*Wünsch dir ein User-Foto* - 2024

  • Da kam nun wirklich einiges zusammen, alles interessant, und hierzu meinen ganz herzlichen Dank!


    Die schwierige Auswahl des Gewinnerbildes steht für mich zum einen im Treffen der Thematik, zum anderen in der Qualität der fotografischen Kriterien. Was ist nun eigentlich "Wildnis"? Wikipedia schreibt hierzu:


    Wildnis ist ... kein naturwissenschaftlicher, sondern ein alltagssprachlicher Begriff für naturbelassene Landflächen mit unterschiedlichen, kulturell geprägten Bedeutungen. Es gibt zwei verschiedenartige Begriffsbestimmungen:

    1. Nach der ersten wird unter Wildnis eine vom Menschen weitgehend unbeeinflusste Naturlandschaft (Primärnatur) verstanden, .. die sich durch naturwissenschaftliche Parameter beschreiben und von Kulturlandschaften, Städten, Landwirtschaftsflächen, Forsten usw. abgrenzen lässt. ...
    2. Die zweite Begriffsbestimmung ist mit einem Werturteil verbunden. Demnach wird ein Gebiet als Wildnis bezeichnet, wenn ihm die Bedeutung einer Gegenwelt zu irgendeinem kulturellen Ordnungsprinzip zugewiesen wird. Dabei kann die Bewertung sowohl positiv als auch negativ ausfallen: abwertend z. B. als „ungezähmte, unordentliche“ Natur im Gegensatz zur kultivierten Natur, aufwertend z. B. als „unverdorbene, unschuldige“ Urnatur. ...


    Unter diesen Aspekten haben mir besonders gut gefallen die Bilder von Kojote, Nokinok, Ice-Dragon und Subjektiv. Unter rein fotografischen Gesichtspunkten heben sich (für mich) die Aufnahmen von Kojote, Nokinok, blaues braunrotgrau und 11er heraus.


    Wenn ich jetzt wie bei sportlichen (Leichtathletik u.a.) Mehrkämpfen ein Punktesystem hätte, ist für mich mit knappen Vorsprung der Sieger


    Ice-Dragon - bitte weitermachen!

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Wie, was, wo????? :shock:


    Ich habe den ersten Platz gemacht? Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, ich hätte mich nämlich am liebsten in den Allerwertesten gebissen, weil ich ein paar Kilometer weiter den gleichen Fluss fotografiert hatte mit einer Herde Flusspferde, einem Krokodil und zwei Antilopen in der Nähe des Flusses. Und ich wähle das tierleere Bild aus :ugly: Was hätte "unberührte Wildnis" besser dokumentieren können als ein Ökosystem im weitgehend natürlichen Gleichgewicht? Das lag vermutlich auch daran, dass ich ebenfalls über den Begriff der Wildnis nachgedacht habe - ist ein Nationalpark wirklich noch eine von Menschen unbeeinflusste Wildnis? Oder ist das eher ein Museum für Natur, in das der Mensch schon regulierend eingreift (z.B. Bekämpfung von größeren Feuern oder Abschuss von Tieren, wenn diese sich überproportional vermehren - konkret die Dezimierung von Überbevölkerung bei den Elefanten, da diese massiv Bäume und Büsche zerstören und so die Veränderung der Landschaft von Busch- in Grassavanne fördern).


    Also vielen Dank, dass du mein Bild ausgewählt hast :danke:


    Und nun muss ich ein neues Thema vorgeben. Wie schon bei den letzten Malen möchte ich mich an einem Namen eines Forumsmitglieds orientieren. Diesmal wähle ich Romerike Berge aus. Was will uns dieser Name sagen? Es ist der Name einer Zeitschrift für das Bergische Land, die (u.a.) vom Bergischen Geschichtsverein herausgegeben wird. Die Aufgaben des Vereins sind:

    Erforschung der Regional- und Ortsgeschichte des Bergischen Landes und seiner Nachbarregionen,

    Veröffentlichung und Vermittlung der Ergebnisse,

    Denkmal- und Stadtbildpflege.


