Frühmorgens

  • "Alpenglühen" war immer wieder mal Thema hier bei DFT, auch im weiteren Sinne.


    Nie einfach, wie ich finde, weil das, was man sieht, gerade hier fast nie auf dem Sensor landet. Deshalb würde mich eure Meinungen interessieren, besonders zu den Fragen Helligkeit, Kontraste, Lichter/Schatten (Durchzeichnung) sowie Farben/Sättigung.


    Wo sollte es mehr, wo weniger sein? Sollte man nur auf die angestrahlten Gipfel belichten? Wie dunkel sollen die Schatten sein? Oder gar DRI/HDR? Wer kennt sich da aus?


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Wo sollte es mehr, wo weniger sein? Sollte man nur auf die angestrahlten Gipfel belichten? Wie dunkel sollen die Schatten sein? Oder gar DRI/HDR? Wer kennt sich da aus?

    Mir gefällt das Bild so wie es ist.
    Nur den Gipfel zu zeigen wäre meiner Meinung nach nicht so interessant. Ich sehe bei solchen Landschafts-Motiven gerne das Gesamtbild und nicht nur Details. Die Schatten empfinde ich als genau richtig, die würde ich so lassen.

  • Danke für das Interesse ! :smile:


    Die hellere Version von Agfafan erstaunt mich nicht wirklich, ist es doch genau das, was man tendenziell machen würde... , ... wenn man das nicht schon öfters erlebt hätte. Das farbige Leuchten kommt zu kurz, die nicht beleuchteten Berganteile sind zu hell, aber das Histogramm ist halbwegs zufrieden ;) .


    Das beeindruckende an diesen Szenen ist das "Glühen" der Gipfel, manchmal fast tiefrot, wobei man die restliche Bergwelt durch das bereits (oder noch) vorhandene, relativ helle Licht, trotzdem noch/schon gut sehen kann. Eine Kamera im Standardbetrieb kann diesen Dynamikumfang kaum abbilden. Wenn man nun dieses Glühen so vermitteln möchte, wie man es an den angestrahlten Gipfeln erlebt/gesehen hat, wird das Bild meist insgesamt zu dunkel, die Schatten "saufen ab". Hier ist das noch relativ einfach, da in den Schattenbereichen heller Schnee liegt. Deshalb hätte ich eher Vorschläge zu dunkleren Bildern erwartet...


    @Claudia: natürlich ist mehr WW besser, um die Umgebung einzubinden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass dann die Belichtungssituation noch schwieriger wird, da die Helligkeitsunterschiede meist noch größer sind. Die einzigen WW-Aufnahmen, die mir bisher bei solchen Bedingungen gefallen haben, waren dezent bearbeitete HDRs. Ich selbst habe das noch nie versucht, werde mich da aber mal ranmachen...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Mir gefällt auch das Originalbild am besten. Ich vermute aber dass Agfafan sein Monitor vielleicht etwas dunkel abgestimmt ist. Agfafan sein Bild könnte, so wie es an meinem Monitor ausssieht, mehr oder weniger zu jeder Tageszeit aufgenommen worden sein ausser morgens bzw. abends zur Zeit des Alpenglühens. Dann wäre es richtig belichtet.


    Für eine Morgen- oder Abendbild finde ich dass das Original gut belichtet ist und auch dass das Verhältnis hell dunkel ganz okay ist.


    Nur als Alpenglühn würde ich es nicht bezeichnen. Da würde ich etwas mehr Rotfärbung (glühen) erwarten.
    Ich erlaube mir mal 2 Bilder hier einzustellen was zeigen sollte was ich unter Alpenglühn verstehe. Beider Bilder zeigen denselben Berg einmal im April und einmal im August.



    Habe erst im Nachhinein das dunklere Bild von aeirich gesehen. Da sieht es doch gut nach Alpenglühen aus. Nur wäre es mir so auch etwas zu dunkel. Was spricht da dagegen etwas die Tiefen erhöhen?

  • Ich würde jetzt auch gerne was Kluges zum Vergleich Foto vs. Realität sagen, als Flachländer denke ich bei "Alpenglühen" aber höchstens an Waldbrand. Ein eindrucksvolles Foto ist es aber trotzdem. Wenn ich mich zwischen Original und Bearbeitung entscheiden müsste, würde ich wohl das dazwischen nehmen.

