Sony baut gebogene Kamera-Sensoren

  • mir leuchtet das Prinzip ja ein wenn ich eine feste Brennweite hernehme und den Sensor mit der dazugehörenden und darauf optimierten Optik als Einheit sehe, aber da der Sensor ja "starr ist" kann ich im moment noch nicht erkennen, wie es bei Wechseloptiken bzw Zoomobjektiven funktionieren soll, ohne das im Objektiv jetzt eine korrektur erfolgt, die den jetzt "krummen Sensor" berücksichtigt.


    In dem Fall verlagere ich doch die Komplexität der Korrekturen für die Field curvature in eine Korrektur zu optimierung an den Sensor.... :?:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "tjobbe"

    mir leuchtet das Prinzip ja ein wenn ich eine feste Brennweite hernehme und den Sensor mit der dazugehörenden und darauf optimierten Optik als Einheit sehe, aber da der Sensor ja "starr ist" kann ich im moment noch nicht erkennen, wie es bei Wechseloptiken bzw Zoomobjektiven funktionieren soll, ohne das im Objektiv jetzt eine korrektur erfolgt, die den jetzt "krummen Sensor" berücksichtigt.


    In dem Fall verlagere ich doch die Komplexität der Korrekturen für die Field curvature in eine Korrektur zu optimierung an den Sensor.... :?:


    So wie ich das verstehe, würde ein EInsatz eines solchen Sensors in einem Wechselbajonett wohl bedeuten, dass ein völlig neues Objektiv-Linup aus dem Boden gestampft werden müsste, da alle bestehenden Objektive ja schon für die Abbildung auf eine ebene Sensorfläche korrigiert sind.


    Ich vermute daher, dass man so etwas erstmal nur in bspw. einem Nachfolger der RX1 sehen wird...

  • das mit dem neuen Lineup ist schon klar und auch so nicht die Frage ;)


    Es geht mir mehr darum wo ausser bei einer Festbrennweite denn bei wechseloptiken bzw Zoomobjektiven der Vorteil liegen kann.


    Das Sony Patent für das 35mm Objektiv ist ja klar eine Lösung bei der diese eine Brennweite und die Sensor biegung optimal passen (und beim selben sensor und einer anderen Brennweite wird das eben nicht mehr so sein, d.h. ich muss jetzt da wieder eine optisches Korrekturglied einbauen oder (was man bei einer Ricoh GXR hätte tun können), den Sensor und Optik als einheit sehen können und damit jeweils eine optimale Lösung von Sensor und Glas schaffen können.


    Worauf ich hinaus will: die Vorteile erschliessen sich mir zumindest nur dann, wenn ich die -eine- optik und den Sensor als Kombination sehe


    So falsch war der Ricohsonderweg denn wohl doch nicht, nur ev. kam der zu früh um alle Vorteile nutzen zu können.....

  • Zitat von der dpreview-Webseite: "Sony's curved sensors may allow for simpler lenses and better images"


    Die Reihenfolge der beiden Benefits dürfte kein Zufall sein. Simpler Lenses - das bedeutet (mal wieder) billigere Produktionskosten und verpackt als "neue Sau im digitalen Dorf" natürlich saftige Gewinne. Die technikverliebten Foristen werden dazu schon ehrenamtlich die virale Marketing-Arbeit leisten. :cheers:

  • Zitat von "manolo"

    Zitat von der dpreview-Webseite: "Sony's curved sensors may allow for simpler lenses and better images"
    ...


    simpler lens = lower cost -> ganz sicher der grund für die Optiken ;) (in wieweit der sensor dann durch die komplexere Herstellung teurer wird eine andere....)


    und


    simpler lens bei festbrennweiten = ja
    simpler lens bei Zoom/Wechseloptiken = ...da bin ich eher skeptich weil ich auch da ein korrekturglied brauche und es dann nicht mehr "einfach" ist

  • Zitat von "tjobbe"

    mir leuchtet das Prinzip ja ein wenn ich eine feste Brennweite hernehme und den Sensor mit der dazugehörenden und darauf optimierten Optik als Einheit sehe, aber da der Sensor ja "starr ist" kann ich im moment noch nicht erkennen, wie es bei Wechseloptiken bzw Zoomobjektiven funktionieren soll, ohne das im Objektiv jetzt eine korrektur erfolgt, die den jetzt "krummen Sensor" berücksichtigt.


    In dem Fall verlagere ich doch die Komplexität der Korrekturen für die Field curvature in eine Korrektur zu optimierung an den Sensor.... :?:


    Denke es lässt sich wahrscheinlich eine Krümmung finde, für die über das gesamte Objektiv-LineUp insgesamt am wenigsten Korrekturen nötig sind.
    Eine Erläuterung zu Field Curvature bei photozone.
    Dass man im Normalbrennweitenbereich 24-70 schon so erhebliche Probleme korrigieren muss/müsste (wie hier beim alten 24-70L nicht passiert), ist sicher nicht optimal?

  • ..Das jede Linse daraufhin korrigiert werden muss, auf einer planen Oberfläche herkömmlicher Sensoren überall auf der exakten Stelle scharfzustellen, wird hier bisweilen etwas ausser Acht gelassen. Kein Objektiv will plan abbilden, dazu muss erheblich mehr korrigiert werden, als wenn es auf eine Fläche projiziert, welche der natürlichen Eigenschaften einer Linse entgegenkommt.


