Fotografie mit hohen Empfindlichkeiten. Ein Für und Wider.

  • Auskopplung aus dem Thread zur Fuji X10 (Thema von übergeordneter Bedeutung, nicht nur für die Fuji)


    Zitat von "zackspeed"

    Ebenso die Korrektur im Highiso Bereich,der heute einer der wichtigsten Kaufargumente ist,hat keine Chance mehr gegen die modernen CMO Sensoren.Auch wenn diese nicht in allen Bereichen den guten CCD gleichwertig sind.


    Ja. Und diese high-ISO-Mode hat vielen Knipsern und Fotografen leider den Blick für plastische, natürliche, knackige Wiedergabe bei gutem Licht/niedriger Empfindlichkeit vernebelt. :thumbdown:
    Wenn man sich bei 500.px, Flickr und sonstigen Portalen umschaut fragt man sich, wo sie denn sind, die ganzen unverzichtbaren ISO 3200, 6400, 25.200, Viermillionen-Tralala... :ugly:
    Ein Bild von hundert? Eines von tausend? :roll:


    Zitat von "zackspeed"

    Laut Panasonic ist auch die Pixelfahnenstange noch lange nicht erreicht.Die gehen davon aus das die Winzsensoren etwa 20 Mpixel bekommen werden und APS-C Sensoren bis zu 35 MPixel,KB sagte man sollte mit 50 Mpixel machbar sein.Das bei heutiger und naher Technologie.....


    Und? Wem nützt das, mal so - ganz altmodisch - pragmatisch hinterfragt?
    Man merkt, dass die Fototechnik heute von tradierten Playstation-, Multimedia- und Elektronikspielzeug-Companys bestimmt wird. :(

  • Zitat von "manolo"

    Ja. Und diese high-ISO-Mode hat vielen Knipsern und Fotografen leider den Blick für plastische, natürliche, knackige Wiedergabe bei gutem Licht/niedriger Empfindlichkeit vernebelt. :thumbdown:
    Wenn man sich bei 500.px, Flickr und sonstigen Portalen umschaut fragt man sich, wo sie denn sind, die ganzen unverzichtbaren ISO 3200, 6400, 25.200, Viermillionen-Tralala... :ugly:


    Nun ja, ich find schon, daß man sie sieht ... keine Ahnung ob bei flickr, aber bei 500px haben sie Milchstraßen über Landschaft, wie ich es leider nicht ablichten kann mit meiner alten Kamera ...


    Nichtsdestotrotz wäre ich auch für die Verfügbarkeit von Kameras mit weniger kompromißbehafteter Qualität, klar. Wer's nicht braucht, der braucht's nicht. Aber manche brauchen's. =)

  • Zitat

    bei 500px haben sie Milchstraßen über Landschaft, wie ich es leider nicht ablichten kann mit meiner alten Kamera ...


    jupp, das sind normal um die 20-30s bei iso3200+ und möglichst einem 1.4er Weitwinkel, hab das letztens auch mal probiert (mit nem 50er, da das Weitwinkel auch nicht ins Budget passt), war eher deprimierend... :ugly::pink:

    • Offizieller Beitrag

    Was das 'Brauchen' von High ISO angeht, so kann ich da ja jetzt mitreden. Am WE war ich auf einem Kindergeburtstag in einem schummrigen Souterrain eines Gemeindehauses. habe eine Menge süsse Familienfotos mitgebracht. Alle schön scharf, alle ISO 3200 und mehr. Mit meiner alten Kamera hätte ich da nicht ein einziges Bild mitgebracht...



    Vom iPhone mit Tapatalk.

  • Da muss ich mich anschließen. Auch von meinen High ISO Bildern taucht kaum eines in einer öffentlichen Galerie auf. Gemacht habe ich aber unzählige, fast durchgehend im privaten Bereich.


    Und ich denke mal, dass die meisten Gelegenheits-hobby-fotografen die meisten Bilder in diesem privaten Bereich machen. Für mich war es sogar das K.O. Kriterium überhaupt, meine K10 gegen eine K-x auszutauschen, neben dem mir angenehmeren Maßen und der nicht so viel Aufmerksamkeit benötigenden Bedienung.

