Bildqualität Handy vs. Kompaktkamera

  • Meine Schlussfolgerung aus meinen bisherigen Erfahrungen mit diversen Handycams, Hosentaschenknipsen und meinen Pentax K10 & K5 DSLR in einem Satz:


    Die Cam im Handy ist gut für Dokumentation (von Preisen, Parkplatz im Parkhaus, ....) unterwegs, wenn ich Fotos machen will, dann nehme ich die DSLR.


    Anwendungsbezogene Vorgehensweis nennt man das ... ;)


    Ach so, im Kajak nehme ich immer noch meine Pentax WR43 von "ach je, wie lange habe ich die schon ?" Ich glaube, über diese hatte ich noch bei Penum was drüber geschrieben ....


    Gruß Thomy

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger

  • Was möchte man tun?


    Ein Päckchen Zigaretten mit einem LKW holen? oder sich, in einem Ferrari sitzend, dorthin begeben, wohin man bequem zu Fuß gehen kann?


    Seit vielen Jahren schon betreibe ich genealogische Studien. Einer meiner Großonkel (der Bruder meines Großvaters mütterlicherseits) schenkte seinem Bruder anno 1930 eine „Agfa Box“, damit er mit ihr seine Angehörigen photographieren konnte. Die mit jener Kamera angefertigten Bilder sind zwar verschwommen, über- oder unterbelichtet, aber sie vermitteln mir eine ungefähre Vorstellung der abgebildeten Personen. Dafür bin ich meinen Vorfahren dankbar.


    Kaum einer meiner Bekannten (meine weitverzweigte, über den ganzen Erdball verstreute Verwandtschaft eingeschlossen), fertigte von seinen Photographien Vergrößerungen im „Posterformat“ an.


    Auch ich wurde mit der „Agfa Box“ photographisch festgehalten:



    Ich stand anno 1957 auf einer Wiese zwischen den beiden Mädchen namens Käthy und Eliana.


    Diese Photographie halten meine Enkel für sehr wertvoll.

  • Zitat von "PePa"

    Diese Photographie halten meine Enkel für sehr wertvoll.


    Ist sie ja auch. So viele Aufnahmen dieses Deines Alters wird es nicht geben. Und der Zeit, bzw. Umstände entsprechend sind bessere Photos häufig leider nicht drin. Aber frag doch mal die Enkel, ob sie Dich nicht auch lieber noch etwas deutlicher hätten sehen wollen, ob Du Sommersprossen oder was weiß ich hattest. Glaub kaum, daß die nicht neugierig wären. Was ich meine ist: klar kann auch ein unscharfes Bild wertvoll, wichtig und aussagekräftig sein. Nichtsdestotrotz gibt es für mich kaum Gründe freiwillig undeutliche Photos zu schießen und man sollte die Qualität ebenfalls achten, wenn auch sekundär ...

  • ...Ich denke mal, dass sich die Kinder in Zukunft nicht sonderlich freuen werden, wenn sie von sich diese LED-Blitz iPhone Photos sehen, welche, weil sie so schlimm sind, noch mit zig absurden Filtern überzogen werden.


    Da wird dann eher die Frage kommen, ob wir so arm gewesen sind, dass wir uns keine Kamera leisten konnten.


    Meine Mutter hat meine ersten Jahre mit einer Praktica MTL-3 und einem 50mm F1.8 festgehalten und bis auf die Tatsache, dass die Bilder etwas verblasst sind, wirken die Bilder ansich immer noch recht hochwertig. Wenn ich alleine sehe, was die Pocket-Knipsen dann schon für eine ekelige BQ hatten - nee nee.


    Heute halten wir uns dann aber auch am untersten Standard fest. Da hat es die Industrie wirklich hervorragend verstanden, den Leuten diese Bilder als gut zu verkaufen, obwohl es wirklich nur absolute Not-Knipsen handelt...

  • Viel kritischer als die Qualität sehe ich die Haltbarkeit und Lesbarkeit, wenn es um Handyfotos geht. Wer belichtet schon nebenbei geknippste Fotos aus?


    Versucht heutzutage mal, VHS Kassetten abzuspielen. Sooo alt ist das Format noch nicht. Mit Jpegs wirds in 40, 50 Jahren nicht besser sein, falls die Dateien bis dahin überhaupt noch lesbar sein werden...

  • Zitat von "Captain Convertible"

    Viel kritischer als die Qualität sehe ich die Haltbarkeit und Lesbarkeit, wenn es um Handyfotos geht. Wer belichtet schon nebenbei geknippste Fotos aus?


    Versucht heutzutage mal, VHS Kassetten abzuspielen. Sooo alt ist das Format noch nicht. Mit Jpegs wirds in 40, 50 Jahren nicht besser sein, falls die Dateien bis dahin überhaupt noch lesbar sein werden...