    Es geht also um Geschichte. Und daher wähle ich als Thema


    Fotos von "Dingen" die als Symbol für eine Epoche oder eine Zeitenwende stehen


    Ich meine damit nicht nur irgendwelche historischen Gebäude, Parks, Denkmäler oder Ähnliches, es muss ein Symbol sein - so wie das Brandenburger Tor für die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands steht oder das Schloss von Versailles für die Epoche des Absolutismus. Es kommen natürlich auch Denkmäler infrage, die eine Zeit/-enwende symbolisieren, so wie das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig für das Ende der napoleonischen Herrschaft über Europa steht. Und ja, es kann auch ein kleines Museumsstück sein, das für die Kunstfertigkeit einer ganzen Kultur steht, wie die Himmelsscheibe von Nebra, die die Aunjetitzer Kultur repräsentiert.


    Und es wäre schön, wenn ihr ein/zwei Worte darüber verlieren würdet, wofür euer Motiv steht - denn auch ich werde nicht alles (er-)kennen, was ihr da zeigen werdet.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Jetzt muß ich doch nochmal erklären was es mit meinem Forums-Namen auf sich hat.


    "romerike berge" ins hochdeutsche übersetzt heißt : ruhmreiches Bergisches Land und war der Schlachtruf der bergischen Bauern in der Schlacht bei Worringen anno 1288.

    Als mein Bootsbauer meine neue Olympia-Jolle beim DSV angemeldet hat sollte ich die Segelnummer GER 1288 bekommen.


    Gruß Uli


    P.S. Mit unserer Hilfe hat der Graf von Berg den Kölner Erzbischof vernichtend geschlagen :twisted: :mrgreen:

  • Unsere private Epochenwende, was Mobilität angeht. Den alten Diesel stillgelegt (der fährt nicht mehr, auch nicht in Afrika), und der neue kein Hybrid. Die Brücken hinter uns abgebrochen: wir müssen auch auf Langstrecken den Stromer nehmen, wir haben keinen anderen mehr. Anfangs ungewohnt, aber man gewöhnt sich total an diese Art des Reisens, plant die Ladestopps und "versüßt" sie sich mit Kaffee oder einer Malzeit.


    Und zur Belohnung ermäßigte Gebühren in vielen Nationalparks, und die Möglichkeit, mitten in der Pampa (hier: Nockberge) zu tanken, während man auf Bergtour (oder Einkaufen, oder ein Schloss besichtigen, oder im Theater, oder ...) ist. Ob es wirklich eine nachhaltige Wende wird, bleibt abzuwarten. Kann nach den nächsten Wahlen schon wieder alles "rückabgewickelt" werden, oder es läuft wie bei den Heizungen: mit Vollgas zurück in die Vergangenheit. Mal sehen ...


  • ICC - Internationales Congress Centrum Berlin


    In den 1970er Jahren gebaut war es eines der bedeutendsten und das teuerste Bauwerk der Nachkriegszeit in West-Berlin. Die letzte offizielle Veranstaltung war im Jahr 2014, seitdem wird über die Zukunft des Gebäudes diskutiert, und auch ein Abriss wurde ins Gespräch gebracht.


    Es gab einige Zwischennutzungen:

    2015-2017 Notunterkunft für Flüchtlinge

    2021-2022 Corona-Impfzentrum

    aber die Sanierung und die weitere Nutzung ist weiterhin unklar.


    Der Abriss ist aber vom Tisch, denn 2019 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Das Foto entstand beim Tag des offenen Denkmals im September 2023.



  • Feb. 2024, Vorplatz St. Stanilaus Kathedrale, Vilnius / Litauen.



    Schnappschuss. Ich denke, Veranstaltung zur eFP-Battlegroup Rotation (PzBtl 363 vs PzBtl 104).


    Die Zeitenwende war natürlich nicht erst neulich, sondern es haben nur leider nicht alle bei Zeiten mitbekommen, auch wenn sie über Zeitenwenden sprechen. Willkommen im 21. JH :smile: ...


    P.S.: Ich würde gerne "Mäuschen" der Zukunft spielen :smile: bzgl. der Frage, ab wann (zukünftige) Historiker den Beginn des 21. JH als Epoche betrachten werden. 2022 wird es sicher nicht gewesen sein. Das 19. JH (als zusammenhängende Epoche) wird häufig von der frz. Revolution ab bis zum WW I betrachtet. Sicher ist nur, dass wir das Ende des 21. JH auch als Epoche nicht erleben werden :-o ...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Edited once, last by aeirich ().

  • Ich glaube, mittlerweile können einige von uns die in diesem Lied gestellten Fragen schon erfahrungsgemäß beantworten.

