Ist ein Blitz zwingend notwendig?

Hallo Ursula,

schau Dir doch mal die Location/s an, an denen die Feier stattfindet dann siehst Du, ob das vorhandene Licht ausreichen wird um vernünftige Aufnahmen zu machen oder nicht.
Sollte es nicht ausreichen, hättest Du bis August genügend Zeit, Dir die Basics der Blitzbenutzung beizubringen.

Im übrigen kommt es immer auf den eigenen Anspruch an die Qualität der Bilder an.

Fotografieren = Zeichnen mit Licht.
Und ein guter (!) Blitz versorgt Dich perfekt mit Licht.
Ich habe einen 70er Metz-Stabblitz. Mit dem habe ich auf Feiern Bilder über 10m Entfernung mit Tele gemacht: Da kannst Du die Leute fotografieren, ohne dass sie es merken, also in absolut ungestellten Situationen.
Oder Fotos im Gegenlicht: Machst Du ein Gruppenfoto, wo alle schön von der Sonne angestrahlt werden, blizeln sie. Also: Genau andersrum, gegen die Sonne fotografieren. Hast Du genügend Blitz-Power, ist das gar kein Problem!
Bei so einem starken Blitz kann man auch in großen Räumen (mit weißer Decke!) toll indirekt gegen die Decke blitzen.
Schwieriger ist es dann allerdings, die Lichtstimmung einzufangen. Da muss man dann den Blitz vielleicht dochmal ausschalten.

Ohne Blitz bist Du bei schummriger Beleuchtung in verdammt hohen ISO-Sphären. Da wird die Luft einfach dünn.
Klar kann mans auch mal auch ohne Blitz versuchen, aber zumindest die Alternative solltest Du haben. Du kannst ihn immer noch runterregeln, sodass er in seiner Wirkung nicht vordergründig wird und über lange Zeiten viel Raumlicht zulassen.
Ich würds mich nicht trauen, ohne Blitz auf eine Hochzeit zu gehen (zum Fotografieren). Die Ausschuss-Quote wär mir zu hoch.
Es geht ja nicht nur um Kirche oder Standesamt und die Bilder davor. Es geht auch um die Abendveranstaltung. Und da wirds finster.

...Ich bin ja selber einer von denen, die fast ausschließlich bei Hochzeiten ohne Blitz arbeitet, aber es lässt sich nicht ganz vermeiden. Gerade in der Nacht kann es zu einem unschönen Erwachen kommen, wenn man feststellen muss, wie schlecht manchmal Räume ausgeleuchtet sind.

Ich halte die K5 für ein sehr potentes Gerät, allerdings hörts auch da bei ISO6400 auf. Was ich für unverzichtbar halte, ist ein Objektiv um die 50mm (KB), du hast da max 75mm zur Verfügung, was meist schon zu lang ist. Ein Objektiv wie das Sigma 30mm 1,4 machen hier viel Sinn und das aus zwei Gründen. Zum einen hat man die Möglichkeit die Szenerie noch gut einfangen zu können, zum anderen ist es sofort als Portrait Linse zu nutzen. Man ist damit sehr flexibel. Optiken die bei 2,8 anfangen, halte ich für generell zu lichtschwach, ausser man hat eben den Blitz oben drauf. Um vernümftiges Material zu bekommen, muss man ja doch leicht abblenden, daher braucht man schon die 1,4, um von dort auf 1,8-2 abblenden zu können. Das schont dann auch die ISOs.

Wer viel mit hohen raucht allerdings noch die Stütze schlecht hin und die ist Lightroom3, mit seiner hervorragenden Entrauschung. Das Programm bringt manchmal mehr als der Neuerwerb einer Linse oder Kamera.

Ansonsten würde ich mir bei dir und den Hochzeiten keine Gedanken machen, deine Bilder sprechen für sich, schau dir einfach die Bilder der Pros an, da kann man sich dann schnell einen Ablauf im Kopf aufbauen... .

Ein Blitz ist imho trotz lichtstarker Optiken notwendig.
Zum Einsatz kommt der Blitz bei Gegenlicht und Situationen, wo die Festbrennweite auf Grund der geforderten größeren Tiefenschärfe nicht bei Offenblende benutzt werden kann.
Dazu zählen zB (Gruppen-)Portraits der Besucher an der Tafel (zb Iso 800, f4 -5,6, 1/60sec), Aufhellblitz beim Fotografieren gegen die Kirchenfenster.
Es kann auch vorkommen, dass du die Testfotos in der Kirche ohne Blitz machen, weil genügend Licht vorhanden ist.
Und dann, am Tag der Hochzeit ist es bewölkt und du kommst um den Blitz nicht mehr herum.