    Irgendwie ist das das einzige, um was ich mir am wenigsten Sorgen mache. Es wird ja immer gemeckert, warum nicht endlich einer der modernen JPG Standards umgesetzt wird, aber mal ganz ehrlich, ist es nicht evtl. genau dieser Standard, der die Zukunft so gut sichert? Immerhin arbeiten wir mit dem Format inzwischen so lange, wie ich mich überhaupt an digitale Bilder erinnern kann und das auch schon lange lange vor den ganzen Digicams. Ich denke, dass sich das auch in den nächsten Jahren nicht groß ändern wird (gibt ja auch keinen wirklichen Grund zu)... .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ghooosty"

    ...Ich denke mal, dass sich die Kinder in Zukunft nicht sonderlich freuen werden, wenn sie von sich diese LED-Blitz iPhone Photos sehen, welche, weil sie so schlimm sind, noch mit zig absurden Filtern überzogen werden. (...) Heute halten wir uns dann aber auch am untersten Standard fest. Da hat es die Industrie wirklich hervorragend verstanden, den Leuten diese Bilder als gut zu verkaufen, obwohl es wirklich nur absolute Not-Knipsen handelt...


    Ich sehe das ambivalent. Besser ist besser. Aber es gibt durchaus ein 'gut genug'. Und das liegt für mich bei Familien- und Urlaubsfotos (o.ä.) in einem scharfen Bild von wenigstens 10 x 15 (Abzug) oder (besser) etwa DIN A4 (Fotobuch). Mindestens ersteres bekomme ich auch mit dem Smartphone hin. Und Bildaufhübschung? Das ist Mode und als solche kann man es verteufeln. Oder eben nicht. Mode erzählt viel über eine Zeit und über ihren 'Träger'. Das ist Subtext pur :mrgreen: ...


    Zu den ultraniedrigen ISOs: Handykameras arbeiten wohl in den allermeisten Fällen bei offener Blende (ich wüsste nicht, dass es ein Smartphone mit Irisblende gäbe aber da kann ich falsch liegen). Die Lichtstärke liegt heute meistens so bei f2 oder f2.4. Extrem kurze Belichtungszeiten kann das Handy vermutlich meistens nicht. Ausserdem sind die am Bedarf vorbei. Die fraglichen iPhone Bilder liegen 'eh schon bei fast 1/2000! Was soll die Kamera denn anderes tun, als die Empfindlichkeit runterdrehen? Das ist einfach nur sinnvoll und beweist in meinen Augen, dass solche Einzeldaten nicht zur Argumentation taugen. Das Ergebnis zählt, sonst nix.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Captain Convertible"

    Viel kritischer als die Qualität sehe ich die Haltbarkeit und Lesbarkeit, wenn es um Handyfotos geht. Wer belichtet schon nebenbei geknippste Fotos aus? (...) Mit Jpegs wirds in 40, 50 Jahren nicht besser sein, falls die Dateien bis dahin überhaupt noch lesbar sein werden...


    Ich bin alt genug, diese Meinung zu 100% zu teilen. Ein Bild, das man nicht in Händen hält, das wird es rückblickend nicht gegeben haben. Ich hab mir deshalb (topaktuell) gerade einen Canon 'Selphy CP910' zugelegt (Bericht folgt ;-)). Nicht als Ersatz für die Bücher aus Urlaubsbildern sondern für die besten schnellen Schnappschüsse, sdie sonst in der Versnkung verschwinden. Und ich sehe auch an den Kindern, welche Faszination gedruckte Bilder ausüben. Obwohl die Kurzen ja vollkommene 'digital Natives' sind, die schon mit 3 und 5 Jahren ganz selbstverständlich ein Tablet benutzen können.

  • Vielleicht ist es wirklich eine Frage des Alters, wie man das betrachtet. Natürlich ist für die Kleinen ein Tablet schon so normal, dass die sich nicht wirklich daran stören werden. Deshalb muss man hier etwas mehr differenzieren. Ausgedruckte Bilder sind eine Sache (und immer noch eine ganz besondere). Aber ob digital in Zukunft noch als Mangel empfunden wird?

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem sehe ich nicht in erster Linie in der Frage, ob etwas als Mangel empfunden wird. Papierbilder haben für mich zwei entscheidende Argumente auf ihrer Seite:


    1. Sie stellen eine Auswahl dar. Ich fotografiere heute mehrere Tausend Bilder pro Jahr, ich hab schon eine Weile lang nicht mehr nachgerechnet aber so um die 6 bis 12 Tausend werden es wohl im Mittel sein. Das ist heutzutage auch gar nicht mehr viel, vermute ich. Wenn man die Hälfte davon auf Ausflüge und Urlaube rechnet, bleiben 50 bis 100 Bilder pro Woche. Für einen Hobbyfotografen also ganz normal. Nur, wer soll später mal Lust haben, sich durch so einen Datenberg zu graben? Papierbilder hat man am Ende wenige Hundert pro Jahr. Doubletten, Fehlbelichtungen, Verwackler sind da aussortiert, der Rest selektiert, zweitbeste Fotos weggelassen.