    Das Lied wurde aufgenommen 1966. Das Foto wurde aufgenommen am Beatles-Platz in Hamburg, mit einem vintage Objektiv aus 1966.

    Das Lied, mit dem Text: https://www.youtube.com/watch?v=OujNbkANfp4

    Deutsche Übersetzung: https://www.songtexte.com/uebe…four-deutsch-bd6a9d2.html



  • Im letzten Jahr wurde hier (in Osnabrück) und in Münster das 375-jährige Jubiläum des Westfälischen Friedens gefeiert mit diversen Events. Denn hier (und in Münster) wurde dieser Friedensschluss geschlossen - nach fünf Jahren Verhandlungen während des Dreißigjährigen Krieges. Was für einen Aufwand und Kraftakt diese Verhandlungen bedeutet haben mögen, wurde mir erst vor wenigen Jahren durch eine Stadtführung bewusst: da wurde bildlich erklärt, wie die verfeindeten Abgeordneten, die parallel in beiden Städten tagten, ihre Depeschen jeweils mit Reitern zum Rathaus der anderen Stadt schickten. Dort wurde das Schriftstück entgegengenommen, geprüft, modifiziert (oder über den Haufen geworfen) und beantwortet mit der nächsten Depesche in entgegengesetzter Richtung ...

    Mit der Türklinke unseres historischen Rathauses wird diese Zeitenwende versinnbildlicht.


  • So, nun bewerte ich:


    Zunächst mal einen Dank an dich Uli, dass du deinen Nick erklärt hast. Das mit dem Schlachtruf hattest du schon einmal erwähnt, die Story mit der Jolle war dann aber doch neu für mich. Das spannt den Bogen von der Schlacht und dem Schlachtruf zu dir. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob du mit der letzten Ritterschlacht richtig liegst, Wikipedia sagt, dass eine der letzten Ritterschlachten die Schlacht bei Mühldorf/Ampfing in Oberbayern war (ohne Feuerwaffen und nach alten Regeln). Aber das werden wir hier nicht entscheiden. Dein Beitrag passt jedenfalls hervorragend - nicht weil mit dieser Schlacht vielleicht das Ritterzeitalter in seiner "edelsten" Ausprägung (keine Feuerwaffen) zu Ende ging, sondern weil mit der Schlacht das politische Gefüge in ganz Nordosteuropa ins Rutschen geriet. Kein riesiger Epochenwandel, aber es wurden Weichen für die Folgezeit gestellt.


    Und wenn es auch keine Schlachtszene ist, so geht es gleich mit einem Ritter weiter, der eine Lanze für die Wiedervereinigung bricht. Ost-Ampelmann und kapitalistische Hotelkette, das symbolisiert durchaus das Zusammenwachsen Deutschlands. Besser wäre das Motiv allerdings in Berlin zu fassen gewesen, da hier der Ost-Ampelmann auch in den Westen der Stadt Einzug gehalten hat. So kann man ihn hier auch vor klassischen Westberliner Sehenswürdigkeiten finden und müsste nicht als westliches Element eine Hotelkette heranziehen.


    Sven kommt mit einer persönlichen Epochenwende - weg von fossilen Brennstoffen hin zu klimafreundlicher Energie (hoffentlich nur Strom aus Windkraftanlagen ...). Deutlicher wäre der Wandel dann nur darzustellen gewesen, wenn das Auto an einer Steckdose in der privateigenen Garage gehangen hätte.


    Das ICC, von Claudia ins Bild gesetzt, repräsentiert tatsächlich eine Epoche in der Westberliner Geschichte. Kaum ein Gebäude hat die Gemüter so erregt. Die einen hätten es am liebsten gleich wieder abgerissen, weil es Ihnen zu modern und klotzig war, die anderen haben den Fortschritt willkommen geheißen. Und es hat der Stadt durchaus einen Fortschritt gebracht, ob seiner Größe und seiner (damals) modernen Technik hat es dem Land eine Reihe internationaler Kongresse (und damit Einnahmen) beschert.