Die Kunst am Blitzeinsatz ist es, den Iso-Wert oben zu lassen und die Blende so weit wie möglich zu öffnen, damit man den Blitz im Bild nicht so deutlich bemerkt. Auch eine Lee-Folie zur Konvertierung der Farbtemperatur des Blitzes kann von Nutzen sein, den Blitzeinsatz zu verschleiern.

Besorg dir den Blitz rechtzeitig, damit du damit üben kannst. Dh. sowohl Bedienung als auch Wirkung kennenlernst.

Noch was Allgemeines:
Objektivtechnisch bist du imho schon perfekt aufgestellt, mit 2. Body und genügend Akkus & Speicherkarten kann zumindest von der Technik her kaum noch was schiefgehen.
Das Raw Pflicht ist, erwähne ich mal sicherheitshalber
Es ist gut, wenn du einen genauen Zeitplan der Hochzeit hast und einen Informanten unter den Freunden des Brautpaares, die dir die diversen Überraschungen verraten, damit du rechtzeitig mit den richtigen Kameraeinstellungen am richtigen Ort bist.

Gutes Gelingen!

lg Bernd

Hallo,

ich habe bisher eine Hochzeit fotografieren dürfen / müssen und ich kann dir sagen, ohne Blitz wäre ich aufgeschmissen gewesen!

Ich habe da auch sicherlich einiges falsch gemacht, z.B. bei Dämmerung auf Blendenvorwahl + Blitz gegangen (um die schöne Lichtstimmung nicht zu zerstören), so dass dann manchmal die Belichtungszeiten zu lang wurden, und ich bei manchen Aufnahmen verschwimmende Umrisse der Personen bekam. Aber insgesamt war der Blitz Gold wert , denn Du brauchst den Blitz einfach in fast allen Situationen: Kirche/Standesamt Innenraum, Gegenlicht, Dämmerung, Abendaufnahmen / Tanz ...

Viele Grüße
yussuf

ich bin bekennender Blitzverweigerer und AL Fan .... ausser auf Hochzeiten.
Es sei denn man überläßt das Feld den ichhabmeinhändydabei Knipsern und macht nur fine art schummerlich Bilder fürs Brautpaar ... wird aber in der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer einen ziemlich unbefriedigenden Eindruck hinterlassen.
Es führt kein Weg am Blitz vorbei .

Das ist mit Sicherheit ein guter Blitz und metz ist auf jeden Fall die Nummer Eins.
Aber wie auch bei Hubraum gilt bei Blitzen: Viel hilft viel!
Gerade in größeren Räumen und mit vielen Personen ist Leitzahl durch nichts zu ersetzen als durch mehr Leitzahl. Daher würde ich Dir den stärksten Blitz ans Herz legen, der in Deinem Budget drin ist.
Von der Steuerung her sind die metz-Geräte mit TTL ein Traum. Da brauchst Du Dir wirklich (fast) keine Gedanken zu machen.

Ich stimme einerseits Icebear/PhillipV3 insofern zu, als ich auch zu einem vernünftigem Blitz greifen würde, wenn Du schon einen kaufen willst/musst.
Aber es ist andererseits auch so, dass Du auf der Hochzeit auch mit Blitz die ISO hochstellen wirst/musst, und die Zeiten möglichst lang wählen wirst/musst, wenn Du vom Raumlicht (der Stimmung) möglichst viel ins Bild retten willst. Da wird er leistungsmäßig nicht unbedingt am oberen Limit gefordert sein.

...habe den Metz 50 AF-1 und bin begeistert. Nutze ihn an meiner Nikon D50 (ittl) und die Automatik regelt wirklich alles perfekt. Kleine Abstriche bei der Haptik, aber das ist dann wirklich auf hohem Niveau gemeckert.

........ wenn du ne D3 oder D700 hast nicht!

Spaß beiseite. Ich würde dir auf jeden Fall zu einem Blitz raten, da der auch eine Aufhellfunktion hat. Ohne Blitz passiert es ganz leicht, dass Gesichter absaufen und das kommt nicht so gut.

Wie Lucky schon sagt, solltest du schauen, dass du möglichst viel Umgebungslicht mitnimmst, um möglichst viel von der Stimmung mitzubekommen. Ansonsten sind die Personen schnell totgeblitzt.