    Auch beim Zoom ist das gar kein Problem, ist das selbe als wenns plan wäre, nur eben mit weniger Korrektur ... .

  • Zitat von "ghooosty"

    ..Das jede Linse daraufhin korrigiert werden muss, auf einer planen Oberfläche herkömmlicher Sensoren überall auf der exakten Stelle scharfzustellen, ... .


    Genau das ist der Punkt. Es wird jetzt nur anders/weniger stark korrigiert; einfach die Bildfeldwölbung Richtung Sensorwölbung. Erstere ist ja eine Eigenschaft des Objektivs (um nicht zu sagen ein Fehler), die/der jetzt von beiden Seiten angepackt wird. Berg und Prophet!

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke wenn man die Sensor-Krümmung recht stark macht, wird die Entzerrung eines UWW-Weitwinkels wohl tatsächlich deutlich einfacher, aber für Tele-Objektive wird es wiederum komplizierter. Darum will mir auch nicht einleuchten, dass damit bei einem Wechselbajonett ein deutlicher Vorteil erzielt werden kann. Was die Motivation angeht, sehe ich das eher so wie manolo.

  • Zitat von "ghooosty"

    ..Das jede Linse daraufhin korrigiert werden muss, auf einer planen Oberfläche herkömmlicher Sensoren überall auf der exakten Stelle scharfzustellen, wird hier bisweilen etwas ausser Acht gelassen. Kein Objektiv will plan abbilden, dazu muss erheblich mehr korrigiert werden, als wenn es auf eine Fläche projiziert, welche der natürlichen Eigenschaften einer Linse entgegenkommt.


    Auch beim Zoom ist das gar kein Problem, ist das selbe als wenns plan wäre, nur eben mit weniger Korrektur ... .


    Genau so ist es! Ohne Korrektur würde kein einziges Objektiv plan abbilden. Was die Skeptiker hier nicht verstehen, ist, das jedes moderne Objektiv korrigiert ist, Festbrennweiten genauso wie Zooms. Mit einem gebogenen Sensor muss weniger korrigiert werden, was entsprechende Objektive einfacher zu designen/bauen macht. Zusätzlich könnte diese Technologie endlich dazu führen dass Objektive für Digicams nicht mehr deutlich größer sind, weil Sensoren allergisch auf schräg einfallendes Licht reagieren, als analoge Pendants.

  • Möglicherweise werden es aktuelle/zukünftige Materialeigenschaften sein, die einen solchen Sensor ausmachen könnten. Flexible Trägermaterialien werden es vielleicht ermöglichen, eine Krümmung je nach Anforderung (z.B. beim Zoomen und für Wechselobjektive usw.) zu provozieren. Ich denke da an die "Gedächtnismaterialien", denen man eine bestimmte Form quasi einprägen kann und zu der diese Werkstoffe aus einer Verformung heraus wieder zurückkehren können. Vielleicht ein Mechanismus, den man irgendwie für den gekrümmten Sensor nutzen könnte.


    Ganz interessant auch dieses hier:
    Variable focal length micro lens array field curvature corrector


    Diese beiden Objektive von Minolta verfügen sogar über eine variable Bildfeldwölbung:
    35mm f/2.8 Shift CA Rokkor
    24mm f/2.8 VFC Rokkor


    Und selbst das Kepler Space Telescop der Nasa weist ein gekrümmtes Sensorarray auf:
    Curved Sensor Array to compensate field curvature


    LG
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    3 Mal editiert, zuletzt von Picturehunter ()

  • Interessant find ich, daß meist nur von Krümmung gesprochen wird ... das Bild auf dpreview sieht auch so aus; der Sensor ist einfach nur auf der Querachse gewölbt, ja? Was ist denn da bitte schön Netzhaut? Meine gleicht sich ja eher einer Kugel an, hoffe ich. Aber ich kann mir schon denken, warum sie es dabei belassen: Erstens wäre das mit dem Sensor noch komplizierter, zweitens ist die Achse die wichtigere (da äußerer Bildkreis an den kurzen Seiten besonders fehleranfällig) und drittens spart man sich ne Transformation von der Kugelfläche in die Ebene und muß nur das Zylinderstück plattlegen. Im Falle eines Kugelsensors hätte ich gewitzelt, daß man jetzt noch die Kugelmonitore bauen müßte, um alles verzerrungsfrei erleben zu können. :D Gewölbte gibt's ja aber ...


    Schau'n wir ma, was rauskommt.

  • Den Sensor würde ich aber nicht mit der gesamten Netzhaut vergleichen, sondern nur mit dem gelben Fleck (Macula lutea); streng genommen sogar nur mit der Fovea (+ Parafovea; insgesamt ca. 1 mm Durchmesser). ;)
    Im Endeffekt ist der Krümmungsradius wichtig, der auf den Abbildungen möglicherweise etwas übertrieben dargestellt wird, um die Krümmung deutlicher zu machen. Und ich denke, dass der Sensor sowohl horizontal als auch vertikal gekrümmt sein wird.

  • Details zum Sensor gibt es wohl bisher nicht, nur diese Aussage eines Sonymanagers.


    Zitat


    Itonaga gave few details on the process the team used to create the curved CMOS chips. He said that a machine was used to bend the CMOS sensors and that they were backed with a ceramic to stabilize them after bending. It was also unclear how much the chips were curved, although Itonaga said that they did achieve the same level of curvature found in the human eye.


    http://spectrum.ieee.org/tech-…ensors-that-mimic-the-eye