  • Zitat von "le spationaute"

    Was das 'Brauchen' von High ISO angeht, so kann ich da ja jetzt mitreden. Am WE war ich auf einem Kindergeburtstag in einem schummrigen Souterrain eines Gemeindehauses. habe eine Menge süsse Familienfotos mitgebracht. Alle schön scharf, alle ISO 3200 und mehr. Mit meiner alten Kamera hätte ich da nicht ein einziges Bild mitgebracht...


    Das ist genau der Punkt. Ich mag andere nicht mit Rumgeblitze stören und die meisten Blitzfotos mag ich auch nicht. Letzthin habe ich eine Musical-Aufführung der Kinder fotografiert. Es gab neben ein klein wenig Tageslicht nur Funzel-Deckenbeleuchtung, also kein Profi-Bühnenlicht. Da hat mir die Canon 1000D bei ISO 1600 gezeigt, wie Banding geht :ugly: . Das war exakt das Ereignis, bei dem ich mir sehnlichst die ISO-Fähigkeiten einer Canon 1100D oder gar einer Pentax K5 gewünscht habe. Leider war die gute Fee gerade verhindert :P .
    Ebenso verhält es sich bei spontanen Aufnahmen in der Dämmerung ohne Stativ (schleppe ich beim Wandern o. Radfahren nicht auf Verdacht mit rum). Usw. usf.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Belastungstester ()

  • Zitat von "le spationaute"

    Was das 'Brauchen' von High ISO angeht, so kann ich da ja jetzt mitreden. Am WE war ich auf einem Kindergeburtstag in einem schummrigen Souterrain eines Gemeindehauses. habe eine Menge süsse Familienfotos mitgebracht. Alle schön scharf, alle ISO 3200 und mehr. Mit meiner alten Kamera hätte ich da nicht ein einziges Bild mitgebracht...


    Na gut, früher hätte man da geblitzt... Heutzutage ist es statt Fotografie halt ISOgrafie. ;)

    • Offizieller Beitrag

    ISOgrafie klingt griffig, ist für mich aber - Entschuldigung - eine Worthülse. Was soll das heissen? Der Umstand, dass man weniger Licht braucht bedeutet ja nicht, dass die Bilder dadurch weniger atmosphärisch wären. Weniger Fotografie?


    Wer sagt eigentlich, dass Bilder bei wenig Licht flach oder tot wirken? Auch dort kommt es auf die Art, die Richtung, die (relative) Intensität des Lichts an, auf Hintergründe und vor allem auf den Moment.


    Ich habe zwei gute Blitzgeräte und benutze sie dennoch fast nie. Nicht, weil ich die Ergebnisse nicht mögen würde sondern weil ich es meist als zu aufwändig finde und weil sich die Fotografierten dadurch sofort beobachtet und/oder gestört fühlen. Vor allem, wenn man mit der Kamera eigentlich aus dem Hintergrund agieren will und nicht etwa einen 'Fototermin' wahrnimmt. Strobisten machen tolle Sachen aberdas ist eine andere Geschichte. Mir geht es um private familiäre Aufnahmen. Da sehe ich einen Hauptzweck der hohen ISO-Einstellungen.

  • Zitat von "Icebear"

    Na gut, früher hätte man da geblitzt...


    So sahen die Bilder dann oft auch aus :ugly: .


    Wenn die vorhandene Lichtstimmung erhalten werden kann und die Leute nicht permanent vom Gewitter hochgeschreckt werden, finde ich persönlich das schon prima :cheers: ...

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss mich jetzt aber selbst schimpfen! Das Für und Wider der Fotografie mit hohen Empfindlichkeiten gehört in einen eigenen Thread. Hier sollte es bitte vorrangig um die X10 gehen.


    Soll ich das CMOS/High-ISO Thema abkoppeln oder betrachtet Ihr vorläufig als erledigt? Bitte PM... ;)

  • Abkoppeln ;)... dann schreib ich auch was dazu...


    Und zwar, wie schnell ich die kleine Pen in die Ecke gelegt hatte, als unser Kaninchennachwuchs kam. Da musste die D700 mit ISO 6400 ran, sonst hätte ich kaum was machen können... Es gibt Situationen, da geht es nicht ohne hohe ISO.