Zitat von "PhilippV3"

. Zu den Verbesserungen gehören u. a. neue Blitzröhre, Metallfuß, bessere Weitwinkelstreuscheibe und etwas mehr Leuchtkraft:
http://photoscala.de/Artikel/Metz-50-AF-1

Ich finde das ne Unverschämtheit, dass die LZ 50 angeben bei 105mm. Das kannte ich bisher nur von Gannon!

Verglichen mit anderen Blitzen hat der dann nämlich bei 50mm (und so wurden die Blitze früher nur verglichen!) auch nur so um die LZ 30-35!

Ich hatte mal einen Blitz für die erste Hochzeit gekauft. Hab es versucht und es hat mir nicht gefallen. Etwas später hab ich ihn verscherbelt und die letzte Hochzeit ohne Blitz fotografiert. War wieder nur ne Cousine und da man nicht professionell angeheuert ist kann man da ja durchaus sagen wie es ist: Nee, ich mag Blitzbilder nicht - also so (ohne), oder gar nicht. Ist eben die Frage, welche Bilder man gern sieht ... helle und genaue Portraits von allen Gästen, oder n büssl schummriger so wie die Gäste eben aussahen im Lichte von Kerzen, Scheinwerfern, Discokugeln, usw. Allerdings wars bei mir gerade so eben drin mit ISO 3200@f/1.4. Mit ISO 6400 und mehr sollte das noch besser gehen, dann würd ich gar nicht mehr über einen Blitz nachdenken ...

>>> helle und genaue Portraits von allen Gästen, oder n büssl schummriger so wie die Gäste eben aussahen im Lichte von Kerzen, Scheinwerfern, Discokugeln, usw.

Du schreibst das so, als gäbe es nur entweder oder.
Schon mal versucht, den Blitz auf Kunstlicht zu konvertieren, indirekt einzusetzen und 1-2 Blenden unterzubelichten?
Wenn Du das machst, dann musst Du die Blende nicht auf 1,4 aufreißen und bei kleinen Gruppen überlegen, auf wessen linkes Auge Du die Schärfe legst...

>>> Nee, ich mag Blitzbilder nicht - also so (ohne), oder gar nicht. Ist eben die Frage, welche Bilder man gern sieht

Naja... das ist irgendwie Einstellungssache.
Machst Du die Bilder für Dich oder für die anderen?

Der große Lightboy(AF 540 FGZ) von Pentax ist ziemlich gut, aber er braucht sehr lange zum Aufladen(egal mit welchen Akkus oder Batterien).
Ich habe für meine Nikon D 700 einen Metz AF 58-1 N, der ist ziemlich hell, erzielt sehr gute Ergebnisse mit Nikons i-TTL und er hat vor allem eine sehr gute Eigenautomatik, die äußerst gut belichtete Bilder erzeugt.Er hat einen Zweitreflektor, der für den Nahbereich einsetzbar ist und sich da auf 1/4 seiner Leistung runterregeln läßt. Der Hauptreflektor ist sehr beweglich und läßt sich somit gut für das indirekte Blitzen via Decke einsetzen.Er läßt sich aber auch sehr gut in seiner Blitzleistung regeln, bei manueller leistungsvorgabe kann man bis 1/256 der Leistung runterregeln.
Es gibt den 58er natürlich auch mit Pentaxanschluß, da beherrscht er das P-TTL und hat trotzdem noch seine gute Eigenautomatik.
Er dürfte etwas preiswerter geworden sein, da sein Nachfolger, der AF 58-2 schon auf dem Markt ist.
Ich habe jetzt schon 2 Hochzeiten(eigentlich schon 3, aber die erste noch mit einer K 10 D und einem Soligor Blitz) fotografiert und bin mit Blitz an Bord immer gut ausgekommen. Es gibt schon sehr dunkle Ecken in diversen Räumen. Bei einem Standesamt zum Beispiel waren die Wände und die Decke aus dunklem Holz, damit war das indirekte Blitzen dort schon mal gestorben.Für das direkte Blitzen habe ich mir einen Diffusor besorgt, in meinem Fall war er von Dörr. Und er war sein Geld wert, denn es gab keine totgeblitzten Gesichter mit hartem Schlagschatten.
Der Diffusor sieht in etwa so aus:http://www.foto-palme.de/shop/…00461042867&ref=idealo_de
Hoffentlich klappt der Link.

MfG vom Lokknipser(der nun schon etwas mit Blitzen umgehen kann)