motive in Hochkant auf, obwohl das möglicherweise gar nicht passt. Aber wenn einem ein Motiv vor die Linse kommt, dann denkt man (als nichtambitionierter Hobbyfotograf) spontan nicht immer gleich daran, dass es besser wäre, die Cam zu drehen. Und bei einer Film-Kamera sieht man ja das Ergebnis nicht auf dem Monitor. Aber vielleicht fällt das der nachwachsenden Generation auch nicht so dolle auf, sind sie doch an Hochkantformate durch die Smartphones eher gewöhnt. Und die wiederbelebten Polaroid-Kameras haben ja auch nicht nur einen kurzen Hype sondern durchaus einen etwas längeren Boom erlebt (was ich im Vorhinein auch absolut ausgeschlossen hätte).

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Official Post

    Der Umkehrschluss, nämlich dass man mit einer 'normalen' Kamera auch 'Hochkantmotive' oft quer aufnimmt, gilt natürlich genauso. Und natürlich war und ist das Querformat auch eine Konditionierung durch TV und PC.


    Ich träume ja schon eine Ewigkeit von einer Kamera mit quadratischem Bild, wie meine erste Instamatic mit Kassettenfilm und Einweg-Blitzwürfeln, als ich zehn war...

  • Nein sind sie nicht und die Anmerkung ist richtig. Ich habe in den letzten 3 Jahren viele Sonder Formate gemacht.


    24x45

    24x72

    24x108


    Die Bilder werden vom Automaten immer nach 3x36 + 4xRahmen geschnitten. Wenn du was anderes hast wird das Bild zerschnitten.


    Im Edellabor wird per Hand geschnitten. Dann haut die Kosten aber auch rein. Bei DM usw. Muss man damit rechnen dass ein gewisser Verlust bevorsteht. Selbst wenn man nicht schneiden auswählt wird zu 95% geschnitten.


    Selbst bei 24x36 und komischer Rahmen passt der Schnitt nicht immer.