    Achims Bild steht tatsächlich für eine neue Zeit (die sich möglicherweise zur Epoche auswächst). Die Bundeswehr in einem anderen Land - das hat es so schon vorher gegeben z.B. in Jugoslawien, Afghanistan oder Mali. Aber dieser Einsatz ist anders, es sind nicht nur Soldaten dort, sondern sie werden mit ihren Familien in Litauen leben. Es werden Wohnungen, Schulen, Kitas und weitere Infrastruktur geschaffen. Die deutsche Armee ist nicht nur Ordnungsmacht in einer instabilen Region, sondern Beschützer eines befreundeten und in (relativen) Frieden lebenden Landes. Es ist ein wenig wie die Stationierung der Alliierten in Deutschland, die unser Land vor möglichen Angriffen aus dem Ostblock bewahrt haben. Deutschland tritt da in große Fußstapfen und es wird vielleicht ein wichtiges Schrittchen sein zu dem Moment, wo sich Europa von den USA emanzipiert.


    Ponti zeigt den Ort, wo nach dem zweiten Weltkrieg die neue Weltordnung geschrieben wurde (ja, es gab auch Jalta und andere Konferenzen, aber die Potsdamer Konferenz steht als Sinnbild im Vordergrund). Europa und die Einflusssphären wurden neu verteilt und diese Ordnung hatte bis zum Mauerfall Bestand - eine klare Epoche.


    Die Beatles haben die Musikgeschichte neu geschrieben, den Rock'n'Roll eines Elvis zu dem gemacht, was heute unter Rock und Pop bekannt ist! Und ihre Anfänge, die den Weg zur Weltenbühne geebnet haben, waren in Hamburg. Den Platz der Erinnerung an diese Anfänge (oder einen Teil davon) als Zeitenwende zu sehen ist durchaus legitim.


    Mit Flashs Motiv hadere ich ein wenig. Ja, es die größte historiche Sehenswürdigkeit im Elsass, aber bei all ihrer Geschichte mit all den darin enthaltenen Umbrüchen sehe ich in ihr so richtig keine Epoche und kein Zeitenwendenereignis repräsentiert. Sie war eine wichtige Einrichtung, ist wiederholt geschleift und aufgebaut worden, große Namen sind mit ihr verbunden, aber sie war nie der Mittelpunkt einer wesentliche historischen Entwicklung.


    Blaues braunrotgrau will mich offensichtlich herausfordern, hat er doch dieses Motiv bereits vor einem Jahr zu einem von mir gestellten Thema gezeigt (Thema Frieden). Hat damals nicht geklappt - vielleicht bin ich ja diesmal gnädiger gestimmt :mrgreen: Das Motiv passt - so wie letztes Jahr - zum Thema wie die Faust aufs Auge. Das Ende des 30-jährigen Krieges war eine Zeitenwende und läutete eine neue Epoche ein. Statt in Krieg und Zerstörung, alten religiösen Denkweisen zu verharren, ging es Richtung Aufklärung, wissenschaftliche Entwicklung und Fortschritt. Ein Anfang, der sich letztendlich über die französische Revolution, Industrailisierung bis zur Europäischen Union spannt.


    Am meisten bewegt hat mich das Bild, dass vielleicht die Zeitenwende in eine kommende Epoche darstellt und daher gebe ich den Staffelstab zurück an Achim.


    Achim du darfst dir erneut etwas wünschen.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • :danke: - ja, mieses Bild vor großem Background.


    War ein schneller Schnappschuss mit knapper Zeit. Die abgelöste Einheit (PzBtl 363) ist witzigerweise direkt aus meiner Nachbarschaft, und da ist man vielleicht doch etwas mehr sensibilisiert und erkennt natürlich auch einen Leo von weitem :smile: . In der gleichen Kaserne war ich "vor Jahrzehnten" als Wehrdienstleistender, damals bei einem FlaRegiment mit Geparden, die jetzt ja so wertvolle Dienste leisten. Das sind schon "Epochen" :smile: die da zusammenkommen, allerdings sehe ich in der von mir gemeinten "Epoche" weniger die Emanzipation von den USA als vielmehr einige Jahrzehnte von großer Instabilität, im "Systemkampf" Demokratien vs Autokratien. Wobei ich overall dabei doch nicht so pessimistisch bin, auch wenn wir es nicht mehr erleben werden: Wer will schon in Unfreiheit leben :winke: ...


    *****


    Als neues Thema wünsche ich mir ganz unbedacht


    "In der Stadt", aber nur in SW



    Anmerkung: Hier ist alles möglich, es können, müssen aber keine Street-Bilder sein.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)