    2. Sie entwickeln eine eigene Geschichte. Ein Papierbild kann man in der Hand halten. Man kann es verschenken, zerknittern, in ein Album kleben, an die Wand hängen, in eine Kiste stopfen, neben Andenken und Postkarten und dem ersten verlorenen Milchzahn oder einer Eintrittskarte. Ein Papierbild verändert vielleicht seine Farben (was man heute ernsthaft digital nachmacht!) aber es ist immer ohne Hilfsmittel zu betrachten. Es kann einem aus einem Buch entgegenpurzeln oder es findet sich in einem Stapel Briefen. Es ist eben eine Sache für sich und kein Datensatz. Den gibt's ja trotzdem. Ich glaube nur nicht, dass der später die gleiche Wirkung entfalten wird, wenn er es doch heute schon nicht tut.


    PS: Willkommen, Miks!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "le spationaute"

    Das Problem sehe ich nicht in erster Linie in der Frage, ob etwas als Mangel empfunden wird. Papierbilder haben für mich zwei entscheidende Argumente auf ihrer Seite:
    ...


    Ich sehe das ganz ähnlich, meine nächste Anschaffung für dieses Hobby wird daher auch mit Sicherheit wieder ein Foto-Drucker, event. auch gleich ein A3-Drucker, mal sehen.


    Außerdem glaube ich, dass auch Fotobücher noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Denn der Prozess, bspw. aus Hunderten geschossener Urlaubsfotos die besten Bilder zu selektieren, sich ausbelichten zu lassen und sie anschließend in ein Album zu kleben, ist vom zeitlichen Aufwand nicht mehr weit davon entfernt, diese selektierten Bilder dann gleich in einem Fotobuch zu arrangieren. Die Programme hierfür werden immer intuitiver in der Bedienung, die Qualität durch Ausbelichtungs-Möglichkeiten immer besser und die Preise sind vertretbar.
    Und spätestens dann landet man doch wieder bei einer kritischen Betrachtung der Bildqualität, denn eine ausbelichtete Doppelseite im Fotobuch zeigt den Handy-Kameras sehr deutlich ihre Grenzen auf...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Fotobücher zähle ich sinngemäss zu den ausbelichteten Bildern. Allerdings sind die technischen Grenzen da sehr ungleich verteilt. Ich sehe es im Gegenteil so, dass gerade ein Fotobuch da ungewöhnlich viel verzeiht. Das gilt aber ausdrücklich nur für gedruckte Fotobücher, nicht für solche auf Fotopapier. Dort hast Du vollends zu 100% Recht.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt waren wir gerade so schön im off-Topic und da kommst Du! :P


    Dein Bild zeigt exkt das erwartbare: Da wo es im Motiv klare Kanten und Kontraste gibt (die Schneeflächen oben in den Bergen, zum Beispiel) da greifen die Bildverarbeitungsroutinen voll und machen einen knackigen Bildeindruck. Wo es an schärfbaren Kontrasten fehlt (Vegetationsflächen) matschen sie stattdessen hilflos vor sich hin. Bei 6 MP hilft dann auch kein weiteres Verkleinern mehr.


    Oder hast Du das jetzt als Positivbeispiel gedacht? :duck:

  • Ich habe mich noch nie mit Handybildern auseinandergesetzt. Ich habe auch kein Smartphone, sondern ein Outdoor Handy, da ich das beruflich benötige. Sonst nix :ugly: .


    Die Diskussion hier bezieht auf die Relativität der BQ. Die gezeigten Handybilder sind, für mich als Handyfoto-Laien, auf deutsch gesagt, unter aller Sau :winke: . Meine erste Cam überhaupt war eine Kodak Instamatic 233 zu Weihnachten 1968, und die hat alle male bessere Bilder gemacht :roll: . Die Relativität der BQ ist aber auf den zeitgenössischen Kontext zu beziehen, und nicht auf irgendwelche Papierbilder von anno dazumal. Der Thread geht ja um BQ Handy vs. Kompaktcams. Ich verwende ua. noch für "Extremfälle" eine Ixus 220. Ich denke, dass sich jegliche Diskussion bzgl. BQ hier im Vergleich erübrigt ... :roll:


    :ugly: Man sollte, last not least, den Grund nicht vergessen, wieso Handyhersteller alle ihre Produkte mit Fotomöglichkeit ausgestattet haben :twisted:

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)