    Übrigens, den Begriff "ISOgrafie" hat Equinox erfunden ;)

  • jupp, nu gehts ja,


    Natürlich nutze ich die hohen ISO hauptsächlich in privaten Situationen. Aber auch sonst gibt es doch oft Momente, wo man ohne Blitz einfach weniger, oder gar nicht, wahrgenommen wird und so die besseren Bilder bekommt. So ein Deutschuß aus der Hüfte im Halbdunkel - da glaubt doch keiner der Digicam-Nutzer, daß man da noch fotografieren kann... :mrgreen:
    Ich habe schon öfter gehört: "Ihr Blitz hat nicht funktioniert!" :ugly::mrgreen:
    Oder die Situationen, wo selbst ein 60CT4 nicht mehr viel bringt - Beispiel Stadion, OpenAir etc. (Da habe ich mal den Spruch gehört: "Die Blitzwürfel mit der Leitzahl 30.000..." :twisted: )


    Ich persönlich finde, daß nur mit dem Umgebungslicht auch viele Aufnahmen einfach besser rüberkommen, als selbst mit Bouncer und Co. geblitzte. Um das mit Blitz hinzubekommen, muß ich schon wieder einigen Aufwand betreiben.
    Kann ich aber diesen Aufwand betreiben und will nicht "unerkannt" bleiben, dann hat das Blitzen natürlich schon seine Vorteile.


    C'Ya
    Ralf

    Pentax K5 - und viel zuviel Glas dafür...
    "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
    (Albert Einstein)

  • Man kann das auch praktisch sehen: Sehen hohe ISOs noch gut aus, kann man eventuell statt eines lichtstarken Zooms ein Suppenzoom verwenden, was das Bokeh zwar verschlechtert, aber den Geldbeutel schont. Muss man, um die Schärfe des Objektivs zu verbessern, abblenden, können sich gut nutzbare hohe ISOs auch positiv bemerkbar machen (gilt natürlich nicht für Kompaktkameras, da z.B. bei f/8,0 durch Diffraktion schon wieder Verschlechterung der Bildqualität auftritt).


    Zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten: Sportaufnahmen in der Halle, schnelle Viecher im Zoo oder in freier Wildbahn o. ä.


    Wer die Möglichkeit der gut nutzbaren hohen ISOs hatte, will dann wohl gar nicht mehr zurück ... :cheers:


    Die Option zu haben, gibt ein Gefühl der Sicherheit. Ich hätte sowas schon gern - natürlich ohne Gematsche, Artefakte etc.

  • Zitat von "manolo"

    Auskopplung aus dem Thread zur Fuji X10 (Thema von übergeordneter Bedeutung, nicht nur für die Fuji)
    ...wo sie denn sind, die ganzen unverzichtbaren ISO 3200, 6400, 25.200, Viermillionen-Tralala... :ugly:
    Ein Bild von hundert? Eines von tausend? :roll: ...


    Auf die Masse bezogen mag das stimmen. Aber ganz bestimmte Bereiche profititeren nunmal ganz enorm von den erweiterten Möglichkeiten. Gerade im Bereich der Hochzeits-, Event- und Konzertfotografie, wo Blitzen nicht funktioniert oder unerwünscht ist.


    Ich habe mal eine Hochzeit mit meiner D80 fotografieren müssen, natürlich in der Kirche ohne Blitz. Da hätte ich mir schon sehr eine D700 mit rauscharmen 3200 oder auch 6400 gewünscht.

  • Zitat von "fabi"


    Aber ganz bestimmte Bereiche profititeren nunmal ganz enorm von den erweiterten Möglichkeiten. Gerade im Bereich
    der Hochzeits-, Event- und Konzertfotografie, wo Blitzen nicht funktioniert oder unerwünscht ist.


    Blitzen würde oft funktionieren, und es wäre auch noch lange nicht immer unerwünscht.
    Aber es wäre auch immer ein anderes Licht, Und wer mal eine Hochzeit in einem nur mit
    Kerzen beleuchteten Saal fotografiert hat der weiss wie genial hohe nutzbare Empfindlichkeiten
    mit gutem Dynamikumfang sein können.