  • Auch meine Stimme geht an #1 - man sieht, dass es bei tief stehender Sonne gemacht wurde, die Farben sind rötlich warm. Die dunkle Variante (#3) scheint auf den ersten Blick übertrieben, gefällt mir aber subjektiv auch, weil sie ein wenig von dem Staunen vermittelt, dass ich persönlich beim Alpenglühen erlebe. Ja, es ist stilisiert, etwas übertrieben, aber die Bildwirkung ist trotzdem stark. Ein Entsättigen kommt bei diesem Motiv m.E. gar nicht in Frage.


    Ein wenig Gemecker auf hohem Niveau: die Wolken bei #1 gefallen mir technisch noch nicht: die haben so eine Art Masern ...

  • Ich finde die Bilder von Dieter "11er" sehr interessant zum Thema. Bild re. wirkt mMn in den Schatten zu dunkel, aber die angestrahlten Gipfel wirken sehr authentisch. Bei dem Bild li. sind die Belichtungsverhältnisse durch die Schatten mit Schnee wesentlich einfacher.


    Die dunkle Variante (#3) scheint auf den ersten Blick übertrieben, gefällt mir aber subjektiv auch, weil sie ein wenig von dem Staunen vermittelt, dass ich persönlich beim Alpenglühen erlebe. Ja, es ist stilisiert, etwas übertrieben, aber die Bildwirkung ist trotzdem stark.

    Genau das ist eines der häufigsten Probleme bei solchen Aufnahmen, das Bild wirkt "übertrieben", auch wenn die angestrahlten Gipfel dem subjektiven Betrachter sehr "passend" erscheinen. Nur der Rest des Bildes ist dann oft nicht so prickelnd, da sehr/zu dunkel.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Für mich auch #1 und mit Abstand die etwas dunklere Version dazu - da bin ich ganz bei Subjektiv. Als Tiefebenenbewohner habe ich natürlich keine richtige Vergleichsmöglichkeit, ich kenne dieses Glühen hauptsächlich aus den Anden und von einigen Fotos oder Videos (da weiß ich natürlich nicht, inwieweit der Eindruck durch Bearbeitung verfälscht ist). Aber die Stimmung passt einfach zu meinen Vorstellungen vom Alpenglühen :daumenhoch:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Nach den ersten beiden Versionen habe ich mal meine Vorstellung umgesetzt:


    Schatten etwas dunkeler damit das Glühen hervorgehoben wird. Dann Rot/Orange etwas entsättigt, ein warmer Ton sollte aber bleiben. Trifft, bis auf den Farbton, Beitrag 7 von aeirich :)


  • Schatten etwas dunkeler damit das Glühen hervorgehoben wird. Dann Rot/Orange etwas entsättigt, ein warmer Ton sollte aber bleiben. Trifft, bis auf den Farbton, Beitrag 7 von aeirich

    Die Kontraste finde ich recht hübsch, das Alpenglühen wurde aber zu einem Sonnenstrahl, der ist jetzt relativ neutral und vergleichsweise unspektakulär in der Farbe.

  • habe ich mal meine Vorstellung umgesetzt

    Sei mir nicht böse, aber zumindest auf meinem Monitor sieht die Bearbeitung echt gruselig aus. Die Schatten mit blauen Farbsäumen, der Schnee hat purpurfarbene Flecken, die Wolken sehen aus wie kurz hinter Seveso, und das Glühen ist futsch. Ich bin sicher, das hängt mit den Moni-Einstellungen zusammen, behaupte auch nicht, dass ausgerechnet meiner richtig kalibriert ist. Ich geb' das nur mal Rückmeldung.


    Nee, wenn's nach mir geht, lass es bei #1 - ein guter Wein wird nicht dadurch besser, dass man noch etwas Isoprop-Alkohol reingießt.

  • Das Glühen ist ein Sonnenstrahl :) Der sollte auch ein warmes Licht haben aber, meiner Meinung nach, nicht zu rot. Jedenfalls habe ich das nicht so rot in Erinnerung. Aber das ist auch etwas was jeder etwas anderst sieht.

  • Sorry, aber ich finde immer noch die erste Version am besten.


    Ich habe zwar Alpenglühen noch nicht so direkt gesehen, hatte aber das Vergnügen, das mal aus dem Flugzeug bestaunen zu dürfen. Die Berggipfel leuchteten tiefrot über der dicken Nebelschicht am Boden. Das war nicht mal mehr orange... Ich dachte der Flieger kriegt Schlagseite, weil alle das sehen wollten :smile:


    Die dicke Nebelschicht führte dann übrigens beim Aufsetzen des Fliegers in München zu einem großen Hallo, weil wir minutenlang durch die Suppe geflogen waren und die meisten Passagiere angenommen hatten, noch viel weiter oben zu sein :mrgreen:

    Lieben Gruß
    Andrea


    ---------------
    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.