    Es erweitert die Möglichkeiten, verschiebt die Grenzen. Nicht jeder kommt an diese Grenzen,
    nicht jeder erkennt die gestalterischen Möglichkeiten des vorhandenen Lichts. Nicht schlimm.

  • OK. Von meiner Seite aus akzeptiert.
    Bleibt für mich die Frage bestehen, warum es (außer den Sigmas) in einer Welt von 7 Milliarden Menschen keinen Markt für eine handvoll dezidierter, bezahlbarer! Low-ISO-Kameras gibt. :evil:
    Es kann doch nicht wahr sein dass sämtliche Ingenieurs-Kunst nur auf Auslesegeschwindigkeit, hohe Empfindlichkeit, leicht vermarktbaren Pixelcount und Kostenminimierung abzielt. :(
    Sind bei all dem heutigen Marketing-Stakkato und der fortschreitenden Urbanisierung wirklich so wenig potentielle Nutzer übrig geblieben, denen es um schnörkelloses "Lichtbildnern" in der Natur, in der Landschaft, in der Weite geht? Die keine ISO 12.800 brauchen und kein Full-HD mit einem flauen CMOS bezahlen möchten?
    Natürlich kann diese Zielgruppe auf Canon's 5D oder auf 'ne Leica S2 zurückgreifen.
    Aber was ist mit dem "normalen" Amateur mit weniger Kohle?
    Als "ältere" Generation betrauere ich natürlich die Vielfalt, die ich bei meinem Start des Hobbys erleben durfte (-zig Kamerahersteller, viele Exoten aus fernen Ländern, zahllose interessante Konzepte, nebeneinander bestehende Alleinstellungsmerkmale)
    Was ist die Welt nur für ein langweiliges Dorf geworden... :cry:

  • Zitat von "fabi"


    Ich habe mal eine Hochzeit mit meiner D80 fotografieren müssen, natürlich in der Kirche ohne Blitz. Da hätte ich mir schon sehr eine D700 mit rauscharmen 3200 oder auch 6400 gewünscht.


    Es ist schon angenehm, wenn man eine highisotaugliche Knipse hat. Ich für meinen Teil fotografiere fast ausschließlich mit Zeitautomatik, stelle die benötigte Verschlusszeit ein, alles andere regelt die ISO-Automatik. Bei der D200 war da bei ISO800 Schluss - mit viel Glück ging auch noch was bei ISO1600. Bei der Desi sind ISO 3200 gar kein Problem. Sogar ISO6400 ist meisten noch sehr gut brauchbar, das sind gute 2 Blendenstufen mehr. Wer nur "Stills" fotografiert braucht sowas sicherlich nicht. Aber wie schon angesprochen, in der Kirche oder insbesondere beim Sport, kann das entscheidend sein. Noch letzten Freitag habe ich die U23 von USA vs. Aserbaidschan (bei sehr gutem Licht) fotografiert, da ist das schon toll, wenn ich 1/1000stel einstellen kann, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Mit der D200 habe ich es immer an der Untergrenze mit 1/320stel versucht und hab die ISO auf 1600 begrenzt.


    ....und noch was. Wenn es irgendwie geht, verwende ich - trotz Highisotauglichkeit meiner Knipse - den Blitz. Allein schon deshalb, um Schatten aufzuhellen. Auch die Farben werden knackiger. Man muss eben nur aufpassen, dass man nicht totblitzt.

  • Zitat von "manolo"

    Ja. Und diese high-ISO-Mode hat vielen Knipsern und Fotografen leider den Blick für plastische, natürliche, knackige Wiedergabe bei gutem Licht/niedriger Empfindlichkeit vernebelt. :thumbdown:
    Wenn man sich bei 500.px, Flickr und sonstigen Portalen umschaut fragt man sich, wo sie denn sind, die ganzen unverzichtbaren ISO 3200, 6400, 25.200, Viermillionen-Tralala... :ugly:
    Ein Bild von hundert? Eines von tausend? :roll:


    nur ein Anwendungsfall von mir.
    Für meinen AG habe ich als Dienstleister eine Fotodukumentation von Mitarbeitern am Arbeitsplatz gemacht.
    Ergo, keine offene Blende sondern f/4 bis f/8.
    Ohne ISO 6400 oder mobile Blitzanlage wär da wenig gegangen.